Die fünf Luftballons - Claus Krogmann - E-Book

Die fünf Luftballons E-Book

Claus Krogmann

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Beschreibung

Eine spannende Reise durch die Welt der Musik: In dieser zauberhaften Geschichte erwachen Instrumente, Luftballons und Musiknoten zum Leben. Kinder entdecken auf spielerische Weise die Grundlagen der Notenlehre und Instrumentenkunde. Durch gemeinsames Musizieren und aktives Mitmachen erfahren sie, dass jedes Instrument seinen eigenen Platz hat – doch die wahre Magie entsteht, wenn alle zusammen spielen. Begleitend zur Geschichte enthält das farbig illustrierte Buch eine Übersicht zu den Instrumentenfamilien, einige Lieder, Anleitungen zu musikalischen Spielen, eine Einführung in die Taketiko-Rhythmussprache und Übungen zur Solmisation.

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Seitenzahl: 58

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Liebe Kinder, Lehrkräfte, Eltern und Angehörige,

Dieses E-Book entführt euch in die Welt der Klänge und Melodien. Gemeinsam mit den Instrumentenfamilien und Luftballons werdet ihr erleben, wie Musik verbindet und etwas ganz Einzigartiges erschaffen kann. Ob ihr mitklatscht, mitsingt oder Instrumente und Noten bastelt – die Geschichte lädt euch ein, Musik nicht nur zu hören, sondern auch selbst mitzugestalten.

Für Erwachsene und besonders neugierige Kinder gibt es ergänzend kleine Fußnoten mit Spielideen, Impulsen und weiterführenden Hinweisen. Im E-Book lassen sich diese ganz einfach per Klick öffnen – und auch wieder schließen.

Auf meiner Webseite www.clauskrogmann.info findet ihr außerdem viele Hörbeispiele, Videos, Bilder und Kopiervorlagen, die einzelne Inhalte der Geschichte vertiefen.

Euer Claus Krogmann

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die Geschichte

Begegnung der Luftballons

Violines Geburtstag

Die Luftballons werden geordnet

Auf den Stromleitungen

Bei Familie Schlager

Familie Bläser und Familie Singsang

Eine gemeinsame Herausforderung

Wäscheleine statt Stromleitung

Der Violinschlüssel

Der Bassschlüssel

Verwandlung der Luftballons

Auch Töne brauchen Pausen

Taktstriche

Bei Familie Tasten

Das große Abschlusskonzert

Die verlorene Karte

Wissen, Klingen, Spielen

Instrumentenkunde

Rhythmussprache

Solmisation

Musikspiele

Anhang

Danksagung

Über den Autor

Literatur

Impressum

Nachklang

„In jedem Ton steckt eine Geschichte.”

Frei nach Leonard Bernstein

Begegnung der Luftballons

Vom Wind getragen schwebten einst fünf Luftballons gemächlich durch die Lüfte. Eines Tages trafen sie zum ersten Mal aufeinander. Jeder von ihnen kam aus einer anderen Richtung.1

„Hey, schaut mal!“, rief der erste Ballon erstaunt. „Wir haben etwas gemeinsam: Wir alle sind schwarz, und zwei von uns sind in der Mitte durchsichtig.“

Der zweite Ballon drehte sich langsam im Wind und bemerkte: „Aber du hast ja gar keine Schnur – so wie die anderen.“ Die übrigen stimmten ihm zu.

Der dritte Ballon, der die anderen ein wenig genauer betrachtete, entdeckte etwas Besonderes: „Wartet mal! Ihr zwei habt zwar Schnüre, aber da hängt noch etwas Merkwürdiges dran. Was ist das?“

Die beiden anderen bewegten sich stolz hin und her und schauten sich kurz an. Einer von ihnen antwortete schließlich:„Ja, das sind Postkarten. Auf meiner steht etwas über Musik und wohin meine Reise geht.“

Der andere nickte und ergänzte: „Tja, bei mir ist es ganz ähnlich. Wir gehören wohl zur gleichen Art – unsere Karten liegen immer mit.“„Das klingt ja interessant“, meinte der zweite Ballon.„Aber was genau steht denn drauf?“

Noch bevor die beiden antworten konnten, wurden die Ballons von einem Windstoß sanft hin und her geworfen. Zu ihrer Überraschung ertönte dabei ein wunderschöner Ton.

„Habt ihr das gehört?“, fragte der erste Ballon verwundert. „Ja! Wenn der Wind uns anhaucht, beginnen wir zu singen!“, rief der zweite Ballon begeistert. „Wie wunderbar“, flüsterte der dritte Ballon, „wir singen im Wind.“

Wie verzaubert schwebten die fünf Ballons weiter, begleitet von ihrem neuen, geheimnisvollen Klang.

Die Luftballons bemerkten außerdem, dass sie zwar alle den gleichen Ton von sich gaben, aber die Dauer ihrer Töne unterschiedlich war.2

Der erste Ballon sang:„Lahahaha!“3

Der zweite Ballon klang nur halb so lange:„Laha!“

Der dritte Ballon sang noch kürzer:„La!“

Die beiden mit den Postkarten erzeugten jeweils ein kurzes:„Là!“

Zuerst waren die Luftballons überrascht und zugleich erfreut über diese Entdeckung, doch schon bald begannen sie zu diskutieren:„Ha! Ich halte meinen Ton am längsten und fliege damit auch am weitesten von allen!“, prahlte der erste Ballon.„Das ist doch Quatsch!“, widersprach der zweite, und auch die anderen mischten sich ein.

Also beschlossen die Ballons, einen Wettbewerb zu veranstalten, um herauszufinden, wer tatsächlich den längsten Ton halten konnte. Sie baten eine Wolke, die schon die ganze Zeit in ihrer Nähe gewesen war, kräftig zu blasen, damit alle ihren gesungenen Ton und die zurückgelegte Strecke vergleichen konnten.

Zuerst ordneten sich alle Ballons untereinander an, und dann begann die Wolke zu pusten.4

Als das Ergebnis feststand, waren die beiden Ballons mit der kürzesten Strecke sehr enttäuscht. Doch die Wolke sprach mit sanfter Stimme:

„Hey, es gibt keinen Grund, traurig zu sein! Erstens habt ihr gerade etwas Wichtiges über euch selbst herausgefunden, und zweitens könnt ihr zusammen etwas Wundervolles erschaffen. Wäre es denkbar, dass ihr …“

Die Wolke wollte gerade ihren Vorschlag machen, doch bevor sie weitersprechen konnte, zog ein starker Sturm auf. Schnell flogen die Luftballons zur Erde, um sich in Sicherheit zu bringen.

Sie fanden Zuflucht in einem kleinen Häuschen, indem sie durch ein offenes Dachfenster schlüpften. Auch die Wolke blieb in der Nähe des Hauses, denn sie hatte ihren Vorschlag noch nicht ausgesprochen.

Aber was war das für ein Haus, in das sie da geflüchtet waren?

____________________

1  Gemeinsam die Luftballons im Bild betrachten, und Unterschiede in Form, Farbe und Füllung besprechen. ↩
2  In der Taketiko-Rhythmussprache wird zunächst zwischen einer Viersilben-, Zweisilben-, Einsilben- und Halbsilbennote unterschieden. Anstelle der Silben la und ha können auch Wörter mit entsprechender Silbenzahl verwendet werden – zum Beispiel Au-to statt la-ha. Der Nachteil dabei: Wortsilben sind nicht immer gleich lang! Mehr dazu im Kapitel „Rhythmussprache“. ↩
3  Die Rhythmussilben vorsingen und von den Kindern nachsingen lassen. Dabei mit einer Hand auf die jeweilige Note deuten und mit der anderen Hand die Dauer des gesungenen Tons dirigieren. Anschließend nach den Unterschieden fragen. Weitere Beispiele befinden sich im Kapitel „Rhythmussprache“. ↩
4  Gemeinsam die zurückgelegten Strecken der Luftballons vergleichen. ↩

Violines Geburtstag

Es war das Haus der Familie Streicher. Die Familie Streicher bestand aus Mama Kontrabass und Papa Kontrabass – kurz Mama Bass und Papa Bass – sowie ihren drei Kindern: Tochter Violine, Tochter Viola und Sohn Violoncello – kurz Cello. Obwohl Violine die kleinste der drei Geschwister war, war sie die älteste, denn ihr Holz stammte aus dem 18. Jahrhundert. Sie war ziemlich selbstsicher und hatte den großen Wunsch, eines Tages Lehrerin zu werden.5

Violine feierte gerade ihren Geburtstag, und das Haus war voller Luftballons. Die Ballons waren im Gegensatz zu den schwarzen und durchsichtigen Ballons kunterbunt, hatten jedoch ihren Gesang bisher noch nicht entdeckt – bisher nicht!

Wie an jedem Geburtstag in der Familie Streicher saßen alle gemütlich im Wohnzimmer und spielten das Lied Happy Birthday:

Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy …

„Stopp!“, rief Viola plötzlich ganz laut und hörte auf zu spielen. „Das ist ja immer dasselbe! Können wir nicht mal etwas Neues spielen?“

Viola liebte es, ständig neue Melodien kennenzulernen. Für sie waren Musiknoten mehr als nur einfache Zeichen – vielleicht sogar Botschaften aus längst vergangenen Zeiten oder fernen Welten.

Mama Bass schlug vor, dass vielleicht auf dem Dachboden neue Noten zu finden wären. Papa Bass machte sich sofort auf den Weg. Leider konnte er keine anderen Geburtstagsnoten ausfindig machen. Gerade als er wieder gehen wollte, stolperte er über die fünf geheimnisvollen Ballons.

„Ahhhh! Was ist das denn? Wo kommen die denn her? Tja, und die sehen ja aus wie richtige Noten. Hm?“

Er nahm die Ballons unter den Arm und murmelte: