Die Reise ins Regenbogenland - Claus Krogmann - E-Book

Die Reise ins Regenbogenland E-Book

Claus Krogmann

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Beschreibung

Zauberer Azur war einst berühmt für seine magischen Farbenzauber und seine bunten Geschichten. Doch ein misslungener Zauber raubte dem Land seine Farben – zurück blieben nur Schwarz, Grau und Weiß. Um sein Unglück zu verbergen, verbreitet Azur Lügengeschichten, die die Menschen bereitwillig glauben. Fabian und seine drei Freunde wollen die Wahrheit ans Licht bringen. Sie erkennen, dass in der Farbe Weiß alle anderen Farben verborgen sind, und begeben sich auf die abenteuerliche Suche nach dem Regenbogenland – dem sagenumwobenen Ort, an dem die verlorenen Farben wieder zum Leben erwachen sollen. Mit einer Gitarre, einer Melodie und der Kraft ihrer Freundschaft folgen sie ihrem Herzen. Auf ihrem Weg begegnen sie weisen Begleitern, die ihnen wichtige Lektionen mitgeben, und lösen knifflige Rätsel. Schritt für Schritt lernen sie, dass Zusammenhalt, Mut, Hoffnung und Fantasie stärker sind als Zweifel und dunkle Gedanken. Eine inspirierende Geschichte über Freundschaft, Abenteuer und die Kraft, das Unmögliche möglich zu machen. Die Geschichte basiert auf dem Lied vom Regenbogenland, das der Autor und Komponist seit Jahren mit Kindern singt und fortlaufend durch Melodien, Lieder, Tänze und Geschichten erweitert hat. Das Buch thematisiert zeitaktuelle Themen in kindgerechter Sprache und eignet sich hervorragend zum Selbstlesen, als Vorleselektüre für Angehörige, sowie für den fächerübergreifenden Unterricht in der Grundschule.

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Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2025

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VORWORT

 

Farben haben eine besondere Kraft – sie können fröhlich machen, trösten, Geschichten erzählen und uns zum Träumen bringen. Mit diesem Buch begeben wir uns auf eine Reise an einen Ort, der sich nicht auf der Landkarte finden lässt – aber ganz bestimmt in der Fantasie: ins Land der Farben, das Regenbogenland.

 

„Die Reise ins Regenbogenland“ begann mit einem einzigen Liedvers, den ich vor einigen Jahren für meinen Musikunterricht geschrieben hatte. Mit der Zeit entstand daraus ein Lied, das in vielen Klassen und auch auf der Bühne gesungen, getanzt und gespielt wurde. Und langsam wuchs aus dem Lied eine ganze Geschichte – ein musikalisches Abenteuer, das ich nun aufgeschrieben habe.

 

Auf meiner Website www.clauskrogmann.info findest du Hörbeispiele für die Lieder aus diesem Buch und viele bunte Ideen zum Musiziern und Mitmachen.

 

Ich wünsche dir eine wunderbare und spannende Reise – voller Magie, Musik und Farben!

 

HerzlichClaus Krogmann

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – DER MISSGLÜCKTE ZAUBER

Kapitel 2 – DIE REISE BEGINNT

Kapitel 3 – BEI AZURS MUTTER

Kapitel 4 – BEI FRAU JADE

Kapitel 5 – SELTSAME BEGEGNUNG

Kapitel 6 – BEI HERRN REDFORT

Kapitel 7 – EINE STADT OHNE NAMEN

Kapitel 8 – BEI HERRN DOREMI

Kapitel 9 – DIE FARBTÄNZERIN

Kapitel 10 – MUT ZUR WAHRHEIT

Kapitel 11 – DAS TOR ZUM SCHLOSS

Kapitel 12 – DAS REGENBOGENLAND

 

DANKSAGUNG

ÜBER DEN AUTOR

LITERATUR

IMPRESSUM

NACHKLANG

„Die ganze Welt ist voller Farben. Man muss nur lernen, sie zu sehen.“

(Vincent van Gogh)

DER MISSLUNGENE ZAUBER

Kapitel 1

 

In einem fernen Land lebte der allseits geliebte, mächtige Herrscher und Zauberer Azur in seinem wunderschönen Schloss Farbenfroh. Von dort aus regierte er mit gütiger Hand, mit Herz und Verstand. Jeden Morgen, wenn die Sonne aufging, ließ Azur den Himmel in den hellsten Blau- und Goldtönen erstrahlen, und die Felder rings um das Schloss leuchteten in den kräftigsten Grüntönen.

 

 

Azur konnte nicht nur mit Farben zaubern, sondern er hatte auch die Gabe, bunte Geschichten zu erzählen – Geschichten, die alle Menschen, besonders Kinder, zum Staunen brachten. Doch eines Tages passierte etwas Schreckliches. Er wollte die Farben so hell und strahlend machen, dass sie nie verblassen würden. So geschickt Azur auch war, dieser besonders mächtige Zauber sollte ihm nicht gelingen.

 

Zuerst war es nur ein kleines Missgeschick: Ein paar Blätter auf den Bäumen verloren ihre Farbe. Dann wurde der Himmel blasser, und nach und nach begann Azur seine Zauberkräfte zu verlieren. Verzweifelt versuchte er, seinen Fehler zu verbergen, doch je mehr er vortäuschte, desto mehr Farben verschwanden.

 

Im wahrsten Sinne des Wortes: Er hatte das Blaue vom Himmel gelogen. Am Ende blieben nur noch Schwarz, Weiß und Grau, und die Welt versank in trostloser Stille.

 

Die Menschen fühlten sich traurig und verloren, klammerten sich aber an all die Lügen, die Azur als Erklärung bereithielt. Doch nicht alle Menschen gaben sich geschlagen. Tief in ihren Herzen wussten einige: Etwas musste geschehen, damit die Farben zurückkehren konnten.

 

Und so begann ein großes Abenteuer – für Fabian und seine Freunde. Ein Abenteuer, größer, als sie es sich jemals hätten vorstellen können.

 

DIE REISE BEGINNT

Kapitel 2

 

Fabian war ein Junge, dessen Augen einst vor Freude geglänzt hatten, wenn er über die Felder rannte und spielte. Doch jetzt saß er oft nur still da, starrte in den grauen Himmel und dachte an die Zeit, in der die Welt noch voller Farben war. Seine Freunde Rosa, Violetta und Oliver spürten denselben tiefen Kummer.

 

„Es ist so traurig“, seufzte Fabian eines Nachmittags, als sie zusammen unter einem alten, knorrigen Baum saßen.„Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass endlich alles so wie früher wird. Ich will die Farben zurückhaben.“

 

Rosa, die stets etwas verträumte, aber kluge Denkerin der Gruppe, nickte nachdenklich. „Aber was können wir tun? Wir sind doch bloß Kinder.“

 

„Na wenigstens haben wir noch die Grauzonen“, bemerkte Violetta ironisch und missgelaunt.

 

Oliver ballte die Fäuste, seine Stimme klang fest und entschlossen: „Aber das ist doch kein Trost! Wir brauchen die Farben wieder!“

 

Manchmal, wenn die Kinder so zusammensaßen und über die trostlose Lage ihrer Welt sprachen, fanden sie Trost in einem Lied, das sie zusammen gedichtet hatten. Während sie es sangen, begleitete sie Rosa mit ihrer kleinen Gitarre, die sie immer bei sich trug, um gelegentlich ein paar melancholische Töne darauf zu zupfen.

 

Ohne unsere Farben

 

Ach, es ist so traurig

Wir woll'n sie wieder haben

Was sind schon Herbst und Frühling

Ohne unsere Farben?

 

Ach, und niemand traut sich

Die Wahrheit laut zu sagen

Es ist nicht mehr wie Früher

Nur Lügen folgen Fragen

 

Alles schwarz und weiß und grau

Kein Gelb, kein Rot und auch kein Blau

Die Sonne wird verdeckt von Wolken, Tag und Nacht

Die Hoffnung sagt, dass sie bald erwacht

 

Nachdem sie wieder einmal gemeinsam ihr trauriges Lied angestimmt hatten, sprach Oliver entschlossen: „Also Leute, eines ist klar: Singen ist ja ganz schön, und irgendwie fühle ich mich danach immer besser. Aber so kann es nicht bleiben. Wir müssen etwas unternehmen!“

 

Die Freunde beschlossen, nach einer Lösung zu suchen. Doch was und wer könnte ihnen helfen?„Warum hat Azur das Weiß nicht weggezaubert?“, überlegte Rosa nachdenklich. „Sind in Weiß nicht alle Farben enthalten?“

 

Violetta überlegte kurz und meinte dann: „Ich glaube, Weiß ist die Lieblingsfarbe seiner Mutter. Vielleicht konnte er ihr den Wunsch nicht abschlagen, wenigstens Weiß zu bewahren.“

 

Das brachte Fabian auf eine Idee. „Dann lasst uns zu seiner Mutter gehen! Vielleicht kennt sie einen Weg, wie wir die Farben zurückbringen können.“

 

Den Weg zu Azurs Mutter kannten die Kinder aus einer Geschichte, die Azur selbst einst erzählt hatte. Sie lebte in einem kleinen Häuschen, versteckt auf einer Lichtung tief im Wald, das in der Erzählung oft als Ort voller Wärme und Freundlichkeit beschrieben wurde. Der Ort war eigentlich leicht zu finden: Man musste nur den Pfad durch den finsteren Wald am Rande ihres Dorfes nehmen. Doch der Weg dorthin war alles andere als einladend, und die Vorstellung, sich in den dichten, schattigen Wald zu wagen, erfüllte sie mit einem leisen Unbehagen.

Oliver, der immer ein wenig grummelig wirkte, versuchte, die Stimmung zu lockern, indem er hin und wieder etwas Ungezwungenes sagte, auch wenn seine Augen oft aufmerksam durch die Dunkelheit schweiften, als suche er nach versteckten Gefahren.

 

Rosa hatte immer schon Angst vor der Dunkelheit, besonders wenn sie allein war. Doch in der Gemeinschaft ihrer Freunde fühlte sie sich etwas sicherer, auch wenn ihr Herz schneller schlug, je dichter die Schatten um sie wurden. Aber ihre Intuition flüsterte ihr zu, dass alles gut gehen würde – auf diese innere Stimme hatte sie sich schon oft verlassen können.

 

Violetta wusste, dass ihre Freunde genauso angespannt waren wie sie. Um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, ging sie mit schnellen, festen Schritten voraus. Gelegentlich murmelte sie dabei leise ein kleines Gedicht, das sie einmal zusammen mit ihrer Tante gedichtet hatte – ein kleiner Zauberspruch, der ihr in schwierigen Momenten immer wieder Mut gab:

 

Mut

Ich habe Mut, Mut, Mut

Und bin stark, stark, stark

Meine Kraft ist wie das Licht

Jede Nacht wird so zum Tag

 

Egal, was mich erschreckt

Ich habe Wurzeln wie ein Baum

Ich vertraue auf mein Herz

Und bin sicher, wie im Traum

 

Während sie die Worte wiederholte, fühlte sie, wie ihr Atem ruhiger wurde und die Schatten des Waldes weniger bedrohlich wirkten.Fabian ging an der Spitze der Gruppe. Er schritt entschlossen voran, auch wenn sein Griff um den Stock, den er auf dem Waldboden gefunden hatte, verriet, dass auch er die dichten Schatten des Waldes nicht ganz ohne Unbehagen durchquerte.

 

Schließlich, nach einem scheinbar endlosen Marsch durch das Dickicht, lichteten sich die Bäume. Genau wie in Azurs Erzählung erhob sich inmitten einer Lichtung ein kleines Häuschen mit einem schmalen Schornstein, aus dem eine lange Rauchfahne sanft in den Himmel stieg.

 „Da ist es“, flüsterte Rosa erleichtert.„Ich hab’s gewusst – alles wird gut!“, fügte Violetta hinzu, während ihr Schritt sich deutlich entspannte.

„Also, ob alles gut wird, das werden wir ja erst noch sehen“, murmelte Oliver zurückhaltend.

„Lasst uns anklopfen“, sagte Fabian mit fester Stimme und führte die Gruppe zum Eingang des Häuschens.

 

BEI AZURS MUTTER

Kapitel 3