Zuckerwolkenedition - Sabine Reinecke - E-Book

Zuckerwolkenedition E-Book

Sabine Reinecke

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Beschreibung

"Wir müssen endlich wieder unsere Herzen öffnen, unsere Kinder auf den Schoß nehmen, das Märchenbuch aufklappen und zusammen auf Abenteuerreise gehen", schreibt Sabine Reinecke im Vorwort zu ihrem Buch. Und genau dazu sind ihre 7 zauberhaften Geschichten wie gemacht. Sie erzählen von Mut und Freundschaft, von Liebe und Trauer, vom Zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen und ja, auch vom Tod. Denn er ist Teil des Lebenskreislaufs und sollte auch Kindern gegenüber kein Tabu-Thema sein. Gleichzeitig geben die Geschichten Hoffnung und Stärke und zeigen, dass wir unser Schicksal - und damit auch unser Glück - jederzeit selbst in die Hand nehmen können. Sie laden zum Träumen, Wünschen und vor allem zum miteinander Reden ein. Es sind Geschichten für die ganze Familie. Ihre himmlischen Botschaften berühren das Herz und entführen uns für eine Weile in eine andere Welt. Hast auch du Lust, dich verzaubern zu lassen? Dann fühle dich herzlich eingeladen und tauche ein in die Zuckerwolkenedition.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die kleine Mücke »Picksepacks«

Paulchen, der kleine Wimpelkarpfen

Schuschu, die weiße Eule

Die Schwanenfamilie Federweiß

Die Zauberhütte im Wald

Zwischen Himmel und Erde

Erika, die kleine, rote Modelleisenbahn

Vorwort

Ich denke, es ist höchste Zeit, dass wir uns daran erinnern, dass wir starke Menschen mit göttlichen Fähigkeiten sind.

Wir dürfen träumen, wünschen, hoffen, mutig sein – und zwar jeder nach seiner Fasson. Wir müssen raus aus dem Dämmerzustand, in den uns unsere Wohlstandsgesellschaft versetzt. Wir verlernen zu leben, von Herzen zu lieben, zu wagen und uns zu trauen.

Wo sind denn »Hans im Glück« und »Sterntaler« geblieben?

Ich sage es Euch, sie verstecken sich, weil sie Angst vor Spott und Häme haben, da sie einfach anders sind; nicht reich und nicht schön. Sie jagen nicht dem Mercedesstern und der Beamtenlaufbahn hinterher, nein, sie bleiben in ihren Verstecken, da es uncool geworden ist, No-Name-Kleidung zu tragen, zu sagen, was man wirklich denkt und gegen den Strom zu schwimmen. Sie haben Angst davor, ausgelacht, beschimpft oder gemobbt zu werden.

Die Familienverbände zerbröseln unter der Last der Gewinnoptimierung. Unseren Kindern bleibt kaum Zeit zum Spielen, Ausprobieren und Weltentdecken, sie müssen funktionieren, genau wie ihre Eltern.

Ein wärmender, von liebender Hand gekochter Grießbrei wird durch Fast Food ersetzt, Oma und Opa leben in einer anderen Stadt und müssen bis 68 arbeiten.

Wie entsetzt sind wir, wenn wir erfahren, dass Kinder/Jugendliche sich das Leben nehmen, weil sie so heftig verprügelt, gemobbt, gedemütigt worden sind, dass sie sich vor Verzweiflung selbst töten!?

Wir erleben, dass junge Mädchen wie Diven zur Schule gefahren werden, künstliche Wimpern und aufgespritzte Bockwurstlippen in der Gesellschaft mehr Beachtung finden als soziales Engagement und natürliche Niedlichkeit.

Es ist nicht mehr zeitgemäß, einen handwerklichen Beruf zu erlernen, darum wird »Normalo« durchs Abitur geboxt, denn dass

Arbeiten etwas Sinnhaftes, Erfüllendes, Kreatives und Werteschaffendes ist, wird nicht mehr vermittelt. Ghostwriter werden angeheuert, um sich gesellschaftliches Ansehen zu erkaufen.

Alkohol und Drogen rangieren auf Platz 1 der Suchtmittelliste und zeigen deutlich, wie wir mit Gefühlen umgehen, nämlich gar nicht. Wir ertränken und betäuben sie, denn wir haben längst verlernt, unser gesamtes Potential auszuschöpfen.

Wir kappen unsere Wurzeln, wir stutzen unsere Flügel, wir haben Angst vor dem Tod und Spaghetti wachsen an den Bäumen. Wir hören kein Schneeglöckchen mehr bimmeln und reden nicht mehr mit dem Baum vor unserem Haus.

Wir wissen nicht, wie unser Körper funktioniert, geschweige denn, dass wir Geist und Seele haben. Wir haben keine Ahnung mehr und verleugnen die geistige Welt. Was nicht wissenschaftlich belegt ist, wird verpönt, verunglimpft und ausgelacht.

Warum? Weil wir Angst vor unseren eigenen Kräften und Fähigkeiten haben.

Schluss damit!

Wir müssen endlich wieder unsere Herzen öffnen, unsere Kinder auf den Schoß nehmen, das Märchenbuch aufklappen und zusammen auf Abenteuerreise gehen.

Wir müssen ihre Herzen wärmen und sie lehren, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die jeder für sich entdecken und nutzen kann.

Daher lest gemeinsam die Geschichte der Mücke »Picksepacks« und ihr werdet sehen, dass selbst die kleinste Mücke der Welt Großartiges bewirken kann.

Taucht mit »Paulchen, dem kleinen Wimpelkarpfen« durch den Gartenteich und lasst Euch von den Seerosendamen retten. Pirscht ans Ufer des versteckten Waldsees und zähmt die weißen Langhälse »Eddi und Freddi«, indem ihr ihre Manpower auf den rechten Weg lenkt und begreift, warum Rowdytum und Gewalt keine Zukunft haben dürfen. Schaut zusammen in der

»Zauberhütte im Wald« durchs Fenster und befragt die Zauberuhr, was dort geschehen ist.

Und wie die Geburt, gehört auch der Tod zum Leben. Redet endlich darüber! Lasst uns unseren Kindern erklären, dass der Tod Teil des Lebenskreislaufs ist.

Stromert zusammen mit den beiden Kätzchen »Felix und Irmchen« durchs Dorf und sucht mit der gesamten Familie nach der

Himmelsleiter. Oder fahrt beim Großvater mit der kleinen Modelleisenbahn ›Erika‹ und staunt über die Gummibärchentüten. Vielleicht schmerzt danach so mancher Abschied nicht mehr gar so sehr.

Bleibt verbunden mit dem Universum, seid gehimmelt und geerdet. Träumt, wünscht, zaubert, lacht und weint mit der ganzen Familie. Lasst uns alle wieder an Märchen und Wunder glauben, ja, sogar selbst welche kreieren – auch im 21. Jahrhundert – das ist mein Herzenswunsch!

Erinnert Euch daran, dass wir starke Menschen mit göttlichen Fähigkeiten sind.

Eure Sabine Reinecke

Die kleine Mücke »Picksepacks«

Es war einmal, inmitten kleiner Bauernkaten und dörflicher Idylle, auf einer bunten Blumenwiese, ein großer, alter Apfelbaum.

Im Winter stand er als knorriger Mittelpunkt kahl und eingeschneit, einsam auf der schneebedeckten Wiese. Im Frühling, wenn die Sonne schien und die Bienen um ihn herum summten, schob er seine zarten, grünen Blätter ins Licht und setzte rosaweiße Blütenknospen an. Die warme Sommersonne und die häufigen Regengüsse sorgten dafür, dass aus den rosaweißen Blütenknospen rote, dicke Äpfel wurden.

In einem wunderschönen, roten Apfel wohnten Fridolin und Trullala Raupe. Die beiden kleinen Raupenkinder feierten jeden Tag ihres Lebens. Sie spannen lange Raupenfäden und krabbelten in der Blumenwiese mit ihren Tierfreunden umher.

So ging das Tag für Tag.

Doch dann verdunkelte sich der Himmel, der Herbstwind wehte übers Land, Drachen stiegen in die Luft und die Riesen kamen.

Fridolin und Trullala hatten schreckliche Angst vor den Riesen, denn sie kamen mit groen Leitern und Körben, um jeden Apfel vom Baum zu reißen, auch das Apfelhaus von Fridolin und Trullala.

Die beiden Raupenkinder waren traurig und fragten ihre Tierfreunde: »Was können wir nur gegen die Riesen tun?«

Der Igel zuckte unwissend mit seinen Stacheln, die Schnecke schleimte ein: »Ich weiß nicht« und der kleine Maulwurf schniefte nur verlegen.

Da kam die alte Wiesenhummel vorbeigeflogen, hörte von der Angst der Raupenkinder und setzte sich zu ihnen ins hohe Gras.

Die alte Hummel grübelte, sie überlegte hin und her.

»Ich habe es, ich kann euch helfen«, brummte sie, hob ihren dicken Kopf und sprach: »Seid frohen Mutes, geht ruhig nach Hause, ich komme morgen wieder!« Lachend flog sie davon.

Fridolin und Trullala waren sehr gespannt und winkten der alten Hummel hinterher.

Am nächsten Morgen lehnte eine lange Leiter am Apfelbaum, ein großer Korb stand auf dem Boden und die Riesen kamen mit grünen, gelben und roten Gummistiefeln durch die Wiese gestampft.

Fridolin und Trullala zitterten vor lauter Angst am ganzen Körper, denn ein Riese griff bereits nach ihrem Apfelhäuschen.

Sie schauten verängstigt aus dem Fenster, als sie ein lautes Brummen und Surren hörten. Es war die alte Wiesenhummel in Begleitung der Mücke Picksepacks.

Plötzlich flogen Fridolin und Trullala durch die Lüfte, ihr ganzes Häuschen wurde durcheinander geschüttelt. Derweil sprang der Riese von der Leiter, hielt sich seine Nase, schrie laut: »Aua, aua« und rannte davon.

Unsanft, aber heil, landete das Apfelhaus auf dem Boden.

Der Wind, der lustige Gesell, der alles beobachtet hatte, blies schnell ein paar bunte Blätter von den Zweigen und deckte den Apfel zu.

So gut versteckt, konnten Fridolin und Trullala ihr Apfelhaus behalten und gaben als Dank für die kleine Mücke Picksepacks und für die alte Wiesenhummel ein großes Fest und alle Tierkinder feierten mit.

Die Moral von der Geschicht’:

»Wer glaubt, dass kleine Mücken nichts bewirken können, der irrt sich aber fürchterlich!«

Paulchen, der kleine Wimpelkarpfen

Weit draußen, vor der großen Stadt, lebte in einem paradiesischen Gartenteich »Paulchen«, der kleine Wimpelkarpfen, mit seinen fünf Brüdern.

Der Teich war groß und tief, er bot kleinen Wimpelkarpfen genügend Platz, um auf Abenteuerreise zu gehen. Zwischen Schilf- und Wasserpflanzen ließ es sich prima schwimmen, tauchen und toben.

Paulchen war der kleinste der sechs Wimpelkarpfen, ein kleiner, neugieriger Bursche. Mit seinen hellen und dunklen Streifen sah er total lustig aus, wie ein kleiner Tiger im Wasserglas. Seine dreieckige Form gab ihm seinen Namen. Paulchen hatte eine süße Fischnase und stupste damit gern überall an.

Mit einem Heer von Goldfischen und mit vielen, grünen Wasseralgen teilte er sich den großen Gartenteich. Er und seine Brüder waren ständig auf Futtersuche, darin bestand ihr tägliches

Treiben und Tun, obwohl sie auch von Jan gefüttert wurden.

Jan wohnte mit seiner Frau in diesem herrlichen Gartenparadies. Er hatte den Teich in wochenlanger Arbeit selbst gebaut und angelegt. Die Fische liebten ihren Jan und Jan liebte seine Fische.

Besonders gern hatte er die sechs kleinen Wimpelkarpfen, die sehr kostbar und auch sehr empfindlich waren. Sie bereiteten ihm und seiner Frau viel Freude, vor allem, wenn sie unter dem lustigen Wasserspiel ihre Bahnen zogen und sich von der gro‐ ßen Wasserblumendusche berieseln ließen.

In der Abenddämmerung saß Jan gern mit seiner Frau am Teichrand, um das quirlige Treiben ihrer kleinen Freunde zu beobachten. Dann nahmen sie sich zufrieden in den Arm und schenkten sich einen Kuss.

Auch die Goldfische hatten ihren Lieblingsplatz. Im großen, durchsichtigen Wasserturm drehten sie sich gern der Sonne entgegen und wärmten ihre Flossen.

Nur der große Goldfisch war ein schlimmer Drängler und schubste alle beiseite, die sich nicht auf den Flossen halten konnten.

Er war auch immer der erste bei jeder Fütterung.

Bevor das Futternetz mit einem Platsch ins Wasser fiel, tauchten die kleineren Fischmäuler aufgeregt und zappelig aus dem dunklen Wasser auf, bis sie endlich alle Futterkrümel fanden.

Dabei wurden auch die drei Seerosendamen ordentlich nass gespritzt und schüttelten ihre hübschen Köpfe vor Vergnügen. Sie wohnten ebenfalls im Gartenteich und jede hatte einen Namen. Die gelbe hieß Theresa, die rosafarbene Rosalie und die weiße hieß Lilli.

Mit ihren zarten Wurzeln hielten sie sich in ihren Pflanzkübeln fest und schoben ihre dünnen Pflanzenstiele bis kurz unter die Wasseroberfläche, damit sie im Licht ihre wunderschönen, gro‐ ßen Seerosenblütenköpfe auf einem breiten Blätterkragen ablegen konnten. Wenn alle drei Seerosen blühten, sah es so wunderschön aus, dass sogar der knurrige Wasserfall am Teichrand ins Staunen kam. Für kurze Zeit murmelte sein Wasser in hellen Tönen, bevor er wieder brummig vor sich hin gluckste.

Zeitgleich zur Seerosenblüte warf die alte Magnolie ihre hellrosa Blütenblätter ab. Als Nachbarin des steinernen Wasserfalls stand sie schon viele Jahre am Gartenteich und spendete Schatten.

Ihre Blütenblätter fielen einzeln ab und schwammen dann wie Segelschiffchen auf der Wasseroberfläche umher. Gemeinsam mit den Seerosen wiegten sich alle Blüten sachte im Wind.

Die blaue Libelle kam dann immer gern vorüber geflogen, setzte sich in ein Magnolienblatt und träumte sich schaukelnd durch den Tag.

Manchmal kitzelte die Sonne den Seerosendamen sachte an den Blütenspitzen, sodass sie ganz leise kicherten.

Die sechs Wimpelkarpfenbrüder waren die besten Freunde der Seerosendamen, aber das war nicht immer so gewesen, denn vor langer Zeit wurden sie von Paulchen und seinen Brüdern geärgert. Die Fische machten sich über das andersartige Aussehen lustig und lachten sie aus, weil sie so lange, dürre, schnurartige Beine mit dicken Blättern dran haben.

»Was seid ihr nur für komische Fische?«, spottete Paulchen, wenn er an ihnen vorbeischwamm und die 5 Brüder lachten darüber.