Die Frechen Krabben und die Affenbande - Barbara Rose - E-Book

Die Frechen Krabben und die Affenbande E-Book

Barbara Rose

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Beschreibung

Milli, Lilli, Emma und Lotte sind ganz normale Freundinnen. Wenn man davon absieht, dass Milli und Lilli tupfengleich aussehen und in Begleitung ihres Schweinchens Emil auftreten. Als das Grundstück mit ihrem Apfelbaum-Treffpunkt an die Eltern der doofen Zwillinge Ben und Paul verkauft wird, ist guter Rat teuer. Doch zum Glück ploppen bei Lilli die Ideen schneller aus dem Hirn als das Konfetti einer Karnevalskanone. So gründen sie "Die Frechen Krabben" und landen am Ende im "Paradies", dem herrlichsten Bandenquartier von hier bis Timbuktu.

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Seitenzahl: 71

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Barbara Rose

Mit Illustrationenvon Thorsten Saleina

Impressum

© KERLE

in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015

Alle Rechte vorbehalten

www.kerle.de

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN (E-Book) 978-3-451-80551-6

ISBN (Buch) 978-3-451-71263-0

Inhalt

1. Kapitel, in dem ein ziemlich pfiffiges Zwergschwein und eine Straußenfeder eine wichtige Rolle spielen

Das 2. Kapitel dreht sich um das weltbeste Abzählritual von hier bis Timbuktu, blonde Haare und eine Oberfrechheit

3. Kapitel, das möglicherweise von einem Lügner, auf jeden Fall aber von Big Ben erzählt

Das 4. Kapitel beginnt mit ungebetenem Besuch in der Schule und endet mit einem vollen Schweinebauch

Im 5. Kapitel entdecken die chaotischen vier erst ein merkwürdiges Tier und sehen dann auch noch doppelt! …

6. Kapitel, in dem kleine Meerestiere und der richtige Ort zur richtigen Zeit unglaublich wichtig sind

Im 7. Kapitel sorgt eine nette Gräfin mit viel Tee und noch mehr Keksen für jede Menge Gesprächsstoff

Das 8. Kapitel zeigt, dass das Leben nicht voll grauer Wolken hängt, sondern sich immer ein Sonnenstrahl durchmogelt

Kapitel 9 versetzt die Frechen Krabben in ziemliche Aufregung, außerdem lassen sie sich auf eine spannende Wette ein

10. Kapitel, in dem Milli ihr Glück auf einem Pferderücken findet und Lilli sich Sorgen um ihren Fußballfreund macht

In Kapitel 11 sieht es zunächst kein bisschen paradiesisch aus, aber mit Teamgeist wird es sogar himmlisch!

Das 12. Kapitel handelt von Sägespänen im Haar und Wut im Bauch

13. Kapitel, in dem Torwarthandschuhe, ein quietschrosa Schwein und Überraschungsbesuch an der Tagesordnung sind

Kapitel 14 erzählt von einem schrecklichen Gewitter und einem wunderbaren Geistesblitz

1. Kapitel,

in dem ein ziemlich pfiffiges Zwergschwein und eine Straußenfeder eine wichtige Rolle spielen

„Emil? Eeeeeemiiiiiiil!“

Was für ein Schrei am frühen Morgen! Milli und Lilli fielen fast gleichzeitig die Müslilöffel aus den Händen.

„Oh, nein.“ Milli hustete. Beinahe hätte sie sich an einer Haferflocke verschluckt. „Nicht schon wieder!“

„Psst, gleich geht es weiter.“ Lilli hielt kichernd den Finger an die Lippen. „Gleich kommt der Knüller – der nächste Brüller!“

„Eeeemiiil, komm sofort her!“

Milli pustete sich eine Strähne ihrer halblangen braunen Haare aus dem Gesicht. Lilli zog noch einmal den Gummi von ihrem wilden Zopf fest. Sie sah zwar tupfengleich aus wie ihre Zwillingsschwester, trug ihre Haare aber nie offen. Das war ihr viel zu mädchenhaft.

Milli und Lilli zwinkerten sich zu.

Lilli schob ruckartig ihren Stuhl nach hinten und stellte sich in Startposition. Milli folgte betont langsam. So viel Hektik war ihr unangenehm. Vor allem so früh!

„Emil! Hilfe! Du freches Schwein, gib sofort die teure Feder her. Aus, kleine Wutz! Alle Flöhe sofort auf zur Schweinejagd!“

Das war Mama.

Und wenn Mama an einem Montagmorgen so schimpfte, dann wussten die beiden Mädchen, dass Jagdzeit war. Denn dann hatte Emil wieder etwas ausgefressen. Oder besser angefressen. Vielleicht sogar aufgefressen!

Emil war das Zwergschwein der Familie Floh. Ungefähr so groß wie ein Hundebaby, aber wesentlich quirliger und verschmuster. Häufig stupste Emil die Zwillinge mit seinem Rüssel an, damit sie ihn unter dem Bauch kraulten. Das liebte das Schweinchen besonders. Wenn Emil die Mädchen dabei mit seinen dunklen Knopfaugen ansah, bollerten ihre Herzen wie Trommeln.

Keiner konnte Emil widerstehen. Auch Mama und Papa nicht. Das Minischwein war einfach zu süß, ein richtiges Schmusetier.

Am liebsten schlich Emil sich heimlich in Mamas Hutgeschäft Madame Poupette, das im hinteren Teil der Wohnung lag.

Sofie Floh, die Mutter der Zwillinge, war Modistin, so nennt man eine Hutmacherin. In ihrer Werkstatt im Laden zauberte sie bunte, fröhliche Kopfbedeckungen. Hüte, die so groß waren wie Wagenräder. Schimmernde Schleier und Kopfschmuck für Hochzeiten. Karierte Kappen, Strickmützen, Herrenhüte, zarte Hauben und Gestecke aus Hahnenfedern und Gänsedaunen. Hüte waren für sie nicht einfach etwas, das man auf den Kopf setzte. Hüte, so erklärte es Frau Floh, waren Kunst.

Leider sah Emil das ganz anders. Für ihn waren Frau Flohs Hüte vor allem eins: lecker!

Am liebsten klaute das Minischwein die Garnituren, mit denen die Hüte geschmückt wurden: große und kleine Federn, Spitze, Knöpfe, farbige Bänder und unechte Blumen.

Gerade raste Emil im Schweinsgalopp und mit einer wippenden Straußenfeder im Maul unter das Sofa. Haarscharf am Terrarium mit Millis Schildkröte Sushi vorbei. Verfolgt von der schreienden Mama. „Wieso hilft mir denn keiner?“

„Wir kommen schon. Ich muss erst noch die Ansage machen.“ Das war Papa.

Er hatte den tollsten Job der Welt, fanden Milli und Lilli. Max Floh war Sportredakteur beim Radio und ein bekannter Stadionsprecher. Jetzt sprang er mit einem Satz zur Küchentheke, schnappte sich die Spülbürste und hielt sie sich wie ein Mikrofon vor den Mund:

„Spieleraufstellung bei den Flohkickers. Im heimischen Stadion heute mit der Nummer …“ – Papa zählte schnell Millis Sommersprossen – „… mit der Nummer zehn Milli …“

„Floooh!“, kam es im Chor von den beiden Schwestern.

„Und auf Position neun wie gewohnt Lilli …“

„Floooh!“, brüllten Milli und Lilli wie echte Fans im Stadion.

Eigentlich konnte Milli mit Fußball nicht viel anfangen. Sie war verrückt nach Pferden und ging regelmäßig zum Voltigieren. Aber ihrem Papa zuliebe und weil es lustig war, machte sie bei seinen ständigen Ansagen mit.

„Los, Anpfiff, ihr Pennbacken“, kreischte Lilli. Sie war tatsächlich Mittelstürmerin in der E-Jugend, deshalb die Nummer neun.

Lilli zupfte noch einmal ihr heiß geliebtes Fußballtrikot zurecht, dann spurtete sie mit ihrer Schwester los. Hinter Mama und Emil her, der inzwischen in Richtung Küche unterwegs war.

Gemeinsam sausten alle zunächst zwei Runden um die Küchenstühle. Von dort ins Esszimmer, weiter ins Schlafzimmer der Eltern. Im Flur stieß Milli aus Versehen mit ihrer Mutter zusammen.

„Autsch!“, jammerte Mama.

„’tschuldigung!“, rief Milli verlegen.

„Schon gut.“ Mama strubbelte ihr übers Haar. „Nichts passiert. Komm, Flöhchen, wir suchen weiter.“

Währenddessen jagte das Schwein im Kinderzimmer mit Karacho unter das Etagenbett der Zwillinge.

Lilli krabbelte blitzschnell hinterher. Beinahe hätte sie Emil geschnappt, aber das Schwein riss sich mit einem empörten Quieken los.

„Hab ihn!“, brüllte Papa schließlich aus dem Wohnzimmer.

Als Milli, Lilli und Mama dazukamen, lag Herr Floh bäuchlings auf dem Schwein und hielt den strampelnden Emil mit beiden Armen fest.

„Hab sie!“ Mama riss dem Tier die ziemlich feuchte und schlaff herunterhängende Feder aus dem Maul.

„Papa, bitte lass den armen Emil los“, bat Milli.

Lilli drückte Papa zur Seite. „Weg da! Du machst ja unser Schweinchen platt!“

Beide Mädchen knieten sich neben Emil und umarmten das Schwein für einen Moment.

Man konnte dem kleinen Kerl nie lange böse sein, er war einfach so niedlich! Wenn Emil sich freute, wie in diesem Moment, drehte sich sein winziges Ringelschwänzchen so schnell wie ein Rührer im Kuchenteig. Das Haustier der Floh-Familie war wirklich mini, das allerkleinste Zwergschwein, das es gab.

Eigentlich hatten die Zwillinge sich immer einen Hund gewünscht. Aber dann hatte Tante Gesa Emil angeschleppt, und sofort waren alle Flöhe verrückt nach ihm. Saumäßig verliebt eben.

„Geschafft“, meinte Mama glücklich. „Ich habe meine Feder wieder!“

„1:0 für die Flohkickers, der FC Emil geht als Verlierer vom Spielfeld. Siegreicher Torschütze ist Max …“

„Flooooh!“, rief die gesamte Familie und ließ sich keuchend aufs Sofa plumpsen.

Sofort drückte Emil seinen Rüssel an Lillis Wade und quiekte laut. Das bedeutete, dass er gerne beim Kuscheln dabei sein wollte.

Lilli grinste, hob das Schweinchen hoch und setzte es neben sich.

Mama streichelte den Zwillingen sanft über die Wangen. „Ihr seid zwar die lahmsten Schnecken, die es auf der ganzen Welt gibt, aber ich liebe euch trotzdem.“

„Oh, Mann“, keuchte Lilli. „Wenn der Morgen schon so anfängt, wie geht’s dann weiter?“

„Hm, das wüsste ich auch gern“, überlegte Milli.

„Zunächst mal mit Unterricht“, meinte Mama. „Tut mit leid, Zwillingsflöhe, aber ihr müsst euch heute selbst eure Pausenbrote schmieren. Mein Laden sieht aus, als hätte eine Horde Wilder darin gewütet! Ein Glück, dass Papa heute nicht arbeiten muss, da kann er ja beim Aufräumen helfen.“

Papa verdrehte die Augen. „Und so was nennt sich dann freier Tag, von wegen!“

„Los jetzt.“ Mama schob Papa Richtung Laden. „Für den Nachmittag hat sich Gräfin von Zieselwitz angemeldet. Ich muss ran, sonst schaffe ich es nicht, dass ihre Hüte fertig werden. Viel Spaß in der Schule, Flöhchen!“

Das 2. Kapitel

dreht sich um das weltbeste Abzählritual von hier bis Timbuktu, blonde Haare und eine Oberfrechheit

Draußen regnete es Schnüre, aber zumindest war es ein warmer Sommerregen.

Milli und Lilli schlüpften in ihre Regenjacken und fischten die knallgelben Gummistiefel unter der Bank im Flur hervor. Schnell noch die Ranzen auf die Rücken, Tür auf und raus!

Lilli sprang als Erste die Treppenstufen hinunter auf die Straße.

„Eins!“, rief sie.

„Zwei!“, antwortete Milli.

Gemütlich schlenderten sie zwei Häuser weiter und klingelten Sturm.