Deutschkurs für Ausländer auf muttersprachlicher Basis - Anleitungsbuch - Walter Eckel - E-Book

Deutschkurs für Ausländer auf muttersprachlicher Basis - Anleitungsbuch E-Book

Walter Eckel

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Beschreibung

Was ist muttersprachlicher Deutschunterricht? Gesunde Kleinkinder lernen die Sprache über das Gehör meist von ihren Eltern. Sie lernen Deutsch „muttersprachlich“ ohne Übersetzungen oder grammatische Regeln. Der muttersprachliche Deutschunterricht ähnelt dem Unterricht an gehörlosen Schülern. Ihnen wird mit vielen Bildern und den dazugehörigen „Schriftbildern“ die Sprache beigebracht. Genau nach diesem muttersprachlichen Prinzip ist der vorliegende Deutschkurs für fremdsprachige Schüler und Erwachsene aufgebaut. Durch Bild und Schrift, und mit Vorsprechen und Nachsprechen von Sätzen, wird die deutsche Sprache gelernt, zunächst ohne Grammatikregeln und ohne Übersetzungen, wie normale Kinder die deutsche Sprache lernen. Weil durch die Bilder kein Übersetzen in die Heimatsprache der Schüler nötig ist, können alle pädagogisch interessierten und hilfsbereiten Personen fremdsprachigen Schülern und Erwachsenen mit diesem Sprachkurs die deutsche Sprache beibringen. Der vorliegende muttersprachliche Deutschkurs entstand nicht am Schreibtisch, sondern wurde in jahrelanger praktischer Arbeit in mehreren Gruppen erprobt: 1. An nur russisch sprechenden Schulkindern früherer Russlanddeutscher, 2. An bosnischen Flüchtlingen aus dem früheren Jugoslawien, 3: In jahrelangem Unterricht an einem gehörlosen Tschechen.

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Inhalt

1. Muttersprachlicher Unterricht und konventioneller Sprachunterricht

2. Die Entstehung dieses Deutschkurses

a. Russisch sprechende Kinder

b. Bosnische Flüchtlinge

c. Ein gehörloser Tscheche

d. Zusammenfassung

3. Zielgruppen für diesen Deutschkurs

4. Die Arbeit mit der „Hamburger Bildserie zur Sprachförderung“

5. Allgemeine Ratschläge für den Deutschunterricht mit diesem Kurs

6. Spezielle Tipps für die Arbeit mit den einzelnen Arbeitsheften.

Arbeitsheft 1

a. Das Überwinden der Befangenheit (Arbeitsblätter 1 bis 5)

b. Arbeitsblätter 6 bis 8 und 11 bis 12

c. Arbeitsblatt 10

d. Arbeitsblätter 13 bis 16 und 17 bis 19

e. Arbeitsblätter 20 bis 28

f. Arbeitsblätter 29 bis 31

g. Arbeitsblätter 32 bis 37

h. Arbeitsblätter 38 bis 44

i. Farbige Drucke zur Erprobung

Arbeitsheft 2

a. Arbeitsblätter 41 bis 47

b. Arbeitsblätter 48 bis 50

c. Arbeitsblätter 51 bis 57

d. Arbeitsblätter 58 bis 61

e. Arbeitsblätter 62 bis 65

f. Arbeitsblätter 66 bis 67

g. Arbeitsblätter 68-69

h. Arbeitsblätter 70 bis 73

i. Arbeitsblätter 74 bis 77

j. Arbeitsblätter 78 bis 88

k. Farbbilder für Arbeitsheft 2

Arbeitsheft 3

a. Arbeitsblätter 89 bis 91

b. Arbeitsblätter 92 bis 96

c. Arbeitsblätter 97 bis 104

d. Arbeitsblätter 105 bis 106

e. Arbeitsblätter 107 bis 109

f. Arbeitsblätter 110 bis 113

g. Arbeitsblätter 114 bis 115

h. Arbeitsblätter 116 bis 120

i. Arbeitsblätter 121 bis 123

j. Arbeitsblätter 124 bis 127

k.Arbeitsblätter 128 bis 131

l. Arbeitsblätter 132 bis 133

m. Farbbilder für Arbeitsheft 3

Arbeitsheft 4

a. Arbeitsblätter 134 bis 143

b. Arbeitsblätter 144 bis 149

c. Arbeitsblätter 150 bis 151

d. Arbeitsblätter 152 bis 162 und 165

e. Arbeitsblätter 163 bis 164 und 166 bis 169

f. Arbeitsblätter 170 bis 171

g. Arbeitsblätter 172 bis 175

h. Arbeitsblätter 176 bis 177

i. Probleme der Aufnahme in die Klassen

j. Farbbilder für Arbeitsheft 4

Arbeitsheft 5

a. Arbeitsblätter 178 bis 181:

b. Arbeitsblätter 182 und 183

c. Arbeitsblätter 184 bis 186

d. Arbeitsblätter 187 bis 191

e. Arbeitsblätter 192 bis 196

f. Arbeitsblätter 197 bis 200

g. Arbeitsblatt 201

h. Arbeitsblätter 202 bis 206

i. Arbeitsblätter 207 bis 212

j. Arbeitsblätter 213 bis 220

k. Arbeitsblätter 219 une 220

l. Farbbilder für Arbeitsheft 5

Arbeitsheft 6

a. Arbeitsblätter 221 bis 227

b. Arbeitsblätter 228 und 229

c. Arbeitsblätter 230 bis 233

d. Arbeitsblätter 234 und 235

e. Arbeitsblätter 236 bis 240

f. Arbeitsblätter 241 bis 246

g. Arbeitsblätter 247 bis 251

h. Arbeitsblätter 252 und 253

i. Arbeitsblätter 254 bis 257

j. Arbeitsblätter 258 bis 262

k. Arbeitsblätter 263 und 264

l. Farbbilder für Arbeitsheft 6

Arbeitsheft 7

a. Arbeitsblätter 265 und 266

b. Arbeitsblätter 267 und 268

c. Arbeitsblätter 269 bis 272

d. Arbeitsblätter 273 bis 277

e. Arbeitsblätter 278 bis 281

f. Arbeitsblätter 282 bis 183

g. Arbeitsblätter 284 bis 288

h. Arbeitsblätter 289 bis 292

i. Arbeitsblätter 293 bis 294

j. Arbeitsblätter 295 bis 298

k. Arbeitsblätter 295 bis 303

l. Arbeitsblätter 304 bis 307

m. Farbbilder für Arbeitsheft 7

Arbeitsheft 8

a. Arbeitsblätter 308 bis 312

b. Arbeitsblätter 313 bis 316

c. Arbeitsblätter 317 bis 321

d. Arbeitsblätter 322 bis 325

e. Arbeitsblätter 326 bis 330

f. Arbeitsblätter 331 bis 334

g. Arbeitsblätter 335 bis 339

h. Arbeitsblätter 340 bis 343

i. Arbeitsblätter 344 bis 348

j. Arbeitsblätter 349 bis 350

k. Arbeitsblätter 351 bis 352

l. Farbbilder für Arbeitsheft 8

Die Weiterführung des Deutschkurses

1. Muttersprachlicher Unterricht und konventioneller Sprachunterricht

Beim normalen Schulunterricht in einer Fremdsprache wird meist übersetzt, z.B. von Deutsch ins Englische oder umgekehrt; im weiteren Unterricht werden meist englische Texte ins Deutsche übersetzt.

Spezielle Schwierigkeiten beim Übersetzen werden in deutscher Sprache erklärt, z.B. die Wandlung eines Eigenschaftswortes in ein Adverb (quick, quickly), die ja in der deutschen Sprache nicht erkennbar ist.

Das Gleiche gilt für die im Englischen typische Verlaufsform (to go, I am going), die in dieser Art im Deutschen nicht üblich ist. Alles ist erklärbar, neue englische Vokabeln müssen zu Hause gelernt werden, Ihre Bedeutung ist durch die deutsche Übersetzung geklärt.

Ganz anders ist es beim muttersprachlichen Unterricht. Wenn der Kursleiter die fremde Sprache seiner Schüler nicht kennt, ist eine Übersetzung wie oben geschildert nicht gegeben.

Dennoch ist auch in diesem Fall ein Unterricht möglich. Wenn ein Kleinkind seine Muttersprache lernt, gibt es ja auch keine Übersetzungsmöglichkeiten. Doch anhand von Gegenständen, die gezeigt werden, lernt das Kleinkind die Namen der Dinge und der Personen, und in alltäglichen Situationen lernt das Kind die Namen von Tätigkeiten und Eigenschaften.

Im muttersprachlichen Unterricht für fremdsprachige Schüler müssen Bilder oder Bilderreihen das Lernen des Kleinkindes in alltäglichen Situationen ersetzen. Wie das geschehen kann, soll anhand der Bilder- und Texte auf den Seiten → bis → erklärt werden. (Siehe Titelbild von Arbeitsheft 1)

Bei den Bildern von Gegenständen ist das Verstehen der Bedeutung leicht. Die meisten Bilder sprechen für sich. Bei manchen Darstellungen, wie z.B. bei den Bildern von Bekleidungen, kann der Kursleiter anhand von mitgebrachten Textilien zeigen, dass trotz unterschiedlicher Formen und Farben oft nur ein einziges Bild und nur ein Wort zuständig sind.

Doch auf S. 38 werden Tätigkeiten dargestellt. Diese müssten zur Klarstellung ihrer Bedeutung vom Kursleiter und den Kindern gespielt werden.

Doch im Gegensatz zum Kleinkind, das zum Verstehen von Tätigkeitswörtern viele derartige Situationen erleben muss, genügt bei fremdsprachigen Schülern eine einmalige Demonstration der Bedeutung im Spiel.

Der Schüler kennt ja die dargestellten Tätigkeitswörter in seiner eigenen Muttersprache, und so erfolgt bei ihm eine Art stille Übersetzung in seinem Kopf, die nicht ausgesprochen werden muss.

Da die deutschen Namen der Personen auf S.38 schon gelernt wurden, können von den Schülern schnell einfache Sätze gebildet werden: „Der Junge und das Mädchen spielen. Das Mädchen malt.“

Schwieriger wird es auf dem Bogen 39: Pfeile zeigen auf verschiedene Gegenstände, die in kompliziertere Sätze eingebaut werden sollen: „Der Junge spielt mit dem Auto. Das Mädchen spielt mit der Puppe.“

Die Artikel und das Wort „mit“ sind in der Textvorlage auf Bogen 40 schon vorgegeben. Das Wort „mit“ kann im muttersprachlichen Unterricht nicht erklärt werden. Doch durch die Wiederholung dieses Wortes in 5 von 6 der schriftlichen Aufgaben wird dargestellt, dass „Auto, Puppe, Kreide, Schere, Bausteine und Füller“ eine Art Werkzeug darstellen, durch das man „spielen, malen, schneiden, bauen und schreiben“ kann.

Das Kleinkind braucht viele entsprechend erlebte Situationen, bis es das Wort „mit“ intuitiv versteht und später auch selbst anwenden kann. Doch der fremdsprachige Schüler kennt die auf den Bildern dargestellten Situationen, und für das Wort „mit“ gibt es in seiner Muttersprache irgendeine Entsprechung, und so wird er das Wort „mit“ in seinen Gedanken still übersetzen.

Es kann zunächst auch nicht erklärt werden, warum die Artikel „der, die, das“ durch das Wort „mit“ umgewandelt werden: „mit dem Auto, mit der Puppe“. Deshalb werden im Text auch alle Artikel vorgegeben. Erst in späterer Zeit wird die Änderung der Artikel in den vier Fällen eingeübt.

Dennoch kann durch das mündliche Einüben und Sprechen der Sätze und durch das spätere Schreiben der erste Anfang eines Sprachgefühls entstehen, sodass später das Wort „mit“ automatisch mit einem Artikel im Dativ (3. Fall) verbunden wird.

Ein Kleinkind lernt seine Muttersprache durch stete Wiederholungen und spätere Nachahmung. Der Gehörlosenlehrer muss bei tauben Kindern diese natürliche Spracherwerbung künstlich nachahmen, eine sehr mühsame und langwierige Arbeit.

Doch der fremdsprachige Schüler weiß schon alle Sprachformen. Durch Lehrer, die seine Sprache kennen, kann er die deutsche Sprache relativ einfach lernen. Doch diese Lehrer, die Arabisch und viele andere Fremdsprachen gut beherrschen, gibt es viel zu wenig.

Und wenn ein anderer Lehrer dennoch so einen Sprachkurs leiten will, besteht die große Gefahr, dass die Schüler seine Worte nicht richtig verstehen können und irgendwann frustriert aufgeben.

Dagegen kann der muttersprachliche Unterricht von allen Personen erteilt werden, die pädagogisch interessiert und hilfsbereit sind, seien es Lehrer oder ehrenamtliche Kursleiter. Und es muss dabei keine großen Probleme geben, da anhand der Bilder auch eine Übersetzung möglich ist, nur still und unausgesprochen im Kopf des Schülers.

So ist zu hoffen, dass durch diesen muttersprachlichen Kurs endlich genug Lehrkräfte zur Verfügung stehen, um das stille Leiden fremdsprachiger Schüler in deutschen Schulklassen zu beenden. Und natürlich können auch erwachsene Ausländer durch diesen Kurs Deutsch lernen.

2. Die Entstehung dieses Deutschkurses

Dieser Deutschkurs für Ausländer ist nicht am Schreibtisch entstanden, sondern er wurde in jahrelanger praktischer Arbeit an mehreren Gruppen erprobt.

a. Russisch sprechende Kinder

Im Jahr 1988 wurde den Nachfahren der Wolgadeutschen, die Im Krieg nach Kasachstan umgesiedelt worden waren, die Einreise nach Deutschland erlaubt. In Hamburg kamen die Aussiedler zuerst in ein Auffanglager, ihre schulpflichtigen Kinder wurden in einer benachbarten Schule aufgenommen.

Die älteren Aussiedler kannten die deutsche Sprache noch, nicht aber ihre Kinder, die nur Russisch sprachen. Da die Kinder nichts vom Unterricht verstanden, weinten sie und waren sehr unglücklich.

Um deren Not zu lindern, bildete sich an dieser Schule eine Fraueninitiative, die die ungefähr 20 frustrierten Kinder in einer Sondergruppe zusammenfasste. Diese Frauen konnten die Kinder mit Malen und Basteln beschäftigen, hatten aber ohne Russischkenntnisse keine Möglichkeit für einen Deutschkurs und fühlten sich demnach genauso hilflos wie vorher die zuständigen Lehrer.

Zum Glück bekamen diese Frauen Kontakt zu mir, einem frühpensionierten Gehörlosenlehrer. Ich hatte die Zeit und die Möglichkeit, den betroffenen Kindern zu helfen.

In früheren Jahren hatte ich für gehörlose und andere sprachbehinderte Kinder die „Hamburger Bildserie zur Sprachförderung“ mit ca. 1000 Begriffen entwickelt, die in Farbdruck ein großer Erfolg wurde und auch heute noch zu kaufen ist.

Ich kannte auch nicht die russische Sprache. Aber mit Hilfe meiner Bildserie baute ich für die aus Kasachstan umgesiedelten Kinder den vorliegenden Sprachkurs auf, den die Schüler anhand der Bilder sofort verstehen konnten. Sie lernten die Namen der Bilder zu sprechen, zu lesen und auch zu schreiben und waren fleißig bei der Sache.

Da ich bei den unterschiedlichen Altersstufen der Kinder weitgehend individuell arbeiten musste, waren mir die mithelfenden Frauen nach meinem mündlichen Unterricht eine große Hilfe bei den folgenden schriftlichen Aufgaben.

Mehrere Monate lang unterrichtete ich die Kinder täglich ehrenamtlich und baute diesen Sprachkurs immer weiter aus, und die Kinder lernten in dieser Zeit so viel Deutsch zu verstehen und zu sprechen, dass sie danach in ihre altersgemäßen Klassen erfolgreich integriert werden konnten.

b. Bosnische Flüchtlinge

Im Jahr 1992 wurde wieder meine Hilfe gebraucht. Im Verlauf des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien flohen viele tausend Bosnier vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland. Ein Teil von ihnen fand Unterkunft in einem Containerlager in Hamburg-Poppenbüttel.

Einer Gruppe von ca. 20 Bosniern, Erwachsenen und älteren Kindern, habe ich innerhalb eines Jahres zweimal wöchentlich wieder ehrenamtlich anhand meiner Bildserie Deutschunterricht erteilt. Dabei wuchs dieser vorliegende Kurs auf insgesamt 368 Din-A4-Seiten, die ich in einem Kopiergerät für die Kursteilnehmer vervielfältigte. Damit umfasste der Kurs fast den gesamten Bild- und Wortschatz meiner „Hamburger Bildserie zur Sprachförderung“.

12 Bosnier haben den Kursus das ganze Jahr durchgehalten. In dieser Zeit lernten sie ca. 2000 deutsche Wörter in entsprechenden Sätzen, sodass sie einfache Gespräche mit Deutschen führen konnten.

Besonders eifrig waren einige junge Frauen, die ihre Chance für ein Bleiben in Deutschland erkannten. Eine von ihnen begrüßte mich nach Jahren als Kellnerin in einem Restaurant.

c. Ein gehörloser Tscheche

Anhand dieses Kurses unterrichtete ich danach im Auftrag der Hamburger Sozialbehörde einen intelligenten Gehörlosen aus der Tschechei, dessen Arbeitsplatz bei einer Hamburger Behörde wegen mangelnder deutscher Sprachkenntnisse wackelte.

Ihn unterrichtete ich drei Jahre lang einmal wöchentlich, wobei mein Sprachkurs auf über 800 Din-A4-Seiten wuchs. Dafür verwendete ich schließlich u.a. Bilderreihen, die oft kompliziertere Handlungsabläufe des alltäglichen Lebens zeigten, bis der Arbeitsplatz des Gehörlosen voll gesichert war.

d. Zusammenfassung

So ist dieser Sprachkurs mehrfach hintereinander durchgeführt worden und hat sich stets bewährt, auch wenn diese acht bisher daraus entstandenen Arbeitshefte äußerlich primitiv erscheinen mit den Kopien der einzelnen Bilder aus meiner Bildserie und mit den vielen handschriftlichen Eintragungen in diese Bilder und in den daraus hervorgehenden Sätzen. Alles ist mit der Hand geschrieben; auf äußerliche Schönheit konnte ich keinen größeren Wert legen.

Anders ist es bei meiner „Hamburger Bildserie zur Sprachförderung“, die nach meinen Vorlagen professionell farbig gestaltet wurde.

Es wäre ja schön, wenn die acht Arbeitshefte auch in Farbe erscheinen könnten; dann würde aber der Preis für die einzelnen Hefte weitaus höher liegen. Als eine Hausaufgabe können die Kinder ja die Bilder farbig anmalen.

Besonderen Wert legte ich bei der Gestaltung meines Sprachkurses auf das Einüben von Satzkonstruktionen. Die Sätze, nicht die einzelnen Wörter, stehen im Mittelpunkt des Kurses; denn die Schüler sollen in Sätzen richtig sprechen und schreiben lernen. Bereits auf dem Arbeitsblatt 5 des Kurses werden die ersten einfachen Sätze nach Vorlagen eingeübt.

3. Zielgruppen für diesen Deutschkurs

Die wichtigste Zielgruppe für diesen Deutschkurs sind ausländische Schüler, die möglichst schnell in ihre altersgemäßen Klassen integriert werden sollen.

Zum einen muss ihnen die entwürdigende sprachliche Isolierung unter den deutschen Schülern so schnell wie möglich genommen werden, unter der sie leiden.

Zum anderen sollen ihre wichtigsten Lernjahre nicht verloren gehen. Egal, ob sie eines Tages Deutschland wieder verlassen werden oder auf Dauer bei uns bleiben, für ihre spätere Berufsqualifizierung und für ihr Lebensglück ist eine möglichst schnelle erfolgreiche Beschulung unabdingbar.

Natürlich können genauso gut wie Kinder auch erwachsene Ausländer, in Gruppen zusammengefasst oder einzeln, anhand dieses Deutschkurses unterrichtet werden.

Doch es gibt noch eine andere, fast vergessene Zielgruppe: die oft im Verborgenen lebenden Ehefrauen der Immigranten, die manchmal schon ihrer Kinder wegen kaum aus ihrer Wohnung kommen.