Die Fälle der Detektei Franz - Thomas Günter - E-Book

Die Fälle der Detektei Franz E-Book

Thomas Günter

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Die Bücher "Die Fälle der Detektei Franz" beinhalten zahlreiche Kriminalfälle, teilweise mit historische Hintergrund, spannend und zugleich lehrreich erzählt und an den Leser herangetragen. Der Detektiv Thomas Franz ist ein Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die er ausschließlich dafür einsetzt, Menschen in großer Not zu helfen. Mit seinem Schäferhund Ajax und Helfern in seinem Büro löst er die schwierigsten Fälle in mehreren Ländern rund um den Globus.

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Seitenzahl: 513

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Thomas Günter

Die Fälle der Detektei Franz

Band 1

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Impressum neobooks

Kapitel 1

Ich bin ein Immobilienmakler ohne Aufträge. Die Zeit ist eben so. Nicht für mich, mit 45 Jahren melde ich mich doch nicht in das Heer der Arbeitslosen. Nein, selbst ist der Mann. Auto ist da, Büro vorhanden, sportlicher Typ. Na ich will ja nicht angeben aber mein Erscheinen gibt ein gutes Bild ab. Also wird das Schild „Immobilien Thomas Franz“ abgeschraubt und das neue Schild „Detektei Franz“ angeschraubt. Als guter Steuerzahler muss ich mein Gewerbe in der Stadt Hannover nur ummelden. Eine reine Formsache.

Ich muss mir schon einmal Gedanken machen, wie meine Bezahlung aussehen muss. Im Kopf habe ich meinen Tagessatz schon aber mal sehen, wie darauf mein erster Kunde reagiert. Soweit bin ich aber noch nicht. Vor der Ernte muss der Bauer erst einmal den Acker bearbeiten. Also los ans Werk. Handzettel verteilen, Werbung in der Tageszeitung und Wochenzeitung. Nun muss, wie jeder Kaufmann, auch ich auf Kundschaft warten. Ich muss nicht lange warten.

Ein Ehepaar mittleren Alters steht im Büro. Herr und Frau Krone legen mir ein Bild von ihrer Tochter Helga auf den Schreibtisch. „Unsere Helga ist seit vier Wochen verschwunden. Kann ihr Büro das Mädchen, wenn unsere Tochter noch lebt, zurückbringen?“ „Wollen wir davon ausgehen, dass ihre Tochter noch lebt.“ Das Bild zeigt ein schönes 16-jähriges Mädchen. „Nehmen Sie den Auftrag an?“ „Ja, natürlich“, ist meine Antwort. Herr Krone, Beamter. Frau Krone, Lehrerin. Herr Krone zückt sein Scheckheft. „Aber nein mein Herr, erst die Arbeit, dann der Lohn. Meine Dienste kosten pro Tag 200 Euro.“ Ist in Ordnung. Meine Frage in Sachen Polizei wird mit „ja“ beantwortet. „Da sie selten im Haus sind, kann ich einen Schlüssel bekommen?“ „Aber ja Herr Franz, wir lassen ihnen alle Freiheiten.“ „Danke!“

Mein erster Weg an diesem denkwürdigen ersten Tag meines neuen Berufslebens ist der Besuch im Tierheim Hannover. Meinen Wunsch, wieder einen treuen Freund an meiner Seite zu haben, will ich mir jetzt erfüllen. Meine ersten Schritte bei den Hunden werden sofort mit einem großen Schäferhund erfüllt. Genau so, wie mein Ajax vor 20 Jahren. Ohne Scheu oder Angst mache ich seine Tür auf. „Komm mein Freund, deine Zeit hier im Heim ist zu Ende.“ Die Dame im Tierheim versteht die Welt nicht mehr. „Der Hund ist unser schwerster Fall und nun steht er neben seinem neuen Herrn, als ob das schon immer so war.“ „Nein meine Liebe, ich bin nicht sein neuer Herr, sondern sein neuer Freund!“ Die Formalitäten sind schnell erledigt. „Wollen sie kein Halsband und keine Leine?“ „Nein, das brauchen wir nicht. Komm mein Freund, wir haben zu arbeiten. Wie selbstverständlich folgt mir der Hund zum Auto. Der Geländewagen von Honda ist für uns beide genau der richtige Wagen.

Das Haus der Familie Krone ist ein Reihenhaus in einer neuen Siedlung. Wir Beide schauen uns in Ruhe das Zimmer von Helga an. Ich weiß, dass Ajax, mein neuer Freund, sehr gut seine Arbeit macht. Auf dem Weg ins Büro kaufen wir noch einen großen Korb für ihn. Fressnapf und Schüssel muss ich ja zweimal kaufen. Die Überraschung und Freude zu Hause hat sich auf Ajax sofort übertragen. Er hat sofort gemerkt, hier bin ich zu Hause.

Am nächsten Tag besuchen wir die Schule von Helga. „Wir sind von der Detektei Franz. Unser Auftrag lautet, die Suche nach Helga. Also liebe Mitschüler, ich möchte etwas über Helga hören. Alles, auch die kleinste Kleinigkeit, kann uns Beiden helfen.“ Ajax geht schnüffelnd durch dir Reihen der Schüler. Bei einem Jungen bleibt Ajax stehen und knurrt leise. Ich tue so, als habe ich das nicht bemerkt. „Komm mein Freund wir gehen. Kann ich, wenn ich noch Fragen habe, noch einmal zu euch kommen?“

Der junge Mann war der Schnellste beim Antworten. Bis zum Abend müssen wir im Auto vor seiner Haustür warten. Das wird wohl in der nächsten Zeit meine wichtigste Arbeit sein: Warten, Beobachten und Geduld haben. Meine Geduld wird am Abend gegen 19 Uhr belohnt. Der junge Mann kommt mit Roller aus seiner Wohnung. Sein Weg führt mich ins Rotlicht Viertel von Hannover. Um nicht aufzufallen, kann ich nicht mit in die Bar gehen. Also wieder warten. Der Junge kommt sehr aufgeregt ins Freie, ein Anderer folgt. Die Beiden reden mit Füßen und Händen, eine heftige Diskussion. Mir ist sofort klar, es geht um Helga. Ich darf jetzt keinen Fehler machen, das Mädchen ist in höchster Gefahr.

Ich folge also dem Jungen nach Hause. Auf mein Klingeln macht der Vater auf. Ich zeige dem Mann meine Karte: „Ich muss ihren Sohn sprechen.“ Auf dem Flur erscheinen noch die Mutter und Schwester. Ajax läuft sofort auf die Tür zu, öffnet sie und hält den jungen Mann mit Knurren davon ab, aus dem Fenster zu springen. Der Sprung wäre ihm auch schlecht bekommen, die drei Treppen sind wohl doch zu hoch. „Darf ich erfahren, was, dass hier soll?“ „Sie dürfen. Ihr Sohn hat mit dem Verschwinden der Helga Krone zu tun.“ „Das ist doch lächerlich“, versucht die Mutter die Lage zu retten. Ich gehe zum Fenster. „Na mein Freund, dass ist aber doch zu hoch, oder? So, jetzt will ich eine Geschichte von dir hören. Aber die wahre Geschichte sofort.“ „Nun rede doch“, sagt der Vater. „Was ist das für eine Anschuldigung?“ „Ja, es stimmt, ich hänge damit drin. Wenn wir uns nicht beeilen, wird Helga heute Nacht nach Hamburg gefahren. Ich habe Spielschulden in der Bar im Hinterzimmer. Helga soll die Schuld mit Männern abarbeiten.“ „Komm, wir gehen sofort zur Polizei.“ Auf der Wache: „Reden können wir später, jetzt müssen wir handeln und zwar sofort.“

Ein Einsatzkommando stürmt die Bar. Tatsächlich, im Keller, zum Abmarsch bereit, finden wir Helga. Das arme Mädchen ist vollkommen verstört. „Komm, ich bring dich nach Haus zu deinen Eltern. Alles Andere morgen, meine Herren.“ Die Bar wird geschlossen, die Zuhälter verhaftet. Aber wir kennen das ja schon, „Winkeladvokaten“ holen die Strolche morgen wieder in Freiheit. Ein großes Hallo im Hause Krone, sie haben ihre Tochter wohlbehalten wieder. Vater Krone sorgt am nächsten Tag dafür, dass die Medien voll des Lobes über die Detektei Franz sind. Die Polizei will auch noch Einzelheiten von mir wissen. Mein Kommentar: „Betriebsgeheimnis.“ Ajax legt seine Schnauze auf mein Knie: „Na mein Freund, das war unser erster Fall. Wir haben toll gearbeitet.“ Am nächsten Morgen in der Klasse von Helga, wer ist da wohl der Hahn im Korb? Natürlich mein Freund Ajax. Die Streicheleinheiten der Jungen und Mädchen tun dem Hund gut.

Der Klassenlehrer zeigt auf den leeren Platz, was machen wir nun mit ihm? Ja meine lieben Freunde, dass ist eine gute und wichtige Frage. Meine Meinung dazu! „Ihr solltet den Jungen nicht verurteilen. Im Gegenteil, er braucht euch. Die eine Nacht in Untersuchungshaft war sicher für ihn sehr heilsam.“ Der Lehrer, die Jungen und Mädchen sind alle meiner Meinung. Meine Frage an Helga: „ich möchte deine Meinung hören.“ “Wir müssen doch noch zur Polizei, dann hören sie meine Meinung.“ Auf der Polizeiwache: Presse, Staatsanwalt, das ganze Register um so ein junges Leben, wie „Rolf“ ans Messer zu liefern. Aber es kommt anders, Helga und ich übernehmen die Verantwortung für den Jungen. Ab sofort habe ich im Büro zwei tüchtige Helfer. Rolf eine Brücke zu bauen, mussten wir Zwei, halt da ist ja noch jemand, wir Drei nie bereuen.

Kapitel 2

Ein Anruf aus Kiel hat uns aus unseren Gedanken geholt. „Wir haben im Rundfunk und Presse von ihnen gehört. Können sie uns helfen?“ “Aber natürlich, das ist ja mein Beruf.“ „Nein“, sagt Helga, „das ist eure Berufung – oder Ajax?“ Der Hund wedelt mit seiner Rute. Helga und Rolf haben jeder einen Schlüssel vom Büro. Oft ist die halbe Klasse zum Diskutieren da. Mein Freund und ich können in Ruhe arbeiten.

Kiel, Westring 120. Frau Dorn erwartet uns schon. „Ihr seid ja zwei berühmte Detektive.“ Der Bekanntheitsgrad kann auf der einen Seite eine gute Sache sein, er kann aber auch Fluch sein. „Frau Dorn, wie können wir ihnen helfen?“ „Meine Schwester Doris soll einen Mann ermordet haben. Seit gestern sitzt sie in Untersuchungshaft.“ Doris Knoblauch, eine hübsche 21-jährige Sekretärin in der Werft Kiel, Abteilung U-Boot. Der Tote, ein Schwede aus Stockholm. Die Wohnung von Doris in der Lornsenstraße, natürlich versiegelt von der Staatsanwaltschaft. Ohne Probleme darf ich die Wohnung betreten. Der Mord an dem Schweden ist im Hotel geschehen. Auch das Zimmer darf ich betreten. Noch bevor ich mit Ajax Wohnung und Zimmer genau unter die Lupe nehme, bitte ich die Beamten, von Frau Knoblauch eine Blutprobe zu entnehmen. Jetzt hilft mir meine so schnelle Publicity, ohne Einspruch wird meine Bitte erfüllt.

Zwei Tage und zwei Nächte halten wir Beide uns in der Wohnung und im Hotelzimmer auf. Ich befrage das Hotelpersonal, die Mitbewohner im Haus in der Nachbarschaft. Mein Bild von Frau Knoblauch hat schon in meinem Kopf Platz gefunden. Erst am dritten Tag führt mein Weg direkt zu ihr. „Hallo Frau Knoblauch.“ Ich brauche mich nicht vorzustellen. „Ich weiß, wer ihr Beiden seid.“ Der Kripobeamte gibt mir einen Bogen von der Blutuntersuchung: Im Blut Rauschmittel, also KO-Tropfen. „Woher kommt ihre Ahnung? Können sie dieser kleinen schönen Person diesen grausamen Mord zutrauen? Ich nicht.“ Der Schwede war an das Bett gefesselt. Nackt lagen Beide im Vollrausch. Ein Hinweis hat die Polizei auf das Zimmer gelockt. Die Pistole in ihrer Hand, aus nächster Nähe ein Kopfschuss, natürlich mit Schalldämpfer. „Mord ja, meine Herren, aber nicht von ihr. Aber bitte noch nicht entlassen, bei euch ist die junge Frau am Besten in Sicherheit. Der Mörder läuft noch frei herum und den, mein Freund, müssen wir noch finden.“

Zurück ins Gefängnis. Meine Frage an Doris: „Wie lange kennen sie den Mann und wo haben sie den Mann zu ersten Mal getroffen?“ „Unser Verhältnis dauert schon ein Jahr. Mein Chef hat uns zusammengebracht.“ Meine Bausteine werden langsam ein Haus. Ich bin aber noch im Kellergeschoß. Mein, nein unser Weg ist jetzt der Arbeitsplatz von Doris. Meine Karte, Ajax und der Name ‚Doris’ öffnet uns alle Türen. Ihr Chef, der Abteilungs-Direktor für die U-Boot Planung Olaf Kargen, auch Schwede. Mich stört die Bereitwilligkeit, die der junge Mann an den Tag legt. Mein Freund merkt meinen Missmut und bestärkt mich auch noch. Freundlich verabschieden wir uns aus seinem Büro. Im Vorzimmer lassen wir uns noch für einige Minuten auf ihren Stuhl nieder. Herr Kargen schaut uns an. „Ist noch etwas?“ „Nein, nein es ist alles in Ordnung.“ Sein Augenblitzen hat mich sehr gestört. Ein Kripobeamter zeigt mir Kargen seine Villa in Laboe. Schon wieder kann ich Bausteine anbringen.

„Ich muss nach Schweden, können sie uns anmelden wegen Amtshilfe in Stockholm?“ „Wollen sie mit dem Hund nach Schweden fliege?“ „Ja natürlich, der Hund ist mein bester Baumeister!“ Gunnar Lindström ist natürlich verheiratet. Zwei Kinder hat er gegenüber Doris in Kiel verschwiegen. In Kiel hat er den großen Liebhaber gespielt. Sein Lebenswandel in Stockholm ist sehr unauffällig, aber sein Bankkonto spricht eine andere Sprache. Seine junge hübsche Frau lässt uns in Ruhe sein Arbeitszimmer in Augenschein nehmen. Viel finden wir nicht. Das er in Deutschland eine Weinvertretung hat, der Hinweis ist mir hier vor Ort zu dürftig. Etwas Anderes findet unsere Aufmerksamkeit. Vor dem bescheidenen Haus parkt ein Auto, innen vier Männer. Mein schwedischer Beamter fordert Verstärkung über Funk an. Wir können nur die Personalien festhalten. Aber meine Vermutung, das sind Russen, hat sich bestätigt. Lindström und Kargen verbindet schon seit der Schulzeit eine Freundschaft.

Mein Haus wächst und wächst, ich kann nun schon den Zimmermann für das Dach bestellen. Im Büro der Kieler Kripo äußere ich nun meinen Verdacht: „Der Mörder ist Kargen, aber wie beweisen?“ Ich habe einen dreisten Plan. Zwei Männer sollen russische Spione spielen. Wie bei der russischen Mafia so üblich, mit aller Härte in seinem Haus in Laboe vorgehen. Der Köder war gut, Kargen hat angebissen. Sie brauchen volle zwei Wochen, um endlich ans Ziel zu kommen. Ich habe täglich Fragen gestellt. Ajax und ich sind ihm langsam, im Büro und auch zu Hause, auf den Wecker gefallen. Und immer habe ich durchblicken lassen, dass ich Spionage mit Russland vermute. Ich lag richtig. Kargen lässt durchblicken: „Könnt ihr mir nicht helfen, den Schnüffler und seinen Hund los zu werden. Ihr könnt aber nach Schweden durchgeben, ich mache nicht mehr mit. Unterlagen gibt es nicht mehr.“ „Halt mein Freund, so einfach geht das nicht. Aussteigen ist nicht.“ Die beiden Kripobeamten spielen ihre Rolle sehr gut. Ich ziehe jetzt das Netz enger. Wir Beide melden uns wieder zum Gespräch an. Jetzt klopfe ich aber ordentlich auf den Busch. Er muss nach diesem Gespräch die beiden „Russen“ ins Büro bestellen. Er tut es. „Also meine Herren, der Schnüffler ist mir auf der Spur. Er muss weg.“ „Ja, ja ist ja gut. Aber dafür werden wir nicht bezahlt. Wir sollen nur weitere Unterlagen über U-Boote weitergeben. Lassen sie doch die Russen aus Schweden wieder komme, die können besser diese Angelegenheit beseitigen.“ Endlich fällt der Satz, auf den alle warten: „Lindström habe ich selbst beseitigt. Seine Gier nach Geld war unerträglich.“

Wir Beide holen Doris aus der Untersuchungshaft und bringen sie nach Hause. Mein Büro in Hannover haben Helge und Rolf wunderbar vertreten. Mein schlaues Buch für Rückfragen: Anfragen, Termine, na das kann ja heiter werden.

Kapitel 3

Eine Anfrage der Polizei Berlin ist leider schon zwei Tage alt. Sofort machen wir uns auf den Weg nach Berlin. Sittenstrolche und kleine Mädchen, da gehen bei mir sofort alle Antennen an. „Es tut uns leid, meine Herren, aber wir mussten in Kiel eine arme Frau aus der Untersuchungshaft befreien und den wahren Mörder überführen. Ajax ist mal wieder Hahn im Korb. An der großen Tafel kann ich mich in den Fall hineinlesen. Das kleine niedlich aussehende Mädchen ist gerade mal sieben Jahre alt. Lange blonde Haare. Die Familie von Alena kommt aus Karaganda. Der Ort liegt in der kasachischen SSR.

Eigentlich ist die Familie Wolter ein Ableger der Wolga-Deutschen. Aber Hitler und Stalin, die beiden „Massenmörder“ haben da aus diesen Familien die reinsten Unglückswesen gemacht. Nun sind sie, wie sie denken, im sicheren Deutschland. Und nun das. Die Wolters bewohnen eine Wohnung in einem ziemlich großen Neubaugebiet. Typisch an diesen Wohnungen, keiner kennt den anderen. Frau Wolter lebt von ihrem Mann getrennt. Eine weitere Tochter und ein junger Mann leben in der Wohnung. Der Mann gefällt uns Beiden gleich nicht. Die Tochter, auch genau wie ihre Mutti, sehr hübsch und 16 Jahre alt. Die Mutter? Ich schätze sie auf 35 Jahre. Wie eine so hübsche Frau so einen Typen in ihr Bett lässt, bleibt mir ein Rätsel! Sein Eifer bei der Suche, die Schimpfkanonaden auf die Polizei, sein Aussehen?

Nein, keine voreiligen Schlüsse ziehen. Mach wie immer erst deine Arbeit. Ajax und ich ziehen uns wie immer in das aufgeräumte Zimmer von Alena zurück. Ein Beamter steht vor der Tür. Das Lästern des Burschen fällt mir langsam auf den Wecker. „Hör zu mein Freund“, wir stellen uns Beide vor ihn hin, „noch ein Wort und ich lass dich verhaften. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Wir ziehen uns wieder in das Zimmer zurück. Nach gut einer Stunde gehen wir Beiden los. Klein, klein von Tür zu Tür fragen, überall fragen. Die Kripo hat sich sofort auf einen Verdächtigen festgelegt. Am Ende der Straße steht noch ein Rohbau dieser hässlichen Häuser. „Komm mein Freund, wir fangen oben an.“ Im dritten Stock haben wir Glück. Die kleine Alena liegt fein säuberlich vernäht nackt im Schlafsack. Der Mörder wollte sie wahrscheinlich in der Nacht verschwinden lassen.

In der Gerichtsmedizin nimmt Ajax seine Spur auf. Das Mädchen ist schon zwei Tage tot, vergewaltigt und erwürgt. Der Gerichtsmediziner findet überall Sperma Spuren, obwohl der Mörder versucht hat, mit allen möglichen Mitteln alle Spuren zu verwischen. Wo wir Beide suchen müssen ist mir sofort klar. DNA und die Nase von Ajax, mein Verdacht haben sich bestätigt. Nach dem Fund der Kleinen habe ich sofort zwei Beamte in die Wohnung abgestellt. Zum einen haben sie es der Mutter langsam mitgeteilt, zum anderen sollten sie den Strolch nicht erst entkommen lassen. Abgebrüht macht er uns die Tür auf. Ajax sein Knurren und sein Benehmen sagen mir, das ist der Mörder. Ich sage meine Vermutung auch sofort frei heraus zu den beiden Beamten: „Nehmen sie diesen Schmutz mit auf die Wache.“ Langsam wird es mir selbst unheimlich, dass wir so erfolgreich sind. Unser Bekanntheitsgrad zieht immer größere Kreise. An der großen Pinnwand kann der Berliner Kripochef wieder einen Fall zu den Akten legen.

Kapitel 4

„Was ist mit den beiden jungen Frauen“, frage ich. „Das sind zwei Berlinerinnen, man hat sie in Malaga, Spanien, tot aufgefunden. Ein billiges Stundenhotel.“ „Wenn wir Beide euch helfen sollen, brauchen wir eine Vollmacht vom LKA.“ „Kommt sofort.“ „Wo sind die Leichen?“ „Hier in Berlin.“ „Wann war der Mord?“ „Vor vier Wochen. Beide Frauen wurden erschossen.“ Nachdem ich die Anschriften der beiden armen Opfer in meinen Händen hielt, begann unsere Arbeit. Meine Bezahlung erfolgt über den Bund. Angelika Streicher die Eine, Eva Müller die Andere. Beide liegen noch im Leichenschauhaus. Die Obduktion hat ergeben, dass die armen Mädchen schlimme Sexorgien mitgemacht haben. Der Anfang meiner Suche wie immer, die Zimmer der jungen Frauen. Eindrücke für mich, Gerüche für Ajax sind für uns oft schon die halbe Miete. Warum fallen so viele junge Mädchen bloß auf diese windigen Agenturen herein. In beiden Zimmern finden wir: „Agentur Schlegel.“ Die vollmundigen Versprechungen sprechen für mich Bände. Aus Sicherheitsgründen für andere Opfer erspare ich mir einen Besuch am Tage. Wir Beide schnüffeln die Büros der Agentur Schlegel in der Nacht durch. Mein Verdacht gibt mir Recht. Die Spur der jungen Frauen, nicht nur der beiden Toten, noch circa 20 Namen kann ich ausmachen. Die Orte: Malaga, Tunis, Tanger, Lissabon, Algier, Tripolis, sprechen eine einzigartige Sprache.

Am nächsten Tag lasse ich den Mann verhaften, die Agentur versiegeln und vor allem die weibliche Hilfskraft unter Bewachung stellen. Ich will die Frau dadurch weichklopfen. Die Frau soll merken, dass sie überwacht wird. Der Strolch in der Untersuchungshaft, nur die Anklage vorlesen: Mord, Zuhälterei, Entführung. Keine Verbindung nach außen zulassen, auch keinen Anwalt. Ich will meine Suche in Ruhe in den Orten ausüben können. Die Polizei vor Ort ist uns ja bekannt. Untergraben und bis in höchster Stelle von der Mafia durchsetzt. Aber ich finde überall auch anständige Beamte. Mein Leben, das finde ich schnell heraus, hängt manchmal nur am seidenen Faden.

In den einschlägigen Bars und Spelunken finden wir in den nächsten vier Wochen mehr als 200 junge Frauen und Mädchen, manchmal 14, 16, 17 Jahre jung. Sie kommen aus ganz Europa, vor allem aus dem Osten. Die Männer kotzen mich überall an. Ihre Frauen müssen verschleiert herumlaufen, diese armen Wesen sind ja ungläubige „Nutten“, die können wir ruhig so gebrauchen. Am liebsten würde ich die Schurken alle erschießen. Oder zu …, ach meine Gedanken sollen hier zu Ende sein. Die Männer sind überall gleich. Die Mörder der beiden Frauen finde ich natürlich nicht. Morde werden in Afrika schon für ein Taschengeld gemacht.

In Berlin landen in den nächsten Wochen über 200 Frauen und Mädchen, den Sumpf können wir aber nicht austrocknen. Solange die Schlepper und Bauernfänger in den einzelnen Ländern ein so leichtes Spiel haben, wird sich nie etwas ändern. Die Anklage für den Strolch Schlegel und andere Agenturen, die so gestrickt sind, lautet Menschenhandel, räuberische Erpressung, Entführung, und Beihilfe zur Prostitution. Die Anklagen reichen für etliche Jahre hinter Gittern. Die Angestellte von Schlegel redet wie ein Wasserfall. Na klar, sie will ja ihre Haut retten. Mit einem Scheck und guten Gewissen fahren wir Beide zurück nach Hannover. Die Vollmacht vom LKA ist vom Innenminister des Bundes noch erweitert worden. Helga regt an, eine Kopie muss im Büro hängen. Sie hat natürlich Recht. Das Vertrauen unserer Kundschaft ist sehr wichtig.

Kapitel 5

Ein schöner sonnenreicher Sonntagnachmittag. Ajax und ich sitzen in Sassnitz auf Rügen am Strand. Natürlich falsch angezogen. Die Gäste laufen in Bikini, Badehose oder machen auf FKK. Ein berauschend schöner Anblick, der sich mir da bietet. Ich denke noch so bei mir, hier muss ich mal morgens oder abends sitzen. Ohne Badegäste und ohne das Geschrei der Kinder. Nur aufs Wasser der Ostsee schauen. Die kleinen oder größeren Kämme der Wellen, die die See zum Strand trägt, zählen. Weiter in meinen Gedanken komme ich nicht. „Hallo, sind sie Herr Franz und sein Freund Ajax?“ Vor mir steht eine Dame, ich würde sagen gutaussehend, 60 Jahre alt. „Was können wir für sie tun? Hier können wir schlecht reden, es ist einfach zu laut. Trinken wir in Ruhe eine Tasse Tee oder Kaffee?“ „Einverstanden, mein Name ist Thea Rößler, ich komme aus Leipzig! 985 saßen mein Mann und meine beiden Söhne, 16 und 18 Jahre alt, schon einmal hier. Unsere Absicht war, die Flucht über die Ostsee zu wagen. Mein Mann war Lotse, also alle Kenntnis vorhanden. Wir hatten ein großes Schlauchboot der NVA. Doch ich habe am Ende Angst bekommen. Meine Männer sind dann ohne mich losgefahren. Das Ziel war die Lübecker Bucht. Ich bin dann mit unserem Trabbi nach Leipzig zurückgefahren. Meine Männer waren sich sicher, im Westen anzukommen. Bis heute habe ich nie eine Nachricht bekommen oder etwas von den Dreien gehört. Ich habe alles Mögliche versucht, 15 Jahre nur Schweigen. Ich hoffe, dass ihr Beiden mir helfen könnt.“

„Na, da haben wir aber eine schwere Aufgabe vor uns. Wir fahren einmal mit zurück nach Leipzig.“ Die Familie Rößler bewohnt ein geerbtes Einfamilienhaus. Das Umfeld der Familie hat erst einmal Vorrang. Günter Rößler war als Lotse und Kumpel sehr beliebt. Die beiden Jungs, Ralf der Jüngere und Thomas, waren im Sportverein und auf der Arbeit auch immer im Mittelpunkt. Die Männer haben sich also bescheiden und immer solidarisch verhalten. Wo in der Familie war das Leck? Das die drei Männer von sogenannten Freunden verraten worden sind, liegt doch klar auf der Hand. „So mein Freund, diese Schwachstelle müssen wir erst einmal finden.“ Im Haus hat Frau Rößler nichts verändert, alles noch so wie vor 15 Jahren. Am Ende der Straße wohnte Doris Schlamelcher, die Freundin von Thomas. Familie Schlamelcher wohnt noch im Haus von damals, nur die Tochter hat nach Köln geheiratet.

„Also mein Freund, auf nach Köln.“ Die Freundin von Thomas heißt jetzt Wagner und hat zwei Kinder. Doris gibt sofort alle Antworten, die ich hören will. Die Mädels waren ja alle, mehr oder weniger begeistert, in der Zwangsorganisation FDJ. Doris war weniger begeistert. Aber die Freundin von Ralf, sagt mir Doris, das war eine 100%-ige. Na dann wollen wir uns die Dame mal ansehen.

Monika Richter, Anwältin in Leipzig, ledig. Die junge Frau gefällt uns Beiden nicht. Eiskalt spricht sie wie ein Wasserfall: „Unser Land zu verlassen war für mich ein Verbrechen. So etwas zu unterbinden war für mich erste Bürgerpflicht.“ In meinen Gedanken hätte ich der Frau gerne andere Dinge an den Kopf geworfen. Aber so muss ich mich beherrschen, ich will noch mehr aus dem Vesuv herausholen. Dass diese Frau noch ledig ist, bedarf keiner weiteren Überlegung. Wer will so eine Hexe schon an seiner Seite haben. Hat Ralf vor 15 Jahren nicht erkannt, was dieses Mädchen für ein Eisblock war. Ihre Worte zu mir: „Er hat auch noch damit angegeben, wie dumm die DDR ist. Mich aufgefordert, mit ihnen zu kommen. Zum Schein bin ich darauf eingegangen.“ Nachdem ich alle Einzelheiten ihres Planes hatte, war natürlich mein nächster Weg zur Stasi-Zentrale. „Wissen sie eigentlich, was sie der Familie Rößler damals angetan haben?“ Die Frau hat nur ein Achselzucken übrig. „Wahrscheinlich Tod oder Zuchthaus.“ Noch halte ich mich zurück, ich brauche noch mehr Antworten auf meine Fragen. Wenn ich diesen Fall aufgeklärt habe, wird diese „Hexe“ mich kennen lernen.

Wohin ich mich auch wende, ich komme einfach nicht weiter. In der wichtigen Birthler Agentur – keine Akten über die drei Männer. Frau Rößler und ich sitzen im Wohnzimmer zusammen, natürlich auch Ajax. Wir schmieden einen Plan, der uns doch noch Wege aufzeichnet. „Die Freundin von Ralf kam mir damals schon komisch vor, aber das ein Mensch soweit geht! Vor solch einen Typen kann man sich nur ekeln.“ „Frau Rößler, wenn ich Klarheit über den Fall ihrer drei Männer habe, verspreche ich ihnen, diese Hexe wird dafür noch bezahlen! So, hier mein Vorschlag, wir geben eine Anzeige auf, suchen über Fernsehen und Radio in Leipzig und im Ostseeraum um Rügen. Ich hoffe, nein ich glaube, es wird sich jemand melden.“ Wir haben Glück, Männer von der Bundeswehr, natürlich damals von der NVA, melden sich. Die „Zicke“ Monika Richter hat in allen Einzelheiten die Flucht der Drei wie schon erwähnt, gemeldet. Die NVA hat die Meldung auf See weitergegeben. Nicht nur NVA-Boote, auch Boote der Russen haben ihre Runden gedreht. Kap Arkona war schon erreicht, aber die Russen lagen auf der Lauer. Das Schlauchboot aufzubringen war für sie eine Kleinigkeit.

Die Reise ging sofort nach Greifswald und ohne Verhandlung oder Unterbrechung sofort nach Moskau weiter. In Moskau bekam ich ohne wenn und aber Einblick in ihre Akten. Das Urteil: 25 Jahre Arbeitslager wegen Spionage. Sie haben noch Glück gehabt. Die Berichte waren so voller Lücken und Tücken, dass sie nicht anders konnten. Mit der „Todesstrafe“ bei Spionage waren sie sonst nicht zimperlich. Die Drei hatten wieder Glück. Ihre Strafe müssen sie im Gebiet Nowosibirsk in der Landwirtschaft ableisten. Die Behörden in Moskau prüfen und erlauben mir ohne große Umwege nach den drei Deutschen, die noch immer in Russland sind, nach den Rechten zu sehen. In meinen Händen halte ich die Aufhebung der Urteile. Doch die Überraschung in dem kleinen Ort Tajgo am Ob ist für mich sehr groß. Der Lotse Rößler und seine beiden Söhne sind eine Macht im Ort. Sie sind beliebt und alle Drei verheiratet. Dass die Urteile von damals aufgehoben sind, war ihnen schon bekannt. Nach Deutschland zurück kommt für sie nicht in Frage. Herr Rößler gibt mir für seine Frau einen Brief und eine Vollmacht mit. Frau Rößler kann somit die Scheidung einreichen. Die Vollmacht sagt auch aus, dass Frau Rößler die Geschichte in der Leipziger Presse veröffentlichen darf. Frau Rößler macht auch vollen Gebrauchs davon. Vor Allem, der Name der Verräterin erscheint in der Presse.

Kapitel 6

Der Erfolg der Familie Rößler hat mich, kaum das ich wieder im Büro an meinem Schreibtisch die nächsten Aufträge versuchte durchzulesen, nicht mehr in Ruhe gelassen. In den Jahren, oder besser auf den Punkt gebracht, die 40 Jahre DDR war für viele die Nachfolge der kleinen „Hitler“, viele wollten es aber nicht wahrhaben. Das Wort „Unrechtsstaat“ ist für sie ein rotes Tuch. In meinem Büro in Hannover sitzt mir ein älteres Ehepaar aus Halle gegenüber. „Können sie uns helfen? Unsere beiden Söhne haben wir im Juni 1953 zum letzten Mal gesehen. Können sie herausfinden wo die Beiden geblieben sind?“ Ich verspreche, alles möglich zu machen um auch diese Schweinerei ans Licht zu bringen. Die beiden jungen Männer waren 1953 neunzehn und dreiundzwanzig Jahre jung. Günter, der Jüngere, war Maurer und Hans, der Ältere war Zimmermann. Ob ich den Eltern Schlamelcher helfen kann war mir schon klar, aber wie?

Aus der Geschichte um 1953 gab es sehr dunkle und schlimme Berichte. Der Volksaufstand vom 17. und 21. Juni 1953 war eine Massenbewegung in über 700 Ortschaften der DDR. Streiks, Demonstrationen, Proteste. Die Zentren des Aufstandes lagen in Berlin, im mitteldeutschen Industriegebiet, in den Großstädten Halle, Magdeburg, Leipzig oder in den kleineren Städten wie Görlitz oder Jena. Auch dürfen wir nicht vergessen, das Land kam auch zu seinem Recht. Aber da war noch jemand, die Besatzungsmacht. Die „Russen.“ Der Militär Kommandant des Bezirks Leipzig, Oberst Jazkewitsch, gibt folgenden Befehl heraus:

Ab 17. Juni 1953 ist in der Stadt und dem Bezirk Leipzig der Ausnahmezustand zu verhängen.

Ich verbiete ab sofort sämtlich Demonstrationen und Zusammenkünfte mit mehr als drei Personen in der Stadt. Sämtlicher Verkehr ab 21 Uhr bis 5 Uhr früh ist verboten.

Im Nichtbefolgungsfalle werden militärische Maßnahmen ergriffen.

Allen Bewohnern empfehle ich, sich an ihre Arbeitsplätze zu begeben und weiter zu arbeiten, zum Wohle des Deutschen Volkes.

Im Westen wurde der 17. Juni 1953 als „Tag der Deutschen Einheit“ gefeiert. Im Osten aber, vor Ort, will das Volk seinen Willen zur Freiheit zum Ausdruck verhelfen. Die SED, ach ja die waren ja auch noch da. Was sagen diese Holzköpfe dazu? Klar: „Faschistischer Putschversuch vom Westen.“ Dass es ihre Dummheit war, lassen sie erst gar nicht zu. Die Holzköpfe in Russland und der DDR haben zwar die Krise kommen sehen, aber so? Dass sich daraus solch eine Volkserhebung entwickeln könnte, damit haben die Dummköpfe nicht gerechnet. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni trafen sich Semjonow, Gretschko, Ulbricht, Grotewohl und Zaisser. Was bleibt den Männern anderes übrig? „Panzer“ müssen rollen. Und sie rollen! Die sowjetische Militärführung verhängte über 167 Land- und Stadtkreise den Ausnahme Zustand, der in Berlin und Leipzig bis zum 9. Juli 1953 anhielt. Genaue Zahlen über Tote existieren nicht. Die Angaben schwanken von etwa 50 bis 125 Personen. In einigen Ortschaften kam es auch zu Racheakten an Funktionären der SED und MfS. Was der Aufstand der „freien Welt“ sagen wollte, war eindeutig: „Nieder mit der SED!“ „Freie Wahlen!“ „Freilassung aller politischen Häftlinge!“ „Rücktritt der Holzköpfe!“ „Wiedervereinigung!“ Bei den Einsätzen kamen laut Berichten von Gretschko nach Moskau 33 Personen durch „uns“ und 17 Personen durch ostdeutsche Truppen ums Leben. Er bestätigte zudem 18 standrechtliche Erschießungen von Aufständischen und vermeintlichen Rädelsführern.

Mein Abschlussbericht an das Ehepaar Schlamelcher hat leider eine traurige Botschaft. Eine Gruppe von Russen, circa 41 Männer wurden vom Schnellgericht erschossen, weil sie sich geweigert haben, auf Deutsche zu schießen. Die Namen und Gräber wurden geheim gehalten. Bei den standrechtlichen Erschießungen der Deutschen aber gab es, wie immer bei den Deutschen, eine genaue Buchführung und Auflistung der armen Opfer. Auch Günter und Hans Schlamelcher waren dabei.

Kapitel 7

Vor mir, an meinem großen Schreibtisch, sitzt ein junges Ehepaar aus Amerika. Warum ich einen so großen Schreibtisch habe, frage ich mich schon öfter. Ich wollte bestimmt mit dem großen Möbelstück Eindruck hinterlassen. Wenn ich aber meine Erfolge betrachte, ist das nicht nötig. Aber nun ja, ersteht nun einmal da. Der junge Mann stellt sich als Felix Blumenauer vor. Mein Freund Ajax liegt zufrieden in seinem Korb. Er hebt nur kurz seinen Kopf und zeigt uns, ich bin auch noch da. Der junge Mann fängt an, mir seine Geschichte zu erzählen. „Das Bankhaus Blumenauer wurde in Köln 1642 gegründet. Mein Vater war 1942 die fünfte Generation. Wir hatten Filialen in Hamburg, Frankfurt und München. Wir Juden waren ja seit ewigen Zeiten das ge- und vertriebene Volk. Das geht los in Judäa 538 vor der neuen Zeitrechnung. Also in Deutschland schon zur Römerzeit 381 in Köln. Aber ich will langsam zum Kern meiner, nein ich muss sagen, unserer Geschichte kommen.“

„Als Hitler und seine Schergen 1933 in Deutschland die Macht übernehmen, bricht über uns Juden ein Orkan aus. Das Licht für uns Juden wird abgeschaltet. Die Deutschen, abgesehen von ein paar Wenigen, sehen weg. Sie wollen damit nichts zu tun haben. Freunde werden verleugnet. Wir Juden werden rassistisch als minderwertig eingestuft und als Staatsfeinde betrachtet.“

Zwei Ereignisse: Am 9. und 10. November 1938 die „Kristallnacht“ und am 31. Juli 1941 der Befehl von Hitler an alle Einsatztruppen der SS und SA. In einer Kommandosache unter dem Schlächter Eichmann werden alle Juden, die noch in Europa sind, in Konzentrationslager verbracht und wie in einer Villa in Berlin ausgedacht, ist die Endlösung der Juden herbei zu führen. Wie die Endlösung für sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder abgelaufen ist, wissen wir ja zur Genüge.

„Mein Großvater seine Familie, mein Vater seine Familie, ein Onkel mit seiner Familie und eine Tante mit ihrer Familie, alle sind in der Bank beschäftigt als Teilhaber. Der Deutsche Fritz Heinrich mit seiner Frau, die Heinrichs hatten in unserer Bank schon in der zweiten Generation Prokura, also auch Fritz Heinrich. Die Familien sitzen am großen Esstisch und bereiten unter Beisein eines Notars, der auch Jude ist aber ohne Familie, zwei Verträge aus. In dem ersten Vertrag verkauft die Familie Blumenauer die Bank für eine Reichsmark an Fritz Heinrich. Der zweite Vertrag aber sagt: Wenn der Spuk, also der Krieg, zu Ende ist, verkauft Fritz Heinrich die Bank für eine Reichsmark an die Familie Blumenauer zurück. Der junge Herr Blumenauer, der nun nach Gesetz und Ordnung der rechtmäßige Eigentümer der Bank wieder ist, legt mir beide Verträge auf den Schreibtisch. Ich muss aber“, so der junge Mann, „die Geschichte, wie sie damals gelaufen ist, erst noch zu Ende berichten.“

„Der Sonntag im Juli 1942. Achtzehn Menschen sitzen im großen Speisezimmer und handeln diesen Deal aus. Kein Zeuge oder eine andere Person waren noch im Raum. Im Hof stehen drei Mercedes zur Abfahrt bereit. Fünfzehn Personen sprechen und notieren ihr Reiseziel. Mein Vater macht noch einen Abstecher nach Holland zu einem Freund, hält es aber geheim. Heinrich und Frau bekommen den Abstecher meines Vaters nicht mit. Die Absprache der Familie war: Wir fahren auf Schleichwegen in die Schweiz und dann weiter nach Amerika, wo wir genug Freunde haben. Nur“, Herr Franz, „in Amerika kam 1942 nur mein Vater an, sonst keiner. Die Notiz ihrer Reise in die Schweiz lag bei den Verträgen.“ „So“, Herr Franz, „ich habe zwar Vermutungen aber keine Beweise. Die Tatsachen und Beweise müssen sie nun herausfinden.“ Der junge Mann gab mir noch seine Hotelanschrift. „Wir wollen bis zur Aufklärung dieser Angelegenheit in Deutschland bleiben.“ „Eins für sie, Herr Franz, mein Vater und auch ich wollen die Bank nicht zurück. Aber aus der Villa private Sachen, wenn sie noch da sind. Bilder, Schmuck, Briefmarken und Münzen. Und wenn sie herausfinden, was mein Vater und ich vermuten, die Härte der Gesetze für alle, die noch leben!“

Die Reise der drei PKW war genau aufgezeichnet, jeder im Auto hatte also eine Reiseroute. Köln, Euskirchen, bad Münstereifel, Brün, wenn möglich die Bundesstraße 51, Reuland, Esslingen-Sülm, Baden-Baden, Schauinsland, Breisgau. Als Treffpunkt war Lörrach vorgesehen. So und ab Lörrach beginnt unsere Arbeit. Die kleinen Orte um Lörrach sind unsere erste Heimsuchung: Brombach, Stetten, Inzingen, Höllstein, Maulburg, Haage und Binzen. Auf Befragen der älteren Einwohner, Bürgermeister, Kirchenleute, na wir kennen das ja schon: „Mein Name ist Hase, usw.“ Hier vor Ort bekomme ich noch keine Antwort. Also in die Höhle des Löwen.

Die alte Villa der Blumenauer, die jetzt die Familie Heinrich bewohnt. Fritz Heinrich lebt noch, seine Frau nicht mehr. Sein Sohn Rolf Heinrich, verheiratet und vier Kinder, leitet die Bank. Sonntagnachmittag, auch im Juli wie schon 1942, die Familie Heinrich ist gerade beim Kaffee trinken und Kuchen essen. Dunkle Wolken in Form eines Hundes und eines Mannes stören diesen schönen Sonnentag. Fritz Heinrich sitzt im Rollstuhl, Schlaganfall. Das Wort Blumenauer und das Jahr 1942 öffnen mir sofort alle Türen. Ich lege die Verträge auf den Tisch und sage mit aller Ruhe, aber mit ernsten Worten: „Ich will die Wahrheit hören und was 1942 mit den Personen geschehen ist. Ich lass euch eine Woche Zeit, dann treffen wir uns hier wieder.“ Ich wusste genau, was mich in der kommenden Woche erwartet. Fritz Heinrich hat sich erschossen. Rolf Heinrich übergibt mir ein Schreiben seines Vaters und einen gefälschten Vertrag, in dem die Blumenauer auf alles verzichten. Das Schreiben aber, man mag es nicht glauben, so aber und das ist kein Einzelfall, hat man in den Kriegswirren die Juden um ihr Hab du Gut gebracht. Und am Ende haben die Gier nach Geld und Gold, auch das Ermorden der armen Menschen, keine Hemmungen bei den Deutschen hervorgerufen. Fritz Heinrich hat die Juden an die SS und SA verraten. In der Ortschaft Haagen haben die Schergen schon gewartet. Das Grab für die 16 Personen war schon ausgehoben. Die Gebeine konnten wir sofort orten. Im Schreiben von Fritz Heinrich waren keine weiteren Namen erwähnt. Die Gebeine wurden sofort auf dem Jüdischen Friedhof in Köln beigesetzt.

Rolf Heinrich hat an all den Schweinereien, die sein Vater getan hat, keinerlei Schuld. Er ist sofort bereit, die Bank, die Villa und alles Private zu überschreiben. Der junge Blumenauer bleibt aber bei dem Verzicht. „Wir kommen nie wieder nach Deutschland zurück. Wenn sie eine kleine Schuld an uns Juden gut machen wollen, dann möchte ich sie bitten, überweisen sie jedes Jahr so lange sie leben 100.000 Dollar für arme Juden in die USA.

Kapitel 8

Auf meinem Schreibtisch liegt eine Notiz von Helga. Bitte nach Köln kommen, eilt dringend. Gastwirtschaft „Zum blauen Engel“ in Köln. Der Gastwirt ist natürlich kein Engel. Im Gegenteil, der Mann gefällt mir nicht. Und wie reagiert Ajax? Ebenso wie ich. Wir lassen uns unseren ersten Eindruck nicht anmerken und stellen uns freundlich vor. „Ach ja, ich weiß Bescheid.“ Der Mann greift zum Telefon. „Nehmen sie Platz, Herr Fromm kommt sofort.“ Zehn Minuten später sitzt mir ein älterer Mann gegenüber. „Ich bin der Vorsitzende des Kegelvereins. Zwei unserer Kegelbrüder wurden vor einer Woche hier auf der Kegelbahn tot aufgefunden. Erschossen durch Kopfschuss, regelrecht hingerichtet. Die beiden Männer wollten nur an der Kegelbahn eine Reparatur durchführen. Als wir abends zum Kegeln kamen, lagen sie beide auf der Bahn. Wir stehen nun alle, auch der Wirt, unter Verdacht.“

Die Kripo hier vor Ort kommt nicht weiter. Weder der Tatort noch die Unterhaltung bei der Kripo hat mir zurzeit geholfen. Bei der Kölner Kripo wurden wir zwei sehr freundlich aufgenommen. Auch der zuständige Staatsanwalt hilft uns bei den Ermittlungen. „Na gut mein Freund, gehen wir die Sache an.“ Der Kegelverein mit seinen gut zwanzig älteren Männern bringt uns fürs Erste nicht weiter. Der nächste Schritt ist zwangsläufig das Umfeld der beiden Toten. Familien? Keine, beide Männer waren Junggesellen und Homos. Das war aber bekannt, also auch keine Spur. Oder? Noch nicht außer Acht lassen, man kann solch eine Spur ruhig verfolgen. Das hat auch die Kripo so gesehen, aber die Spur führt ins Nichts. Das Haus, ein Reihenhaus mit Keller, ist sehr gut eingerichtet und äußerst gepflegt. Ein toll eingerichteter Weinkeller. Eine große Menge alter Weine können wir in den Regalen betrachten. Also Weinkenner. Ist das eine Spur? Auf einem kleinen Tisch stehen eine geöffnete Flasche und zwei Gläser, die Gläser halb gefüllt. „Na Ajax, nehmen wir die Flasche mit? Wau, du stimmst also zu.“ Die Weinflasche zeigt das Jahr der Vorjahres-Lese an. Aus Frankreich, Weinkellerei der Rothschilds, also sehr teuer. Das Labor der Kripo sagt über den Inhalt der Flasche etwas Anderes aus. Gepanschter Wein, man kann auch sagen, Betrug in ganzer Linie. „Das meine Herren haben die Beiden herausbekommen und das war ihr Todesurteil.“ Der Weg zu den Mördern, über den geständigen Gastwirt, war nun sehr leicht.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie weit die Menschen in ihrer Gier nach Geld gehen. Der Weg führt uns nach Neapel. Den Gastwirt in Köln habe ich sofort verhaften lassen. Um seine Bestrafung milder ausfallen zu lassen, spricht er wie ein Wasserfall. Ich muss aber zwei Faktoren berücksichtigen. Erstens, wir haben es mit der italienischen Mafia zu tun und zweitens, die haben ihre Finger überall im Spiel. Ich will damit sagen, der Gastwirt muss rund um die Uhr beschützt werden. Wir brauchen den Mann später als Zeugen. Der Lieferschein führt uns ohne langes Suchen in Neapel zur richtigen Adresse. Ein Weingroßhandel und Winzer für italienischen Rotwein. Was wir brauchen, sind Beweise für die beiden Morde in Köln. In Neapel stellt sich nun die Frage, wie machen wir die Aktion am Besten. Wie wir wissen, ist die Mafia auch bei der Polizei zu Hause. Also gebe ich mich erst einmal als Kunde aus. Ein ganz schön großer Betrieb. Emsig laufen die Arbeiter in der großen Halle zwischen den Tanks, die voller Wein sind, hin und her.

Eine junge Dame spricht mich an, erst in der Landessprache, dann aber in Deutsch: „Wie können wir Ihnen helfen?“ Ich zeige ihr den Aufkleber einer Rothschild Flasche. „Den Wein möchte ich in einer großen Menge kaufen.“ „Dann kommen sie mal mit, das macht unser Chef persönlich.“ In einem sehr vornehm eingerichteten Büro empfängt mich ein älterer Herr. Der Mann hat mit der Sache nichts zu tun, das weiß ich sofort. „So, sie wollen also den Rothschild kaufen, darf ich fragen in welcher Menge?“ „Ich denke so an 2000 Flaschen.“ „Ob wir so viel auf Lager haben, kann ich mit Sicherheit nicht sagen.“ Er greift zum Telefon und ruft seinen Sohn ins Büro. Zwei Männer kommen ins Büro, Beide gefallen mir auf Anhieb nicht. Sein Sohn und der Kellermeister. „Der Herr möchte 2000 Flaschen Rothschild kaufen, können wir liefern?“ Die beiden Männer schauen sich an.“ Ja, in vier Wochen ist das möglich.“ Die Beiden gehören zur Mafia, das fühle ich. Und im Betrieb wahrscheinlich noch etliche Arbeiter.

Noch melde ich mich nicht bei der Polizei. In Neapel, wer weiß schon wer da für die Mafia tätig ist. Es gibt aber einen Staatsanwalt in Neapel, der als Mafia Jäger berüchtigt ist und sehr gefährlich lebt. Die Kripo Köln hat mich bei ihm angemeldet. Bei meinem ersten Besuch ohne Ajax in der Weingroßhandlung konnte ich Ajax bei dem Staatsanwalt lassen. Auf Schleichwegen, für den Staatsanwalt und mich, treffen wir uns. Der Mann ist sofort auch meiner Meinung, der Chef weiß nichts von der Schweinerei in seinem Haus. „So und nun? Wie wollen sie weiter vorgehen?“, fragt mich der Staatsanwalt. „Als Erstes werden wir Beweise suchen, dass sie Pantschen. Als Zweites werden wir das Büro und weiter Gebäude verwanzen, natürlich nur das Büro des Sohnes.“ Natürlich hat die Mafia ihr Hände auch bei Rothschild in Frankreich in jeder Abteilung. Die Banderolen und Aufkleber der Rothschilds zu Fälschen ist für die Mafia ein Kinderspiel. Und so machen sie es. Aus einer Flasche Rothschild werden drei Flaschen Rothschild. Da sie den Wein mit sauberen Rotwein aus Italien verlängern, merken nur Kenner diesen Schwindel. Solche Kenner waren eben die beiden Männer in Köln.

Beweis Eins haben wir also. Beweis Zwei liefern die Gespräche im Büro des Sohnes. Sohn und Kellermeister haben den Mord an die Kölner in Auftrag gegeben. Die Polizei in Italien und Frankreich hat alle Hände voll zu tun. Eine große Verhaftungswelle rollt über die Mafia. Aber es ist immer nur ein Stein, der aus der Mafia entfernt wird. Ihre Nahrung aus der Bevölkerung ist ohne Beispiel. Der alte Herr aus der Weingroßhandlung und Winzerei hat mir sehr leidgetan. Ich musste mich ja nun vorstellen, dass ich kein Kunde bin, sondern gegen seine Firma und gegen seinen Sohn ermittelt habe. Der gute alte Herr gibt mir zum Abschied noch eine Kiste mit 12 Flaschen „echten“ Rothschild mit auf den Weg. „Ihr Beide habt nur eure Pflicht getan.“ Der Staatsanwalt fragt mich: „Wo kann ich sie erreichen. Auf so gute Spürnasen möchte ich bei Bedarf zurückkommen.“ Ich gebe dem Mann mein Versprechen, wenn er unsere Hilfe braucht, sind wir zur Stelle. Oder Ajax. „Wau!“

Kapitel 9

Für die Klasse um Rolf und Helga ist mein Büro ein guter Treffpunkt. Ich habe auch nichts dagegen. Vor allem der Junge Rolf. Ich bin immer wieder begeistert, was Helga, Ajax und ich aus dem Jungen gemacht haben. Zwischen Helga und Rolf ist schon mehr als Freundschaft entstanden. Auf meinem großen Schreibtisch ist mal wieder eine sehr große Unordnung. Aber den Zettel von Helga kann ich nicht übersehen. Die Beiden kommen gerade ins Büro. Sie machen, wie fast jeden Tag, ihre Schularbeiten zusammen. „Also ihr Beiden, wenn ihr mit der Schule fertig seid, dann habe ich für euch einen festen Arbeitsplatz bei uns Beiden. Oder, Ajax, wie ist deine Meinung?“ „“Wau“, ist seine Antwort.

„Thomas, aus Lübeck war ein Anruf von einer Frau für dich. Die Frau hat mich sehr sprachlos gemacht und das will etwas heißen,“ sagt Rolf. „Ja“, sagt Helga. „Die Stimme klang sehr ängstlich.“ Mein Anruf in Lübeck, die Frau ist am Handy: „Ich kann jetzt nicht reden, ich melde mich gleich zurück.“ „Helga, du hast Recht, der Tonfall sagt, da ist eine ängstliche Frau am Telefon.“ Eine gute Stunde später wieder die Frau. Sehr, sehr leise: „Können sie nach Lübeck kommen? Ich brauche ihre Hilfe. Nehmen sie ein Zimmer in Travemünde, Strandhotel. Ich komme für alles auf.“ Das Gespräch ist ohne weitere Worte beendet. Meine drei Freunde haben natürlich mitgehört. Ich schau in die Runde. „was nun?“, meine Frage. „Na ist doch klar, auf nach Travemünde. Macht euch an der Ostsee ein paar schöne Tage. Das Büro haben wir voll im Griff.“ „Das weiß ich, auf euch kann ich mich verlassen.“

Mit der Gewissheit, dass das Büro in guten Händen ist, fahren wir Beide zur Ostsee. Beim Einschreiben im Strand-Hotel will gerade das Mädchen, wie üblich, sagen: „Hunde sind hier nicht erlaubt.“ Aber dann liest sie meinen Namen: „Herr Franz, bitte der Schlüssel. Wir wünschen einen guten Aufenthalt.“ Warum es zu der Kehrtwendung kam, werde ich später noch erfahren. Eine Woche ist nun schon vergangen. Die Tage im Sommer an der Ostsee, schöner kann eine Arbeit nicht sein. Aber wo ist meine Aufgabe, wie ist mein Auftrag, wo ist die Frau? Die Frau kommt und was für eine Frau. Am Strand und unter all den Menschen setzt sich eine ungewöhnliche und schöne Frau zu uns in den Sand. Ihr Zweiteiler macht sie noch schöner. Sie spielt mit Ajax. „Bitte nicht reden, nur zuhören.“ Sie ist circa 30 Jahre jung und hat eine Superfigur, alles was eine schöne Frau haben muss. Wenn alles echt ist, dann hat diese Frau sehr viel Glück gehabt. Ich kann es vorweg nehmen, es ist alles echt. Leise sind ihre Worte: „Wir treffen uns heute Abend auf der Straße nach Lübeck.“

Es ist ein schöner Sommerabend. Die Straße von Travemünde nach Lübeck hat links ein kleines Waldstück, Kiosk und Parkplatz. Gut zwei Stunden stehe ich nun schon auf dem kleinen Parkplatz vor dem Kiosk. Es ist kaum zu glauben aber es trifft zu. Die so schöne Frau kommt auf einem Sportrad zum Treffpunkt. Also, in diesem Sportdress macht die Frau eine gute Erscheinung. „Können wir das Rad mitnehmen und ein Stück Richtung Strand zurückfahren?“ „Ja natürlich, ihre Bitte ist ja mein Auftrag.“ Ihr schönes Gesicht konnte ich ja schon am Strand im Sand sitzend bewundern. Die vollen roten Lippen würde ich jetzt sofort gern küssen. Über ihrem schönen Gesicht macht sich ein Lächeln bemerkbar. Als ob sie meine Gedanken gelesen hat, kommt der Satz von ihr: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Hallo Thomas Franz, wo bleibt deine Kühlheit? Aber, denken muss erlaubt sein. Am Strand, ein Platz wo wir sicher sein können, dass wir ungestört reden können, muss ich Dinge erfahren, wo man schon ins Grübeln kommen kann, ob man solch einen Auftrag lieber nicht respektiert. Die Überlegung aber steht nicht an meiner Bürotür.

„Mein Name ist Gerlinde Pflüger, ich komme aus Flensburg. Ich bin 42 Jahre alt und seit drei Jahren die Geliebte von Georg Kaufmann. Der Mann ist auch 42 Jahre alt, aber ein Mann ohne Herz. Das Hotel ist zwar sein Hotel, aber wer genau die Besitzer sind? Russen-Mafia nehme ich an. Im Grundbuch steht mein Name. Das Haus ist Umschlagplatz für Rauschgift, Mädchenhandel, Geldwäsche, Pokerspiele, Freudenhaus, für viel Geld können Freier junge Mädchen aus allen Ländern vernaschen. Dann werden die armen Mädchen wie eine Ware gehandelt.“ Es war schon immer mein Traum, diesen verfluchten Zuhältern weltweit das Handwerk zu legen. Aber leider wird das immer ein Traum bleiben. „Was sie mir da erzählen, das ist schon starker Tobak.“ „Ach Herr Franz, es geht noch weiter. Georg hat mit drei seiner Ganoven vor, in Lübeck die Deutsche Bank zu überfallen. Aber nicht wegen Geld, davon hat er genug. Sie wollen die Schließfächer aufbrechen und dann die Kunden erpressen. Kunden, die Dreck am Stecken haben. Die Mafia kann dann weitere Fäden wie eine Spinne im Netz spinnen. Nun könnte man sagen, wer etwas zu verbergen hat, hat selbst Schuld. Aber Menschen der Mafia auszuliefern ist gerade so, als ob man jemanden zum Galgen führt.“ „Das, liebe Frau Pflüger, müssen wir verhindern. Wollen wir das Herr und Frau nicht weglassen?“ „Einverstanden, ich bin Gerlinde.“ „Und ich bin Thomas. Sie müssen noch herausfinden, wann die Aktion bei der Bank ablaufen soll.“ „Lieber Thomas, sie vergessen aber nicht meinen Hilferuf an sie, mich von dem Scheusal Kaufmann zu befreien.“ „Nein, wie könnte ich das bei einer so schönen Frau vergessen.“ „Danke für so einen schönen Spruch.“

Wir Drei fahren wieder zum Ausgangspunkt Kiosk an der Straße zurück. Gerlinde fährt mit dem Rad und wir zwei mit dem Wagen zurück zum Hotel. Geh ich noch zur Polizei nach Lübeck oder verlassen ich mich nur auf mich und meinen Freund Alex. Ich mache es wie immer. Je weniger Menschen von einer Sache wissen, umso besser kann man Erfolge erreichen. Aber, den Weg zur Deutschen Bank werden wir zwei antreten. Der Boss in der Bank, Herr Müller, ist mit allem einverstanden, wie ich und Ajax die Festnahme der Strolche vornehmen wollen. Meinen Aufenthalt im Hotel sehe ich jetzt natürlich mit anderen Augen. Die jungen Mädchen sehe ich alle als „Opfer“. Ist natürlich Blödsinn, die Opfer werden mit Sicherheit im Keller versteckt leben müssen.

Verdächtige Personen kann ich im Hotel auch nicht ausmachen. Georg Kaufmann versteht es vorbildlich, seine verbrecherischen Aktivitäten geheim zu halten. Gerlinde kann mir bei einem Spaziergang zuraunen: „Am Montag soll die Sache in der Bank laufen“. Schon mein erster Besuch in der Bank war als Blinder mit seinem Blindenhund getarnt. Heute, am Montag gleich beim Öffnen, ist der Blinde mit seinem Hund der erste Kunde. Der Bankboss Herr Müller hat mich sofort gesehen. „Kommen sie bitte mit in mein Büro. Soll es heute sein?“, seine bange Frage. „Ja, Herr Müller. Wenn die Strolche in der Bank sind, soll bitte auf keinen Fall jemand den Helden spielen. Alles, ich betone alles was die Bankräuber verlangen, ausführen. Ohne wenn und aber. Der Anführer, es werden drei oder vier Personen sein, ist sehr brutal.“Eine Stunde später, es sind auch schon einige Kunden in der Bank, schlagen die Männer zu. Es sind nur Drei. Mit Masken, abgesägten Schrotflinten und blauen Overalls stehen sie in der Bank. „Das ist ein Überfall. Wenn ihr alles richtigmacht, soll keiner einen Schaden nehmen.“ Vor die Tür hängt einer von ihnen ein Schild: „Heute geschlossen wegen Umbauarbeiten.“ „So ihr Lieben, wo ist euer Chef?“ „Hier“, lässt sich Herr Müller vor dem Mann aufbauen. „Hör zu mein Freund, wir wollen kein Geld, sondern den Inhalt von verdächtigen Schließfächern. Aber erst bauen wir ein paar Sicherheiten ein. Wer ist noch im Haus?“ „Bei mir im Büro sitzt ein blinder Kunde mit seinem Blindenhund.“ „Ach, um den kümmern wir uns später.“

Die Bank hat das Kellergeschoss mit Tresor und eben diesen Schließfächern und das Erdgeschoss. „So meine Herren, sie gehen jetzt geschlossen in dieses Büro und sie meine Damen in dieses Büro. Aber vorher möchte ich von ihnen allen die Handys auf diesen Tisch gelegt sehen.“ Wie von Herrn Müller verlangt, spielt Gott sei es gedankt, keiner den Helden. Im Büro der Damen verlangt der Verbrecher mit harten Worten: „Sie werden jetzt ganz langsam ihre Sachen ausziehen. Alles, ich betone alles.“ Zehn Angestellte der Bank und zwei Kundinnen stehen völlig nackt vor den Dreien. Zwei Mädchen nimmt er mit Händen und Augen in Augenschein. „Ihr Beide kommt am Ende uns mit.“ Was Georg Kaufmann mit diesen armen Wesen vorhat, kann ich mir so richtig vorstellen.

Im Büro von Herr Müller kann ich in das Zimmer gehen, wo die armen verängstigten Frauen stehen. „Ich wollte nur mal nachfragen, wie lange ich noch warten soll?“ Auf einen Blick habe ich die Situation sofort erkannt. Die Drei mit ihren abgesägten Schrotflinten sind natürlich sehr gefährlich. „Na du blindes Huhn, schade, dass du nicht sehen kannst, was für schöne Perlen hier im Raum stehen.“ Ich bin angezogen wie ein Forstmann mit einem langen Lodenmantel. Der Lodenmantel fliegt auf. Bevor die Drei auch nur eine Reaktion auf diese Maßnahme erörtern können, sind sie auch schon tot. Denn das habe ich mir zum Grundsatz gemacht: „Erst schießen, dann fragen.“ Bei der Polizei läuft das anders herum. „So meine Damen, sie können sich wieder anziehen. Sie, Herr Müller, rufen jetzt die Polizei und lassen den Abfall hier wegräumen.“ Dass ich nur den Blinden gespielt habe, kann nun jeder sehen. „Komm mein Freund, wir sind hier fertig.“ Die Polizei hält sich so gut sie kann bedeckt, aber die Medien schlachten den Vorfall natürlich für ihre Zwecke aus.

Im Strandhotel in Travemünde ist der Bankraub natürlich auch das Thema des Tages. Georg Kaufmann, der hier im Hotel den großen Boss gespielt hat, ist unter den Toten. In aller Ruhe und Entspannung genießen wir Zwei im Sand sitzend, den Blick über die Ostsee. Gerlinde Pflüger setzt sich zu uns in den warmen Sand. „Danke Thomas, dass sie mich von dem Unhold befreit haben.“ Sie übergibt mir einen Blankoscheck. „Ihre Kosten setzen sie bitte selber ein. Was soll ich nun aber mit dem Hotel machen?“ „Nichts, nur warten. Im Grundbuch stehen sie. Also sind sie auch die Eigentümerin. Wenn andere Ansprüche stellen, dann rufen sie mich an und wir prüfen dann, wo die Ratten herkommen. Ich? Nein wir bleiben noch einige Tage in ihrem Hotel. Aus Sicherheitsgründen werde ich auch das Hotel am Ende mit Bargeld bezahlen. Es soll keine Spur zu uns bestehen. Den Scheck werde ich lange auf Eis legen. Mir macht aber noch eine andere Sache Sorge, ihr Hotel. Die Kripo und die Staatsanwaltschaft können schnell eins und eins zusammenzählen. Liegen noch irgendwo im Keller Leichen? Wenn ja, dann prüfen sie das sofort und regeln das. Aber ohne mich, ich bin nach wie vor nur ein Gast.“ Ich hatte Recht, im Keller drei Mädchen aus dem Osten. Ein Pokerraum, eine Fälscherwerkstatt für Falschgeld. „Bitte rufen sie die Kripo in Lübeck an, das können wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Sie haben von all diesen Schweinereien nichts gewusst. Das sie es aber melden, rechnet man ihnen hoch an.“

Ich bin gerade beim Essen, ein Mann setzt sich zu mir an den Tisch. „Mein Name ist Köhler, ich bin der Staatsanwalt aus Lübeck. Sie, mein Freund, sind Thomas Franz mit seinem getreuen Freund Ajax. Die Nummer in der Bank ist doch ihre Handschrift, oder?“ „Lieber Herr Köhler, verlasen sie bitte meinen Tisch. Wir treffen uns gegen 16 Uhr wie durch Zufall am Strand. Dieses Hotel war oder besser gesagt, ist noch eine Zentrale der Russenmafia.“ Mein Gespräch ist aber so leise und hinter einer Serviette, sodass auch niemand meine Worte ablesen kann. Der Staatsanwalt versteht sofort und geht. Gerlinde steht gerade am Tresen, sie spricht mit einem Gast. Mit Augen und Gesten gebe ich ihr zu verstehen, dass ich sie sprechen muss. Gerlinde hat sofort verstanden. Wir treffen uns im Bad in meinem Zimmer. „Gerlinde, ich treffe gegen 16 Uhr den Staatsanwalt Köhler am Strand. Ich werde veranlassen, dass ihr Hotel von Experten nach allen Regeln untersucht wird. Ich vermute überall Kameras, Wanzen und im Keller eine Zentrale für die Aufnahmen der Kameras.“

Wenn man mit einer so schönen Frau, nein lassen wir meine Gedanken im Korb der Moral liegen. Mein Korb der Moral hängt sehr hoch. Mein Grundsatz: „Die beiden Körbe Geschäft und Privat bleiben immer getrennt“, war immer richtig. Meine Vermutungen waren goldrichtig. Nach dem Gespräch mit dem Staatsanwalt am Strand haben Experten aus Lübeck das Hotel voll unter die Lupe genommen. Kameras in Bädern und Schlafzimmern, Wanzen in Betten, Telefonen, Tischen. Im Keller eine große Zentrale mit einer großen Anzahl Kassetten mit Ton- und Filmaufnahmen. Ich muss es dem Staatsanwalt hoch anrechnen, der Mann hat das ganze Material, ohne es zu sichten, sofort vernichten lassen. Ich möchte nicht wissen, wer von den Strolchen aus dem Hotel die armen Gäste erpresst hat. Na ja, alle Gäste waren nicht arm, wer junge Mädchen für Geld vernascht, sollte bestraft werden. Aber: Das Vernichten der Kassetten ist schon ein guter Zug vom Staatsanwalt. Das all das Treiben, was die Mafia im Hotel veranstaltet hat, ohne Wissen von Gerlinde stattgefunden hat, ist kaum zu glauben. Aber wir müssen ihr das Glauben.

Die Erpressungsopfer werden sich sicherlich wundern und hoch erfreut sein, dass sie nun ihre Ruhe haben. Der Staatsanwalt hatte noch am Strand zu mir gesagt: „Konnten sie nicht die Polizei über ihr Wissen einschalten?“. „Habe ich doch!“ „Ja hinterher, vorher wäre doch besser gewesen.“ „Mein lieber Herr Köhler, dass Winkeladvokaten solche Verbrecher wie Georg Kaufmann weiterarbeiten lassen? Nein, mein lieber Staatsanwalt, meine Spiele haben bessere Erfolge. Und: Sie kosten dem Staat kein Geld für lange Aufenthalte im Knast.“ Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, das mir sagen will, sie haben ja Recht. Wir zwei genießen noch eine schöne Zeit an der Ostsee. Gerlinde, die schöne Frau, hat es aufgegeben, mich ins Bett zu bekommen. Es entwickelt sich eine schöne Freundschaft zwischen uns Beiden. Die nächsten drei Wochen hat sich im Hotel aus der Bande noch keiner sehen lassen. Ich kann also erst einmal nach Hannover zurückfahren. Gerlinde hat mir versprochen, sofort Meldung zumachen, wenn Gefahr im Verzug ist.

Die Gefahr ist schon da. Kaum dass ich mein Büro betrete und mit Helga die Anrufe und Anfragen durchgehen will, steht schon Gerlinde auf der Matte. Mein Zeigefinger auf den Lippen zeigt der schönen Frau an, nicht zu reden. Nach gründlicher Untersuchung durch mich und Ajax können wir feststellen, die Frau ist sauber. „Wo steht denn dein Wagen?“ Gerlinde geht zum Fenster. „Da, auf dem Parkplatz.“ „Komm mein Freund, wir müssen auch da nach Peilsendern suchen.“ Aber wir haben Glück, auch der Wagen ist sauber. Helga und Gerlinde sitzen bei einer Tasse Kaffee am Tisch. „So meine Liebe, nun lassen sie mal hören.“ Ihr Bericht sagt mir nicht neues. Sie steht zwar im Grundbuch, aber Eigentümer des Hotels ist die Russenmafia. So schnell geben diese Leute ihr Eigentum nicht auf. Ein neuer Geschäftsführer, zwei Damen und drei weitere Strolche sollen Laden wieder flottmachen. Mein Griff zum Telefon ist doch sofort klar. Herr Köhler und die Kripo aus Lübeck werden von Monat zu Monat das Hotel unter ihre wachsamen Augen nehmen. Solange, bis die Mafia die Schnauze voll hat und aufgibt.

„Mir persönlich ist das egal, Thomas. Ich habe mit dem Hotel nichts mehr zu tun. Ein Notar in Lübeck hat von mir den Auftrag, mich im Grundbuch zu löschen. Mein Geld vom Konto habe ich zurzeit bei mir. Deine Rechnung machen wir in bar. Ach, jetzt habe ich „Du“ gesagt. Wollen wir es dabei lassen?“ „Na gut Gerlinde, ich kann ja auch mal die Regel verlassen.“ Das englische Hotel neben meinem Büro ist für die nächsten Tage ihr zu Hause. Bei einem Abendessen im Hotel will die schöne Frau auch eine Nacht mit mir erleben. Es fällt mir schwer, unser schönes Abendessen zu beenden und getrennte Wege einzuschlagen. Am nächsten Tag ist Gerlinde verschwunden, wohin hat sie mir nicht gesagt.

Die Mafia hat in Travemünde nach etlichen Wochen doch das Hotel verkauft. Der Staatsanwalt und die Kripo in Lübeck haben gute Arbeit geleistet. Sie haben zwar eine Schlacht gewonnen, aber der Krieg gegen die Mafia, egal wo sie herkommt, wird keiner gewinnen.

Kapitel 10