Die Eucharistie als Opfer der Kirche - Michael Hesse - E-Book

Die Eucharistie als Opfer der Kirche E-Book

Michael Hesse

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Beschreibung

Die gegenreformatorischen Antworten katholischer Theologie auf die Frage nach der "Eucharistie als Opfer der Kirche" waren unzureichend. Aber patristische Rückbesinnung und Aufbrüche unzureichend. Aber patristische Rückbesinnung und Aufbrüche im 20. Jahrhundert initiierten eine neue Suche nach der Verhältnisbestimmung von "Opfer Christi" und "Opfer der Kirche". Die vorliegende Studie befragt drei katholische Theologen des 20. Jahrhunderts nach ihrer spezifischen Antwort: den Mysterientheologen Odo Casel, Karl Rahner, der vom sakramentalen Denken ausgeht, und Hans Urs von Balthasar, dessen Stellvertretungstheologie die Heilsuniversalität des Opfers Christi mit der Heilsuniversalität der Kirche verknüpft. Michael Hesse benennt im Vergleich Divergenzen und Konvergenzen der drei Positionen und entwickelt darüber hinaus eine eigene Antwort, die Sackgassen und Einseitigkeiten der Vergangenheit vermeidet und eine Brücke zu den protestantischen Positionen schlägt.

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Michael Hesse

DIE EUCHARISTIEALS OPFER DER KIRCHE

Herausgegeben vonKarl-Heinz MenkeJulia KnopMagnus Lerch

BonnerDogmatischeStudienBand 56

Michael Hesse

DIE EUCHARISTIEALS OPFER DER KIRCHE

Antwortsuche beiOdo Casel – Karl Rahner – Hans Urs von Balthasar

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

© 2015 Echter Verlag GmbH

www.echter-verlag.de

Umschlaggestaltung: Peter Hellmund

ISBN 978-3-429-03806-9 (Print)

ISBN 978-3-429-04796-2 (PDF)

ISBN 978-3-429-06212-5 (ePub)

Vorwort

Die vorliegende Untersuchung wurde im Oktober 2014 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn als Inaugural-Dissertation unter dem Arbeitstitel „Die Eucharistie als Opfer der Kirche. Eine vergleichende Analyse der Positionen von Odo Casel, Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar.“ angenommen. Für die Drucklegung wurde sie formal überarbeitet und um einige Fußnoten ergänzt.

Mit der Drucklegung ist nun ein langer Entstehungsprozess abgeschlossen. In großer Dankbarkeit Gott gegenüber, möchte ich an dieser Stelle einigen Menschen danken, ohne deren Mitgehen des Studienweges die Erarbeitung der Studie nicht möglich gewesen wäre.

An erster Stelle spreche ich meinen tiefen empfundenen Dank meinen Eltern Monika und Manfred Hesse aus, die mich unterstützt und ermutigt haben. Von Herzen widme ich ihnen dieses Buch.

Herzlich danke ich Herrn Prof. Dr. Karl-Heinz Menke für seine intensive Betreuung der Erarbeitung der Studie, seine hilfreichen Denkanregungen und Hinweise und die Begeisterung für die dogmatischen Fragen.

Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. Karl-Heinz Menke für die Erstellung des umfangreichen Erstgutachtens.

Herrn Prof. Dr. Albert Gerhards danke ich schließlich für die Erstellung des Zweitgutachtes.

Der Herausgeberschaft der „Bonner Dogmatischen Studien“, Prof. Menke, Dr. Magnus Lerch und PD Dr. Julia Knop danke ich für die Aufnahme der Arbeit in diese Reihe, sowie dem Echter-Verlag, Würzburg für die drucktechnische Umsetzung.

Nicht zuletzt möchte ich Herrn Michael Gruß für die viele Stunden des Korrekturlesens des Manuskripts danken.

Am Fest der Darstellung des Herrn, 2. Februar 2015

Michael Hesse

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Prolog: Annäherung an die Frage nach einem Opfer der Kirche

§1 Hinführung

1. Opferthematik in heutiger Zeit

2. Die zweifache Frage zur Thematik des Messopfers

3. Der Gang der Untersuchung

§2 Die Entwicklung des Opfergedankens von der Patristik bis zumMittelalter

1. Das Opferverständnis der Kirchenväter

1.1 Die ersten christlichen Opferbegriffe

1.1.1 θυσία ~ sacificium

1.1.2 πϱοσϕοϱά ~ oblatio

1.2 Opfer und Eucharistie in den ersten christlichen Jahrhunderten

1.3 Ausblick

2. Der philosophische Denkansatz

2.1 Das platonische Bilddenken

2.2 Der Beitrag von Ambrosius - Hieronymus - Augustinus

2.3 Standpunkt und Ausblick

3. Der Verlust des platonisch-augustinischen Bildbegriffs

3.1 Erste Streitigkeiten um die Eucharistie

3.2 Die Opferthematik – eine überkommene Fragestellung?

§3 Mittelalterliche Opfertheologie und reformatorische Kritik

1. Auseinanderfallen von Kreuz- und Messopferverständnis

1.1 Orientierung am Messkanon – Albertus Magnus

1.2 Die Sicht von Thomas von Aquin

1.3 Standpunkt und Ausblick

2. Die populären Meßerklärungen des Mittelalters

3. Beklagte Missstände

4. Luthers Ansatz und Argumentation

4.1 Die Zeit bis 1530

4.2 Luther ab 1530 – Das Jahr der Confessio Augustana

4.3 Die Schmalkaldischen Artikel

5. Ausblick

§4 Die Antwort des Trienter Konzils

1. Vorbereitung und Situation des Konzils

2. Die eucharistische Opferlehre des Tridentinums

3. Ausblick

§5 Messopfertheorien

1. Offene Fragen im Nachklang des Konzils von Trient

2. Destruktionstheorie

3. Immolationstheorie und Oblationstheorie

4. Würdigung und die offene Frage nach dem Messopfer

Kapitel I: Die Mysterientheologie von Odo Casel und die Frage nach dem Opfer der Kirche in der Eucharistie

§1 Der Mensch und Theologe Odo Casel

1. Annäherung an Person und Werk

2. Casels Schriften und theologisch-literarischer Nachlass

3. Sekundärliteratur zum theologischen Denken Casels

4. Die theologische Verortung von Odo Casel

4.1 Die Wurzeln der Theologie Casels

4.2 Theologische Prämissen und Normativität des Urchristentums

4.3 Casel und die Mysterienreligionen

4.4 Antike Philosophie und jüdisch-kulturelles Erbe

4.5 Casels Zeitverständnis und Geschichtsdeutung

5. Theologie als Mysterientheologie

5.1 Mysterientheologie als liturgisch-praktische Theologie

5.2 Liturgie als Opus Dei zur objektiven Vergegenwärtigung des Heilsgeschehens

5.3 Liturgie zur Vergegenwärtigung des Heilsgeschehen Christi

5.4 Sakramenten-Symbolverständnis der Mysterientheologie

5.5 Kritische Würdigung

§ 2 Die christologische Grundlegung

1. Das Leben Jesu

1.1 Das Leben Jesu als Opfergang zum Kreuz

1.2 Annahme des Lebensopfers – Das Werden zum Pneuma

2. Der verherrlichte Christus

2.1 Der Christus der Herrlichkeit – Das Urmysterium

2.2 Das Pro des Pneumas Christi für die Menschen

2.3 Der Schlüssel der Mysterientheologie: Der Glaube

2.4 Die Nachfolge Christi als Mysteriennachfolge

2.5 Christusmysterium – Christusmystik – Christologie in Liturgie – Christusgnosis

3. Zusammenfassung und Ausblick

§ 3 Die Ekklesiologie Odo Casels

1. Einleitende Gedanken: Inneres Wesen der Ekklesia

2. Ekklesia als Leib Christi

2.1 Der pneumatische Christus

2.2 Eingliederung des Menschen in den pneumatischen Christus

2.3 Einheit in der Sohnschaft und einen Gnade

2.4 Einheit in der einen Agape

2.5 Die Würde der Ekklesia als Verleiblichung Christi

2.6 Zusammenfassung und Ausblick

3. Ekklesia als Jungfrau-Braut

3.1 Verhältnis Mann und Frau als Bild für Christus und Ekklesia

3.2 Erschaffung der Ekklesia im Kreuzesopfer

3.3 Resümee und Ausblick

4. Die Verknüpfung von Braut und Leib-Bild

4.1 Una et sancta Ekklesia

4.2 Catholica et apostolica Ekklesia

5. Ekklesia als Mutter

5.1 Die Mutter Jesu als Typus der Ekklesia

5.2 Maria - Urbild der Ekklesia

5.3 Synthese der ekklesiologischen Bilder

5.4 Ausblick

6. Das Kultmysterium der Ekklesia

6.1 Kultmysterium als Ausdruck der Einheit von Gott – Mensch

6.2 Gnade und Freiheit

6.3 Mysteriennachfolge im Kultmysterium der Ekklesia

6.4 Resümee

§ 4 Die sakramentale Vergegenwärtigung des Opfers Christi in derEucharistie

1. Die Sakramente der Ekklesia als Mysterien des Herrn

1.1 Grundlagen: Bund – Liturgie – Sakrament – Mysterium

1.2 Mysterienverständnis und sakramentale Auswirkung

1.3 Mit dem verherrlichten Christus im Kultmysterium handeln

2. Das Opfer Christi im Mysterium der Eucharistie

2.1 Alttestamentliche Opfer und ihre Implikationen für das christliche Mysterium

2.2 Freiheitliches Zurückschenken der menschlichen Freiheit an Gott als Opfer

3. Mysteriensymbol der Heilstat Christi in der Eucharistie

3.1 Antizipation und Rezeption des Opfers Christi im Mysterium

3.2 Vergegenwärtigung im Mysterium

3.3 Das sakramentale Gedächtnis

4. Mithandeln der Kirche im sakramentalen Mysteriengedächtnis des Opfers Christi

5. Rückblick und Ausblick

§ 5 Das Opfer der Kirche im Mysterium der Eucharistie

1. Casels Antwortsuche: Eucharistische Handlung

2. Casels Antwortsuche: Eucharistische Danksagung

3. Der Anspruch an die Gläubigen bei der Feier des eucharistischen Mysteriums

3.1 Die Grundlage für das pneumatische Opfer

3.2 „Mitsterben und Mitleben“ im pneumatischen Opfer

4. Inklusion eines Opfers der Kirche in das Opfer Christi

4.1 Das äußere Zeichen der Inklusion des Opfers der Kirche in der Eucharistie

4.2 Aktive Mithandlung im pneumatischen Opfer

4.3 Notwendigkeit des Kultmysteriums der Kirche

5. Die Umgestaltung des Menschen im Mysterium zum Bild Christi

5.1 Das Kultmysterium als Lebensschule des Menschen

5.2 Mysteriennachfolge Christi als Grundlage für das Opfer

6. Der sich Gott zurückschenkende Mensch als eigentliches Opfer

7. Das liturgische Geschehen als Ausdruck des Opfers der Kirche

7.1. Die Voraussetzung

7.2 Die Lösung: Essentialiter relatives und zugleich wahres Opfer

8. Schlusswort

Kapitel II. Eucharistie als Opfer der Kirche bei Karl Rahner

§1 Der Theologe Karl Rahner

1.Zur Biographie Rahners

2. Theologisches Denken Rahners

3. Literaturauswahl zum Thema

4. Fragestellung „Eucharistie als Opfer der Kirche“ bei Rahner

§ 2 Jesus Christus und die Frage nach dem Terminus „Opfer“

1. Christologische Grundgedanken Rahners

2. Rahners transzendental-sakramentale Christologie

2.1 Die Selbstmitteilung Gottes an den Menschen

2.2 Jesus Christus das Ursakrament

2.3 Ausblick

3. Christologie im Hinblick auf Tod und Auferstehung Christi

3.1 Der Tod Jesu als Ereignis des Lebens Jesu

3.2 Die Auferstehung Jesu

3.3 Heilsvermittlung durch Tod und Auferstehung

3.4 Überlegungen zum Opferbegriff

3.5 Kreuzigung: Sichtbares Opfer – Opfergesinnung – Opferannahme

3.6 Kreuzesopfer Jesu als Quelle des Heils

4. Resümee und Ausblick

§ 3 Das Verständnis der Kirche im Werk Rahners

1. Rahners biblische und patristische Studien zur Ekklesiologie

1.1 Paulinisches Kirchenverständnis

1.2 Johanneisches Kirchenverständnis

1.3 Patristisches Kirchenverständnis

1.4 Zusammenfassung

2. Rahners eigene Ekklesiologie im Hinblick auf das Kreuzesopfer

2.1 Der Mensch in der Geschichte - Heilsgeschichte des Menschen

2.2 Kirche als Präsenzort Gottes – Kirche ist Ereignis Gottes

2.3 Kirche als Corpus Christi Mysticum

2.4 Heilssolidarität im Corpus Christi mysticum

3. Die Sakramentalität der Kirche

3.1 Heilsnotwendigkeit des Grundsakramentes Kirche

3.2 Der Sünder im Verhältnis zum Grundsakrament Kirche

3.3 Resümee und Ausblick

4. Aktualisierung des Heils durch die Einzelsakramente der Kirche

4.1 Opus operatum und Symbolverständnis bei Rahner

4.2 Sakramente als konstitutive Zeichen

4.3 Zuwendung des Heils durch die Sakramente Taufe und Eucharistie

5. Die äußere Verfasstheit der Kirche: Amt und Charisma

6. Zusammenfassung

§ 4 Die Eucharistie als Opfer der Kirche

1. Kreuzopfer und Messopfer

1.1 Verhältnisbestimmung Kreuzesopfer Christi und Messopfer der Kirche

1.2 Eucharistiefeier als Teilnahme und Teilhabe am Kreuzesopfer

1.3 Relativität zwischen Messopfer und Kreuzesopfer

1.4 Ausblick

2. Die Eucharistiefeier als Kult Christi

2.1 Kultpräsenz Christi

2.2 Messopfer- sacrificium visibile

2.3 Christus – sacerdos principalis

2.4 oblatio actualis und oblatio virtualis in der Messfeier

2.5 Mehrung der Ehre Gottes durch eine geistige Realisation des Kultes

2.6 Ausblick

3. Eucharistie - Kult und Opfer der Kirche

3.1 Die sich existentiell darbringende Kirche als konstitutives Zeichen

3.2 Opfer durch und für die Kirche

3.3 Träger des Opfers

3.4 Allgemeines und besonderes Priestertum

4. Reflexion der inneren Teilnahme am Kult der Eucharistiefeier

4.1 Die grundlegende Tat Christi

4.2 Die ekklesiologische Zuwendung der Opfertat Jesu

4.3 Das existentielle Mitwirken am Opfer Christi in der Messe

4.4 Personale Reflexion der Heilsmittlerschaft Christi

5.Eucharistie als Opfer der Kirche

5.1 Das konstitutive Zeichen des existentiellen Ja zum Opfer Christi in der Eucharistie

5.2 Die Eucharistie als die große sichtbare Danksagung der Gläubigen für das Opfer Christi

5.3 Das Mittun des Opfers Christi als existentiales eigenes Opfer

6. Resümee

Kapitel III: Die Eucharistie als Opfer der Kirche bei Hans Urs von Balthasar

§ 1 Leben und Werk Hans Urs von Balthasars

1.Der Lebensweg hin zum Priestertum

2. Lebenswende: Begegnung mit Adrienne von Speyr

3. Der Theologe von Balthasar nach dem Ordensaustritt

4. Grundlegende Ansätze der Theologie von Balthasars

5. Das Schriftwerk von Hans Urs von Balthasar

6. Ausblick zur Methodik

§ 2 Christus in der Theologie Balthasars

1. Die Sendung Jesu Christi hin zum Kreuzesopfer

2. Das Kreuzesopfer Christi

2.1 Der Weg zum Kreuzesopfer – Der Weg der Versöhnung

2.2 Auf dem Weg zum Kreuzesopfer – Abendmahl und Ölberg

2.3 Der Weg Jesu Christi zum Kreuzesopfer - Der stellvertretende Gottesknecht

2.4 Das Kreuz im Opfer Christi

2.5 Unterfassen der Sünde durch Opfertod und Auferstehung Jesu Christi

2.6 Opfertod und Auferstehung als Zugang zur Trinität

2.7 Das im Kreuzesopfer gegebene Geschenk

2.8 Zusammenfassung

§ 3 Wer ist die Kirche?

1. Einleitende Gedanken

2. Kirchenbilder

2.1 Die personale Sicht der Ekklesiologie

2.2 Realsymbolische Sicht in der Ekklesiologie

2.2.1 Marianisches Prinzip der Kirche

2.2.2 Der Archetyp Maria für und in Kirche

2.2.3 Konsequenzen aus dem marianischen Prinzip

2.3 Petrinisches Prinzip der Kirche

2.4 Praktische Implikationen der marianisch-petrinischen Ekklesiologie Balthasars

2.4.1 Konsequenzen für ein Amtsverständnis der Kirche

2.4.2 Konsequenzen für das Laienverständnis in der Kirche

2.5 Himmlische und irdische Kirche

2.6 Verdienst Balthasars für die ekklesiologische Entwicklung

2.7 Resümee und Ausblick

3. Kirche und Eucharistie - Ursakramentlichkeit

4. Zusammenfassung und Ausblick

§ 4 Eucharistie als Opfer der Kirche

1.Eucharistie als Einverständnis zum Opfer Christi

1.1 Das Evangelium der Einverständnis gebenden Liebe

1.2 Mitsein im Opfer Jesu

1.3 Mahl und Opfer

1.4 Resümee und Ausblick

2. Der durch und im Opfer Christi eröffnete Handlungsraum

3.Das marianische Opfer der Kirche in und mit Christus

3.2 Eucharistiefeier und Opferterminologie

3.3 Die gefeierte Eucharistie – Bejahung des einzigen Opfers als Opfer der Kirche

3.4 Der Einzelne und das Opfer

4. Schlussresümee

IV. Zusammenfassung der drei Positionen

unter Berücksichtigung konvergenter Denklinien als Annäherung an eine Antwort auf die Frage nach der „Eucharistie als Opfer der Kirche“

§1 Prolegomena

1. Odo Casel und die Wahrnehmung durch Rahner und von Balthasar

2. Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar

3.Der weitere Gang der Untersuchung

§2 Die christologischen Ausgangspunkte

1.Casels Verklärungschristologie

2.Rahners christologische Position

3.Die christologische Klammer der Antwort von Balthasars

4.Abschließendes Wort

§3 Die Wegbeschreitung einer sakramentalen Ekklesiologie

1.Casels Grundgedanken

2.Rahners ekklesiologische Durchdenkung

3.Personalisierte Ekklesiologie Balthasars

4.Resümee zu einer sakramental-personal gewendeten Ekklesiologie

§4 Versuch einer Antwortsynthese: „Eucharistie als Opfer der Kirche“

1. Casels Mysteriengedächtnis: Öffnung zur sakramentalen Deutung des Opfers

2. Die Präzisierung des sakramentalen Ansatzes durch Rahner

3.Balthasars Beitrag

4. Ein Antwortversuch auf die Frage der Eucharistie als Opfer der Kirche

4.1 Opfer Christi FÜR die Menschen

4.2 Christus UND die Kirche

4.3 Eucharistie als Vergegenwärtigung des Opfers Christi DURCH die Kirche

4.4 Die Eucharistie als Opfer DER Kirche

4.5 Resümee

5.Schlusswort

Verzeichnisse

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Quellen:

Schriften von HANS URS VON BALTHASAR

Schriften von ODO CASEL

Schriften von KARL RAHNER

Weitere Schriften von Karl RAHNER:

SEKUNDÄRLITERATUR:

Prolog: Annäherung an die Frage nach einem Opfer der Kirche

§1 Hinführung

Opfer, ein Begriff, der sowohl aktiv, als auch passiv konnotiert ist: ein Opfer bringen oder zum Opfer werden. Ein Ausdruck, an den wir uns zunächst aus dem Blickwinkel der heutigen Zeit annähern wollen, um so zur speziellen theologischen Fragestellung unseres Traktates vorzudringen.

1. Opferthematik in heutiger Zeit

Der Begriff „Opfer“ ist bis heute im Sprachgebrauch ein gängiger Ausdruck, der jedoch nunmehr weniger mit religiösen oder kultischen Vorgängen in Verbindung gebracht wird als vielmehr mit Katastrophen, Verkehrsunfällen, Kriegstoten und Verbrechensgeschädigten.1 Neben dieser mit Gewalt verbundenen Konnotation des Begriffs „Opfer“ kennen wir eine andere Bedeutung, nämlich Opfer als die Übernahme einer unangenehmen Tätigkeit, einer Aufgabe oder unumgänglichen Verpflichtung.2 Man findet in der Umgangssprache durchaus eine Tendenz der Opferkritik, aber gleichzeitig eine Vorliebe für die Opfermetaphorik. Wir sehen, dass der ursprünglich religiöse Opferbegriff heute eine metaphorische Verwendung im profanen Bereich gefunden hat, demnach eine Säkularisierungstendenz vorliegt.3 Ist dann aber nicht die Rede von bzw. die Frage nach „einem Opfer der Kirche“ in Verbindung mit der Eucharistie ein Anachronismus?

Ist dem religiös-christlichen Bewusstsein der Begriff „Opfer“ abhanden gekommen oder ist er gar überholt und theologisch irrelevant geworden? Sucht die Theologie heute nicht eher nach Wegen, den vielleicht unbequemen Begriff des Opfers zu verabschieden? Wie können wir heute noch in religiöser Denkweise einem Opferverständnis Raum einräumen, wenn selbst im theologischen Denken ein Rückgang von opfertheologischen Annäherungen, sowohl an den Tod Jesu Christi als auch an das liturgische Handeln der Kirche, zu verzeichnen ist? Diese Thematik steht vielleicht nicht so sehr im Fokus der aktuellen Theologie, auch wenn ein Interesse am biblischen Opferverständnis gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts auszumachen ist. Mitunter dreht sich die Diskussion darum, ob das Kreuzesgeschehen heute noch mit dem Opferbegriff in Verbindung gebracht werden kann und darf.4 Die vorliegende Arbeit will sich der Frage widmen, ob die Sichtweise eines christlichen „Opfers“, insbesondere eines „Opfers der Kirche“ obsolet geworden ist, oder ob die Frage nach einer derartigen Dimension für und von Kirche nicht zu beleuchten und zu klären ist, statt diese Thematik totzuschweigen. Was ist überhaupt das Opfer der Kirche in bzw. bei der Eucharistiefeier? Wer kann darauf heute sofort eine Antwort geben? Betrifft diese Frage die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden oder hat sie zugleich eine persönliche Dimension für den einzelnen Gläubigen?

In den Jahrzehnten nach dem II. Vatikanischen Konzil, ist ein Wandel im Eucharistieverständnis zu verzeichnen. Lehrt seinerzeit das II. Vatikanum in der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ (SC 2): „In der Liturgie, besonders im Heiligen Opfer der Eucharistie, ‚vollzieht sich’ ‚das Werk der Erlösung’“5, setzt nach dem Konzil eine Veränderung ein. Vielfach wird der Begriff „Opfer“ als unzeitgemäß angesehen. Diesen Wandel bringt man gerne mit der äußerlichen Veränderung von der Altarwand zum Abendmahltisch, vom Opferaltar zum Mahltisch in Verbindung, also der Zelebrationsrichtung.6 Ist das wirklich so? Hat die Veränderung des liturgischen Ortes zu einer theologischen Veränderung geführt oder hat vielmehr eine theologische Veränderung zu einem liturgischen Umdenken geführt? Sind die theologischen Veränderungen Anzeige für eine Bewegung, die die endgültige Abschaffung von opferterminologischen Anklängen in der Liturgie vorantreibt? Ein semantischer Wandel bei der Benennung der Feierform hat sich ohnehin eingestellt, der im Allgemeinen nicht so sehr wahrgenommen wird. Man spricht heute von Eucharistie und Wortgottesdienst.7 Die traditionelle Redeweise vom „Messopfer“, die Jahrhunderte lang selbstverständlich war, geht verloren. Warum ist der Gebrauch des Begriffs „Messopfer“ verschwunden oder allenfalls noch in Sterbebildchen verwendet, wo er antiquiert wirkt oder unverstanden bleibt: Gedenket beim Hl. Messopfer unseres lieben Verstorbenen?

Die Eucharistiefeier scheint heute mehr vom Mahlcharakter, denn vom Opfercharakter geprägt zu sein, was mitunter zu Kritik führt.8 Um das Spannungsverhältnis von Opfer und Mahl zu beseitigen, tendieren Lösungsversuche gern dazu, sich nach der einen oder anderen Seite aufzulösen: Mahl oder Opfer, statt Mahl und Opfer. Die Befürworter der Mahldimension wollen auf den Opfercharakter verzichten, die Befürworter der Opferdimension ihrerseits auf den Mahlcharakter. Wird durch einen einseitigen Lösungsansatz nicht die ekklesiologische Dimension verkürzt? Papst Johannes Paul II. hat in seiner Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ den Verlust des Opfercharakters thematisiert:

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