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Niemand kennt ihre Vorgeschichte, und genau so will sie es haben. Alice, Ende 40, ist freundlich, etwas scheu, beschwert sich nie und arbeitet gerne als Gärtnerin auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Sie prägt sich Namen und Daten auf den Grabsteinen ein - Oberbürgermeister und Stadtverordnete, Wohltäter und Finanzgenies, Sinti und Roma - genießt die grüne Oase, die sie umgibt und durchstreift in den Pausen mit ihrem Fahrrad die Stadt. Als bei den Arbeiten rund um das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege, in diesem versteckten Teil des Friedhofes ein paar Haschischpflanzen gefunden werden, beginnt für sie und ihren ausländischen Arbeitskollegen, mit dem sie sich gut versteht, eine schlimme Zeit: Kündigung, Gerichtsverfahren, Medienjagd. Alice wird aus ihrer stillen Welt rausgerissen und die Vergangenheit holt sie ein. Familiengeheimnisse und Ängste verfolgen die labile und melancholische Frau bis in ihre Dachkammer im Westend. Wer kann ihr helfen, wer holt sie aus ihrer selbstgewählten Einsamkeit heraus? Wer gibt ihr Arbeit und Selbstwertgefühl zurück? Monika Carbe lässt die 1990er Jahre wieder aufleben, eine Zeit, als die Grenzen der bekannten Weltordnung neu gezogen wurden und Rechtsradikale sich verstärkt zu Wort meldeten. Ihr Roman ist eine Mahnung an die Gesellschaft und gleichzeitig ein Lobgesang auf das multikulturelle Frankfurt, das auf seinem Haupt-friedhof die eigene Vergangenheit bewahrt, hegt, pflegt und neu bepflanzt.
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Seitenzahl: 186
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Die FriedhofsgärtnerinReihe: 21
Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buchin der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.
Erste Auflage 2014
© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2014
www.groessenwahn-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-942223-82-9
eISBN: 978-3-942223-83-6
Monika Carbe
IMPRESSUMDie FriedhofsgärtnerinReihe: 21
AutorinMonika Carbe
SeitengestaltungGrößenwahn Verlag Frankfurt am Main
SchriftenConstantia und Lucida Calligraphy
CovergestaltungMarti O´Sigma
Coverbild und IllustrazioneMarti O´Sigma
LektoratDoris Engelke
Größenwahn Verlag Frankfurt am MainJuli 2014
ISBN: 978-3-942223-82-9eISBN: 978-3-942223-83-6
ECKENHEIMER LANDSTRASSE
Efeu
Brennnessel
Himmelsschlüssel
Cannabis
Oregano
Distel
Flohkraut
Knöterich
Knallerbsen
GRÜNANLAGEN
Anemonen
Kastanien
Teepflanze
Weizen
Kiefer
Yucca-Palme
Zwiebel
Weihnachtsstern
MAINUFER
Schneeglöckchen
Bambus
Traubenhyazinthen
Löwenzahn
Flieder
Jasmin
Nelken
Ginkgo
Biographisches
Für Linden John Fraser
Das Lächeln einer fülligen Roma-Matrone, vor deren Foto auch jetzt im Sommer ein Grablicht flackerte, verlockte Alice ebenfalls zu einem Lächeln, wenn auch wehmütig, da die freundliche Abgebildete schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilte. In ihrer grünen Kittelschürze ging Alice an der Gräbern entlang und warf einen Blick auf Namen, Fotos und Pflanzen. Rosen blühten zwischen Efeu, verspäteten Stiefmütterchen und Goldlack. Der Verkehrslärm der Eckenheimer Landstraße hinter der Friedhofsmauer war unüberhörbar, Bremsen quietschten, und ab und zu bimmelten Straßenbahnen. Üppig geschmückt waren die Grabstätten der Roma-Familien; ihre Einfriedung bestand meist aus Marmor, und manchmal steckten auch künstliche Rosen an den mit Messing umrahmten Bildern. Was für ein Unterschied zu den schlichten Kreuzen und Inschriften auf den Steinplatten der anderen Ruhestätten!
Alice war ohne Vater aufgewachsen und hatte ihn nie vermisst. Geboren ein paar Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, war sie als von der Mutter und den Großeltern geliebtes und verwöhntes Kind groß geworden. Ihr Vater war im April 1945 gefallen, hieß es – und ihre Mutter, die sinnenfreudige Johanna, hatte ihn immer idealisiert und ihrem Kind als Vorbild dargestellt. Als Kind in thüringischen Meiningen, hatte Alice alles geglaubt, was man ihr erzählte. Während sie aber jetzt, mit Ende 40, an den Gräbern der einst verfolgten Sinti und Roma vorüberging, wurde ihr wieder einmal bewusst, an was für entsetzlichen Verbrechen ihr Vater beteiligt war. Sie hatte sich mit der Vergangenheit beschäftigt, den Papieren ihrer Familie gekramt und so davon erfahren.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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