Die Advisoren Band VI - Justin Mader - E-Book

Die Advisoren Band VI E-Book

MADER Justin

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Beschreibung

Kurzinhalt
Nachdem der Friedensvertrag von Newet abgeschlossen ist, wollen unsere Helden Lilian und Raphael wieder nach Hause in ihre Wirklichkeitsebene. Doch es läuft anders als sie es sich vorstellen. Inzwischen kommt ein großes unheimliches Ereignis auf die Menschen der Erde zu. Die Götter versuchen das letzte Aufgebot gegen die siegreichen Terraner aufzustellen. Doch die Zusammenhänge sind anders geartet als vermutet und ein großer Gott tritt ab, nicht ohne ein Zeichen gesetzt zu haben. Doch eine Frage stellt sich, ist die Erde nur für ihn das Grab der Götter?

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Prolog

Der Auftrag

Im Jawet-System

Beratungen

In einer fernen Vergangenheit, oder auch den Göttern schlägt einmal die Stunde

Schlagzeilen

In einem anderen Universum

Der Donner des Re

Flucht ins Irgendwo

Ägypten

Konsultationen

Apophis

Amun Re

Ad Astra

In einem fremden, jedoch vertrauten Universum

Qadeš

Der Weg zum Ziel

Die Entscheidung

Die neue Zeit

Fremder im eigenen Land?

Das Grab der Götter

Impressum:

Impressum

Justin Mader

Die Advisoren Band VI

Ze-Us oder das Grab der Götter

Da es zum Teil etwas Kritik zu meinem kostenlos erschienenen Roman "Erstkontakt" gegeben hat, dass er zu kurz, oder eben zu schnell abgehandelt wurde, möchte ich nun einen neuen Roman, der das Thema nochmals aufgreift nachschießen. Der Grund für die Kürze des Erstkontakt-Romans war, dass ich bei einem Wettbewerb mitgemacht hatte, bei dem maximal 50.000 Zeichen enthalten sein durften. Aus diesem Grund habe ich den Roman auch damals kostenlos zur Verfügung gestellt und über 1.700 Downloads geben mir den Auftrieb den Roman auszubauen und überarbeitet herauszugeben. Ich habe den Roman natürlich in meine Romanserie "Die Advisoren" eingebunden und einen neuen Konnex und somit auch eine Fortsetzung zu dieser Serie geschaffen.

Ich hoffe er gefällt euch!

Mit freundlichen Grüßen

Euer Justin Mader

Prolog

Bei außerirdischen Intelligenzen erhebt sich natürlich immer die Frage, wie ein möglicher Erstkontakt mit so einer fremden Lebensform ablaufen könnte. Würde es friedlich zugehen, oder würde die Aggression einer der beiden Spezies obsiegen?

Wären es friedfertige Forscher, die nur auf die Erkenntnisse der Wissenschaft aus wären, wie dies ein Carl Sagan einmal postuliert hatte. Eine Spezies, die so viele Milliarden von Kilometer zurückgelegt hat, kann technologisch nur reif sein. Allerdings muss sie auch moralisch so reif sein?

Oder würden es aggressive Eroberer sein, die die Macht und den Willen der Vernichtung in sich tragen würden? Hat diese Spezies einen Grund für ihre Expansion oder eine Botschaft, die sie verbreiten will und ist deshalb zu solch einer Expansion bereit? Sind es also aggressive Fanatiker, denen wir vielleicht begegnen werden, wie dies der berühmte Kosmologe und Physiker Stephen W. Hawking vermutet?

Oder sind all diese Überlegungen und Gedanken über Moral und Ethik rein menschlicher Natur und in der Ewigkeit des Kosmos völlig irrelevant? Und ticken ET Co vielleicht gänzlich anders?

Die Zeit wird es uns zeigen!

Der Auftrag

Langsam glitt die Nestru durch die Schwärze der Unendlichkeit. Ein Hauch von Erhabenheit durchzuckte meinen Geist, als ich weit in der Ferne eines dieser Fanale des Lichtes in der Fernortung wahrnehmen konnte. Fast hatte ich die programmierten Zielkoordinaten erreicht und bald würde ich mit meiner destruktiven Arbeit beginnen.

Den Auftrag den ich zu erledigen hatte war wichtig und ich wusste dies. Wenn ich ihn nicht minutiöse erfüllen könnte, würde dies das Ende meiner Spezies bedeuten. Zwar nicht sofort, aber in einigen Jahrzehnten. Zumindestens hatten mir dies meine Auftraggeber so vermittelt. Woher sie das wussten, keine Ahnung, es interessierte mich auch nicht. Ich wusste lediglich wie ich meinen Auftrag auszuführen hatte und vor allem bis wann. Es musste ein minutiöser Zeitplan eingehalten werden, sonst war meine Chance vertan.

Meine mortalen Werkzeuge pflegte ich liebevoll, sodass derartige Jobs für mich fast schon zu einer Art von Routine gerieten. Jedoch ich war überzeugt, exakt darin lag die größte Gefahr. Routine bedeutete Sorglosigkeit und Sorglosigkeit konnte jederzeit das Ende bedeuten, insbesonders in meiner Branche. Deshalb führte ich neuerlich alle von mir bereits tausende Male vollzogenen Sicherheitschecks nochmals durch, ging alle Protokolle durch, doch wie nicht anders zu erwarten, alles war bereit.

Danach blickte ich gelangweilt in den Hyperraum, der als schwarzgrauer Tunnel an meinem Schiff vorbeizuhuschen schien. In Wirklichkeit waren es aber nicht die Tunnelwände, die da an mir vorbeizogen, sondern das Raumschiff selbst glitt mit fast 2,1-millionenfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Tunnel hindurch. Laut dem Verständnis meines Volkes war dies jedoch kein Wurmlochtunnel oder eine Einstein-Rosen-Brücke, wie dies jeder Außenstehende vielleicht so empfinden würde, sondern ein, „durch die Abschirmung der von außen wirkenden Schwerkraftstrahlung in den Normalraum gestanztes Pseudo-Blackhole, das man jeweils vor dem Raumschiff projizierte und das einerseits die friktionslose Vorwärtsbewegung erlaubte, als auch andererseits die hohe Beschleunigung verursachte“, wie es im Benutzerhandbuch so schön stand.

Dieser Antrieb den mein Volk nunmehr schon vor rund fünftausend Jahren entwickelt hatte, war ein sogenannter Tachyonenantrieb. Die Tachyonen, das war klar, waren nach mittlerweile schon lange überholter Vorstellung rein hypothetische Teilchen, die nie nachgewiesen worden waren. Sie sollten eben stets mit einer Geschwindigkeit, die größer als die Vakuumlichtgeschwindigkeit c wäre, dahineilen. Ihre Masse wäre imaginär, das heißt, das Quadrat ihrer Masse wäre negativ. Und da einer rein imaginären Ruhemasse bisher keinerlei physikalische Entsprechung zuzuordnen war, waren Tachyonen für meine Spezies früher eine reine mathematische Kuriosität ohne jede reale Bedeutung gewesen.

Doch durch die Erkenntnisse, die ein kluger Wissenschaftler meines Volkes gewonnen hatte, wusste man es besser. Die Tachyonen hatten eindeutig eine negative Masse und wirkten daher auf normale Materie abstoßend, das heißt also antigravitativ. Und bewiesen damit, dass es in der Wirkweise so etwas Ähnliches wie die sog. 'Dunkle Energie' gab, die eben gleichbedeutend mit der permanent vorhandenen Tachyonenstrahlung war. Doch die 'Dunkle Energie' war nicht auf gewisse Regionen des Kosmos beschränkt, sondern wirkte überall, aber eben vektorisiert, abhängig von der umgebenden „normalen“ Materie.

Die erstaunlichste Schlussfolgerung daraus aber war, dass diese antigravitative Wirkung der Tachyonen der tatsächliche Verursacher einer bisher völlig als selbstverständlich angesehenen Kraft war. Nämlich der Schwerkraft! Der Tachyonendruck war allgegenwärtig, er durchdrang jegliche normale Materie, wurde jedoch von dieser zum Teil abgestoßen und zum Teil seiner kinetischen Energie beraubt. Was zur Folge hatte, dass der Grund der Anziehungskraft eines Planeten eben der von außen auf den Planeten wirkende Tachyonendruck war, der auf die normale Materie einen Impuls ausübte. Von der Planetenseite her war die Wirkung der Tachyonen und somit der Druck geringer, da hier eben die Materie des Planeten den Druck reduzierte bzw. die Energie der Tachyonen verringerte. Und dieser Druckunterschied erzeugte eben die Schwerkraft, oder eben das was die Wissenschaft oft in mythischen Abhandlungen als "Masse" oder als Higgs-Mechanismus bezeichnete. Im freien Weltall war der Druck nicht messbar, da er von allen Richtungen gleichförmig auf jedes Objekt wirkte und sich somit aufhob.

Diesen Druck konnte man jedoch auch künstlich mit speziellen Vorrichtungen, wie beispielsweise rotierende, gepulste Magnetfelder beeinflussen. Mit diesen Magnetfeldern konnte man somit diese Druckstrahlung einseitig abschirmen und der damit ausgestattete Flugkörper wurde dadurch in diese eine Richtung mit atemberaubender Geschwindigkeit beschleunigt, da von der anderen Seite der überlichtschnelle Tachyonendruck ja noch wirkte. Und wenn man das Ablenkfeld um das gesamte Schiff schloss, wurde damit quasi ein in sich geschlossener Raum geschaffen, in dem keine Schwerkraft, aber auch keine Massenträgheit existent waren. Denn Massenträgheit war lediglich der Gegendruck gegen den von den Tachyonen erzeugten Primärdruck. Somit konnte man mit Beschleunigungen agieren, die jeden Gegenstand im Normalfall sonst zerquetscht hätte. Jeder Impuls, der auf diesen nun schwere- und masselosen Gegenstand wirkte, hatte unmittelbar eine Beschleunigung zur Folge, da der Gegenstand ja keinerlei Massenträgheit besaß.

Diese Technologie, die bisher eher als Zauberei angesehen wurde, hatte vor nunmehr fünftausend Jahren einen richtiggehenden Boom und einen Technologieschub in meinem Volk ausgelöst. Die gesamte bisherige Technologie war über den Haufen geworfen worden und die Tachyonentechnologie wurde nunmehr zu dem bestimmenden Faktor in meinem Volk. Denn ein Antigravtransporter konnte beispielsweise viel mehr Leistung erbringen als ein normaler mechanischer Arbeitskran. Aber nicht nur die technologischen Voraussetzungen änderten sich durch diese neue Erkenntnis, sondern auch die sozialen. Denn nicht alle meines Volkes konnten sich diese revolutionären Neuerungen auch leisten. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffte nun immer mehr auseinander. Das einfache Volk wurde als billige Arbeitskraft ausgenutzt und die elitäre Klasse die diese neuen Technologien nutzte, entwickelte sich zuerst zu einer Oligarchie und schließlich zu einer Geheimorgansation, die ängstlich darauf achtete, dass diese Technologie nicht in fremde Hände geriet. Diese Technologie garantierte nämlich, dass dieser Cyrcle immer mehr Einfluss erhielt.

Als es zur ersten Begegnung mit einem Fremdvolk in den Weiten des Universums kam, bewährte sich diese Art der Regierung und das andere Volk zog den Kürzeren. Was die Macht der Wenigen weiter stärkte. Die Regierung nahm nun das Zepter immer mehr in ihre Hände und setzte ihre Position nicht nur gegen das eigene Volk, sondern nun auch immer mehr gegen andere Völkerschaften ein. 

Meine Spezies wurde immer mächtiger und keiner konnte es schließlich mit uns aufnehmen. Doch es war wie ein Zwang. Der Cyrcle wurde einerseits immer mächtiger, sodass sich unsere Mächtigen schließlich als Gottkönige sahen, die niemand bezwingen konnte, aber andererseits stieg auch die Angst, dass es da draußen doch noch ein Volk geben könnte, das es mit ihnen vielleicht aufnehmen könnte. Die Schlussfolgerung daraus war nur logisch und konsequent. Mein Volk musste seine Macht immer schneller und destruktiver verbreiten und weitere Völker in seinen Bann zwingen. Es musste ein riesiges Heer von willfährigen Vasallen gebildet werden, um jede Regung anderer Völker im Keim ersticken zu können.

"Koordinaten in zehn Punkt drei vier erreicht, gehe auf Unterlicht!" Die Stimme der Kommandointelligenz rissen mich aus meinen schwermütigen Gedanken: "ÜL-Triebwerke aus in 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, .... ÜL aus!!"

Das leise Summen der Überlichtgeschwindigkeitstriebwerke verstummte und ein lautes Dröhnen drang aus den Tiefen des Schiffes. Da die abschirmende Wirkung der ÜL-Triebwerke nun aussetzte, drückten nun die normalen Trägkeitskräfte auf den großen Rumpf meines Schiffes, bremsten es auf Unterlicht ab und die schweren Andrucksneutralisatoren und Schirmfelder liefen an und mussten Schwerstarbeit leisteten. Mit leichten Vibrationen lief das Dröhnen jedoch bald wieder aus. Als ob ein schwarzes Tuch weggezogen worden wäre, begrüßten mich nun die Sterne mit einer schmerzlichen Helligkeit und auf der rechten Seite fielen die ersten Gesteinsbrocken des Systems an mir vorbei. Ich war angekommen.

Dann setzte ich das Astrolab auf, das sich schmatzend selbsttätig mit meinen Gesichtsnerven verband. Das Astrolab sah wie ein aus kleinen Knöchelchen gefertigtes Rhomboid aus, das im Bereich der Stirn, der Augen und des Mundes mit dem Gesicht untrennbar verbunden war.

Ein kurzer intensiver Schmerz durchzuckte meine Glieder, der jedoch nach dem Kontakt mit meinen Gesichtsnerven sofort unterbunden wurde und ich bekam sofort Zugriff zu allen Daten des Bordrechners. Alle Daten wurden nun direkt in mein Gehirn eingespielt und ich sah nun die Symmetrie dieses Systems in allen möglichen Falschfarben. 

Eine Sonne des G-Typs, acht Planeten, sieben größere Zwergplaneten und drei Ringe von asteroidenartigen Felsbrocken, das war mein Aufgabengebiet. Und nur einer dieser Planeten, nämlich die Nummer drei lag in der habitablen Zone. Ich fragte mich, was so gefährlich an diesem Volk sein könnte, dass der Götterrat mich beauftragt hatte gerade dieses Volk auf Nummer drei zu vernichten. Nun sei es wie es sei, sie würden es besser wissen. Man munkelte sogar, dass sie kurzfristig in die Zukunft blicken könnten. Nun es sollte mir recht sein. Ich würde meinen Job so wie immer erfolgreich abschließen.

Ich durchforstete also alle Planeten- und Asteroidenbewegungen und Bingo, ich hatte ein entsprechendes Objekt gefunden, das meinen Vorstellungen entsprach. Meine Manipulationen würden den Tod über diesen dritten Planeten bringen und Ze-Us, der oberste der Gottkönige würde sich freuen, dass ich meinen Auftrag so schnell und professionell über die Bühne bringen würde.

Ein kurzes Verschieben des goldglänzenden Schnabels und ein kurzes Zucken mit dem schlangenartigen Hals genügten, das Astrolab ließ die Maschinen der Nestru aufheulen und sie wieder in Richtung des inneren Systems beschleunigen.

Denn auch ich war ein Mitglied dieses Geheimbundes der ibisköpfigen Djehutis, einer der Gottkönige und mein Name war Legende, er wurde je nach den unterworfenen Völkern auch Erebos, Anubis Sem, Djehut Am-heh oder auch Am-schut genannt und nichts und niemand würde mich an der Erfüllung meiner Aufgabe hindern.

Im Jawet-System

Die Dokumente zum Friedensvertrag von Newet, der eben hier im Jawet-System abgeschlossen worden war, waren gerade einmal vor drei Monaten unterfertigt worden. Jedoch die Unterschiede zwischen den einzelnen Volksgruppen waren einfach zu groß, um einen sofortigen und nachhaltigen Frieden zustande zu bringen. Zu viel Porzellan war in den letzten Jahrtausenden zerschlagen worden, um sofort ein Vertrauen zwischen den einzelnen Völkern herbeizuführen. Es war wieder einmal das alte Lied.

'Vor zweihundert Jahren hat dein Volk mein Volk dort und dort gedemütigt und dort hat dein Volk mein Volk die Lebensgrundlage entzogen und hier wurden Tausende meines Volkes von deinem ermordet, …’ tönte es aus den Mündern der einzelnen Völker.

 

Raphael und ich wollten nach den zahlreichen Versuchen endlich eine Versöhnung zwischen den einzelnen Völkern einleiten, jedoch wie immer, es war nicht einfach. Aber es war unsere Aufgabe, denn Raphael und ich waren Advisoren, die sich dem Frieden und der Lösung von Konflikten in der Milchstraße verschworen hatten.

Wir waren, wenn man es so nennen konnte, eine „Schnelle Eingreiftruppe“, die überall dort eingesetzt wurde wo „Not am Mann“ bzw. an der Frau oder was auch immer war.

 

Raphael, mein Raphael, war Delurer. Ein Splittervolk das aus den Wirren nach dem Untergang von Atlantis hervorgegangen war. Es war damals vor rund 5.500 Jahren nach dem Sieg Turners über die Heerscharen des Ze-Us vom ursprünglichen Planeten Atlantis, den wir später die Erde oder auch Terra nannten, weggezogen und hatte eine eigene Kultur auf dem fernen Planeten Delur gegründet. Ein Teil der Flotte war jedoch im Terranischen System geblieben und hatte unter der Führung der Neith die ägyptische Kultur gegründet, wie wir es damals durch eine Zeitreise mit eigenen Augen „Im Reich des Narmers“ feststellen konnten.

 

Ich selbst war Terranerin, die von Raphael vor vier Jahren zu den Advisoren rekrutiert worden war. Der Grund weshalb gerade ich im Zuge der Operation „Apokalypse“ zu dieser elitären Gruppe gestoßen war, war ganz einfach. Ich hatte spezielle Fähigkeiten, die es mir ermöglichten die Gedanken jedes Lebewesen zu erfassen und zum größten Teil auch zu verstehen. Auch Raphael hatte wieder eine andere Fähigkeit, er konnte durch stabile Materie blicken. Aber wir ergänzten uns nicht nur mit unseren speziellen Fähigkeiten perfekt, wir hatten uns näher kennen und auch lieben gelernt und schon zahlreiche Abenteuer miteinander erlebt.

 

Unsere derzeitige „Kundschaft“, wenn man das so nennen darf, waren die Konfliktparteien der Terraner, der Ralaren und der Djehuti, die hier unsere Hilfe suchten.

Natürlich waren wir an diesen Konflikten nicht ganz unbeteiligt gewesen und man warf uns als „Terraner-Abkömmlinge“ natürlich eine gewisse Voreingenommenheit vor, aber glücklicherweise konnten wir durch unsere Fähigkeiten dieses Misstrauen zum größten Teil zerstreuen. Ich konnte die Gedanken der Konfliktparteien recht gut erkennen und Raphael war als Delurer ein überaus überzeugender Gesprächspartner.

 

 

Was uns zugegeben auch sehr half, war die riesige atlantische Flotte, die ich aus der Vergangenheit von unserem letzten Abenteuer mitgebracht hatte. Einhundertzehntausend schwere atlantische Einheiten standen hier bereit, darunter allein dreißigtausend der rund vier Komma drei Kilometer langen atlantischen Schlachtschiffe der Ultraklasse. Das damals letzte Aufgebot atlantischer Wissenschaftler. Sie waren natürlich ein ungeheuerliches und überzeugendes Druckmittel, um Konflikte recht schnell zu lösen, richtige „Friedensstifter“. Mir ging der Gedanken an eine Episode im „Wilden Westen“ der Vereinigten Staaten von Amerika durch den Kopf, in dem die beste Waffe dieser Zeit der „Peacemaker“ genannt wurde. Ein Colt-Revolver, der nach seinem Einsatz überall Frieden hinterließ, tödlichen Frieden. Eine sarkastische Aussage wie mir schien und doch so vergleichbar mit unserer derzeitigen Situation.

 

Tja, neben den Terranern, die viel aus delurischen, aber auch aus atlantischen Ressourcen geschöpft hatten, waren da auch noch die Djehutis.

Dies waren avoide, also vogelähnliche Wesen, die einen muskulösen zwei Meter fünfzig großen Körper, einen langen Hals und einen kleinen isbisartigen Kopf besaßen, und die jahrtausendelang andere Völker ihrer kosmischen Umgebung unterdrückt und unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Sie sahen sich als Götter und insbesonders ihre Führungsschicht hatte grässliche Untaten bei den unterworfenen Völkerschaften begangen.

Einer dieser Gottkönige war der auf die ägyptische Kultur und auch noch auf die griechische Kultur großen Einfluss ausübende Ze-Us, der von den Ägyptern als Re-Us und den Griechen als Zeus bezeichnet wurde. Doch wie wir mittlerweise wussten, waren die Djehutis selbst Opfer einer parasitären Lebensform gewesen, die sich Jewet oder auch Newet nannten. Jahrtausende hatten sich diese parasitären Würmer bei der Führungsschicht der Djehutis festgesetzt und ihr Handeln diktiert. Wie dies vor sich gegangen war, wussten wir selbst erst seit einigen Monaten.

Insbesonders der unbeeinflusste Kommandant der djehutischen Flotte Atan Degur hatte vieles zur Aufklärung der Situation beitragen können. Dass er selbst eigentlich ein Massenmörder war und zahlreiche Terraner bei seiner Invasion der Erde ermordet hatte, waren Detailinformationen, die in mir das Grauen aufsteigen ließen, die wir jedoch beiseite schieben mussten. Sonst würde es hier zu keiner Lösung des Konfliktes kommen. Im Grunde konnte man mit ihm zumindestens ohne Vorurteile reden, denn er bereute seine Taten und man konnte ihm zugutehalten, dass seine Befehle auf der falschen Einschätzung der menschlichen Psyche beruhten. Aber es gab da bei mir eine Grenze, die ich nicht ganz zur Seite schieben konnte. Trotzdem, wir mussten objektiv sein und uns nicht von Emotionen leiten lassen, sonst konnten wir unseren Job gleich ganz vergessen, zumindestens musste ich mir das immer wieder vor Augen halten.

 

Die Dritte Spezies waren die Ralaren. Sie waren ein religiös fanatisches Volk und waren stets als die Vollstrecker der Djehutis aufgetreten, weil sie aufgrund ihrer Physiognomie von ihnen mit bestimmten djehutischen Geräten psychisch relativ leicht beeinflussbar waren. Sie hatten einen eigenartigen, bulligen Körperbau und waren fast jedem Lebewesen physisch überlegen. Ihr Körper war mit zwei Metern genauso breit wie hoch. Ihr Kopf war dreieckig angeordnet und enthielt nicht etwa ihr Gehirn, sondern zahlreiche empfindliche Organe, die ihrem emotionellen Sinn, vor allem ihrem Lustzentrum diente. Ich musste mich zurückhalten, wenn ich daran dachte, was sie mir da einmal fast angetan hatten als ich kurzfristig in ihrer Gefangenschaft war, damals auf Charon, in der Hohlwelt des Hades, als wir die „Ralarische Offensive“ abwehren und die „falschen Götter bekämpfen“ mussten. Dieses Ereignis wollte mir nicht aus dem Kopf. Und wenn mir damals nicht Raphael geholfen hätte… Auch hatten sie danach damals auf der Erde gewütet, hatten die Menschen untereinander aufgehetzt und es hatte durch die anschließenden Kriege hunderttausende von Opfern gegeben, …. aber man musste das alles einfach ausblenden …

Nun, da wir danach die djehutischen Geräte ausgeschalten hatten, hatten sich die Ralaren besonnen und sannen nun natürlich ihrerseits auf Rache gegenüber den Djehutis. Sie waren daher zu unseren potentiellen Verbündeten im Kampf gegen die Djehutis geworden. Außerdem hatten sie eine für uns positive Fähigkeit, sie konnten die Newetwürmer bei jedem Djehuti aufspüren und … sie schmeckten ihnen ausgezeichnet.

Naja, in diesem Umfeld mussten wir uns bewegen und den Konflikt lösen.

 

Im großen Konferenzsaal des djehutischen Palastes, dem Königssaals saßen sich nun die Konfliktparteien gegenüber und berieten, wie es weitergehen sollte.



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