KZ für Doktor  Aaron - Hans Müller - E-Book

KZ für Doktor Aaron E-Book

Hans Müller

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Außer Juden, Zigeuner, Zeugen Jehovas und Sozialdemokraten, waren auch Verbrecher und Mörder im KZ. Diese Verbrecher erhielten eine bessere Behandlung, bekamen Führungsaufgaben und überlebten meist den Holocaust. Ein liebenswerter Beamter macht aus Dr. Aaron einen Verbrecher. Kann Dr. Aaron dadurch überleben?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hans Müller

KZ für Doktor Aaron

Allen Verfolgten und gefolterten Menschen auf der Welt. Auch in Demokratien wie die USA.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Der Verrat an Doktor Aaron

Die Rettung von Dr.Aaron

 

Das Ehepaar Aaron hatte eine Vorladung der SS erhalten. Amadeus Aaron hatte keine Ahnung, welchem Zweck die Befragung dienen sollte. Frau Aaron hatte ihm keine Silbe über die beabsichtigte Trennung verraten. Sie meldeten sich beim Pförtner. Ein Polizist wurde ihnen als Begleitung zugeteilt. Sie fanden ziemlich schnell das auf der Vorladung angegebene Büro. Auf dem Namensschild neben der Tür stand Franz Becker. Name und Zimmernummer stimmten überein. Frau Aaron klopfte an der Tür. Nach der Aufforderung „bitte“, betraten sie gemeinsam den Raum und der Polizist entfernte sich wieder. Es folgte ein Gespräch, das für Herrn Aaron an Beleidigung und Entwürdigung ohne Beispiel war.

„Ich möchte mich von meinem jüdischen Ehemann scheiden lassen, soweit ich mich informierte, ist das nach der bestehenden Gesetzeslage möglich. Ich bin als junge moderne Frau vollkommen isoliert. Ich darf keinen Ball besuchen. Meine Freunde und Verwandte haben sich von uns abgewendet. Wir sind völlig geächtet. Ich kann so nicht weiter Leben“. Amadeus Aaron setzte an, eine Antwort zu den Ausführungen seiner Frau zu geben, wurde aber sofort von Herrn Becker zum Schweigen aufgefordert. Die Art und Weise, wie er diesen Mann behandelte war beleidigend. Herrn Aaron schossen die Tränen in die Augen, zumal der Trennungswunsch seiner Ehefrau für ihn aus heiterem Himmel kam. Franz Becker ignorierte Amadeus fast mit kindischer Auffälligkeit. Er sah ihn nicht an, sondern drehte ihm halbwegs den Rücken zu, blickte ab und zu zur Seite, als würde er einen hässlichen Wurm vor sich haben. „Sie sind Jude und haben in diesem Büro nichts zu Sagen. Wir können die ganze Angelegenheit auch ohne ihre Anwesenheit abwickeln. Ihre Ehe wird sofort aufgelöst. Sie sind Jude und somit kein deutscher Bürger. Es gibt für sie keine Möglichkeit irgendetwas dagegen zu unternehmen. Wenn eine deutsche Frau ihren Fehler, einen Juden geheiratet zu haben, erkennt, helfen wir ihr natürlich. Ich schicke sie gleich zum Standesamt, damit die Annullierung der Ehe erledigt werden kann“. Unter den gegebenen Umständen, ist das wohl die beste Lösung“, sagte Herr Aaron, stand auf und ging in Richtung Tür. Franz Becker rief ihn mit einem lauten befehlenden Ton zurück und forderte telefonisch einen Hauspolizisten für Herrn Aaron an. „Unbefugte Bürger und vor allem Juden werden in diesem Gebäude nur in Polizeibegleitung geduldet“, fügte Herr Becker unnötigerweise noch hinzu. Nachdem Herr Aaron sich entfernt hatte, führte Franz Becker ein sehr langes Gespräch mit Frau Aaron, „Ich gratuliere ihnen zu ihrer Entscheidung“. „Ich bin von Anfang an ein Anhänger des Führers und werde die Politik der NSDAP voll unterstützten“. Frau Aaron benahm sich, als hätte sie den Mann, den sie hier verriet, überhaupt nicht gekannt. „Wir haben ein so nettes Gespräch geführt“, sagte Herr Becker zum Abschied, „es wäre mir ein Bedürfnis, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Da sie noch etwas Nachholbedarf haben, wenn sie nichts besseres vorhaben, werde ich sie Morgen um 19.30h. Abholen“. Frau Aaron bestätigte ihr Einverständnis durch ein kurzes Kopfnicken.