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Die nicht gerade einfache Herausforderung dieser Erzählung bestand darin, die Jahre von 1977 bis zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten, sowohl mit fiktiven lesenswerten Geschichtchen als auch mit einer weitestgehend genauen Historie, zu begleiten. Dabei habe ich festgestellt, je geringer die Distanz hin zum eigentlichen Höhepunkt dieses Buches wurde, umso mehr konnte ich selbst dabei lernen. Die agierenden Figuren jedenfalls, so glaube ich zumindest, haben alles richtig gemacht. Oder, lieber Leser, wie denkst du darüber?
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Vorwort
1978
Das Manöver
In der alten Kaiserpfalz
Der grüne Prophet
Onkel Wang
Die hohe Zeit
1979
Besuch aus den Generalstaaten
Anna hat viel zu erzählen
Eine industrielle Revolution
1980
Waterloo
Ein Tag ganz in Familie
Die Atempause
1981
Beinahe Atemlos
GROWIAN
1982
Der Vertrauensbruch
Die Abberufung
Vor der nächsten Etappe
1983
Der Auserwählte
Zu Besuch bei Onkel Wang
1984 bis 1989
Das Leben hüben und drüben
1990
Die Verkündigung
Reise in die Vergangenheit
In der Zukunft angekommen
Freiheit oder Bananen
Die Beschlussfassung
Die Verfassung
Eine Entscheidung
Ein neuer Staat kann entstehen
Mühlenpläne
Hinweise und Quellenangaben
Nun ist er endgültig dem Gehirn entwichen und wartet in bester Druckerschwärze auf blütenweißem Papier darauf, vom ungeduldigen Leser verschlungen zu werden.
Als Frühlingsmärchen und Sommergeschichte wurden ja bereits mit den beiden ersten Bänden, auf fantasievolle Weise und nicht immer ganz an der historischen Realität, die 70er und 80er Jahre deutscher Geschichte nachgestellt. Im Grunde also nicht so, wie sie stattfanden – sondern so, wie sie hätte stattfinden können (oder sollen).
In der ersten Hälfte des Buches wird wieder an die Regierungszeit Helmut Schmidts angeknüpft und wie bereits im vorhergehenden Band, übernimmt Benno Ludwig diesen Passus. Besonders spannend und zugleich widersprüchlich, erwiesen sich für mich die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Prozess der Vereinigung der beiden deutschen Staaten.
Waren die ersten zwei Bände am ehesten eine Mischung aus Märchen und Geschichte, so entwickelte sich das dritte Buch fast von selbst zu einer Erzählung – einer Herbsterzählung.
Und so, wie im Herbst die Früchte des Mühens geerntet werden, lässt die Geschichte dieser Trilogie weiter ein helles Flämmchen in die Zukunft leuchten.
Bereits mein erstes und zweites Buch hätte ohne die tatkräftige Mithilfe meiner Frau Marion so nicht entstehen können. Dies gilt natürlich erst recht für das dritte! Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Voller Erwartung verließ der deutsche Bundeskanzler, Benno Ludwig, eines der vier Gebäude der ehemaligen Nachrichtenschule aus dem Jahr 1930. Die dreigeschossigen Backsteinbauten mit Flachdach bildeten ein weitläufiges Karree um einen großen, begrünten Hof und während Kanzler Ludwig gemächlich über den frisch gemähten Rasen schritt, war er im Nachhinein froh, sich für Flensburg als vorübergehendes Quartier entschieden zu haben. Durch den riesigen, ebenfalls aus glasierten Backsteinen errichteten, Eingangsbereich, verließ er die Schule für militärisches Nachrichtenwesen durch eines der drei Tore. Nach wenigen Schritten hielt er inne und während sich sein Blick zu dem steinernen Reichsadler am Portal emporrichtete, waren seine Gedanken bei einer folgenreichen Entscheidung aus dem Jahr 1975.
Damals hatte er durchgesetzt, die deutsche Mitgliedschaft in der Nato ruhen zu lassen. Die Konsequenz darauf folgte kurz vor dem Jahreswechsel 1976. Genau am Heiligen Abend erklärte er die Bundesrepublik Deutschland zum neutralen Staat. Anhänger und Gegner dieses kühnen Schrittes waren gleichermaßen überrascht worden und heute, ganze zwei Jahre später, führten zum ersten Mal in der Geschichte vier neutrale Staaten gemeinsam eine Verteidigungsübung durch. Finnland, Schweden, Dänemark und die Bundesrepublik Deutschland übten mit einigen Einheiten das Zusammenwirken ihrer Armeen.
Eigentlich verbot eine Neutralität Militärbündnisse. Die Regierungen der vier Länder hatten allerdings eine anerkannte Rechtsgrundlage für das gemeinsame Manöver gefunden. Die Interpretation des Artikel 5, des Haager Abkommens, ermöglichte die gemeinsame Abwehr eines Aggressors. Aus diesem Grund beinhaltete die Manöverlegende die Verteidigung der Küste an der Flensburger Förde.
Das immer lauter werdende Geräusch eines sich im Anflug befindlichen Helikopters, riss Benno Ludwig aus seinen Gedanken. Der Militärhubschrauber vom Typ Bell UH-1D landete wenige Meter entfernt und zwei Uniformierte kamen ihm entgegen.
Der ihm seit längerem Vertraute, in der Uniform der Luftwaffe, war der Stabsoffizier Oberstleutnant Prasser. Kurz und knapp, aber nicht unfreundlich, stellte er seinen Begleiter vor.
„Guten Morgen Herr Bundeskanzler. Der finnische Kommodore Mäkinen vom gemeinsamen Manöverstab wird uns begleiten. Sind sie bereit?“
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und näherte sich, in leicht gebückter Haltung, dem Bundeswehrhubschrauber, dessen Turbine immer noch lief. Der Finne und der Kanzler folgten ihm in derselben Haltung, wobei Ersterer seine Mütze festhielt.
Im Steigflug, mit maximaler Geschwindigkeit, gewann das hochmoderne Fluggerät in kürzester Zeit an Höhe und für Sekunden glaubte Benno Ludwig die 820 Kilowatt der Turbine am ganzen Körper zu spüren. Allmählich wechselte der Pilot von Steigflug auf Marschflug und die kleine Stadt unter ihnen wurde nach und nach noch kleiner.
„Wir sind auf Kurs in Richtung Marinestation Marienleuchte“, informierte Oberstleutnant Prasser den Kanzler.
Nach einer Weile fügte er hinzu: „Marienleuchte, so heißt eigentlich der große Leuchtturm, den die dänische Marineverwaltung im 19. Jahrhundert an der Nordspitze der Insel Fehmarn errichten ließ. Marie Sophie, die damalige dänische Königin, weihte ihn 1832 ein und spendete den Namen. Schon damals, noch unter dänischer Kontrolle, erkannte man die Bedeutung der Insel für die Aufklärung.“
Der Oberstleutnant lehnte sich zurück und deutete mit einem Kopfnicken an, das fürs Erste sein Vorrat an Informationen erschöpft sei.
Wenige Minuten später machten sie am Ausgang der Flensburger Förde einige kleinere und zwei größere Kriegsschiffe aus. Auf ein Zeichen von Oberstleutnant Prasser flog der Helikopter etwas tiefer und zum ersten Mal ergriff Kommodore Mäkinen das Wort.
„Ich erkenne die schwedischen Zerstörer HMS Capella und HMS Vega“, erklärte er in erstaunlich gutem Deutsch. „Mit der Entfaltung ihrer höchsten Feuerkraft sind sie dabei, die Küstenstreifen auf der dänischen Seite unter Kontrolle zu bringen. Im Schutz dieser Feuerwalze greift ein Verband Stridsbåt-Boote den Landstrich an. Eines der kleinen Kampfboote hat gerade die Uferzone erreicht und Marineinfanteristen waten durch das seichte Wasser. Bevor die restlichen Boote des schwedischen amphibischen Korps anlanden können, wird es am Strand lebendig. Auf der dänischen Seite sind M60 Kampfpanzer in Stellung gegangen und feuern auf die Schnellboote. Gerade ist eine Staffel einstrahliger F104 der Bundesmarine im Anflug.“
Oberstleutnant Prasser unterbrach den Reportage artigen Kommentar des finnischen Marineoffiziers und zeigte auf die Jagdflieger.
„Wir müssen jetzt den Luftraum schnellstens räumen“, rief er und gab dem Piloten Anweisungen.
Kanzler Ludwig nickte zustimmend, stellte aber gleichzeitig eine Frage. „Die vier mittelgroßen Schiffe, die noch weiter entfernt kreuzen, sind die ebenfalls am Manöver beteiligt?“
Der Finne suchte einige Sekunden die Wasserfläche ab bevor er darauf einging. „Das sind finnische Raketenschnellboote. In einigem Abstand unterstützen sie ein solches Landemanöver und bekämpfen punktgenau größere Ziele.“
„Was können denn diese relativ kleinen Schiffe bewirken?“, hakte Benno Ludwig mit skeptischem Unterton nach.
Beinah mitleidig schaute ihn der Finne an, bevor er antwortete.
„Ein Beispiel für die Gefährlichkeit dieser neuen Waffe will ich gern geben. Am 20.10.1967 versenkte ein vergleichbares Raketenboot der ägyptischen Marine völlig überraschend den israelischen Zerstörer Eilat. Das löste ein Umdenken bei den Militärs weltweit aus. Abgesehen davon, dass sie durch ihre zehn Rumpfkammern so gut wie unsinkbar sind, spricht die Bewaffnung dieser unscheinbaren Boote für sich. Vier zielsuchende Seezielflugkörper, Luftabwehrraketen und zwei automatische Zwillingsschnellfeuerkanonen können eine äußerst nachhaltige Wirkung erzielen.“
Der deutsche Oberstleutnant nickte zustimmend.
„Besonders die Länder, die umfangreiche Küsten zu verteidigen haben, setzen schon lange nicht mehr auf große und teure Schlachtschiffe. Ich denke, dieser kleine Flottenverband steht für ein zeitgemäßes Verteidigungskonzept“, ergänzte er.
Benno Ludwig schien überzeugt und wandte sich wieder dem Manövergeschehen zu, von dem sie sich aber mehr und mehr entfernten.
Einige Zeit verging, in der nur die monotonen Geräusche des Hubschraubers die Stille unterbrachen, dann machte Oberstleutnant Prasser darauf aufmerksam, dass bereits die „schönste Dienststelle“ in Sicht kam.
„Das ist so ein scherzhafter Ausdruck für den Stützpunkt, auf dem wir gleich landen werden“, erklärte er lächelnd. „Ursprünglich einmal für das Abhören des militärischen Fernmeldeverkehrs eingerichtet, hat in den letzten Jahren die Ortung von U-Booten zugenommen.“
Kurz darauf landete der Helikopter auf einer Wiese, wenige Meter außerhalb des kleinen Stützpunktes. Der Kommandant der Station eilte ihnen entgegen und führte sie, vorbei an mehreren flachen Gebäuden, direkt zu einem bunkerähnlichen Bereich zwischen den Unterkünften und dem Wirtschaftsgebäude. Hier befand sich das Überwachungssystem „Holzauge“, genauer gesagt, die Auswertungszentrale für ein Netzwerk aus Unterwasserakustischen Geräten. Die dienten zur Verfolgung der Bewegungen von U-Booten, selbst über große Entfernungen.
Unter der sachkundigen Anleitung zweier diensttuender Maate verfolgte der Kanzler interessiert ein schwedisches U-Boot in der Bucht vor Eckernförde. Besonders Kommodore Mäkinen war beeindruckt und unterhielt sich noch geraume Zeit mit dem Kommandanten der Station.
Dann ging es wieder zurück nach Flensburg.
Am nächsten Tag musste der Hubschrauber samt Begleitung fast eine Stunde vor der Schule für militärisches Nachrichtenwesen warten. Kanzler Ludwig hatte telefonisch dringende Probleme mit dem Kanzleramt in Bonn zu klären. Schließlich aber bestieg er wieder den Helikopter und wurde von Oberstleutnant Prasser instruiert, dass sie heute direkt auf dem Tenderschiff Rhein A513 landen würden.
Keine zwanzig Minuten später steuerte der Pilot das als Flaggschiff agierende Versorgungsschiff an und nach zwei missglückten Versuchen, landete er sicher auf dem Flugdeck des großen Bootes.
Der schwedische Oberkommandierende des Manöverstabes, Vizeadmiral Johansson nahm den hohen Gast in Empfang und geleitete ihn zur Kommandobrücke.
Neben weiteren Offizieren, aus den beteiligten Ländern, erwarteten ihn dort der dänische Ministerpräsident Anker Jörgensen und der Chef des finnischen Staatsrates, Kalevi Sorsa. Nach einem kurzen freundlichen Wortwechsel nahm Kanzler Ludwig einen Platz neben Kommodore Mäkinen ein und ließ sich von ihm in die Situation einweisen.
„Über Nacht ist aus Karlskrona eine schwedische Korvette zu uns gestoßen, begleitet vom U-Boot-Mutterschiff HMS Belos. Das Besondere ist aber nicht die Belos, sondern das, was sie an Bord hat.“
Der Finne tat geheimnisvoll und wartete einen Moment.
Gerade als er zur Erklärung ansetzen wollte, gesellte sich Oberstleutnant Prasser dazu und kam ihm zuvor.
„Ich glaube, das riecht nach einer Sensation. Die Schweden haben über Nacht ihr gerade erst fertiggestelltes U-Boot-Rettungssystem herbeordert.“
„Ich wollte gerade darauf hinweisen“, meldete sich der Kommodore wieder zu Wort. „Allem Anschein nach bekommen wir heute das modernste Rettungssystem für U-Boote beziehungsweise deren Besatzungen zu Gesicht.“
Beide Männer wirkten mit einem Mal ziemlich aufgeregt, doch dann wurde es plötzlich still auf der Brücke. Vizeadmiral Johansson hatte sich etwas erhöht auf der Plattform des Navigationssystems postiert und verkündete ein Exposé zum Stand des Manövergeschehens.
„Zurzeit versuchen gegnerische U-Boote den Zugang zur Flensburger Förde zu erzwingen. Vor der Insel Ærø sind die Korvette HMS Göteborg sowie das deutsche Zerstörer-Geschwader 3 mit zahlreichen Versorgungsschiffen positioniert. Ich bitte sie meine Herren...“
Weiter kam er nicht, da von den beiden Zerstörern in ihrer Nähe unüberhörbare Alarmsignale herüber schallten.
Nach einigen Minuten scheinbarer Ratlosigkeit, ergriff der Oberbefehlshaber wieder das Wort.
„Der Zerstörer HMS Capella hat vor wenigen Minuten eines der gegnerischen U-Boote aufgespürt und mit Wasserbomben bekämpft. Kurz darauf hat der zweite Zerstörer eingegriffen und zielsuchende Unterwassertorpedos abgeschossen. Als daraufhin verschiedene Gegenstände an der Wasseroberfläche auftauchten, konnte man davon ausgehen, das abgetauchte U-Boot vernichtet zu haben. Allerdings wurden über Funk noch Lebenszeichen empfangen, sodass wir eine Hilfsaktion einleiten.“
Alle Blicke waren sofort auf das große Basisboot HMS Belos gerichtet, auf dem gerade mittels zweier Kranarme das eigentliche Rettungsfahrzeug aus dem Schiffsinneren an Deck gehievt wurde. Während das URF Boot über die Reling und dann zu Wasser befördert wurde, gab es von Vizeadmiral Johansson einige Informationen.
„Bevor wir gemeinsam mit der französischen Firma COMEX dieses neuartige Rettungssystem entwickelt haben, stand uns für solche Aktionen nur eine Art Taucherglocke, die sogenannte McCann-Rettungskammer zur Verfügung. Das URF ist nun ein Zweihüllen-Boot mit einem Druckkörper aus Spezialstahl. Neben dem Führerstand, hat es eine Rettungskammer mit Andockschleuse und hinter dem Maschinenraum eine zweite Rettungskammer. Außen befinden sich Seilwinden, Stahldrahtschneider, Sonar und Scheinwerfer sowie an den Seiten je eine schwenkbare Motorengondel. Das Boot kann 40 Stunden autonom operieren. Die Tauchtiefe beträgt 460 Meter und neben den drei Mann Besatzung können 35 Personen aufgenommen werden.“
Mit den letzten Worten setzte das 14 Meter lange und 3,2 Meter breite Tauchboot auf, schwamm etwa 40 Meter weit und tauchte dann langsam ab.
Eine Weile schauten alle gebannt auf die auffälligen Schaumkronen und heftig aufsteigenden Luftblasen an der Wasseroberfläche. Dann passierte längere Zeit nichts, außer das in einiger Entfernung ein altmodisch anmutendes, auffällig rotes Boot vorbei schipperte. Obwohl es den Anschein erweckte, dass es sich nur mühsam keuchend seinen Weg durch die Fluten bahnte, verfügte es offensichtlich noch über genügend Energie für ein durchdringendes, langes Begrüßungssignal.
„Das ist das alte Feuerlöschboot Kiel“, klärte Oberstleutnant Prasser auf. „Es leistet im gleichnamigen Hafen immer noch gute Dienste, wird aber eigentlich nicht von der Marine unterhalten, sondern gehört zur Berufsfeuerwehr. Sicher wurde es für eine spezielle Aufgabe herbeordert.“
Bereits kurze Zeit später war das in die Jahre gekommene Löschboot wieder vergessen, als die Wasseroberfläche, gute zweihundert Meter von der Abtauchstelle entfernt, zu wallen und zu brodeln begann. Nach und nach tauchte das URF Boot wieder auf und Benno erkundigte sich, wie tief es wohl in diesem Fall tauchen musste. Dieses Mal antwortete der Kommodore schneller.
„Die Ostsee ist an ihrer tiefsten Stelle 459 Meter tief, aber hier misst es bis zum Grund höchstens 40 bis 50 Meter. Die U-Boote der Sjöormen-Klasse – das bedeutet übrigens Seeschlange – können bis 150 Meter tief tauchen. Ich schätze, von den 23 Mann Besatzung werden sie höchstens Zehn in das Rettungsboot übernommen haben. Die müssen jetzt erst einmal in einer Dekompressionskammer pausieren, um sich gegen Lähmungen oder Lungenschäden zu schützen.“
Noch während der Darlegungen war das Rettungs-U-Boot am Mutterschiff angelangt und wurde jetzt wieder an Bord gehievt.
„Die Korvette HMS Göteborg hat soeben einen Hilferuf abgesandt“, instruierte Vizeadmiral Johansson die Manöver-Gäste. „Wahrscheinlich wurden sie von einem gegnerischen U-Boot unter Beschuss genommen und es ist Feuer an Bord ausgebrochen.“
Schon nach wenigen Minuten war das schwedische Kampfschiff in Sicht und je näher sie kamen, umso deutlicher waren an der Steuerbordseite der Göteborg Flammen und Rauch auszumachen.
Nun kam auch das deutsche Feuerwehrboot Kiel wieder in Sicht. Das kleine Schiff schickte aus zwei Wasserkanonen einen starken Löschstrahl zu einem hell lodernden Brandherd am Bug der Korvette, wurde aber immer wieder etwas abgetrieben.
Oberstleutnant Prasser war wie auf das Stichwort zur Stelle, um den Vorgang verständlich zu machen.