Tagebuch eines Privattieres - Thomas Günter - E-Book

Tagebuch eines Privattieres E-Book

Thomas Günter

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Tagebuch eines Privattieres. Betrachtungen über den Irrsinn, der auf diesem Planeten tagtäglich für Heiterkeit und großes Kopfschütteln sorgt. Ansichten und Einsichten zur aktuellen Situation, dem, was war und immer auch ein wenig dem, was sein wird. Nie ganz im Hier und Jetzt, immer durch die Augen eines Nerds oder die Linse einer antiken, analogen Fotokamera, folgen die Texte vor allem der Chronologie des wundersamen Jahres 2020. Mit süffisantem Blick und großem Spaß am Spiel mit Sprache, Syntax und Wortbedeutungen liegen nicht die Nerven, sondern nur die Ansichten von Thomas Günter, dem alten weißen Mann, bloß.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 334

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Tagebuch eines Privattieres

Von Thomas Günter

Buchbeschreibung:

Tagebuch eines Privattieres.

Betrachtungen über den Irrsinn, der auf diesem Planeten tagtäglich für Heiterkeit und großes Kopfschütteln sorgt.

Ansichten und Einsichten zur aktuellen Situation, dem, was war und immer auch ein wenig dem, was sein wird.

Nie ganz im Hier und Jetzt, immer durch die Augen eines Nerds oder die Linse einer antiken, analogen Fotokamera, folgen die Texte vor allem der Chronologie des wundersamen Jahres 2020.

Mit süffisantem Blick und großem Spaß am Spiel mit Sprache, Syntax und Wortbedeutungen liegen nicht die Nerven, sondern nur die Ansichten von Thomas Günter, dem alten weißen Mann, bloß.

Über den Autor:

Thomas Günter:

Thomas Günter wurde in einer stürmischen und regnerischen Nacht im Februar 1967 in Berlin geboren.

Schon als Kind wünschte er sich, dass Mr. Spock und Kapitän Kirk auftauchten und ihn an ihren Abenteuern teilhaben ließen. Da das leider nicht geschah, begann er sich selber kleine Geschichten auszudenken und diese zunächst auf einem Mono Kassettenrecorder aufzunehmen.

Endgültig verloren für Science-Fiction und Abenteuer war er, wie so viele seiner Generation, durch Star Wars. Aber nicht nur. Gleichzeitig fielen ihm in dieser Zeit auch Anthologien von Wolfgang Jeschke und die Geschichten von Stanislav Lem, Robert E. Howard und die ersten Romane von Alan Dean Foster in die Hände. Später kamen Philipp K. Dick, Sergej Snegow und Asimov dazu. Seitdem liest er sich querbeet durch Buchhandlungen, ob Strabo, Herodot, Plinius der Ältere oder aktuelle Autoren wie James Corey oder Eric H. Cline.

Nach dem Abitur mit Tacitus und Herodot im Jahr 1985, verschlug es ihn zunächst für drei Monate als Skilehrer in die Alpen, um danach nach Pisa in Italien umzusiedeln. Nicht nur der Pasta wegen.

Vor Jahren brachen sich die Geschichten, die sich in seiner Imagination über die Jahre entwickelt haben, bahn. Zunächst in Form von Konzepten und Skizzen.

Dass er den Mut und die Kraft gefunden hat, dem nachzugehen verdankt er privaten Umständen und seiner Frau.

Tagebuch eines Privattieres

Ansichten und Bekenntnisse

Von Thomas Günter

ISBN (E-Book) 9783752687361

1. Auflage, 2020

© Thomas Günter – alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis

... Vorwort des Privattieres zu seinem Tagebuch ...

Tag 809 meines Privattierdaseins ...

Tag 813 meines Privattierdaseins ...

Tag 815 meines Privattierdaseins ...

Tag 800ichweißauchnichtmehr eines Privattieres ...

Tag 800jetztistesauchschonegal des Privattierdaseins ...

Tag 800welcheBedeutunghatZeiteigentlichnoch meines Privattierdasseins ...

... Tag 800wasmachtmaneigentlichmitderganzenZeit ...

... Tag 800werfragteigentlichnochdanach meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 sogehtsiehindieschöneZeit meines Privattierdaseins ...

... Tag 800gehörichdenneigentlichzumaltenEisen meines Privattierdaseins ...

... Tag 800ochuffeenheiljenSontachlassickdetGrübelnnüsch meines Privattierdaseins ...

... Tag 800schwuppsdaistdieIdeedienochebendurchmeinenGeistzuhuschenschienschonwiederweg meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,172 meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Stardate2020,176CaptainsLogandemichwiesooftvordemBildschirmsitze meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Stardate2020,177CaptainslogheyDudewasgeht meines Privattierdaseins ...

... Tag800irgendwasSternzeit2020,196Captainslogmeines Privattierdaseins ...

... Tag 800istehegalSternzeit2020,197meines Privattierdaseins ...

... Tag800Sternzeit2020,199wowarichstehengebliebenmeines Privattierdaseins ...

... Tag800Sternzeit2020,202CaptainslogundimmerwiedermorgensgehtdieSonneauf meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,203CaptainslogheutefürchteichdenBallflachzuhalten meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,204CaptainslogumderDummheitzuvermindernlerntderLehrerseinerKindern meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,205lifesucksodervielleichtistesjadochschönweilesdaseinzigeistdaswirhaben meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,207CaptainslognenntmichIsmaelobwohlichnieeinenWaljagte meines Privattierdaseins ...

... Tag 800Sternzeit2020,208CaptainsLogaleajactaestobwohlichkeinenRubikonüberschreite meines Privattierdaseins ...

... Tag800Sternzeit2020,209CaptainslogundderMythosdassiesichdochdreht meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 Sternzeit2020,213CaptainslogwasinterraessiertmichmeinGewäschvonGestern meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Stardate2020,216Captainsloglongliveandprosper meines Privattierdaseins ...

... Tag800oder900Sternzeit2020,224CaptainsLogjaisesdenndiepossibility meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Sternzeit2020,226CaptainsLogdiezehnGebotesindeinMonumentalfilm meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Sternzeit2020,227CaptainsLogdieFähigkeitendeseinenstellendieUntugendendesanderendar meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Sternzeit2020,228CaptainsLogÄtenschen,Ätenschenplease,youarenowenteringmypersonalfunnyfreezone meines Privattierdaseins ...

... Tag800oder900Sternzeit2020,229CaptainsLogweitereAnleitungenzurIdiosynkrasie meines Privattierdaseins ...

... Tag800oder900Sternzeit2020,230CaptainsLogSagemirMusedieTatendesvielgewandertenMannes meines Prvattierdaseins ...

... Tag800oder900Stardate2020,231CaptainsLogbeiderUmstellungderZahlenergäbesichderTiteleinerwundervollenKomödie meines Privattierdaseins ...

... Tag800oder900Sternzeit2020,232CaptainsLognachallderZeithabauchichmalFlascheleer meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Sternzeit2020,234CaptainsLogWahtswatch?Tenwatch!Suchmuchwatch meines Privattierdaseins ...

... Tag 800oder900Sternzeit2020,246CaptainsLogrotesHemdundTextzeileimVorspanngehtinallerRegelnichtgutaus meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,253CaptainsLogturbulentwie’nHurricaine meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,254CaptainsLogundimmerwiedergehtdieSonneauf meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,256CaptainsLogmygermanismuchbetter meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,257CaptainsLogSchweinsfüßeàlaCrème meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,261CaptainsLogderLehrerbeendetdenUnterricht meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,262CaptainsLoger,sie,esisttotJim, meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,263CaptainsLogdieAngstvormWolfmachtihnnichtfroh meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,273CaptainsLogeinLebenohneHundistmachbarabernichtsinnvoll meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,277CaptainsLoggegenübermeinerschriftstellerischenArbeitwarThomasManneinStenograph meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,279CaptainsLognonvitamsedscuolamdiscimus meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,281CaptainsLogausgroßerMachtfolgtgroßeVerantwortung meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900Sternzeit2020,282CaptainsLogabisserlwasgehtalaweil meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,287CaptainsLogDankeundmachsgut meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,288CaptainsLogmanchmalgehtLiebedurchdenMagen meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,289CaptainsLogichküsseIhreHand,Madame meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 Sternzeit2020,290CaptainsLogeinsimplerAbzählreimhilftauchnichtweiter meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,314CaptainsLogeinsimplerKinderabzählreimhilfthierundheuteauchnicht meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,315CaptainsLogeene,meeneEierdreckundDubistweg meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,317CaptainsLogdasLebenisteinesderschwierigsten meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,318CaptainsLogderWeltraum,unendlicheWeiten,diessinddieAbenteuerderMenschheit meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,319CaptainsLogwieesEuchgefällt meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000 Sternzeit2020,320CaptainsLogistesmehralsdieSummeseinerTeileoderdochweniger meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,321CaptainsLogdasUniversumscheinteinlaunigerGesellezusein meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,322CaptainsLogwürdederMensch,dannwäreerauch meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,323CaptainsLogniemandisrunvermeidbar meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,324CaptainsLogdennsiewissennicht,wassietun meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,325CaptainsLogundsiedrehtsichdoch meines Privattierdaseins ...

... Tag 800 oder 900 oder 1000Sternzeit2020,332CaptainsLogdasLebenisteinesderschwierigsten meines Privattierdaseins ...

... Vorwort des Privattieres zu seinem Tagebuch ...

Ursprünglich waren die Eintragungen, Bemerkungen und kurzen Texte gedacht, meinen Weg in eine vermeintliche Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben, für mich selber, aber auch die Nachwelt, niederzulegen.

Recht schnell musste ich bemerken, dass nach über 35 Jahren, in denen ich mich mit einem Thema auseinandersetzen musste und sollte, das mir niemals Freude bereitete, mich nicht erfüllte, keine unerschöpfliche Quelle darstellte, um den Gang aus einer außerordentlich getakteten Welt hinein in die Herrschaft über meine Zeit sich als unergiebig erweisen sollte.

Dann änderte sich die Welt, oder besser, die Sicht der Dinge.

Das Virus, die Pandemie, stellt meiner Ansicht nach, vor allem einen Katalysator für Umbrüche, die schon lange brodelten, dar.

Ebenso bin ich der Meinung, das diese Transformationen aus der Ideologie, einem verklärten Dogma einer neuen ökologisch-politisch korrekten Bürgerschicht aus den Ballungszentren der westlichen Industrienationen stammt.

Die identitäre Blase stellt zwar nicht die Mehrheit der Bevölkerung, sie nutzt jedoch geschickt die neuen Kommunikationsformen, um besonders laut ihre Meinung kundzutun.

Dabei kommt vor allem zum Tragen, dass sie sowohl in der ebenso denkenden und fühlenden Mainstream Presse einen willigen Vollstrecker vorfinden, und die Industrie, aus Furcht, einem Sturm der Entrüstung entgegen zustehen, in vorauseilendem Gehorsam in vielfach bemitleidenswerter Manier zu Kreuze kriecht.

Und ich änderte aus diesem Grund, denn auch mich belastet das Thema dieser massiven gesellschaftlichen Transformation in einem ganz erheblichen Maß, mehr als ich mir hätte vorstellen können und wollen, den Inhalt und den Stil, zumindest den äußeren, meiner Tagebucheintragungen.

Nie ganz ernst, immer mit einem lächelnden Auge, fast bin ich versucht, den Begriff »faunisch« in den Ring, den Hut oder was immer sie präferieren, zu werfen, dabei gerne meine Meinung, meine Ansicht verklausuliert und im ersten Augenblick nicht erkennbar darstellend, will ich Sie, die Leserschaft dazu bewegen, mich zur Weltherrsch ..., daran teilhaben lassen.

Vielleicht stellt der eine oder andere Gedanke meines bescheidenen Intellekts eine Anregung für Sie dar. Eine Anregung, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen, zu überlegen, wohin uns alle, die gesamte Menschheit, der Weg in naher Zukunft führen wird.

Wollen wir da wirklich hin oder führt auch dieser Weg, wie alle zuvor beschrittenen, letzten Endes doch nur wieder dazu, dass wir uns in die lange Reihe der vor uns untergegangenen Zivilisationen reihen dürfen.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.

Ihr Thomas Günter.

In diesem Sinne. Schönen guten Abend.

Noch ein kurzer Hinweis zum Gebrauch dieses Elaborates. Hie und da wird auf eine Audiodatei hingewiesen. Die müssen sie schon selber im Netz der Dinge suchen, da dem E-Book keine Silberscheibe beigelegt ist.

Sie müssen dieses unbeschreibliche Werk der Weltliteratur auch nicht in einem Rutsch durcharbeiten. Jeden Abend vor dem Einschlafen ein Tagesbericht ist ausreichend. Sie sollen ja für einen längeren Zeitabschnitt ein wenig Content für ihr Geld bekommen.

Tag 809 meines Privattierdaseins ...

Das Ende ist nahe! Reinigt Eure Seelen vor dem jüngsten Gericht ...

So oder so ähnlich unken die Weltuntergangs- und Verschwörungstheoretiker.

Tatsächlich huscht nur eine recht unschöne Virusepidemie über den Planeten.

Die Erde rächt sich endlich!

Na ja, das nun auch wieder nicht. Da will mir doch vor allem der alte Witz einfallen: Treffen sich zwei Planeten, sagt der eine zum anderen »O Gott, ich hab homo sapiens.« Antwortet der andere »Halb so wild, hatte ich auch mal, geht von alleine wieder weg.«

Mein heimliches Lebensziel bestand darin, alleine in meiner Bude hocken zu dürfen, meine Gedanken in die Festplatte des Computers zu pressen, schweigsam mit meinen Hunden im Wald und auf der Wiese spazieren zu gehen, zu lesen, und zwar die großen Werke der Welt, nicht den Quatsch wie, Liebe in den Zeiten der Cholera oder auch vom Winde verweht, nein ich spreche von den wirklich wichtigen Büchern wie Platon, Plutarch, Thomas von Aquin, Kant und wie sie alle heißen mögen.

Na ja, weitestgehend schaff ich das auch für mich. Also zumindest die Chose mit den Spaziergängen und dem zu Hause in der Bude hocken. Einen Lagerkoller hab ich auch in den zwei Jahren nicht bekommen. Das liegt zu einem gerüttelt Maß auch daran, dass ich mir die meiste Zeit selber genug bin.

Den Rest erledigen dann Netflix, Amazon und Sky für mich. So viel zumindest zum Thema Lesen. Ja, ja, Schande über mein Haupt, Asche auf die Seele und am besten noch von einem Piratenkapitän, der ein knurriges »Harrrr« von den Lippen presst, kielgeholt werden, für all die verschwendete Zeit mit den Streamingdiensten.

Gleichzeitig nimmt es mich immer wieder Wunder, wie groß der Stapel gelesener Bücher in dieser Zeit geworden ist, der nirgendwo mehr in die ohnehin prall gefüllten Bücherregale hineinpassen möchte.

Vielleicht hab ich ja Heinzelmännchen in der Wohnung, die des Nächtens das Vergnügen des Lesens und Lernens von und über die Welt für mich erledigen? Wer kann das schon wissen?

Und nun das. Das Virus ist da. Die Leute sterben, zwar nicht wie die Fliegen und auch nicht in allzugroßer Zahl, aber die, die es trauriger Weise erwischt, die rafft es dahin. Beachtenswert ist dabei vor allem die Tatsache, dass sie alle sehr reinlich gepflegte Hintern haben, zumindest in Deutschland.

Um aber die Ausbreitung zu minimieren, denn das Gesundheitssystem wird über kurz oder lang an seine Grenzen stoßen, ist es opportun, mal für eine kleine Weile nicht andauernd jedes Event mitzunehmen und in, mir ohnehin zuwider seienden, großen Horden blökend durch die Lande zu streifen.

Mein bisheriger Lebensstil, der von den meisten im Bekanntenkreis skeptisch beäugt wird, die Begriffe schrullig (immer mit einem krampfhaft freundlichen Lächeln versehen) und skurril stellen noch die harmlosen Kommentierungen dar, war eher einzigartig.

Wenn ich mit der Kamera durch die Gegend eile, kann ich mich ja zumindest hinter dem Sucher verstecken und damit die Kontaktaufnahme Dritten gegenüber vermindern. Die dumme Fragerei nach dem Ansehen des Bildes kann ich glücklicherweise in meiner mir eigenen Art, ich bezeichne sie als »noch« freundlich, meine geliebte Ehefrau (die beste von wirklich allen, das muss hier auch gesagt werden dürfen) interpretiert es eher in der Weise »Wenn Du ihn tötetest, wäre es gnädiger!«, verhindern, da es sich meist um eine alte, analoge Knipse handelt.

Nun aber, in den Zeiten der Coronakrise, soll diese meine Haltung für einen gewissen Zeitraum in ganz Europa, ja weiten Teilen der Welt, den Standard darstellen.

Da habe ich also nun seit Jahren als leuchtendes Vorbild für die Menschheit gedient, und niemandem scheint dies aufgefallen zu sein. Im Gegenteil, ich werde auch noch mit der Frage belästigt, wie ich den mit der drohenden Isolation umgehen werde.

Meine Antwort »Gar nicht, für mich ändert sich doch nichts«, wird wiederum nur mit skeptischen Kopfschütteln beantwortet. Die Höflicheren meiner Zeitgenossen fügen noch ein »Du warst ja schon immer anders« hintendrein.

Und? Wird diese meine Vorbildfunktion entsprechend gewürdigt? Werde ich lobend in den Nachrichten erwähnt, zum neuen Superhelden dieses Planeten gekürt, darf ich, wenn alles vorbei ist, kleinen Kindern über Kopf streichen und Hunde küssen? Schenken mir junge Damen Blumen und ihre volle Aufmerksamkeit? Werde ich von Talkshow zu Talkshow herumgereicht werden? Immer mit der Aussage, dass mein Stil es ermöglicht haben wird, diesen Planeten zu retten? Nein, nicht im Geringsten. Stattdessen bin ich nun umgeben von Nachahmern, schlechten Plagiatoren, von Copyrightklauern und all dem anderen Gesindel, das nun ebenfalls zu Hause bleiben muss.

Die einzige Freude, die nun noch für mich übrig bleibt, besteht in der Tatsache, da sich für mich nichts ändert, ich weiterhin meine ungezügelte Freude an diesem Lebensstil genießen darf, mich meinen Texten widmen kann, das Internet mit sinnlosen Botschaften überflute, dass vor allem und das stellt für meine Person den wichtigsten Fakt dar, der Rest der Welt keinerlei Spaß hat an der Misanthropie, die ich so pflege. Sie alle werden leiden, sie werden sich zerfleischen, sitzend in ihren Wohnungen, wenn Netflix fertig haben wird, sie werden jammern und heulen, die Fingernägel abknabbern und das Internet leerkaufen (falls sowas überhaupt geht), und dann, ja dann, wenn alles vorüber sein wird, werden sie bewundernd zu mir aufschauen und ehrfurchtsvoll flüstern, so wie Goethe im Jahre des Herren 1808 zu Napoleon sagte, als sie sich das erste Mal trafen: Voilà un homme!

Na ja, man wird ja wohl noch mal träumen dürfen, oder etwa nicht?

All denjenigen, die nun zwangsweise zu Hause sitzen, ein wenig Home- office machen dürfen, aus der Jogginghose nicht mehr raus kommen, den wünsche ich viel Erfolg im Umgang mit sich selber. Und ein Ratschlag: Beschäftigt Euch nicht zu sehr mit Euch und denkt über das eigene Leben nach, Ihr werdet nur enttäuscht sein von dem, was ihr vorfinden werdet. Fangt lieber bei Netflix wieder von vorne an, das Meiste habt ihr sowieso schon wieder vergessen. Das ist nun mal so, wenn man den ganzen Tag nur ins Handy starrt, die wenigen Informationen von dem kleinen Bildschirm schränken mit der Zeit auch die restliche Kognition sehr stark ein. Ach ja und singen auf dem Balkon stellt keinesfalls eine Ruhestörung dar, es verbindet euch mit der Welt, ohne dass ihr körperlichen Kontakt haben müsst.

Ich jedenfalls genieße mein Leben als Eremit weiter, so als wäre für mich nichts geschehen. Und außerdem genieße ich die abendliche Ruhe auf den Straßen der Stadt.

Tag 813 meines Privattierdaseins ...

Die Isolation macht mich fertig. Komme ich mit der Einsamkeit doch nicht zurecht?

Der Schneesturm, der vor meinem Fenster und meiner Türe wütet, wird die Welt für immer verändert haben. In der Ferne glaube ich, Geräusche und Stimmen zu hören, vielleicht geschieht das aber auch nur in meinem Kopf. Das behaupten zumindest die fünf Fremden, mit denen ich die ganze Nacht gepokert habe. Erstaunlich dabei ist nur, dass, obwohl wir alle gesoffen haben, als gäbe es kein Morgen mehr, heute früh nur ein benutztes Glas auf dem Tisch stand.

Vorsichtshalber habe ich noch einmal die Reiskörner in den Beuteln gezählt. Das Ergebnis ist noch immer dasselbe. Ich weiß noch nicht, ob es sich um eine Verschwörung der reisverarbeitenden Industrie handelt, oder ob die Verkäufer in den Supermärkten eine international verstrickte Mafiaorganisation bilden, aber in dem einen Beutel sind 14378 Körner, in dem andern nur 14356 Körner vorhanden. Das will mir doch sehr unheimlich vorkommen. Ich werde auf den geheimen Seiten von NSA, CIA, ARD, ZDF, den Illuminaten und den Bilderbergern nachforschen, worin der tiefere Sinn, der vor der gesamten Menschheit verborgen werden soll, liege könnte. Oder sind es doch die außerirdischen Reptiloiden aus dem Inneren der flachen und hohlen Erde, die versuchen mich von den eigentlichen Problemen abzuhalten.

Obgleich ich es mir immer gewünscht habe, dass ich auf dem Hauptweg im Wald urinieren kann, ohne dass mich jemand stört, ängstigt mich doch nun die Tatsache, dass ich diese so unwürdige Handlung endlich vollziehen kann. Vorsichtig, wie ein Reh im Winterwald, äuge ich dabei um mich, ob irgendwo schon die angedrohten Horden der Zombies und Untoten um eine Ecke gestürzt kommen, doch heute früh schien noch alles ruhig.

Nur die Insekten, die Unzahl an Vielfüßern, die immer wieder auf meinem Körper und unter der Haut rumkriechen verstören mich zusehends.

Und wer ist der Fremde, der mich morgens im Spiegel so verstört anstarrt? Kenne ich ihn, will er mir etwas antun oder sollte ich ihm zuvorkommen und zuerst handeln? Ich weiß es nicht, diese Einsamkeit erzeugt zu viel Angst.

Ist heute Montag oder Dienstag, vielleicht auch Donnerstag? Wer kann mir diese Frage beantworten? Doch da draußen ist niemand mehr. Alle sind verschwunden. Keine Menschen nur noch wilde Tiere streifen auf der Suche nach Beute und Toilettenpapier auf dem Boden schnüffelnd und grunzend herum.

Oder bin ich das vielleicht selber? Bin ich überhaupt noch?

Was sagt das über meinen Zustand aus, wenn ich beginne, soziale Kontakte einzufordern?

Wahnsinn und Illusionen sind nun meine ständigen Begleiter. Der Videochat über WhatsApp erscheint auf einmal erstrebenswert. Ein anderes Gesicht eine andere Stimme, scheinbar real und doch nur virtuell und digital.

Und überall diese rote Flüssigkeit, die an den Wänden herunterläuft. Ist es Ketchup, ist es Blut oder handelt es sich um Himbeersaft? Mag ich Himbeersaft? Ich kann mich nicht mehr erinnern.

Diese Folter, diese Qual, dieses Alleinsein, wie lange werde ich es noch aushalten müssen. Die Striche an der Wand sprechen eine beredte Sprache, es sind schon 136800 von ihnen. Jeder einzelne von ihnen mit dem blutigen kleinen Nagel, den ich mühsam aus dem schwedischen Holzregal gezogen habe, in den Putz geritzt. So lange dauert bereits die qualvolle Isolation, die Einsamkeit, jedwedes fehlen von Kontakten, 136800 Sekunden oder 38 Stunden. Lebe ich noch, oder bin ich nur noch die Erinnerung einer Existenz ...?

So oder so ähnlich sieht es nun in den Wohn- und Schlafzimmern weltweit aus.

Kaum einer kann mehr mit sich selber umgehen. Da wird sich mit lustigen Kleinkriegen, teils humorig, teils ernst, gegenseitig das Leben aus purer Langeweile schwer gemacht. Negative Kommentare, Anprangerung, Vorwürfe oder sinnfreie Aktionen werden mit der gesamten Welt geteilt. Der schwierige Umgang mit den neuentdeckten Mitbewohnern, die angeblich eigenen Kinder, der Typ oder die Frau, die nun ebenfalls jeden Tag auf dem Sofa rumhängen, und die die unhaltbare Behauptung in den Raum stellen, man sei verheiratet, bergen einen zusätzlichen sozialen Sprengstoff in sich.

Unabhängig davon, dass ich ja nun als Privattier mein kärglich Dasein friste, war auch ich einmal vor langer, langer Zeit ein Kind und ein Jugendlicher. Und soweit mich meine Erinnerung nicht allzu sehr trübt, was ich vermute, denn die gesammelten und mittlerweile eingescannten Fotografien aus dieser Zeit beweisen das recht deutlich, dann konnten wir uns damals, in der guten alte Zeit wars, kurz nach dem Aussterben der Saurier, sehr wohl und gut mit uns selber beschäftigen und spielen. Damals hatte niemand die Idee, dass wir als Kinder andauernd bespaßt und damit auch bevormundet werden mussten.

Vielleicht sollten also alle da draußen, denen mittlerweile der Lagerkoller droht und die tatsächlich angefangen haben, die Teebeutelsammlung nach Farben zu sortieren, einfach mal den Lieben Gott einen guten Mann sein lassen, die Kinder einfach spielen oder mit den Plastikbausteinen ein paar Stunden in Ruhe lassen, ein Buch nehmen, oder ein eBook und die Zeit dazu nutzen, mal wieder auf den Boden des Lebens zurückzukehren und verstehen, dass hektisches Business und irres Wischen durch die sozialen Netzwerke keinen Lebenszweck darstellen. Stattdessen, wenn man nicht zu den Infizierten gehört, ein wirklich soziales Werk vollbringen und der Nachbarin, die im Stock darunter wohnt, den Müll wegbringen, die Einkäufe erledigen und wenigstens durch die Tür oder am Telefon deren Einsamkeit ein wenig zu verringern. Und vielleicht hört man nach dem Ende dieser Situation nicht unbedingt damit auf, denn Geben ist tatsächlich Seeliger denn Nehmen. Vor allem ist es nicht so hektisch.

Aber das Privattier sitzt ja nur in seinem Elfenbeinturm und betrachtet die Welt voller Verwunderung von außen und möchte eigentlich gar nicht in Kontakt mit Dritten seiner Art treten. Es reicht mir fast immer, nur darüber nachzugrübeln.

Tag 815 meines Privattierdaseins ...

Noch hält die Quarantäne an. Die Menschen draußen in Stadt und Land beachten auch weitestgehend die Maßnahmen. Obgleich es allen schwerfällt, bei beginnendem Frühlingswetter die Füße still in den eigenen vier Wänden zu halten.

Auch die eigene Ehefrau (Die wirklich allerbeste Ehefrau von allen allerbesten Ehefrauen, auf der ganzen weiten, weiten Welt, ich bin mir sicher, dass noch nie, auch nur beiläufig erwähnt zu haben) sitzt im Homeoffice, belastet das Internet und trägt weiter zur Aufrechterhaltung der sinkenden Reste der Volkswirtschaft bei.

Ich selber, der ich ja sowieso nur außen vor sitze, schwanke hin und her zwischen mahnendem Unkengerufe über das Ende der Welt, das auf leisen Klopapierrollen daher rollt, oder einer überbordenenden Euphorie, dass am Ende dieser Krise alles so viel besser sein wird. Auch die Frage, ob man in dieser so angespannten Situation verbale Burlesken über das Virus verbreiten dürfe, kann und muss mit einem unbedingten »Ja« beantwortet werden. Denn nur mit einer gehörigen Portion Galgenhumor lässt sich diese absurde Situation überhaupt überstehen. Schließlich wissen wir seit geraumer Zeit, dass »Der Legionär ist gut, der überspielt mit derbem Scherz den Schmerz.«

Eines aber merke ich mit Bestimmtheit. Das andauernde Klicken durch die sozialen Netzwerke verblödet den Verstand zusehends. So viel kann ich gar nicht nebenher lesen, um den eklatanten Ausverkauf meiner wenigen verbliebenen Hirnzellen entgegenzuwirken.

Da wach ich mit einer grandiosen Idee für einen Text auf, doch anstatt ihn sofort unter tatkräftiger Zuhilfenahme der alten, klapprigen Tastatur des Laptops in die unergründlichen Tiefen der Festplatte zu pressen, wisch und klick ich mich erst noch ein wenig durch IG.

Schwupps ist auch schon eine Stunde vergangen, der grandiose Einfall, dieses Bonmot meines unerschöpflichen Geistes, dieses Feuerwerk an Witz und Intellekt ist für immer im Orkus der Bilderflut und Cash-Codes versunken.

Hoffnungslos bin ich für einen Augenblick versucht, die verwehenden Gedanken noch zu erhaschen und ihrer habhaft zu werden, doch schon diese Tat wird vom nächsten süßen Hundewelpenvideo erfolgreich torpediert.

Dennoch, mit herkulischer Anstrengung, in einem übermenschlichen Kraftakt, unter Aufbietung der letzten Reserven, als letzte Verteidigungslinie gegen die ultimative Verblödung stemme ich mich gegen das Ausbluten der letzten Reserven meiner Phantasie um Content zu erzeugen.

Content für die Welt da draußen, denn einzig Content hält noch das Netz der Dinge zusammen und bindet all die Follower und User an die sozialen Netzwerke.

Nur der Content ermöglicht es, zu verkaufen, was sie Welt bestimmt nicht braucht.

Meine Absichten, also die als Privattier, sind da natürlich viel edlerer Natur.

Ich versuche mich, als das ultimative Bollwerk gegen die Dummheit der Menschen zu stellen, als letzte Waffe im Kampf gegen das Vergessen der eigenen Existenz.

Oder so ähnlich.

Damit die Welt da draußen vor den Toren des Virus nicht gänzlich untergeht, produziere ich nun ebenfalls Content in einer bisher nie dagewesenen Menge. Ich produziere Texte am laufenden Band (leider nicht die wunderbare Fernsehshow des Rudi Carrell aus den Siebzigern), spreche sie ein, drängen meine kongeniale Partnerin in Write, die liebe Caterina, doch auch ein wenig beizutragen, und verbringe mehr Zeit denn je vor dem Bildschirm.

Einzig die Tölen, ich weiß, ich weiß, ich soll die Köter nicht so nennen, helfen mir noch, in dem ich sie mehrfach am Tag über die Balkonbrüstung hänge, metaphorisch gesprochen, natürlich fahren wir noch immer in den Wald zum Gassigehen, aus diesem Strudel der Ereignisse für einen kurzen Moment zu entfliehen.

Dennoch stellt diese Handlungsweise das ultimative Dilemma dar. Die sprichwörtliche Katze, die sich selber in den Schwanz beißt, die sich selbst erfüllende Prophezeiung (damit meine ich nicht die leeren Klopapierragale in den Supermärkten und den Drogerien), die Midgardschlange, die das Weltenrund umfängt, es verschlingt und sich damit selber auslöscht. Ich erzeuge Content in vielfältiger Art und Weise (an alle Influencer da draußen, DAS IST SCHON DIE STEIGERUNG, DIE SICH NICHT MEHR ERHÖHEN LÄSST!), und je mehr ich davon produziere, desto weniger ist es mir möglich, sinnvollen Inhalt zu erzeugen, da die Erstellung immer mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ein echtes temporales Phänomen, ja sogar ein Paradoxon, dass der Untersuchung, auch auf Quantenebene, mehr als würdig zu sein scheint.

Aber interessiert sich die Wissenschaft tatsächlich dafür? Nein, denn im Moment sind andere Dinge wichtiger, so will es scheinen. Die Rettung der Welt! Oder was davon in den sozialen Netzwerken noch übrig ist.

Wir können nur hoffen, dass die Aliens, die gerade in diesem Moment einen Angriff auf die geschwächte Gesellschaft planen, erhebliche Probleme bei der Umrechnung von Millimetern in Kilometer haben, da sie den Faktor des metrischen Systems gegenüber dem amerikanischen Zollsystem vollkommen außer acht lassen, ihn vielleicht gar nicht kennen, oder zumindest leere Batterien im Taschenrechner haben, so dass sie das ganze zu Fuß kalkulieren müssen und deswegen einen kapitalen Bock schießen, auch weil sie einen Teil der Berechnungen auf einem Schmierzettel vergessen haben, der nun als Untersatz für einen Kaffeebecher dient, damit keine Flecken auf der hübschen gehäkelten Decke entstehen. Und wenn sie dann aus ihrem Dimensionstor in die Atmosphäre unserer blauen Perle im Universum herauspurzeln, vom nächstbesten Sperling oder Kolibri einfach aus Versehen verschluckt werden.

Content, Content, Content, das ist das Motto der Stunde. Denn trotz meiner Misanthropie will auch ich mein Scherflein dazu beitragen, die Welt zu retten. Sei es mit Hilfe von Denkanregungen zu aktuellen Lage oder, wie jeder andere Influencer auch, an der Teilhabe des ganzen sinnlosen Alltags, vom Händewaschen, über den gelben Hustenauswurf im Taschentuch, bis zur täglichen Pediküre, damit die Hausschuhe an der Spitze nicht aussehen, als hätte ein Säbelzahneichhörnchen daran herumgenagt.

So sei es also, und ... ich habe gesprochen. Hough! (Wie der Indianer sagt)

Tag 800ichweißauchnichtmehr eines Privattieres ...

Auf der nach unten offenen »Geht mir das auf die Nerven« Skala der beiden Fellnasen, durfte ich bei der Sonntagmorgenrunde feststellen, dass nicht nur ein steinalter Wackeldackel lustlos des Morgens durch die leeren Straßen streift, sondern der junge Italolappen ebenso schlurfend hintendrein schleicht, wie wir in uralter Zeit, als der Sonntagsspaziergang mit der Familie anstand und ich nicht auf den Bolzplatz durfte, um einem Ball die Seele aus dem Leib zu kicken.

Die Seeabstinenz, also das Fernbleiben vom Grunewaldsee, liegt in einer übel gespaltenen Kralle verborgen, die dem kleinen Männlein gerade das Laufen verleidet.

Sie sagen, was soll das, der verhätschelt seinen Hund aber sehr. Dann versuchen sie doch mal, mit einem abgerissenen Zehennagel ein Intervalltraining aus exzessiven Sprints und einem konstanten Marathon durchzuziehen, dann werden sie anders darüber urteilen.

Der Köter versteht das nur nicht und mimt die beleidigte Leberwurst.

Bei dem Wetter ist das aber auch eine wahrlich schwere Prüfung.

Da will einen schon der Gedanke beschleichen, dass das Universum eine schräge Art Humor an den Tag legt. Es fesselt uns alle, wirklich alle, auf dem weiten, weiten Erdenrund in den eigenen vier Wänden, nagelt uns sozusagen an die Wand und lässt dann einen zauberhaften Frühling über das Land hereinstürmen. Perfekte Temperaturen, nicht zu warm und nicht zu kalt, einen azurnen Himmel zum Niederknien, durchsetzt mit zarten duftig luftigen Schäfchenwolken, dass jedwede Speicherkarte einer Kamera sofort überquillt an Daten, jeder 35mm Film so schnell verknipst ist, dass man kaum Gelegenheit hat, die Rolle zu wechseln.

Und entwickelt und gespeichert wollen die Momentaufnahmen ja auch noch. Nur das Motiv, ja das eine, immer wiederkehrende, aus der immer gleichen Perspektive, das wird auf Dauer langweilig. Schließlich können wir ja nicht das Haus verlassen.

Also knipst man die Balkonbrüstung aus jedem nur erdenklichen Winkel, mit jedem Schattenspiel, das mathematisch errechenbar erscheint und hat auf diese Weise wenigstens wieder fünf Minuten rumgebracht.

Nur fünf Minuten? Und was stell ich mit dem Rest des angebrochenen Tages an?

Zum ersten Mal, seit der bescheidenen Existenz dieser merkwürdigen Zweibeiner, die vor ein paar Millionen Jahren die spaßige Idee entwickelten, von den Bäumen, auf denen sie bisher ein friedvolles Dasein genossen hatten, herunter zu klettern, wird der gesamten Menschheit bewusst, was es eigentlich bedeutet, dass Zeit relativ ist.

Ich, als Privattier, sitze dabei etwas abseits, also nicht wie beim Fußball, wenn der letzte gegnerische Spieler der Torwart ist und der lange Ball ..., das tut jetzt nicht zur Sache, schließlich dauert es noch eine ganze Weile, bis wir endlich wieder die Diskussionen darüber führen dürfen, ob der FC Bayern immer bevorteilt wird, und denk mir so, dass die Zeittaktung, die seit der Digitalisierung, vor allem aber durch den seit den 80er Jahren aufkeimenden Turbokapitalismus, von allen biologischen, physikalischen und soziologischen Systemen entkoppelt wurde. Die Menschheit ist ohne Sicht, praktisch mit 300 km/h in einem verkehrsberuhigten Bereich, mit Handy am Ohr und verdunkelten Scheiben, entlang der aktuellen Zeitachse gerast und nun, ohne Airbag, ruckartig auf Null abgebremst worden. Dabei sind wir ziemlich heftig mit dem Schädel gegen das Lenkrad gestoßen.

Zum ersten Mal seit mehr als einer Generation, sind die meisten Leute, ein anderer Begriff erscheint mir in diesem speziellen Zusammenhang einfach unpassend, gezwungen, sich mit sich selber auseinanderzusetzen.

Alles Schnelle, all das Hektische sind beiseite gewischt und nun ergeben sich mit einem Mal Freiräume, die kaum ausgefüllt werden können.

Der Werbespruch eines skandinavischen Möbelhauses bekommt mit einem Schlag eine ganz eigene und neue Bedeutung. »Wohnst Du schon?«, wird da gefragt.

Die eigenen vier Wände wirklich mal genießen, auf dem Sofa fläzen, nicht um einfach mit den arg gebeutelten Batterien der Fernbedienung das letzte bisschen Strom herauszukitzeln, um den Senderdurchlauf in einer neuen Rekordzeit zu bewältigen, sondern die wirklich freie Zeit einfach mal genießen, und wirklich nichts tun. Eine Tätigkeit, die in der heutigen Epoche, in der alles einem Masterplan, aufgestellt durch das sinnfreie Controlling, mit engen Zielsetzungen, der keinen Freiraum mehr lässt für eine Alternative, folgt, komplett verloren gegangen ist.

Ich weiß, wovon ich spreche. Als selbst gewähltes Privattier habe ich lange gebraucht, um aus diesem Hamsterrad herauszukommen. Und noch heute, nach über zwei Jahren, erwische ich Teile meines verworrenen Geistes tagtäglich dabei, wie sie immer wieder versucht sind, die Herrschaft zu übernehmen und den ganzen Rest versuchen, mit dem Gedanken zu vergiften, dass es nicht effizient sei, was ich gerade machte. Dabei ist Denken eine durchaus anstrengende Tätigkeit. Schließlich ist ein großer Teil unseres Stoffwechsels darauf ausgelegt, eben gerade dieses Organ, das denkt, mit Energie zu versorgen.

Dabei hat die Menschheit offenbar vergessen, dass das Denken an und für sich die wichtigste und hauptsächliche Tätigkeit ist, zu der wir uns befähigt sehen. Schließlich erschafft das Denken erst die Realität in der wir uns alle gemeinsam und ein Jeder für sich bewegen und existieren. Erst das Denken hat die großen Ideen hervorgebracht, die wir im Jetzt mit dem Begriff »Zivilisation« sehr verkürzt zusammenfassen. Erst dass Denken ermöglicht es uns, als Menschheit, hinter die Geheimnisse des Universums, nicht nur da draußen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist, sondern auch hier im Kleinen, wie der Biene, die die Pollen einer Blüte gierig aufnimmt, zu blicken und die tiefe Schönheit, die darin verborgen liegt, zu erkennen.

Nutzen wir also die gewonnene Zeit dazu, einfach mal wieder unserem Geist Flügel zu verleihen und hinfort zu schweben, als Urlaub für die Seele sozusagen, und vielleicht, ja vielleicht nehmen wir, wenn das alles vorüber ist, ein wenig davon mit, in die Zeit danach, wenn das Relative wieder verschwunden scheint, und entschleunigen diesen Zirkus der Eitelkeiten ein wenig.

Tag 800jetztistesauchschonegal des Privattierdaseins ...

Der Koffeinabusus hangelt sich in bisher noch unerkannte Höhen. Wenn das so weiter geht, dann kommen wir, die beste Ehefrau von allen (ich meine, diese Formulierung schon mal gehört zu haben, kann mich aber nicht mehr erinnern wo) und das Privattier wirklich in eine Krise, also zumindest in eine persönliche. Obgleich sich diese auch durchaus global auszubreiten vermag. Nämlich genau zu dem Zeitpunkt, wenn die Notvorräte aller Weltregierungen allein durch meinen Konsum einen bedenklichen und erschreckenden Tiefstand erreichen werden.

Ich stelle mir das in der Art vor, dass ein Kaffeebohnenbeauftragter einer hohen aber sehr geheimen Regierungsorganisation die schwere Luke eines der Notfallsilos öffnet, mit seiner starken Taschenlampe hineinleuchtet und dabei feststellen muss, dass sich der Strahl in der tiefen, endlos wirkenden Dunkelheit verliert.

Mit zitternder Stimme ruft er dann ein »Hallo« in die Düsternis, noch immer in stiller Hoffnung auf eine positive Antwort. Stattdessen vernimmt er nur das unaufhaltsam verklingende Echo seines eigenen Rufs.

Mit einem lauten Scheppern schlägt die Klappe wieder zu und der Beamte, ganz in schwarz gekleidet, mit einer schicken Pilotensonnenbrille auf der Nase rennt panisch von hinnen und dannen. Dabei wirft er die Beine ein lustig rechts und links auffallend herum und schlenkert dabei so heftig mit den Armen, dass sich das Blattkonvolut seiner Untersuchungsunterlagen wie eine Brotkrumenspur hinter seiner Laufstrecke herzieht.

Gezwungenermaßen gebe ich zu, dass ich auch eine wenig das Bild eines Monty Python Sketches vor Augen habe, so in der Art eines real silly walk.

Endlich im Hauptquartier angekommen, berichtet er, noch immer atemlos, seinem direkten Vorgesetzten, dass die letzten Bohnen nun aufgebraucht seien. Der greift mit fahrigen Fingern zu einem roten Wählscheibentelefon (Warum es ein Wählscheibentelefon ist, weiß ich auch nicht genau, wahrscheinlich liegt es an meiner Sozialisierung in den 60er und 70 Jahren, des letzten Jahrhunderts, da gehörte das zur Standardausstattung in jedem Agentenfilm), verwählt sich erst einmal und ruft aus Versehen seine Mutter an.

Die fragt ihn in strengem Ton, ob er auch seinen Schal am Morgen um den Hals gewickelt habe, schließlich sei es in der Arktis schrecklich kalt. Sein Einwand »Mama, ich bin aber in Florida« wird mit einem unwirschen Schnauben aus dem Weg gewischt. Dann legt er auf und wählt erneut. Quälend langsam ertönt das Klickern der Wählscheibe, während sie, Nummer um Nummer gedreht wird, bis endlich das Freizeichen ertönt und am anderen Ende der Leitung, mit knurrigem Unterton der Präsident der Weltregierung den Hörer von der Gabel nimmt.

Er, dieser große Lenker der Geschicke der Menschheit, wird nämlich gerade, mit einem Tellerchen Corn Flakes auf dem Schoß, beim Schauen seiner Lieblingskinderzeichentrickserie gestört.

Mit einem deutlich vernehmbaren Brechen der Schale schlägt diese auf dem Boden auf und die Melange aus Maisflocken und Milch sickert in den total echt wirkenden aus imitiertem Perserteppichimitat geflochtenen imitierten Imitatperserteppich und verbleibt dort bis zum Ende aller Zeiten. Denn dieses herrliche Stück Imitat kann durch nichts im Universum zerstört werden. Auch nicht durch Supermans Hitzeblick. Dann würde er höchstens ein bisschen ankokeln.

Dann schreit der Weltenlenker mit sich überschlagender Stimme »Alarm!!«, und die Truppen rücken aus, Raumschiffe starten, behindern gegenseitig ihre Flugbahnen, Kriegsschiffe kreuzen in den Häfen, reißen die Hafenkais in Stücke, da irgendwer vergessen hat, die Taue zu lösen und das Chaos in dieser schweren Zeit ist endlich perfekt.

Und die Moral von Geschicht,

trinkt euren Kaffee zu heftig

nicht!

Das ist dann der Moment, in dem ich schweißgebadet aus meinem Albtraum erwache, mich kurz schüttele, das salzige Wasser, dass sich aus meinen Poren herauswand und sich im Zimmer sammelte, mit dem Trocken-Nasssauger aufnehme und erleichtert aufatme, wenn ich feststelle, dass wir einen frischen Beutel Bohnen an einem geheimen Ort in unserer Feste verborgen wissen und, zumindest für die folgenden Stunden, dahingehend keine Gefahr zu dräuen scheint.

Zu meiner eigenen Beruhigung koche ich mir dann schnell eine neue Tasse Kaffee, man weiß ja nie, wann sich diese Art der Apokalypse wirklich einstellen wird, und äuge argwöhnisch um mich, ob sich auch niemand unseren Vorräten zu nähern wagt.

Wobei das im Augenblick, in der allgemeinen Lage, in der sich der Planet so windet, glücklicherweise nicht der Fall sein dürfte.

Dafür wird die Moral wieder großgeschrieben, besonders von denen, die sich sicher sind, dass sie ausschließlich auf ihrer Seite des roten Wählscheibentelefons verortete ist. Also die, die keinen oder kaum Kaffee trinken, oder wenn, dann in so absonderlichen Varianten, dass das ursprüngliche Getränk kaum noch erkennbar ist.

Denken ist nicht mehr erwünscht, oder wenn, dann nur im Ethos einer bestimmten Sache.

Was aber sollen die Menschen, die draußen in Stadt und Land, auf Feld und Weide, in Wohnung und Home Office gefangen sind, sich nicht von A nach B bewegen dürfen, oder nur, wenn ein triftiger Grund, wie das Hamstern von Toilettenpapier vorliegt, denn sonst ihre großzügig bemessene Zeit verbringen?

Es existiert nun mal nur eine begrenzte Anzahl an Filmen und Serien. Und wenn man es richtig anstellt, Multitasking ist in diesem Fall das Motto der Stunde, dann ist man in der Lage, auf Tablett, Handy und dem Computer mindestens drei, in Zahlen 3, wenn nicht mehr Filme oder Folgen einer Serie gleichzeitig in sich aufzusaugen.

Glauben sie mir, ich weiß, wovon ich spreche.

Und gleichzeitig kann man noch in einem wirklich winzigen, bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter minimierten Fenster, dass nurmehr eine Größe aufweist, die jedes Atomkernteilchen vor Neid erblassen ließe, wenn sie denn eine eigene Farbe zur Verfügung hätten, die zu verblassen in der Lage wäre, aber Energie ist nun einmal in ihrer Reinform farblich neutral, die Arbeiten erledigen, die vom Brotherren gefordert werden, um den Rudimenten des Bruttosozialprodukts den Anschein einer noch vorhandenen Existenz zu ermöglichen.

Das Privattier muss sich aber jetzt, nachdem ich noch einmal sicherheitshalber unserer Vorräte an den schmackhaften braunen Bohnen kontrollierte, eine weitere Tasse des belebenden Gesöffs zubereiten. Denn wir, die beste Ehefrau von allen (diese Formulierung geht mir in der Tat leicht von der Hand, vielleicht sollte ich sie häufiger in meinen Texten einfließen lassen), sowie meine Wenigkeit, das Privattier, warten gebannt auf die Ankunft des angekündigten zweiten Enkelkindes. Doch der Junge lässt sich Zeit und macht noch keinerlei Gestalten, aus der bequemen Gebärmutter in die graue und kalte triste Welt, die sich in einer Krise wägt, zu treten.

Und wie lässt sich endlose Wartezeit besser überwinden, als mit einer heißen Tasse Kaffee. In entsprechender Menge beruhigt er auch so schön.

Da ist er wieder, der Gedanke, der die Panik hervorruft, das Bild des Grauens, das Symbol des Schreckens; der einsame Rufer in einem leeren Kaffeesilo.

Tag 800welcheBedeutunghatZeiteigentlichnoch meines Privattierdasseins ...

... Tag 800wasmachtmaneigentlichmitderganzenZeit ...

Liebes Tagebuch, heute möchte ich Dir mal wieder meine geheimsten Gedanken anvertrauen. Ich hoffe, dass Du ...

So oder so ähnlich stellt sich der gemeine weiße Mann, mittleren Alters, mit Wohlstandsplautze, etabliert und dennoch abgeschieden von der Gesellschaft, die Einträge eines 12-jährigen Backfisches, indoktriniert durch Generationen amerikanischer Coming of Age Filme, vor.

Ich bin ja nur ein Privattier und teile hier den einen oder anderen absurden Gedanken mit der Welt.

Bei meinem letzten Eintrag zu Pfingsten stellte ich mit Verwunderung fest, dass schon wieder gut anderthalb Monate ins Land gegangen waren, seitdem die vorhergehende Veröffentlichung ihren Weg in die unendlichen Tiefen des Internetz gefunden hatte.

So viel Zeit. Ein so langer Abschnitt in unser aller Leben, in dem ich mich nicht zu den aktüllen (soll so sein, stellt einen Insider dar, wenn Sie ihn nicht verstehen, ist es aber auch egal) Ereignissen geäußert hatte.

Da stellte sich mir die ernsthafte Frage, was ich denn nun wirklich in den letzten Monaten mit dem lieben, langen Tag so angestellt hatte. Wie vertrieb ich mir die Zeit, womit vergeudete ich denn nun wirklich die mir zugemessene und äußerst knappe Lebensspanne? Hatte ich etwas Sinnvolles zustande gebracht? Vergleichbar einem großen vaterländischen Roman, wie »der Fänger im Roggen«, »Krieg und Frieden« oder wenigstens »der verdrehte Wind«?

Schließlich schimpfe ich mich doch selber Schriftsteller. Auch habe ich nach Jahrhunderten des Darbens den Mut gefunden, wenn eine dritte Person tatsächlich die Furchtlosigkeit aufbringt und mich anspricht, als Antwort »ich bin Schriftsteller« voller Stolz und Inbrunst herauszuposaunen. In einer Intensität, dass selbst die Mauern von Jericho nicht erst nach sieben Tagen, sondern umgehend, vor purer Demut, in sich zusammenfielen, wie eine wackelige Gartenlaube beim ersten Blasversuch des Wolfes.

Doch nichts dergleichen.

Zwar gelang es mir ein schier undurchforstbares Konvolut an Gedanken, Ideen, skurrilen Formulierungen und abstrusen Satzkonstruktionen zu erschaffen, aber es bedürfte einer riesigen Expedition, vergleichbar der spanischen Eroberer in Südamerika, um durch dieses Geflecht hindurch einen Ausgang, einen Weg oder wenigstens so etwas wie eine klare Linie frei zu schlagen.

Dennoch hab ich nicht die ganze Einschlussperiode lang, zu Hause gesessen, anderen eine lange Nase gedreht und mir selber den Dreck unter den Zehen herausgepult.

Schließlich existiert da ja noch die andere Passion. Jenes Kleinod des Zeitvertreibs, dass ich, als ich mich noch einen jungen schniecken Kerl schimpfen durfte, mit wahrlich Einigem an Aufmerksamkeit und noch kläglicherem Erfolg oder Anerkennung, dennoch mit nicht weniger Zuneigung zum Detail, betrieb.

Oder sagt man betrobte? Ich weiß es nicht, vielleicht fällt das auch in den Bereich der weitgefassten künstlerischen Freiheit.

Wo war ich? Ach ja, bei dem weiteren Zeitvertreib, der, wie die Jungfrau zum Kinde, mich vor einigen Monaten wieder einholte, überrollte und mich mit der gleichen Faszination umgehend gefangen nahm, wie seinerzeit.

Die Fotografie.