Die Erfindung der Würde - Lutz Spilker - E-Book

Die Erfindung der Würde E-Book

Lutz Spilker

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Beschreibung

Stellen Sie sich zwei Männer in einer Kneipe vor. Sie suchen nach einer Idee, wie man viele Menschen für sich gewinnen kann, ohne einen Cent zu investieren. »Verschenken wir Hoffnung«, schlägt der eine vor, »die kostet nichts und jeder kann sie nach eigenem Geschmack ausmalen: nach Kirsche, nach Waldmeister – ganz nach Belieben.« Der andere wiegt den Kopf. »Nicht edel genug. Es muss etwas sein, das wie ein Orden wirkt, das Brust und Seele schwellen lässt.« – »Würde!«, ruft der Erste und strahlt, als hätte er das Geschäft seines Lebens entdeckt. So, könnte man sagen, begann die Erfindung der Würde: ein Begriff ohne Substanz, aber mit ungeheurer Wirkung. Niemand hat sie je gesehen, niemand konnte sie je anfassen – und doch gilt sie heute als das höchste Gut des Menschen. Dieses Buch geht der Frage nach, wie aus einem Wort eine moralische Supermacht wurde. Es erzählt von der Geschichte der Würde, von ihren Versprechungen und von ihrer Rolle als Mogelpackung. Und es fragt, ob wir mit ihr wirklich beschenkt wurden – oder ob wir uns seit Jahrhunderten von einem glänzenden Nichts beeindrucken lassen.

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Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Erfindung

der Würde

Freiheit, Geist und Menschsein

 

 

 

 

Eine Betrachtung

von

Lutz Spilker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE ERFINDUNG DER WÜRDE – FREIHEIT, GEIST UND MENSCHSEIN

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Texte: © Copyright by Lutz Spilker

Umschlaggestaltung: © Copyright by Lutz Spilker

 

Verlag:

Lutz Spilker

Römerstraße 54

56130 Bad Ems

[email protected]

 

Herstellung: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

 

Die im Buch verwendeten Grafiken entsprechen den

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Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der

Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.

 

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Inhalt

 

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die Mogelpackung der Begriffe

Ein Wort wie ein Mantel

Die Ökonomie des ›Nichts‹

Der doppelte Boden

Zwischen Illusion und Notwendigkeit

Ein glänzendes ›Nichts‹

Würde – eine Geburt aus dem Nichts

Sprachgeschichte, philosophische Aufladung, politische Instrumentalisierung

Der leere Raum vor der Würde

Ein Wort taucht auf

Die Stunde der Philosophen

Die Geburt aus dem Nichts

Ein Zwischenton der Geschichte

Ein paradoxer Triumph

Hoffnung als Ersatzwährung

Warum Menschen bereit sind, sich mit immateriellen Versprechungen abspeisen zu lassen

Der unsichtbare Lohn

Die Kunst der Vertröstung

Hoffnung als Herrschaftstechnik

Die süße Last der Selbsttäuschung

Hoffnung als Droge

Die Händler des Erhabenen

Religionen, Ideologien und Machtapparate als Verwalter des Unsichtbaren

Der unsichtbare Vorrat

Sakrale Macht

Ideologien als säkulare Priesterschaften

Die Würde als Pfand

Zwischen Verheißung und Kontrolle

Der Preis des Glaubens

Wie man Würde vergibt, entzieht, verhandelt – und was das über ihre Substanz verrät

Würde als Gnade

Der Entzug als Waffe

Würde im Tauschgeschäft

Die stille Selbstverhandlung

Würde und Macht

Der Preis des Glaubens

Das Geschäft mit der Selbsttäuschung

Von Orden und Ehrenzeichen bis hin zu Menschenrechten: Verpackungen einer leeren Formel

Von Glanz und Metall

Verpackung und Inhalt

Menschenrechte als höchste Form der Formel

Zwischen Zynismus und Glaube

Das paradoxe Erbe

Und was bleibt?

Die Frage nach echter Freiheit jenseits der Mogelpackungen

Die stille Freiheit

Würde und Freiheit – eine heimliche Verwandtschaft

Die Zumutung der Eigenverantwortung

Und was bleibt?

Über den Autor

In dieser Reihe sind bisher erschienen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Spazierstock steht für die Würde des Menschen,

der Schnurrbart für die Eitelkeit,

und die ausgelatschten Schuhe für die Sorgen.

 

Charlie Chaplin

 

Sir Charles Spencer ›Charlie‹ Chaplin Jr., KBE, (* 16. April 1889 in London, Ver-einigtes Königreich Großbritannien und Irland; † 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz) war ein britischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuch-autor, Filmeditor, Komponist und Filmproduzent. Er gilt als erster Weltstar des Kinos und zählt zu den einflussreichsten Filmemachern der Geschichte.

Das Prinzip der Erfindung

 

 

 

Vor etwa 20.000 Jahren begann der Mensch, sesshaft zu werden. Mit diesem tiefgreifenden Wandel veränderte sich nicht nur seine Lebensweise – es veränderte sich auch seine Zeit. Was zuvor durch Jagd, Sammeln und ständiges Umherziehen bestimmt war, wich nun einer Alltagsstruktur, die mehr Raum ließ: Raum für Muße, für Wiederholung, für Überschuss.

Die Versorgung durch Ackerbau und Viehzucht minderte das Risiko, sich zur Nahrungsbeschaffung in Gefahr begeben zu müssen. Der Mensch musste sich nicht länger täglich beweisen – er konnte verweilen. Doch genau in diesem neuen Verweilen keimte etwas heran, das bis dahin kaum bekannt war: die Langeweile. Und mit ihr entstand der Drang, sie zu vertreiben – mit Ideen, mit Tätigkeiten, mit neuen Formen des Denkens und Tuns.

Was folgte, war eine unablässige Kette von Erfindungen. Nicht alle dienten dem Überleben. Viele jedoch dienten dem Zeitvertreib, der Ordnung, der Deutung oder dem Trost. So schuf der Mensch nach und nach eine Welt, die in ihrer Gesamtheit weit über das Notwendige hinauswuchs.

Diese Sachbuchreihe mit dem Titelzusatz ›Die Erfindung ...‹ widmet sich jenen kulturellen, sozialen und psychologischen Konstrukten, die aus genau diesem Spannungsverhältnis entstanden sind – zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit, zwischen Dasein und Deutung, zwischen Langeweile und Sinn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Erfindung ist etwas Erdachtes.

Eine Erfindung ist keine Entdeckung.

Jemand denkt sich etwas aus und stellt es zunächst erzählend vor. Das Erfundene lässt sich nicht anfassen, es existiert also nicht real – es ist ein Hirngespinst. Man kann es aufschreiben, wodurch es jedoch nicht real wird, sondern lediglich den Anschein von Realität erweckt.

Der Homo sapiens überlebte seine eigene Evolution allein durch zwei grundlegende Bedürfnisse: Nahrung und Paarung. Alle anderen, mittlerweile existierenden Bedürfnisse, Umstände und Institutionen sind Erfindungen – also etwas Erdachtes.

Auf dieser Prämisse basiert die Lesereihe ›Die Erfindung …‹ und sollte in diesem Sinne verstanden werden.