Die fröhliche Hochzeit - Bertha Mercator - E-Book

Die fröhliche Hochzeit E-Book

Bertha Mercator

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Beschreibung

Neulich hatte der lange Onkel Fritz unsere Tante Sophiechen gefragt, ob sie seine Frau werden wollte.
Sie hatte gesagt: „Ja, gern!“, und da waren sie Braut und Bräutigam.
Als sie das eine Weile gewesen waren, wollten sie aber auch Mann und Frau werden; denn Onkel Fritz war so schrecklich allein in seinem Hause, und das Haus war so weit weg von Tante Sophiechens Stübchen, dass sie sich immer Briefe schreiben mussten, wenn sie einander etwas zu sagen hatten ...

Coverbild:  © Redcollegiya / Shutterstock.com

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Bertha Mercator

Die fröhliche Hochzeit

Für Kinder von 6 bis 9 Jahren

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

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Bertha Mercator

Die fröhliche Hochzeit

Coverbild: © Redcollegiya / Shutterstock.com

 

Die fröhliche Hochzeit 

Neulich hatte der lange Onkel Fritz unsere Tante Sophiechen gefragt, ob sie seine Frau werden wollte.

Sie hatte gesagt: „Ja, gern!“, und da waren sie Braut und Bräutigam.

Als sie das eine Weile gewesen waren, wollten sie aber auch Mann und Frau werden; denn Onkel Fritz war so schrecklich allein in seinem Hause, und das Haus war so weit weg von Tante Sophiechens Stübchen, dass sie sich immer Briefe schreiben mussten, wenn sie einander etwas zu sagen hatten.

Brautleute haben einander aber meistens sehr viel zu sagen, und so wurden es sehr viele Briefe, so viele, dass sie beide am Ende ganz müde vom Schreiben waren und zur Großmama, Tante Sophiechens Mutter, sagten: „Wir möchten doch jetzt gern zusammen in unserm Häuschen wohnen, sonst kostet es gar zu viel Porto.“

„Gut“, sagte die Großmama; „dann muss aber erst Hochzeit sein, und dafür will ich schon sorgen.“

Und sie sorgte dafür. Zuerst fragte sie den lieben Pastor von Bodelschwingh, ob er den beiden wohl die Traurede halten wollte, und als der sagte: „Ja, gern, denn die zwei habe ich sehr lieb“, da freute sie sich und lud eine ganze Menge Leute als Hochzeitsgäste ein.

Auch unseren Vater lud sie ein, denn er war ja Tante Sophiechens Bruder.

Und die Mutter lud sie auch ein; aber denkt nur, die wollte nicht kommen! Der liebe Gott hatte ihr nämlich gerade ein kleines herziges Brigittchen geschickt; das lag in der Wiege, war so zart und fein wie ein Porzellankindchen und kam der Mutter so wunder-, wunderniedlich vor, dass sie meinte, keine Braut und kein Bräutigam könnten schöner sein; sie mochte doch am allerliebsten bei ihrem Töchterlein bleiben, es füttern und baden, in den Schlaf singen und Acht geben, wie auf dem rosigen Köpfchen die weichen, goldigen Löckchen wuchsen und wie die Äuglein jeden Morgen klarer und verständiger der Mutter entgegensahen.

„Du kannst Tante Sophiechen statt meiner unsere Anne mitbringen“, sagte sie, „die ist ihr Patenkind und muss eigentlich dabei sein.“

Und der Vater war’s zufrieden.

Gustchen aber war ein bisschen traurig, sie wäre auch so gerne mitgereist.

Da schrieb die Großmama eine Karte, darauf stand:

„Liebes Gustchen! Weil du mein Patenkind bist, lade ich Dich zur Hochzeit ein. Freust du dich? Grüße Vater, Mutter und Schwesterlein.

Deine liebe Großmutter.“

Na, ob sich Gustchen freute! Sie tanzte nur so durchs Haus mit der Karte und las sie allen Menschen vor, obgleich sie noch gar nicht richtig lesen konnte.

Käte, die kleine Schwester, aber nicht die allerkleinste, sagte ganz ruhig:

„Ich bleibe hier und habe mit Mutter Hochzeit.“

Sie blieb ja immer am liebsten bei Mutter, und das war auch gut, denn drei Kinder hätte Vater doch wohl nicht mitbringen dürfen.

Nun zählte man die Tage bis zur Reise; und die Näherin, die gute Tante Boba, kam mit Zentimetermaß und Schere, maß, schnitt und nähte, bis zwei allerliebste weiße Wollkleidchen fertig waren, Gustchens mit einer blauen Schleife, Annes mit einer rosenroten.