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Je nach Lesart innerer Monolog oder Dialog ohne konkrete Figurenzuweisung in einzigartiger Sprache. Psychischer Zusammenbruch, der stroboskopartig immer wieder Bruchstücke längst vergangener Begebenheiten eines Lebens in Einsamkeit greifbar macht. Der zyanotische Parasit ist einerseits aggressiver Ausbruch gegen das eigene Selbst, andererseits unversöhnliche Abrechnung mit der Gesellschaft; skurril, brutal, zärtlich, hoffnungslos.
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2025
nun falle ich mir selbst zur last
typisch
der körper gefangener der psyche
die psyche im körper gefangen ich wage es nicht von seele zu sprechen in dieser zeit
ich denke über die zukunft nach
nachhaltigkeit
ich schütze folgende generationen
ich hoffnungsvoll bin leicht zu finden verliere mich in leeren räumen stehen sitzen liegen essen trinken scheißen kotzen pissen wichsen vögeln träumen
ich denke diesen ich geb mir mühe positiv zu denken es bleibt jedoch bei einem milden lächeln mühe mich nicht durchzudrehen weiß die psychiatrien sind überfüllt mit meinesgleichen in dieser welt kannst du nur scheitern solltest dir das gehirn wegschießen dann wärst du endlich in der lage so zu denken wie alle anderen könntest reinen gewissens behaupten dich für deine mitmenschen zu interessieren gedanken
ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll
fühle nichts
nur wer nicht in der lage ist zu vermitteln cancelt
irgendetwas denken
irgendetwas fühlen
irgendetwas essen
irgendetwas trinken
jemanden kennenlernen
mit jemandem zusammen sein
jemanden verlassen
verlassen werden
verletzen
verletzt werden
unmöglich unmachbar unsagbar
unsichtbar
versagen
verloren
vergessen
der situation angemessen
brauchst dringend hilfe
und liebe
heut von dir geträumt als sich die türen der u bahn öffneten küsstest du mich hastig auf die wange ranntest weinend weg und ich erwachte vor nem spiegel sagte deinen namen
dann sprechen die wunden weit die wunden aufgemacht das herz gebrochen das herz aufgewacht meine absichten unklar der schmerz hat zugenommen das leben verschwunden das leben abhanden gekommen hast auf jeden fall noch ausreichend lebenszeit zur verfügung um spüren zu können wie es sich anfühlt sämtliche entscheidungen bereuen zu dürfen
ich weiß nicht wie es weitergehen soll
liegen bleiben wie letzten sonntag wie sonntag vor zwei wochen wie jeden einzelnen tag in den letzten drei monaten bist ein suchender sagte jemand bist ein suchender mit dem bewusstsein dass er sich verlaufen hat willst dich nicht einordnen lassen weißt genau wohin
dieser weg führt macht aber nichts du gehst diesen weg bis zum bitteren ende und siehst dabei irrsinnig toll aus besser als der rest der menschheit
würde ich mir selbst begegnen fände ich mich ätzend bin deswegen grundsätzlich verständnisvoll wenn mich jemand voll ätzend findet
beschwerst dich über deine nachbarn weil die sich besaufen dann um zwei uhr morgens durch den hausflur laufen klagelieder singen was machst du denn so besonderes denkst wohl du bist was besseres gibst fremden kaum ne chance selbst deine gabe stundenlang zuzuhören ist nichts weiter als pure ablehnung schließlich könntest du ja diskutieren aufeinander eingehen teilen opfer muss man bringen
das hat der eine gesagt in der straßenbahn du hast nur mit dem kopf genickt und weggesehen hattest das gefühl dass er selbst nicht so recht davon überzeugt war
ich hätte sagen können ich meine dass sie selbst nicht so recht davon überzeugt sind
wäre der typ ne zwanzigjährige gewesen hättest du schon diskutiert wärst du nicht früher als nötig ausgestiegen wärst du bei ihr geblieben bis zur endstation
beste absichten
was meinst du
ich war immer nett höflich zuvorkommend
sie fand dich ziemlich ätzend
mitnichten es gibt viele arten von übergriffigkeit ihre worte
sie hatte angst vor dir i hate myself and want to die warum hätte ihr das gefallen sollen sie positiv du negativ
angenommen sie wäre jetzt hier