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"Bedanke Dich für jeden neuen Tag, für Deine Talente, für liebe Menschen, für Deine Erfahrungen und für all das, was Du bist und hast, für all das, was Du erreicht und erlebt hast, denn alles folgt einem höheren Plan", hatte Susan Froitzheim immer wieder gesagt, während ich bei ihr in der Ausbildung war. Doch von welchem Plan ist dabei die Rede? Warum trauen wir unseren 7 Sinnen oft nicht über den Weg, wissen nicht einmal, dass wir auch Hellsinne besitzen? Warum liegt das Wesentliche im Unsichtbaren? Warum wissen wir nichts über die geistige Welt? Während die indigenen Völker ihren Kindern lehren, dass es eine sichtbare und eine unsichtbare Welt gibt und sie zusammen eine Einheit bilden, haben wir noch nicht einmal gehört, dass eine geistige Welt existiert? Welche Talente besitzen wir, wenn es nicht gerade "Malen" oder "Singen" ist und wie entdecke ich, welches Talent ich habe? Wo befinden sich die 4 Schatzkammern der Seele? Warum beinhalten die größten Katastrophen im Leben oft die größten Chancen? Warum verleiht die Kunst den Menschen Flügel und lässt sie schweben? Warum besitzt die Kunst heilende Kräfte? Spinnen die 3 Schicksalsgöttinnen "Urd", "Vernandi" und "Scould" tatsächlich unsere Lebensfäden und sind die Wächter der Zeit wirklich unbestechlich? Warst du schon einmal am Meer, weißt du warum das Wasser so schön glitzert? NEIN? Dann lies das, viel Spaß dabei!
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2025
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„ Das Schönste, was du jemandem schenken kannst, ist Zeit, denn damit schenkst du ein Stück deines Lebens. ”
(Verfasser unbekannt)
Geschenke, Geschenke, Geschenke
Die Geschenke der Zauberpferde
Für Erwachsene sind die Drachen unsichtbar!«
»Omi, hast du ein Geschenk für mich?«, fragte mich eines meiner Enkelkinder und blickte mich mit seinen großen Kulleraugen erwartungsvoll an. Mit einem amüsierten Lächeln erklärte ich daraufhin, dass man ein Geschenk nur an bestimmten Tagen oder zu einem besonderen Anlass bekommt, worauf mein Enkelchen einen leichten Seufzer ausstieß und augenrollend von dannen flitzte.
Ich fragte mich danach, warum fahren unsere kleinen Kinder so auf Geschenke ab und was ist eigentlich ein »Geschenk«?
Bei Wikipedia ist nachzulesen, dass es das Übertragen einer Sache ist, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten und es ist kostenlos.
Ein Geschenk ist eine symbolische Geste und soll Freude bereiten.
Es gibt zum Beispiel Oster-, Weihnachts-, Hochzeits- und Geburtstagsgeschenke.
Sie sind Ausdruck von Dankbarkeit, Freundschaft, Verbundenheit, Zuneigung und Liebe.
Gegenständliche Geschenke werden oft in Geschenkpapier gewickelt und mit Schleifenband verziert.
Man kann jemanden seine Aufmerksamkeit, sein Vertrauen, seine Liebe schenken.
Aber ein Geschenk kann auch kommerziellen Charakter haben, in unserer Gesellschaft ist es zur Pflicht geworden, an Muttertag oder Valentinstag etwas zu verschenken. Allein durch diese gesellschaftliche »Verpflichtung« hat ein Geschenk an diesen Tagen seine ursprüngliche Bedeutung verloren.
Wird ein Geschenk als Bestechungsversuch missbraucht oder in Erwartung einer Gegenleistung des Beschenkten gereicht, hat es ebenfalls an Wert verloren.
Auch die modernen »Mitfreue-Geschenke«, die kleinen Gästen auf Kindergeburtstagen überreicht werden, erscheinen mir fragwürdig, dienen sie meiner Meinung nach ebenfalls der Bestechung. Es soll kein Neid gegenüber dem Geburtstagskind entstehen, aber wie Bitteschön soll ein kleiner Mensch lernen, sich für jemanden zu freuen / mitzufreuen, wenn er dafür immer eine Gegenleistung erhält! Zum Glück gibt es immer noch die Geschenke, die tiefverwurzelt, aus reinster Freude und Liebe entspringen und nicht nur dem Empfänger, sondern der gesamten Menschheit dienlich sind.
Ich denke da zum Beispiel an das Geschenk der Zeit.
Jemandem Zeit schenken, kann etwas so Wunderbares sein und bereichert nicht nur den Beschenkten, sondern auch den Schenkenden.
Ich denke an das Geschenk der Wertevermittlung.
Werte wie: Frieden, Freiheit, Liebe, Sicherheit, Ordnung, Aufrichtigkeit, Disziplin, Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Gesundheit, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Freundschaft und Treue zeigen, wie kultiviert und entwickelt eine Gesellschaft ist.
Ich denke an das Geschenk der Liebe.
Die Liebe als höchste Energieform ist allgegenwärtig. Wie liebevoll wir miteinander umgehen, spiegelt sich in unserem Alltag und in unseren Familien wieder.
Achten und respektieren wir einander? Sind wir tolerant anderen gegenüber? Akzeptieren wir die Meinung anderer oder beharren wir auf unseren Standpunkt? Reichen wir Schwächeren die Hand? Geben wir gern ab, teilen wir? Wie ehrlich gehen Politiker als Volksvertreter mit ihrem Volk um? Besteht unsere Gesellschaft aus intakten Familien, aus gesunden Menschen? Fängt die Gesellschaft alte, kranke, benachteiligte Bürger auf? Gewähren wir allen Kindern, auch außerhalb der häuslichen Einrichtung, kompetente und liebevolle Betreuung und haben alle Zugang zu den Bildungseinrichtungen? Wird allen Menschen die gleiche, solide, gesundheitliche Versorgung gewährt oder können sich Reiche ihre Gesundheit erkaufen?
Und ich denke an das Geschenk der Kunst.
Haben die Künste einen festen Platz in unserer Gesellschaft? Ermöglichen wir jedem, vom Kleinkind bis zum Greis, kreativ und künstlerisch tätig sein zu können? Fördert die Gesellschaft die Künste und deren Anhänger? Wer definiert in unserer Gesellschaft was Kunst ist? Findet Kunst heimlich und nur auf Hinterhöfen statt?
Wie kunstvoll und kreativ darf ein Mensch in unserer Gesellschaft sein?
Als ich mich so mit der Sinnhaftigkeit von Geschenken beschäftigte, kam ich ziemlich schnell dahinter, dass die bedeutenden Geschenke die sind, die nicht käuflich zu erwerben sind.
Doch ausgerechnet diese nichtmateriellen Geschenke sind die Wertvollsten, wobei die gute Nachricht dabei ist, dass sie uns allen jederzeit zur Verfügung stehen.
Dazu passt das berühmte Zitat von Albert Schweitzer und ich finde, dass man es gar nicht oft genug zitieren kann:
»Jeder Tag bringt seine Geschenke mit. Man braucht sie nur auszupacken.«
Wir entscheiden jeden Morgen, wie kreativ und kunstvoll wir unseren Tag gestalten.
Wir allein sind der Schöpfer unseres Lebens.
»Sinfonie, Aroma, Feodora, Lampion, Spektralchen, Luna und Florentina«
helfen und unterstützen Dich gern dabei, die richtige Kunst für Dich zu finden.
Probiere Dich einfach aus, habe Spaß und geh auf Entdeckungsreise!
Kunst ist Heilung und die älteste Sprache der Menschheit. Unsere Kreativität hat große Kraft. Man spricht nicht umsonst von den heilenden Künsten.
Benutze all Deine Sinne dabei und erobere die irdische und die geistige Welt für Dich.
Sei gehimmelt und geerdet
In Liebe, Deine Sabine Reinecke
Am Morgen nach der Hochzeitsfeier lagen 72 Friesenstuten schlafend im weichen Stroh. Ein frecher Sonnenstrahl kitzelte Flöckchen an der Nasenspitze.
Verschlafen streckte sie ihre schlanken Glieder und öffnete langsam die Augen.
Sachte hob sie den Kopf und blinzelte in die Sonne. Der Rücken tat ihr weh und ihr Körper war verspannt. Sie dehnte und reckte sich, dann schritt sie tapsig zur Boxentür. Ein Lächeln malte sich auf ihr Gesicht, als die Erinnerung ans schöne Hochzeitsfest zurückkam, dabei blieb ihr Blick an den Hufen hängen, die staubig und schmutzig waren. Ein silbernes Hufeisen fehlte, da kam ihr eine Idee und sie scharrte eifrig über den Stallboden, um die anderen Stuten aufzuwecken.
»Was ist denn los«, hallte es mürrisch aus den Pferdeboxen.
»Guten Morgen«, wieherte Flöckchen fröhlich und plapperte munter drauf los. »Habt ihr Lust auf wohltuende Massagen, auf warme Wasserduschen und auf einen Wellnesstag, der uns wieder in Schwung bringt?«, fragte sie heiter in den Gang hinein.
»Ohhhhhh jaaaa, gern doch, was für eine Frage«, wieherte es begeistert zurück.
»Dann steht schnell auf und lasst uns in die Zaubertherme fahren«, schlug sie vor.
Kurze Zeit später war zu hören, dass sich eine Pferdelady nach der anderen erhob. Freudig bestellte Flöckchen den magischen Tiertransporter beim himmlischen Fuhrparkleiter und über weiche Zuckerwolken schwebten die Friesenstuten durchs Universum bis zum Wellnesstempel.
Nach der Ankunft schritten die Vierbeinerinnen die Rampe hinab und versammelten sich auf dem Vorplatz. Unter’m Blätterdach eines großen Walnussbaums unterhielten sie sich übers Hochzeitsfest. Der große Baum staunte über die tierischen Besucherinnen, die auf den ersten Blick alle gleich aussahen. Auch seine Blätter tuschelten darüber und raschelten im Wind.
In diesem Jahr war der Sommer besonders trocken und heiß, die kräftigen Baumwurzeln schlängelten sich tief durchs Erdreich und suchten seit Wochen vergebens nach Wasser. Obwohl er kein Wort sagte, bemerkten die Pferdeladies seine Not und spürten großes Mitgefühl mit dem hölzernen Riesen.
Hilfesuchend schauten sich die Pferde um, bis Sternenlady einen steinernen Brunnen am Ende des Vorplatzes entdeckte. Tatkräftig stellten sich die Friesinnen auf und bildeten zusammen eine Kette aus Pferdedamen.
Wassereimer um Wassereimer reichten sie von Pferd zu Pferd und mit großem Schwung goss »Wirbelwind«, die letzte Stute in der Reihe, das Wasser auf den Boden vor dem dicken Stamm.
Nach 72 Eimerladungen richtete der Walnussbaum seine Blätter auf und bedankte sich mit freudigem Geraschel bei den hilfsbereiten Tieren. Im Spalier verneigten sich die weißen Schönheiten vor dem Hölzernen und trabten danach zufrieden zum Portal der Wellnesstherme, wo sie eine faszinierende Wasserwelt willkommen hieß. 13 Stockwerke luden mit lautem Geplätscher die Gäste ein. Sprudelbecken, Massagedüsen, Wasserläufe, Blubberbecken, Sauna- und Schwitzhütten, Solewannen und Kitzelwasser standen zum Baden, Schwimmen und Erholen bereit.
Eilig steuerten die tierischen Besucher die Umkleiden an und kurze Zeit später standen 72 Friesinnen mit Badelatschen, die farblich zur Badekappe passten, im Gang. Eine große Rutsche brachte die Badenixen mit Schwung ins Untergeschoss, dort wartete ein uriges Saunadorf mit kleinen Schwitzhütten auf die Saunierenden.
Eine kecke Zitronenwolke bezirzte die Friesenladies zur Begrüßung und kitzelte ihre weichen Nüstern. Animiert vom Zitrusduft marschierten alle zielstrebig in die Zitronensauna und verteilten sich auf den Bänken und gaben sich der feuchten Wärme hin, bald bildeten sich erste Schweißperlen auf jeder Stirn. Als der Saunagang beendet war, ließen sie sich mutig ins kalte Tauchbecken plumpsen. Erfrischt wiehernd, plantschten sie umher, bevor sich alle auf einer langen Sitzwolke erholten.
Immer der Pferdenase nach ging es beim zweiten Saunagang in die Heu-Sauna. Den würzigen Kräutern- und Grasaromen können Pferdeladies sowieso nur schwer widerstehen, daher entschieden sie einstimmig, ins Heu zu gehen.
Ein überdimensionales Panoramafenster in der Schwitzhütte ermöglichte den Blick ins Freie. Sitzend konnten sie dem glucksenden Wasserspiel des hölzernen Mühlenrades zusehen, das unermüdlich seine Runden drehte. Emsig schaufelte es dabei klares Wasser nach oben, das mit einem lauten Platsch im Mühlenbach landete. So wie das Mühlwasser floss, verfloss auch die Zeit.
Schnell war der Saunagang beendet, es folgten Tauchbecken und Sitzwolke, um sich auszuruhen.
Für den dritten Saunagang suchten die Vierbeiner die Bergkristallsauna aus. Mittig stehend strahlte der große Kristall sein durchsichtig weißes Licht in den Raum. Bedacht nahmen die haarigen Damen auf den Bänken Platz und betrachteten fasziniert den majestätischen Stein, der stumm seine Schönheit präsentierte.
Sie spürten die kristalline Heilkraft des weißen Riesen und das unregelmäßige Knistern der Kristalle gab dem Ganzen einen mystischen Touch. Schneller als gewünscht, zeigte die Sanduhr das Ende der Schwitzkur an. Um sich auszuruhen, nutzten die Tiere die angrenzende Dampfgrotte, wo sich feinster Sole-Nebel heilend auf die empfindsamen Nasenhärchen legte. Umhüllt von tanzenden Nebelschwaden und dunkelrotem Licht ruhten die Vierbeiner aus. Danach verließen sie entspannt die Dampfgrotte und fuhren mit dem Fahrstuhl in die nächsthöhere Etage.
Ein flaches Solebecken begrüßte mit lautem Geblubber die Badenixen. Ein kräftiges Orange leuchtete den gesamten Bereich aus und paarte sich mit frischem Apfelsinenduft, sodass die Pferde fröhlich der Einladung des Bademeisters folgten und ins Solebecken stiegen. Kaum hatten sie darin Platz genommen, verwandelte sich die große, frontale Wandfläche in eine Kinoleinwand. Der orangegekleidete Bademeister startete den Film und zeigte den staunenden Pferdefrauen Interessantes und Wissenswertes über die vier Elemente. Mit großen Augen verfolgten sie die Darstellung und Präsentation der Himmelsgewalten.
Aufmerksam beobachteten sie, wie die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde mit ihren Kräften spielten und welche Eigenschaften sie besaßen. Einige Friesenstuten wurden etwas nervös als sich zu guter Letzt das Feuer wild züngelnd darstellte, doch der Bademeister beruhigte die Verängstigten und erinnerte sie daran, dass sie sicher und beschützt im Wasserkino saßen. Nach der Filmvorführung verließen sie diskutierend das seichte Sitzbecken und über eine stufenlose Spirale gelangten sie in die 3. Etage. Die Beleuchtungsfarbe veränderte sich und ging in ein kräftiges Zitronengelb über, die exotische Frische der Zitrus schwängerte die Luft.
Im Eingangsbereich stand der zuständige Bademeister in Gelb und begrüßte freundlich seine Gäste. Mit einer einladenden Handbewegung wies er auf eine superlange Badewanne hin, die Mittelpunkt des Raumes war und in der es für jedes Pferd einen Sitzplatz gab. Grazil bestiegen die Vierbeinerinnen die XXL-Badewanne und nahmen voller Freude Platz. Spitzbübisch grienten sie sich an, als das Wasser kleine Wellen zu schlagen begann, und die verchromten Massagedüsen am Wannenrand ihre Arbeit aufnahmen, kreisförmig rotierten sie sanft über die Pferderücken. Die Wassermassagebadewanne in XXL war eine Wohltat, die die Pferdeladies in vollen Zügen genossen. Sie rekelten sich und schnaubten genüsslich. Sie lauschten der sanften, klassischen Musik und einige Pferdedamen schlossen verträumt ihre Augen bis das zitronengelbe Licht erlosch und die emsigen Massagedüsen sich geräuschlos zurückzogen. Es fiel den Stuten sichtlich schwer, diese Wohlfühlstation zu verlassen. Zum Abschied winkten sie dankend dem Bademeister zu und marschierten den breiten Gang entlang, der sie zum nächsten Absatz führte. Als Empfangskomitee streifte eine blumige Duftwolke voller Rosenduft die Frischgebadeten und lenkte die Aufmerksamkeit in den Spa-Bereich.
An hellgrünen Wänden blühten kleine Rosenknospen wie an einer Kletterwand. Die Zauberpferde hatten schon so Manches gesehen, doch diese außergewöhnliche Raumgestaltung verschlug selbst den Lichtwesen die Sprache. Geschwungene Wellnessliegen in einem atemberaubenden Rosa-Ton wechselten sich mit diversen Sitzmöbeln im sommerfrischen Lindgrün ab und standen zum Ausruhen bereit. Auf jedem Möbel lag ein farblich passendes Handtuch zur Frottee-Rose drapiert. Als die Gäste zum Liegen kamen, kündigte helles Glockengeläut eine geführte Meditation an und eine sonore Frauenstimme nahm die Zuhörer auf eine mentale Reise mit.
»Wohlige Sonnenwärme und ein sanfter Wind hieß die Herde willkommen. Im Nu trockneten die Fellkleider ab und der Duft von frischen Bergkräutern stieg in alle Nasen. Neugierig und begeistert schauten sich die Pferde um, dann trabten sie gemeinsam einen schmalen Pfad bis zum Gipfel hoch. Oben angelangt, genossen sie die Aussicht und trafen ihre geistigen Helfer, zusammen verweilten sie eine gefühlte Ewigkeit im Hier und Jetzt.«
Drei helle Klangschalengongs beendeten den mentalen Ausflug und die »Reisenden« erhoben sich.
Durch eine Schleuse ging es in den höhergelegenen Bereich, der sich im kräftigen Ozeanblau präsentierte und sie in blaue Pferde verwandelte. Hier oben war unendliche Freiheit zu spüren und es schien, als löste sich jede Art von Verstrickung und Verbandelung auf. Das tiefe Blau der Wassermassen weckte Lebenslust und Lebensfreude. Dem blaugekleideten Bademeister blieb die Begeisterung seiner Gäste nicht verborgen und es machte ihm großen Spaß, mit den Wassermassen zu spielen. Auf sein geheimes Kommando hin, bauten sich die Wellen auf und klatschten lautstark an den Beckenrand. Jetzt war die Verlockung so groß, dass eine Stute nach der anderen schnaubend vor Vergnügen, ins dunkle Meerwasserbecken sprang. Ausgelassen tobten sie im kühlen Nass und ritten auf den Wellen. Kurz bevor ihre Hufe aufzuweichen drohten, verließen sie lachend und glücklich das dunkelblaue Wasserbecken. Sie hatten jede Menge Spaß gehabt.
Patschnass wanderten sie über eine langgezogene Schräge in den Erholungs- und Genesungstempel hinauf. Frischer Pfefferminzgeruch wehte ihnen entgegen und smaragdgrünes Licht leuchtete den gesamten Bereich aus. Goldener Glitzerstaub schimmerte an den Wänden und durch die Lüfte tanzten winzige Goldpartikel. Für jede Pferdedame stand auch hier eine kristalline Liege bereit und der stattliche Bademeister begrüßte sie aufs Herzlichste. Auf den Taschen seines smaragdgrünen Kittels war ein goldener Äskulapstab eingewebt und den wissenden Pferden war sofort klar, dass der grüngekleidete Bademeister ein Medizinmann war.
In der rechten Hand hielt er einen großen, goldenen Becher mit Heilsalbe und medizinisches Personal unterstützte seine Heiltätigkeit. Sie arbeiteten nach alten Techniken und unter Anleitung des großen Meisters. Gekonnt wurden die schlanken Pferdebeine eingesalbt, dabei entspannten einige Pferdedamen so sehr, dass sie einschliefen, mit einem Lächeln registrierten die jungen Gelehrten die leisen Schnarchgeräusche.