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Das Jahr 1938. Ein Postzusteller möchte in den Beamtenstand aufsteigen, aber er hat die politische Situation nicht bedacht. Er ist Unehelich und hat einen jüdischen Vater. Kann er das Geld aufbringen, dass sein korrupter Vorgesetzter verlangt. Gerhards Vater ein wohlhabender Juwelier kann sein Geschäft in diesen Zeiten der Judenverfolgung nicht halten. Er flieht aus Deutschland, dabei hat er angst um seine Freiheit und um sein Leben.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Gerhard war Briefzusteller bei der Post. Obwohl er die gleichen Arbeiten versah, wie seine beamteten Kollegen, bekam er als Postfacharbeiter, wie seine genaue Berufbezeichnung lautete, eine wesentlich geringere Entlohnung, als die Beamtenbesoldung der Kollegen. Sein unmittelbarer Vorgesetzter Herr Kohlschmidt hatte ihn wegen seiner außergewöhnlich guten Leistungen und wegen seiner zuvorkommend höflichen Art vorgeschlagen. Er sollte in den Beamtenstand befördert werden, und das hätte auch einen nicht unerheblichen, finanziellen Vorteil. Die erforderliche Prüfung hatte er mit einem hervorragenden Ergebnis abgelegt, so dass der heutige Besuch beim Leiter der Personalstelle eigentlich nur eine Formsache war.
Er trat in den Vorraum und meldete sich bei der Sekretärin an. „Guten Tag Herr Althoff, Herr Bruchwitz ist im Moment bei einer Besprechung, setzen sie sich zu den anderen Herren im Nebenraum. Ich rufe sie nachher auf.“ Zu seiner Überraschung saßen dort schon vier Herren in Postuniform. Er begrüßte sie mit dem vorschriftsmäßigen Hitlergruß, und setzte sich schließlich zu einem Kollegen, den er dienstlich schon kannte. „Hallo Gerhard“ begrüßte ihn dieser, „du willst auch Beamter werden“? Gerhard erwiderte, „ja, sind das alles hier Beamtenanwärter?“ „Ja es sind einige Stellen neu ausgeschrieben worden, du bist durch deine Dienstbewertungen in den Kreis der Kandidaten aufgenommen worden, obwohl du kein Mitglied der NSDAP bist, ich habe es durch Zufall erfahren.“ Das Gespräch wurde weitergeführt, indem der Kollege noch einen Versuch machte, Gerhard die Vorteile der Parteizugehörigkeit schmackhaft zu machen. Zufällig hörte er dann, dass zwei der wartenden Kollegen auf Grund ihrer Parteizugehörigkeit, in eine höhere Besoldungsgruppe befördert werden sollten. Er selbst hatte aber trotzdem keine Ambitionen in die Partei einzutreten. Auch wenn die Vorteile auf der Hand lagen. Er hatte auch den versuchen seines Freundes Fred Hallmann widerstanden, der ihm die Verdienste des Führers immer wieder auseinandersetzte.
Zuerst wurden die NSDAP Kollegen gemeinsam herein gerufen, auch der ihm bekannte Kollege kam vor ihm herein und erzählte ihm dass alles wunderbar geklappt hätte. So hatte er keinen Grund irgendwelchen trübseligen Gedanken nach zu hängen.