Die drei !!!, 98, Influencerin in Not (drei Ausrufezeichen) - Jule Ambach - E-Book

Die drei !!!, 98, Influencerin in Not (drei Ausrufezeichen) E-Book

Jule Ambach

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Beschreibung

Die drei !!! knacken jeden Fall! Hacker-Alarm! Im Kaufhaus, im Gymnasium und im besten Hotel der Stadt werden gleichzeitig die Computersysteme lahmgelegt. Dann tauchen Erpresserbriefe auf, in denen die Hacker Lösegeld fordern. Ein kniffliger Fall für Kim, Franzi und Marie. Die Ermittlungen führen zu der bekannten Influencerin Mila Sofie. Ist sie Opfer einer Intrige?

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Influencerin in Not

Jule Ambach

KOSMOS

Umschlagillustration von Ina Biber, Gilching unter Verwendung

einer Vorlage von iStock.com/tareo81 (Mädchen mit Smartphone)

Umschlaggestaltung von Sabine Reddig

Unser gesamtes lieferbares Programm und

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Büchern, Spielen, Experimentierkästen, Autoren

und Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2022, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50513-7

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Kürbismuffins und kein Tanz

Das Streichholz zischte leise, als die Flamme aufloderte. Marie hielt das brennende Hölzchen an den Docht einer kürbisfarbenen Kerze in einem bauchigen Glas. Schon kurz nachdem die Flamme das Wachs leicht geschmolzen hatte, begann sich der warme, kräftige Duft von Zimt und Gewürzen im Zimmer auszubreiten. Bevor sie das Streichholz hastig auspustete, entzündete Marie noch weitere Kerzen in ihrem Zimmer und legte den verkohlten Holzstummel dann auf eine Untertasse.

Der Himmel vor ihrem Fenster war grau. Ein Herbststurm pustete Wolkenfetzen Richtung Westen, und die gelb und rot verfärbten Blätter der Bäume, die den Garten der Villa von Familie Grevenbroich säumten, flogen wie buntes Konfetti durch die kühle Luft. Marie schüttelte sich und rieb ihre Arme, die in ihrem allerkuscheligsten dunkelgrünen Wollpulli steckten. Prüfend ließ sie ihren Blick durch ihr Zimmer schweifen. Die Kerzen verbreiteten ein warmes, flackerndes Licht, die zahlreichen Kissen auf ihrem Bett und die großen Sitzkissen auf dem Boden hatte sie mit neuen, extraweichen Bezügen in den Trendfarben des Herbstes Tannengrün, Altrosa und einem warmen Rotorange bezogen. Auch den Rest ihres Zimmers hatte Marie herbstlich dekoriert. Sie nickte zufrieden, das Farbkonzept passte genau zur Jahreszeit. Auf dem kleinen Sofatisch stieg nach Apfeltee duftender Dampf aus der Teekanne, die von einem Teelicht in einem Porzellan-Stövchen gewärmt wurde. Weil es schon später Nachmittag war und bereits zu dämmern begann, knipste Marie noch zwei Lichterketten an. Jetzt war es perfekt. Sie griff nach ihrem Smartphone, das auf der Kommode neben ihr lag, und seufzte. Nichts. Wieder nichts. Keine Nachricht, kein versuchter Anruf. Funkstille. Marie spürte, wie das schwere, drückende Gefühl, das sie schon seit Tagen in ihrem Bauch spürte, noch ein bisschen schwerer wurde. In diesem Moment klingelte es an der Tür. Marie warf ihr Handy auf die Kommode zurück, öffnete ihre Zimmertür und eilte die Treppen hinunter.

»Ist für mich!«, rief sie ins Wohnzimmer, in dem ihr Vater Helmut Grevenbroich und ihr kleiner Bruder Finn über ein Puzzle gebeugt saßen. Die beiden waren so konzentriert, dass sie nicht aufblickten, Helmut Grevenbroich brummelte immerhin zustimmend.

Schwungvoll riss Marie die Eingangstür auf und vor ihr standen Kim Jülich und Franzi Winkler. Beide waren in bunte Regenjacken eingehüllt und hatten sich lange Wollschals um den Hals gewickelt. Ihre Wangen glühten vom kalten Wind.

»Brrr, kommt schnell rein!«, rief Marie und trat zur Seite.

Als Kim ihre Freundin wie üblich zur Begrüßung umarmen wollte, quiekte Marie: »Ihr seid doch ganz nass! Zieht erst mal die Jacken aus.«

»Oh, na klar, stimmt!«, antwortete Kim und schob sich die Kapuze vom Kopf. Sie hängte ihre Regenjacke auf einen Kleiderständer und sofort begann sich eine kleine Pfütze auf den Fliesen zu bilden. Dann nahm Kim Franzi die große Kuchenbox ab, die sie in den Händen hielt, und auch Franzi schlüpfte aus ihrer regennassen Jacke. Marie reichte ihren Freundinnen dicke Stricksocken, damit sie keine kalten Füße bekamen.

»Was habt ihr denn da mitgebracht?«, fragte sie neugierig, während sich Franzi und Kim die wärmenden Socken überzogen.

»Mit ganz lieben Grüßen von meiner Mutter«, sagte Franzi, »süße Kürbis-Muffins mit Pumpkin-Spice-Frosting und Donuts mit Zimtglasur.«

Kim machte fast einen kleinen Freudensprung. »Klingt das nicht großartig?!«, fragte sie Marie begeistert.

»Das klingt unglaublich gut!«, stimmte Marie zu. »Und beides passt perfekt zu meiner Pumpkin-Spice-Duftkerze«, fügte sie hinzu und grinste. »Ihr könnt schon mal hochgehen, ich hole uns noch Teller und Besteck.«

Als Marie ihnen wenig später folgte, hatten es sich Kim und Franzi schon auf den Sitzkissen gemütlich gemacht. Marie verteilte Tassen und Teller und fand für die Kuchengabeln und Stoffservietten auf dem kleinen Tisch Platz. Dann goss sie dampfenden Tee in die Tassen. Franzi umschloss die nun warme Tasse mit ihren Fingern, um ihre klammen Hände zu wärmen.

»Das tut gut«, seufzte sie. »Und euch endlich mal wieder zu sehen natürlich auch!«

»Ja, oder?«, stöhnte Kim, die sich einen Kürbis-Muffin aus der Kuchenbox schnappte. »Die Schule ist im Moment so superstressig!« Sie biss von dem Muffin ab und verdrehte verzückt die Augen. »Ist der lecker!«, nuschelte Kim genüsslich.

Anfang November wurden in der Gesamtschule, die Kim und Franzi besuchten, und an Maries Gymnasium viele Klassenarbeiten geschrieben. In jedem Schulfach eine. Die erste Woche mit Prüfungen hatten sie nun hinter sich und ihr Gefühl, dass das Lernen gar kein Ende nehmen wollte, schwand nun zumindest etwas. Außerdem war nun endlich Freitagnachmittag und Freundinnenzeit, für die sich die drei fest vorgenommen hatten, das Thema Schule komplett auszuklammern. Schließlich war die im Moment so knappe Freizeit dafür einfach viel zu kostbar: Kim, Franzi und Marie hatten sich zu dritt schon fast zehn Tage lang nicht mehr getroffen, das war äußerst ungewöhnlich für die drei allerbesten Freundinnen. Kim und Franzi sahen sich immerhin jeden Tag in der Schule. Darum musste Marie ihnen nun doch noch eine einzige, aber besondere Schulgeschichte erzählen, die sich heute Vormittag in ihrem Gymnasium ereignet hatte, als Franzi sie darauf ansprach. »Marie, du musst uns bitte noch erzählen, warum deine Mathearbeit ausgefallen ist«, sagte Franzi, während sie Marie und Kim Donuts auf ihre Teller legte.

Marie war sehr aufgeregt vor dieser Arbeit gewesen und hatte ihren Freundinnen seit Tagen am Telefon ihr Leid über nicht nachvollziehbare Formeln und unnötige Textaufgaben geklagt. Die Überraschung bei Kim und Franzi war entsprechend groß, als Marie ihnen am Morgen geschrieben hatte, dass die Mathearbeit ausgefallen sei.

»So viel weiß ich eigentlich gar nicht«, gab Marie zu. »Unsere Mathelehrerin kam ziemlich zerknirscht in die Klasse und hat uns nur gesagt, dass sie wegen eines Computerproblems nicht auf die Arbeit zugreifen kann, die im Schulcomputer gespeichert ist, um sie auszudrucken. Die ganze Klasse ist in Jubel ausgebrochen, aber Frau Wedell hat natürlich sofort betont, dass wir die Arbeit nachschreiben werden.«

Marie biss von ihrem Donut mit Zimtglasur ab. »Aber das Gute ist«, erklärte sie kauend, »wir können die Arbeit erst nach den Weihnachtsferien schreiben, weil vorher alles dicht ist. Zwei Klassenarbeiten pro Tag gehen ja nicht.«

»Puh, was für ein Glück!«, sagte Kim. »Konnte nur eure Mathearbeit nicht ausgedruckt werden?«

Marie schüttelte den Kopf. »Alle Arbeiten sind heute wegen des Computerproblems ausgefallen. Den ganzen Tag hat man immer wieder aus einer anderen Schulklasse den Jubel der Schüler und Schülerinnen gehört«, erzählte sie.

»Total komisch, dass so etwas passiert«, fand Franzi. »Na ja, dann hast du jetzt ja noch ein paar Tage mehr Zeit, um dich mit Formeln und Textaufgaben anzufreunden«, fügte sie grinsend hinzu.

Marie stöhnte. »Einerseits ist das wirklich gut, weil ich echt noch nicht genug gelernt habe. Andererseits hätte ich die Arbeit einfach gern hinter mir.«

»Verstehe ich«, nickte Kim. »Bist du wegen des ganzen Lernstoffs nicht richtig dazu gekommen, für Mathe zu lernen? Oder wegen …?« Sie warf Franzi einen Blick zu. Marie bemerkte es.

Schnell und etwas zu harsch antwortete sie: »Nein, es war nicht wegen Holger!«

Kim wurde rot und blickte nun sehr konzentriert auf die Donut-Krümel auf ihrem Teller. Marie ärgerte sich über sich selbst, sie hatte ihre Freundin nicht so anfahren wollen. Natürlich war es wenig hilfreich, dass sie alle drei Minuten auf ihr Handy blickte, weil es sein konnte, dass sie den Signalton überhört hatte, der eine Nachricht ihres Freundes Holger ankündigte. Aber da war nie eine Nachricht. Seit Tagen nicht und langsam war sie sich nicht mehr sicher, ob Holger überhaupt noch mit ihr zusammen sein wollte.

Bevor Marie mit Franzi und Kim zur Walderlebniswoche aufgebrochen war, hatte Holger sich ein Buch von Marie ausgeliehen. Darin hatte Marie eine Liste aufbewahrt, die Holger nie hätte sehen dürfen. Marie hatte Gefühle für Holgers Freund Jakob entwickelt und er für sie. Sie hatten sich oft tage- und nächtelang geschrieben und sich auch heimlich getroffen. Aber Marie war sich unsicher, ob sie wirklich in Jakob verliebt war, obwohl sie ständig an ihn dachte. Sie hatte einen Entliebungszauber durchgeführt, hatte versucht, keinen Kontakt mit Jakob zu haben, aber das hatte nicht dafür gesorgt, dass er ihr aus dem Kopf ging. Gleichzeitig war sich Marie ihrer Gefühle zu Holger immer unsicherer geworden. So unsicher, dass sie eine Pro-und- Kontra-Liste erstellt hatte, auf der sie Holger mit Jakob verglich. Und ausgerechnet diese Liste hatte sie in dem Buch vergessen, das sie Holger geliehen hatte. Seitdem er die Liste gefunden hatte, wartete sie vergeblich darauf, dass Holger sich meldete. Marie hatte ihn um eine Aussprache gebeten, doch darauf reagierte er nicht.

So schlimm diese Situation war und sosehr Marie auf eine Nachricht von Holger wartete, die Wahrheit, warum sie nicht so recht zum Mathelernen gekommen war, war ihr ein bisschen unangenehm. Schließlich hatte sie Kim und Franzi schon tagelang mit dieser Mathearbeit in den Ohren gelegen. Doch obwohl ihre Freundinnen so taten, als ob sie sich plötzlich sehr für ihre Fingernägel, Donutkrümel und Maries Zimmereinrichtung interessierten, um Marie bloß nicht neugierig anzugucken, waren sie eben genau das. Marie konnte die Spannung, die in der Luft lag, förmlich spüren.

Sie holte tief Luft. »Ja, okay«, begann sie. »Ich habe, statt zu lernen, den Sparkling Stars geübt.«

Kim und Franzi blickten ihre Freundin verdutzt an.

»Den was, bitte?«, fragte Franzi verständnislos.

»Kennt ihr nicht den Sparkling Stars?«, rief Marie entsetzt. »Den Tanz.«

Franzi und Kim schüttelten die Köpfe.

Marie seufzte. Das durfte doch nicht wahr sein, diesen Tanz tanzte gerade die ganze Stadt! Außer ihre beiden besten Freundinnen, wie es schien. »Das ist ein YourFriendZ-Tanz. Von Mila Glitter«, fügte sie erklärend hinzu.

Jetzt machte es klick bei Kim und Franzi. »Ach soooo«, sagten beide gleichzeitig.

»Sie veranstaltet gerade eine Challenge«, berichtete Marie. »Die 25 Leute, die den Tanz am besten nachtanzen und bei YourFriendZ hochladen, können ein Treffen mit ihr gewinnen.«

Eigentlich hätte Kim und Franzi klar sein müssen, dass so etwas dahintersteckte, denn Marie sprach seit einigen Wochen sehr oft von ihrer neuen Lieblingsinfluencerin. Die 16-jährige Mila Sofie Glitter lebte sogar in derselben Stadt wie Kim, Franzi und Marie – und sie war Maries großes Vorbild.

»Wegen dieses möglichen Treffens ist dir der Tanz so wichtig?«, fragte Kim vorsichtig nach. »Oder ist das bloß zur Ablenkung von … allem?«

»Geht Mila Glitter nicht bei dir auf die Schule?«, wunderte sich Franzi. »Sprich sie doch in der Pause einfach mal an.«

Marie schnaubte. Aber sie war froh, dass sie Kims Frage nun übergehen konnte. »Sie einfach ansprechen! Wie soll das denn gehen?«

»Na ja, wie man das eben so macht«, meinte Franzi kleinlaut.

»Unmöglich! Mila Glitter ist in der Pause fast nie draußen«, erklärte Marie, »und wenn sie mal auf dem Schulhof oder in den Gängen zu sehen ist, ist sie immer von einer Traube ihrer Freundinnen umgeben.«

»Hast du nicht erzählt, dass ihr vor ihrem Klassenraum und überall in der Schule ständig andere Schülerinnen und Schüler auflauern?«, erinnerte sich Kim.

»Ja, das ist so. Keine Chance, an sie heranzukommen«, sagte Marie. »Ich wüsste auch gar nicht, was ich zu ihr sagen sollte.«

»Du könntest ihr den Tanz vorführen«, schlug Franzi vor.

Die drei kicherten.

»Aber uns könntest du den Tanz zeigen«, meinte Kim und schob sich genüsslich den letzten Bissen ihres Donuts in den Mund.

Doch Marie hatte eine bessere Idee. »Wir können gemeinsam tanzen!«

Franzi und Kim setzten gerade an, diese Idee abzuwiegeln, Marie war aber schon aufgesprungen und begann, den Couchtisch zur Seite zu schieben.

»Los, aufstehen!«, rief sie ihren Freundinnen aufmunternd zu.

Stöhnend erhoben sich Kim und Franzi von ihren gemütlichen Plätzen und halfen Marie dabei, etwas Platz zu schaffen. Marie hatte bereits ihr Handy mit der Musik-Box verbunden und suchte nach dem passenden Song.

»Okay, fertig?«, fragte sie. »Ich stelle mich mit dem Rücken vor euch und ihr macht die Bewegungen nach.« Ohne eine Antwort abzuwarten, klickte sie auf Play und das Lied startete. »Auf eins!«, rief Marie und zählte von drei herunter.

Marie hatte diesen Tanz während der letzten Woche so oft geübt, dass die Bewegungen automatisch aus ihr herausflossen: Die glitzernden Sterne am Himmel mit den Händen imitieren, sie regnen herunter, nun den schwierigen Sprung mit der halben Drehung, den sie so oft wiederholt hatte. Dieses Mal gelang er perfekt. Schade, dass sie nicht mitfilmte! Runterbeugen und mit dem Oberkörper einen Halbkreis beschreiben. Marie war voll konzentriert, doch hinter sich hörte sie ein Prusten und Kichern. Sie drehte sich um. Kim hatte die Arme in die Höhe gestreckt und Franzi verharrte in einer Vorbeuge. Beide zitterten, so sehr versuchten sie ihr Lachen zu unterdrücken. Als Marie sie mit einem verdutzten Blick bedachte, brachen sie in lautes Gelächter aus.

»Was ist denn los?«, wunderte sich Marie. »Seid ihr nicht mitgekommen?«

»Nein, überhaupt nicht«, erklärte Kim grinsend und ließ sich auf den Stapel Sitzkissen fallen, den die drei vor Maries Schreibtisch aufgetürmt hatten.

»Kein bisschen, Marie«, gab auch Franzi kichernd zu. »Aber du sahst toll aus!«

Marie schlug vor, das Lied neu zu starten und von vorne zu beginnen, dieses Mal auch langsamer.

Doch Franzi winkte ab. »Wollen wir lieber noch einen Tee trinken?«, fragte sie. »Kim und ich mussten heute zwei Stunden lang einen Aufsatz schreiben. Wir sind echt kaputt.«

»Genau!«, rief Kim. »Bei uns an der Schule sind die Computer leider nicht ausgefallen.«

»Okay, okay«, seufzte Marie. Sie nahm die Teekanne vom Stövchen, dessen Teelicht bereits erloschen war. »Eure Kraft reicht aber schon noch für eine neue Kanne Tee und einen Kürbis-Muffin?«

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich Freitag, 21:48 Uhr

Wenn ich herausfinde, dass ihr mit euren Gummibärchenklebefingern wieder an meinem Tagebuch herummacht und eure neugierigen Nasen hier reinsteckt – dann fordere ich euch zu einem YourFriendZ-Tanzbattle heraus!

Endlich Wochenende! Am liebsten würde ich einfach nur schlafen und vielleicht ein bisschen lesen – aber daraus wird nichts. Morgen und Sonntag liegt Folgendes an: Vokabeln, Formeln und Flüsse lernen. Uff.

Eigentlich hat David endlich mehr Zeit, nachdem er (endlich!) aufgehört hat, Jobs als Model anzunehmen. Wir wollen doch so gerne unser Guck-um-die-Ecke-guck-untendurch-und-hinter-dich-auch-Periskop bauen. Mit dem man unter geschlossenen Türen hindurch in einen Raum gucken kann!!! So cool, wir sind sehr stolz auf diese Idee, die die Detektivarbeit der drei !!! revolutionieren wird. Aber das GudEguuhdaP wird bis nach der stressigen Schulphase warten müssen.

Davon habe ich bei unserem Treffen heute gar nichts erzählt, weil es Marie sichtlich nicht gut geht. Zum Thema Holger hat sie nur gesagt, dass sie seit der Sache mit der Pro-und-Kontra-Liste nichts von ihm gehört hat, er antwortet nicht auf Nachrichten und ans Telefon geht er auch nicht. Ich hoffe so sehr, dass sich die beiden aussprechen können.

Jetzt ist es schon kurz nach zehn, ich wollte eigentlich noch das Geschenk aufhängen, das ich von Maries Großeltern bekommen habe. Die beiden haben Stricken und Makramee-Knüpfen für sich entdeckt, um Tessa bei ihrem Pop-up-Store mit Schals, Mützen und Blumenampeln zu unterstützen – das ist zumindest bislang ihr Angebot, sie üben noch. Franzi, Marie und ich haben jede eine geknüpfte Blumenampel bekommen, in die man einen Blumentopf stecken und dann aufhängen kann.

Oma Agnes und Opa Herbert sind so süß!

Aber das Aufhängen vertage ich auf morgen, jetzt will ich lieber ein paar Seiten lesen – ich hoffe, in dem Buch kommt weder ein Fluss noch ein englischer Begriff oder eine physikalische Formel vor! Sonst bekomme ich ganz sicher Albträume.