Die Farben der Träne - Fabian Voß - E-Book

Die Farben der Träne E-Book

Fabian Voß

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Beschreibung

Die Farben der Träne ist ein einfühlsamer Kanon kurzer Schriften, die auf lyrische Weise erzählen, Monologe halten oder schlicht Emotionen, Personen und Zustände beschreiben. Der Text sucht den Leser zu einer Reise einzuladen, auf welcher er tiefe Einblicke in die Licht- und Schattenseiten der menschlichen Seele erhält - die Rolle eines Dichters in den Verwicklungen der Postmoderne erforscht - das Streben nach Innovation in der Informationsflut der digitalen Medien erfährt und kritisch reflektiert, wie Menschen mit sich selbst und ihrer Umwelt umgehen. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von klassischer Poesie mit einer festen Struktur, über experimentelle Lyrik mit freiem Reimschema, bis hin zu modernen Hip-Hop Texten.

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2018

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DANKSAGUNG

Vielen Dank an Jana für deine Beratung und die Hilfe bei der Umsetzung meiner Gedichte zu einem Band im offiziellen Buchhandel.

Und auch vielen Dank an Meike, dass ich deine großartigen Zeichnungen für mein Cover und zur Illustration eines wichtigen Gedichtes verwenden durfte

und natürlich auch an alle, die mich über viele Jahre in meinem Schaffen bestärkt haben. Ihr wisst, wer ihr seid. Ich hab euch lieb.

So, um ein gutes Buch anzufangen, brauche ich hier jetzt noch ein schönes Zitat und eine Widmung...

Ich widme diesen Band vor allem allen Armen und Familien, meiner Lebenspartnerin und allen Menschen, die verliebt sind.Zitat: Ich.

Easy.

INHALTSVERZEICHNIS

Gedichte lesen

Erster Zyklus: Zorn

Memento Mori

Regenschirm

Nicht mehr schöne Kunst

Hybris

Auf's Maul

Ausuferungen

Tote im ersten Untergeschoss

Tote Menschen

Ent-ART-ete Kunst

hassliebe

Abwärts

Zweiter Zyklus: Verzweiflung

Schmetterling

König einer Welt

Vom „Gegen-Wände-Rennen“

Die Raben auf dem Dachboden

Ein Ausbruch

Einsamkeit

Fundament der Unwichtigkeit

Stille

Als früher noch früher alles besser war

Heimkehr

Dritter Zyklus: Bitterkeit

Kapellengeflüster

Die Rose

Monolog des Nihilisten

Aschenflügel

Vom Philosophen

Alles ist richtig, alles ist nichts

Von gestern

Plastiktütenlebensfreude

Der Tod des Autors

Drogen

Kaffeepause

Blues

Vierter Zyklus: Spott

Rechts vor links

Ein liebliches Liebesgedicht

Der dritte Sohn

Für Poesie zu dumm

Zukunftsmusik

Sterbende Romantik

80 Million (De-Ej-Jup?)

Hexentreffen

Media

Justitia

Justitia, die Selbstgerechte

Herrscher ihrer Welt

Fünfter Zyklus: Hoffnung

Erster, letzter Gang

Milch und Zucker

Ein Künstler und seine Familie

Präsens

Liebedicht

Mit dir

Dieser eine Ort

Alpenträume

Scheibenwelt

Club der toten Dichter

Eine Nachtgeschichte zum Abschied

GEDICHTE LESEN

Für alle, die sich für Hintergründe interessieren: Bitte lest meine Werke nicht biographisch. Ich habe keine Lust, dass meinetwegen die Selbstmordnothilfe gerufen wird, nur weil ich auch über unangenehme Themen schreibe. Ihr schiebt doch auch keinen Töpfer in den Brennofen, nur weil er mit Ton arbeitet, oder doch? Genauso wenig wie ihr euch beim Anblick einer handgefertigen, gläsernen Vase fragt, was für persönliche Wehwehchen den Glasbläser wohl umtrieben haben mögen, als er an jenem schicksalhaften Tag durch sein strammes Rohr inbrünstig in einen klebrigen Glaspopel hinein gehustet hat.

Immer noch nicht klar? Okay, ich hab hier noch einen: Wenn ihr ein Haus bezieht, richtet ihr es dann so ein, wie ihr meint, dass es dessen Erbauer darin gefallen hätte? Natürlich nicht. Ihr bezieht meine Werke und nicht ich. Nichts für Ungut, aber ich kann und möchte nicht euer Mitbewohner sein, also nehmt beim Lyrikbezug auch keine Rücksicht auf mich. Das Lesen eines Gedichtes ist ein kreativer Prozess. Also beleidigt meine Werke nicht und nehmt euch selbst nicht diese einmalige Gelegenheit, für euch selbst zu denken, indem ihr mich fragt, ob ich psychische Probleme hätte.

Selbstverständlich habe ich welche, aber das verbuche ich einfach mal unter meinen Qualifikationen, so wie der übermäßige Konsum von ZOT, meiner Werkstoffkorkensammlung oder der Besitzer eines südamerikanischen Rotschwanzaras zu sein.

Für alle, die hier noch weiterlesen, hier noch etwas ernst gemeinte Selbstempfehlung: Mein Name ist Fabian. Ich bin geboren und lebe in Schleswig Holstein und das Dichten ist seit meinem zwölften Lebensjahr mein Handwerk. Ich sage bewusst „Handwerk“, denn das Dichten ist erlernbar so wie Tischlern oder der Konsum von Literatur. Ja, auch ihr seid Handwerker, ihr erschafft Eindrücke und jeder einzelne ist einzigartig und wertvoll für euch selbst und für einsame Dichterseelen, die gelobt werden wollen. Das Handwerk des Interpretierens ist zwar wenig anerkannt, aber dafür sehr nützlich. Wir beschäftigen uns heutzutage schon oft genug mit niedrigschwelligen, klein portionierten Unterhaltungsangeboten auf Instagram oder Youtube. Von Zeit zu Zeit kann man sich ruhig auch mal wieder davon überzeugen lassen, was Lyrik für den Menschen leisten kann. Sinn, Gehalt, Emotionen, Inspirationen, Selbsterhebung. Vielleicht sind nicht alle meine Werke in der Lage, diesen Ansprüchen für jeden individuell Gerecht zu werden, aber solange jeder von euch auch nur ein einziges Gedicht in diesem Band findet, dass ihn erfüllt und etwas bewirkt, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Also dann, das waren meine Gedanken dazu. Ich wünsche euch eine anregungsreiche Leseerfahrung und bedanke mich für euer Interesse.

ZORN

Weil alle Wege, die zum Weinen führen, an diesem Ort ihren Ursprung finden.

MEMENTO MORI

Du arme verlorene Seele.

Manch einem kann es scheinen,

die Freiheit liegt in den Träumen,

doch aufgrund der Unfreiheiten

dieser Zeiten

werden die Meisten sie nie erreichen.

Wo du Striche setzen kannst,

da endet Freiheit, fängt sie an.

Doch ich war mit Wahnsinn geschlagen

und suchte in den Regentagen

Freiheit zu erfahren

in vielen Sprachen, mit vielen Namen...

In meiner Kehle ist ein Krampf

vom eingesaugten Schwefeldampf.

War auf der Odyssee zu lang,

ich wollte nur die Freiheit suchen,

suchte sie in Eis und Kuchen.

Freiheit schlägt mir auf den Wanst.

Lang ist's her, dass er die Kinder nahm.

Der Tag wird Dunkel, Stille naht.

Angst hält mich gepackt.

Ich wollte ja die Freiheit spüren,

spürte sie im Fleisch Berühren,

habe mich so heiß entschlackt.

Der Gehörnte steht bereit,

wartet nur auf meine Zeit.

Ich blickte starr auf unsereins,

fragte, ob sie Freiheit haben,

tragen sie in ihrem Magen.

Enttäuschend war, sie aufzuschneiden.

Hörst du nicht die Pferde wiehern?

Bald ist schon die Stille hier.

Vielleicht kommt Freiheit ja von mir?

Ich mochte meine Körperwände,

Hände, auch die blutbefleckten.

Alles misst sich aus von mir.

Der Richter schlägt die Selbstgerechten,

das Lamm erwachte, sie zu ächten.

Alle dachten mich für schlecht.

Für mich selber schien es gut,

gut die Freiheit, nichts zu tun.

Bis man sich im Tod entdeckt.

Die Geißeln wiehern hinter mir.

Die Stille steht vor meiner Tür.

Nun steh ich hier in meinen Zierden

und möchte Freiheit hierher spiegeln,

spiegle mich in Gelbsteinziegeln.

Die Last beginnt, mich einzuschnüren.

Die Sieben bricht, die Winde wehen.

Und ich soll nun durch sie vergehen?

So soll es um die Freiheit stehen?

Ich reiße mir den Stoff vom Leib,

der Leib und auch die Kirche sei

der Warteraum, kein Weg.

Der Zorn in mir vervielfacht sich.

Schwefel schlägt in mein Gesicht.

Als letzte Freiheit eignet sich

die Wahl des Zeitpunktes?

REGENSCHIRM

Ein Mann spannt seinen Schirm

und um ihn sich die Welt

aus Maden, Gewürm,

Zögern und Angst,

denn Hass ist seine Welt.

Ein Abrissbirnenniederschlag

fällt mit Staub- und Steingetöse

auf den ehernen Stoff herab.

Der beginnt, sich flink zu lösen.

So tröstet ihn die Welt.

Ein Messerklingenwind, der schneidend