Die Ahnung - Emmanuel Bove - E-Book

Die Ahnung E-Book

Emmanuel Bove

0,0

Beschreibung

"Ein echter Emmanuel Bove ist ›Die Ahnung‹, einer der kleinen Er-Romane, wie ›Ein Junggeselle‹ oder ›Menschen ohne Masken‹, in denen Bove mit Vorliebe und in satirischer Absicht Selbstbild und Fremdwahrnehmung kontrastiert hat. ›Die Ahnung‹ freilich ist von ernsterem Zuschnitt. Charles Benesteau, ein gutsituierter Anwalt um die fünfzig, beendet von einem Tag auf den anderen seine bürgerliche Existenz, verlässt seinen ›Platz unter den Menschen‹ und zieht in eine Bove'sche Behausung. Bald sieht er sich nicht allein der Verständnislosigkeit seiner Familie, sondern auch dem gestaltlosen Hass seiner neuen Mitbewohner ausgesetzt. Denn die Motive für seinen freiwilligen sozialen Abstieg sind allen unverständlich. Ein feines Kammerstück über den plötzlichen Umschlag der Gefühle und die Genese des Misstrauens: eine Studie in bove. Dieses kleine Buch brachte ihm hervorragende Kritiken; verkauft wurden freilich nur 500 Exemplare. Als es erschien, gehörte Bove zu den anerkanntesten Schriftstellern Frankreichs." [Quelle: Andreas Nentwich, Die Zeit] "Nichts von dem, was ich von Bove bislang gelesen habe, hat mich so zufriedengestellt wie ›Le pressentiment‹. Bove besitzt die seltene Qualität, als Romancier geboren zu sein." [Quelle: Edmond Jaloux, Nouvelles Littéraires, 16. November 1935] Zum Weiterlesen: "Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton ISBN 9783860347096

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 151

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

»Ein echter Emmanuel Bove ist ›Die Ahnung‹, einer der kleinen Er-Romane, wie ›Ein Junggeselle‹ oder ›Menschen und Masken‹, in denen Bove mit Vorliebe und in satirischer Absicht Selbstbild und Fremdwahrnehmung kontrastiert hat. ›Die Ahnung‹ freilich ist von ernsterem Zuschnitt. Charles Benesteau, ein gutsituierter Anwalt um die fünfzig, beendet von einem Tag auf den anderen seine bürgerliche Existenz, verlässt seinen ›Platz unter den Menschen‹ und zieht in eine Bove’sche Behausung. Bald sieht er sich nicht allein der Verständnislosigkeit seiner Familie, sondern auch dem gestaltlosen Hass seiner neuen Mitbewohner ausgesetzt. Denn die Motive für seinen freiwilligen sozialen Abstieg sind allen unverständlich. Ein feines Kammerstück über den plötzlichen Umschlag der Gefühle und die Genese des Misstrauens: eine Studie in bove.

Dieses kleine Buch brachte ihm hervorragende Kritiken; verkauft wurden freilich nur 500 Exemplare. Als es erschien, gehörte Bove zu den anerkanntesten Schriftstellern Frankreichs.« (Andreas Nentwich in Die Zeit vom 22. März 1996)

»Nichts von dem, was ich von Bove bislang gelesen habe, hat mich so zufriedengestellt wie ›Le pressentiment‹. Bove besitzt die seltene Qualität, als Romancier geboren zu sein.« (Edmond Jaloux in Nouvelles Littéraires vom 16. November 1935)

Mehr zum Autor und seinem Werk unter www.emmanuelbove.de

Der Autor

1898 als Sohn eines russischen Lebemanns und eines Luxemburger Dienstmädchens in Paris geboren, schlug sich Emmanuel Bove mit verschiedenen Arbeiten durch, bevor er als Journalist und Schriftsteller sein Auskommen fand. Mit seinem Erstling »Meine Freunde« hatte er einen überwältigenden Erfolg, dem innerhalb von zwei Jahrzehnten 23 Romane und über 30 Erzählungen folgten.

Nach seinem Tod 1945 gerieten der Autor und sein gewaltiges Œuvre in Vergessenheit, bis er in den siebziger Jahren in Frankreich und in den achtziger Jahren durch Peter Handke für den deutschsprachigen Raum wiederentdeckt wurde. Heute gilt Emmanuel Bove als Klassiker der Moderne.

Der Übersetzer

Thomas Laux, geboren 1955 in Düsseldorf. Studium der Germanistik und Romanistik, Staatsexamen, Promotion 1987 in Romanistik. Literaturkritiker und Übersetzer aus dem Französischen (u. a. Bove, Henri Thomas, Hervé Guibert, Jacques Chauviré).

Die Ahnung

Roman

Aus dem Französischenvon Thomas Laux

Edition diá

I

Am späten Nachmittag des 13. August 1931 ging ein etwa fünfzigjähriger Mann die Avenue du Maine hinauf. Er war mit einem dunklen Anzug bekleidet und hatte einen hellgrauen, ausgebleichten Filzhut auf dem Kopf. Bei sich trug er, säuberlich in kastanienbraunes Papier eingewickelt und verschnürt, was er für sein Abendbrot eingekauft hatte. Niemand nahm von ihm Notiz, so unauffällig war sein Aussehen. Sein schwarzer Schnauzbart, sein Kneifer, sein breitgestreiftes Hemd und seine Schuhe aus Ziegenleder, die gleich einer alten Vase von feinen Rissen durchzogen waren, fielen in der Tat nicht auf.

An einer Straßenecke blieb er mehrere Minuten lang stehen, um spielenden Kindern zuzusehen, und er fragte sich dabei nicht, ob seine Neugierde womöglich Aufsehen erregte. Er besaß den rührenden Gesichtsausdruck eines Vaters, der einen Sohn verloren hatte. Ein Stück weiter musste er, um zu einem Tabakladen zu gelangen, die Straße überqueren. Er tat dies mit übertriebener Vorsicht, hob einen Arm, um die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf sich zu lenken, und lief dann hinter einem Kinderwagen her. Es war schwül, und trotz des bedeckten Himmels war das Licht sehr grell. Die zahlreichen Lastwagenfahrer in diesem Viertel nahe der Gare Montparnasse hatten ihre Jacken ausgezogen. Von ihren Sitzen aus warfen sie sich, wie selbstverständlich und inmitten allgemeiner Gleichgültigkeit, gegenseitig Beleidigungen an den Kopf. In Höhe des Friedhofs bog Charles Benesteau – so war der Name dieses Herrn – nach rechts ab in die Rue de Vanves. Zweihundert Meter weiter blieb er vor einem Haus stehen, dessen Fassade aussah, als sei sie mit Kohle geschwärzt worden. Auf der einen Seite des Eingangs wies ein Schild die Passanten auf einen gewissen Doktor Swartz hin, seines Zeichens Spezialist für Halskrankheiten. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Tür zur Conciergenloge mit den Worten: »Ich bin es«, nahm eine für ihn bestimmte Zeitung von einem kleinen Schemel und ging die Treppe hinauf.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!