Die Jahre der Toten - Z. A. Recht - E-Book

Die Jahre der Toten E-Book

Z. A. Recht

4,6
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das Ende der Welt ist erst der Anfang!

Ein Virus – so tödlich, dass Ebola dagegen wie ein leichter Schnupfen wirkt – rafft die amerikanische Bevölkerung in Rekordgeschwindigkeit dahin. Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kehren die an der Krankheit Verstorbenen zurück, bedrohen die wenigen Überlebenden und hinterlassen eine Spur des Chaos und der Verwüstung. In der zerstörten Zivilisation gilt nun nur noch eine Regel: Überleben, koste es, was es wolle! Die letzte Hoffnung der Regierung ist eine strategisch geplante Militäroperation. Als diese scheitert, breitet sich das Virus über den gesamten Erdball aus und der Untergang der Menschheit hat begonnen ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 528

Bewertungen
4,6 (50 Bewertungen)
36
6
8
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Z. A. Recht

Die Jahreder Toten

Roman

Deutsche Erstausgabe

WILHELMHEYNEVERLAGMÜNCHEN

DAS BUCH

Unsere Welt, in naher Zukunft. Als das sogenannte Morgenstern-Virus ausbricht, sind Mediziner und Journalisten zunächst geschockt über die heftigen Auswirkungen: Die Opfer fallen in ein Fieberdelirium mit heftigen Gewaltausbrüchen und sterben innerhalb kürzester Zeit – nur um als lebende Tote zurückzukehren. Als schließlich eine groß angelegte Militäroperation fehlschlägt, breitet sich das Virus in einer Pandemiewelle über den Globus aus. Ab sofort gilt nur noch ein Gesetz: Leben oder gefressen werden – töten oder getötet werden. In dieser brutalen neuen Welt versucht eine kleine Einheit von überlebenden US-Soldaten unter dem Kommando von General Francis Sherman, sich aus dem Nahen Osten nach Hause durchzuschlagen, während in den Staaten ein Colonel dem finsteren Ursprung des Zombievirus’ auf die Spur kommt …

DER AUTOR

Z. A. Recht ist Schriftsteller und Amateurhistoriker, und seine Romane um das Morgenstern-Virus und die Untoten haben bereits weltweit eine große Fangemeinde begeistert.

Titel der amerikanischen Originalausgabe

PLAGUE OF THE DEAD

Deutsche Übersetzung von Ronald M. Hahn

Deutsche Erstausgabe 08/2012

Redaktion: Sven-Eric Wehmeyer

Copyright © 2006 by Z. A. Recht

Copyright © 2012 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: Animagic, Bielefeld

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-08287-1

www.heyne-magische-bestseller.de

EINFÜHRUNG

Was zum Geier finden nur alle so schrecklich daran, lebendig gefressen zu werden?

Moment. Das streichen wir. Schon gut. Ich kenne die Antwort.

Von Knochen gerissenes Fleisch. Gliedmaßen, die einem ohne Betäubung entfernt werden. Gute Aussichten darauf, die letzten Sekunden des Lebens mit dem Anblick der eigenen, herausgerissenen und von völlig Fremden verschlungenen Innereien zu verbringen. Außerdem riecht das Ganze vermutlich nicht besonders appetitlich.

Yeah, ich schätze, daran liegt es, dass es ein echter Horrortrip sein kann, lebendig gefressen zu werden.

Worin also liegen Reiz und Bedeutung des Zombie-Genres im neuen Jahrtausend?

Seine Bedeutung kann man auf zwei Schlüsselgedanken zurückführen.

Fangen wir mit unseren Mitbürgern in den Vereinigten Staaten und sonst wo auf der Welt an. Man könnte anführen, die durch und durch kommerzialisierten USA hätten mit elektronischen Medien wie Internet, Wi-Fi und Videospielen eine künstliche Trennung vollzogen. Diese Formen der Unterhaltung (Ablenkung?) versetzen uns immer wieder für Stunden in eine eigene Scheinwelt. Der Preis dafür ist jedoch, dass sie uns von unseren Familien, Freunden und potenziellen neuen Freunden trennen. Dazu gleich mehr.

Der zweite Schlüsselgedanke ist die zynische Wahrnehmung der Rolle des US-Militärs bei der Reaktion auf die (Erschaffung der?) Zombie-Apokalypse. In diesem neuen Jahrtausend kommt es sozusagen zu einer neuen Renaissance. Die gleichen Menschen, die ihre Zeit getrennt von Familien und Freunden verbringen, teilen verlässliche Informationen über globale Ereignisse. Dies hat man »Informationskrieg« getauft; es ist ein Kampf zwischen Mächten, die aufklären, und solchen, die versklaven wollen. Obwohl viele es in Abrede stellen, gibt es glaubwürdige Informationen darüber, dass die US-Regierung in der Absicht, die Bevölkerung zu regieren und zu beherrschen, an der Planung und Durchführung nationaler Notstände beteiligt war. Ob man es »Vogelgrippe«, »Milzbrand«, »Terroristen« oder »Blattern« nennt: Die Regierung hat uns längst eingebläut, dass ein »biologischer Angriff« unausweichlich ist und wir alle uns vor ihm zu fürchten haben. Die Blattern sind, von einigen Reagenzgläsern in Fort Dietrich abgesehen, so gut wie ausgerottet. Die Internet-Junkies dieser Welt brauchen bei Google nur »Fort Dietrich« einzugeben und erhalten sofort ein paar interessante Treffer über die Sprühverbreitung von Krankheitserregern.

Warum also sind diese beiden Konzepte ein wichtiger Schlüssel für die neuerliche Popularität des Zombies? Eine Zombie-Apokalypse bringt etwas hervor, von dem manch einer behauptet, wir hätten vergessen, wie es funktioniert: das Zusammenwirken und die Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Der Fremde von gegenüber wird plötzlich zu deinem besten Freund. Der »Verrückte«, den jeder wegen seiner Waffensammlung für einen Terroristen gehalten hat, wird plötzlich zu eurem größten Aktivposten. Jetzt muss man auch mit seinem Rivalen zusammenarbeiten, um einen gemeinsamen Gegner zu bekämpfen. So schrecklich es auch ist: Die Zombie-Apokalypse bringt die Menschen einander näher.

Seit dem 11. September 2001 hat sich nicht nur Amerika, sondern auch die Welt verändert. Und obwohl seit diesem verabscheuungswürdigen Tag viele Jahre vergangen sind, hat sich die Wahrnehmung der Ereignisse dieses Tages drastisch gewandelt. Die Menschen werden hinsichtlich der regierungsamtlichen Version der Ereignisse täglich skeptischer. Und angesichts des Rufes, den Fort Dietrich genießt, liegt eine Zombie-Apokalypse durch ein künstlich geschaffenes Virus durchaus im Bereich des Möglichen.

Z. A. Rechts Roman Die Jahre der Toten verknüpft beide Themen mit fantastischer Präzision und umwerfender Eloquenz. Ich muss sagen, dass ich wirklich ziemlich neidisch auf den Detailreichtum und die Geduld bin, mit der er seine Geschichte erzählt. Z. A. Recht hat eine deutliche Vorstellung von der Zombie-Apokalypse und gibt sie mit allen Einzelheiten, feuchtroten Matschereien und Überlebenskampfstrategien weiter, die der Zombie-Fan will und braucht. Sein Roman ist eine ehrfurchtgebietende Ergänzung des ständig wachsenden Zombie-Universums.

Geschätzter Zombie-Fan, du hast dir mit dem Erwerb dieses Buches einen großen Gefallen getan. Nun ist es an der Zeit, dass du deine Lenden für eines der besten Zombie-Abenteuer unserer Zeit gürtest. Und sei versichert, dass alles Fressen, Ausweiden und Zerstückeln nur ein Produkt deiner Fantasie ist.

Hoffen wir nur, dass die Jungs und Mädchen in Fort Dietrich nicht auf dumme Ideen kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Bowie V. Ibarra

Für Ben. Du hättest es erleben sollen.

Und für Barbara.

Sie kommen noch immer, um dich zu holen.

ERSTER TEIL

RAUCH

ANFANG KORRESPONDENZÜBERWACHUNG

E-Mail-Fenster

Von: Anna Demilio <[email protected]>

An: Francis Sherman <[email protected]>

Datum: 2. September 2006, 10:24:32

Betr.: Epidemiologische Empfehlungen bez. neuer Funde / Aktueller Ausbrüche / Spez. ländl. Bereich

Die Anfangsstadien einer Epidemie sind so dezent wie die ersten Symptome der Erkrankung. Zu ersten Ausbrüchen kommt es an abgelegenen Orten, in naher Umgebung des die Krankheit hervorrufenden Virus oder Bakteriums. Die Todesfälle halten sich in Grenzen und ebenso die Vorsichtsmaßnahmen. Eine kleine Anzahl von Toten ist die Zeit und Aufmerksamkeit des CDC1 oder des USAMRIID2 nicht wert, da sich fast alle Ausbrüche dieser Art innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst erledigen. Die meisten tödlichen Krankheiten kommen aus dem afrikanischen Dschungel, und zum Glück ist das Land dort nur spärlich bevölkert. Dörfer sind durch kilometerweite unbewohnbare Regenwälder voneinander getrennt, was jede Reise dorthin zu einem Alptraum macht, und die meisten Straßen sind nicht mehr als verschlammte Schlaglöcher. Während meiner letzten Expedition in die Regionen des Kongo sind unsere Geländewagen so oft stecken geblieben, dass ein Fußmarsch fast einfacher gewesen wäre. Solche Zustände führen zu einer ausgezeichneten natürlichen Abwehr der Verbreitung von Seuchen. Viele afrikanische Dörfer verordnen sich in solchen Fällen Selbstisolation: Man blockiert die Straßen mit Baumstämmen und stellt Wachen an den Ortsrändern auf, die alle Fremden fernhalten, bis die Seuche abgeklungen ist.

Die fortschrittlichen Verfahren von heute machen solche praktischen Schritte schwieriger durchführbar.

Auf unserem interkontinentalen Flug- und Reiseroutennetz kann ein einzelner Infizierter eine Krankheit in wenigen Stunden auf dem gesamten Planeten verbreiten. So sind die Möglichkeiten: Wenn ein mit Ebola Zaire infizierter Mensch ein Flugzeug von Mombasa nach Rom besteigt, infiziert er vielleicht ein, zwei Reisegefährten. Er und die Neuinfizierten steigen vielleicht in Rom nach Moskau, London und Paris um, wobei jeder dieser Menschen auf dem nächsten Teilstück seiner Reise erneut ein, zwei Personen ansteckt. Wenn diese Neuinfizierten die Krankheit auf ihrer Reise erneut weitergeben, sieht man leicht, dass es nur eine Frage von Stunden ist, bis sich die Seuche über den ganzen Kontinent verbreitet hat. Bei diesem Beispiel haben wir uns für das Ebola-Zaire-Virus entschieden, weil es eine Inkubationszeit von etwa einer Woche hat. In diesem Zeitraum kann der Infizierte die Krankheit verbreiten, ohne selbst irgendwelche Symptome zu zeigen. Erst nach etwa sieben Tagen leidet er dann an Kopfweh. So kann eine verheerende Krankheit wirkungsvoll über ganze Völker herfallen. An dem Tag, an dem der Überträger sich krank fühlt, können schon Tausende das Virus in ihrem Blutkreislauf haben.

Deswegen empfehle ich, dass die Richtlinien für den internationalen Reiseverkehr auf der Liste der regierungsamtlichen Reformen ganz nach oben verschoben werden. Aus fremden Ländern zurückkehrende Reisende sollten auf akzeptable Weise aufgehalten werden, um die Möglichkeit einer Verseuchung zu observieren. Sollte dies inakzeptabel sein, sollten internationale Rückkehrer allerwenigstens einer Musterung unterzogen werden, bevor ihnen die Rückkehr ins Land erlaubt wird. Als Beispiel möchte ich die Entdeckung des Ebola-Reston-Virus in Virginia anführen. Man stelle sich kurz vor, dies wäre kein neuer Erregerstamm gewesen, sondern vielmehr einer der alten Sudan- oder Zaire-Abarten.

Als eher private Anmerkung möchte ich hinzufügen, dass die Zahl der jedes Jahr neu entdeckten Krankheiten ebenso stetig ansteigt wie die unserer Auslandsreisen und technischen Fähigkeiten. Während die meisten dieser Krankheiten jedoch harmlos oder parasitärer Natur sind, sind andere wirklich furchterregend und weisen unvorstellbar verheerende Möglichkeiten auf. Ich versage mir die Nennung von Beispielen, da ich sicher bin, dass wir alle wissen, welche ich meine.

Besonders wichtig ist die von mir untersuchte Virusinfektion. Einzelheiten enthält der Ordner Unternehmen Morgenstern [Streng geheim/Nur für den Dienstgebrauch]. Über den Morgenstern-Erreger, bitte entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, kann ich nur sagen, dass er ein bösartiger Schweinehund ist. Beim Labortest haben wir festgestellt, dass manche Säugetierspezies grässlich reagieren. Urteilt man nach den genetischen Vorlieben des Virus, sind Menschen wahrscheinlich ebenso empfänglich. Bisher haben Hunde, Katzen, Pferde und Ziegen reagiert; auch haben wir eine Reaktion von Delfinen erhalten. Vögel sind offenbar nicht betroffen. Allerdings haben wir in Erfahrung gebracht, dass manche Fledermäuse auf das Virus ansprechen. Einige Spezies zeigen kein Krankheitsbild. Wir glauben, dies ist auf eine natürliche genetische Immunität zurückzuführen. Wir gehen aber noch in die Tiefe; möglicherweise findet sich in dieser Immunität auch ein Heilmittel.

Wie gesagt weist das Virus hinsichtlich der Symptome einige Gemeinsamkeiten mit bekannten Krankheiten auf. Es ähnelt der Malaria und Ebola in der Weise, dass zu seinen ersten Symptomen Muskelschmerzen und Übelkeit gehören. In späteren Stadien kommt es zu Gewebezerfall. Wir haben festgestellt, dass der Morgenstern-Erreger ein Wirtsliebhaber ist und seine Opfer nicht sofort tötet. In dieser Hinsicht haben wir vielleicht Schwein gehabt. Die Opfer leben möglicherweise lange genug, um ein Gegenmittel zu erleben. Dennoch ist strengstens anzuraten, Opfer unter ständiger Beobachtung zu halten und einzuschließen. Der Gewebezerfall ist in den meisten Fällen mittelschwer, in anderen leicht oder schwer. Schwerer Gewebezerfall lässt die Euthanasieoption vielversprechend erscheinen. Er schließt den Verlust kleinerer Extremitäten wie Finger und Zehen sowie akuten Verlust von Haut, Haar, Fell sowie Muskel- und Knochenfäulnis ein. Fotos im Ordner Unternehmen Morgenstern. Dies scheint eine unerwünschte Nebenwirkung des Morgenstern-Erregers zu sein, da er in den meisten anderen Bereichen dazu neigt, den Wirt zu erhalten, um die eigene Existenz nicht zu gefährden und seine Fortpflanzung sicherzustellen.

Gestandene Epidemiologen sind in der Übertragungstaktik der Viren versiert. So besehen könnte man Viren fast als intelligent bezeichnen. Manche übertragen sich durch die Luft. Zu ihren Symptomen gehört in der Regel ein Husten, als sei ihnen bewusst, dass sie durch die Luft reisen können; als versuchten sie, den Wirt zu einem unwilligen Komplizen der eigenen Verbreitung zu machen. Ebola überträgt sich hingegen nicht durch die Luft; man zieht es sich durch Blut und Körperflüssigkeiten zu. Im Endstadium kommt es zu einem körperlichen Zusammenbruch, wobei das Opfer Krampfanfälle erleidet und aus fast allen Körperöffnungen blutet, was garantiert, dass sein Blut sich in seiner unmittelbaren Umgebung verstreut. So hofft das Ebola-Virus einen neuen Wirt zu finden, wenn der alte stirbt.

Der Morgenstern-Erreger ist in seiner Vorgehensweise viel finsterer, vielleicht sogar bösartig. Meine Studien haben eine dramatische Steigerung des aggressiven Charakters seines Wirtskörpers gezeigt. Infizierte Hunde wurden kurz nach dem Auftreten der Symptome wild. Autopsien bestätigen eine große Virenkonzentration im Speichel von Wirtstieren. Der Morgenstern-Erreger wird, ähnlich wie das Tollwutvirus, durch Bisse übertragen. Der Wirtskörper befindet sich dann in einem höchst fiebrigen Stadium, welches das Hirn des Wirts wirkungsvoll zerkocht und im Grunde eine biologische Lobotomie vornimmt. Der Wirt ist nicht mehr in der Lage, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, und verliert vermutlich auch sämtliche höheren Hirnfunktionen. Dies können wir aber erst dann mit Sicherheit sagen, wenn uns ein menschlicher Wirtskörper zur Untersuchung zur Verfügung steht.

Ich habe den Morgenstern-Erreger so weit skizziert, wie es mir ohne Erlaubnis des Führungsstabes möglich ist, die ich aber benötige, um weitergehende Fakten und Zahlen zu besprechen, weswegen ich nun schließen will. Erlaube mir zu wiederholen, dass der Morgenstern-Erreger uns zusammen mit Hanta, Lassa und einem Haufen anderer tödlicher Viren mehr als genug Grund gibt, in den USA eine epidemiologische Reform durchzuführen. Erwarte baldigst Antwort.

Lt. Col. Anna Demilio

US Army, Medizinisches Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten

/Ende

FORTSETZUNG KORRESPONDENZÜBERWACHUNG

WEITERER DATENEINGANG_

Schnellantwort Optionen: MENÜ anklicken

Von: Francis Sherman <[email protected]>

An: Anna Demilio <[email protected]>

Datum: 14.9.06, 15:12:06

Betr.: Re: Epidemiologische Empfehlungen bez. neuer Funde / Aktueller Ausbrüche / Spez. ländl. Bereich

Doktor,

gestatten Sie mir zunächst, Ihnen für Ihre hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Epidemiologie zu gratulieren. Sie und Ihr Stab beim USAMRIID haben uns an vielen nützlichen Erkenntnissen teilhaben lassen. Wir hoffen auch in Zukunft auf eine Weiterführung dieser Beziehung.

Jedoch können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Reform des Reise- oder Frachtverkehrs auf unseren internationalen Luftwegen vornehmen. Ein solcher Schritt wäre wirtschaftlich katastrophal. Ich bin sicher, dass Sie die Reaktion des Präsidenten auf einen solchen Vorschlag verstehen können. Ich möchte hinzufügen, dass er hinsichtlich der ernstlichen Natur einer biologischen Bedrohung mit Ihnen übereinstimmt, ob sie nun aus Afrika, Südamerika oder den Rocky Mountains von Colorado erfolgt.

Wir haben die Beobachtung viraler Gefahrenherde, wie Sie vorgeschlagen haben, in Afrika verstärkt, doch im Moment können wir keine Schritte einleiten, die das Wachstum unserer Wirtschaft behindern könnten.

Maj. Gen. Francis Sherman

US Army, Pentagon

E-Mail-Fenster

Von: Anna Demilio <[email protected]>

An: Francis Sherman <[email protected]>

Datum: 14. September 2006, 17:48:45

Betr.: Re: Re: Epidemiologische Empfehlungen bez. neuer Funde / Aktueller Ausbrüche / Spez. ländl. Bereich

General,

Frank, wie viele Senatoren haben über Deine Schulter geschaut, als Du diesen gönnerhaften Scheiß geschrieben hast?

Lt. Col. Anna Demilio

US Army, Medizinisches Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten

/Ende

Schnellantwort Optionen: MENÜ anklicken

Von: Francis Sherman <[email protected]>

An: Anna Demilio <[email protected]>

Datum: 14.9.06, 20:11:09

Betr.: Re: Re: Re: Epidemiologische Empfehlungen bez. neuer Funde / Aktueller Ausbrüche / Spez. ländl. Bereich

Anna,

es waren drei, und ein stinksaurer Botschafter aus Kenia. Man macht sich schwer unbeliebt, wenn man anfängt, über Dinge zu reden, die unsere Leute Gewinne kosten. Ich kriege vermutlich noch einen Anschiss, wenn sie rauskriegen, dass ich mich deswegen mit dir auseinandersetze. Du bist mir was schuldig, weil ich verhindert habe, dass sie gleich zu Dir rausgefahren sind, um deinen Laden zu schließen. Wenn sich da draußen ein Sturm zusammenbraut, wissen die ganz genau, was sie tun müssen. Aber erst nachdem sie ihn selbst gesehen haben.

Maj. Gen. Francis Sherman

US Army, Pentagon

E-Mail-Fenster

Von: Anna Demilio <[email protected]>

An: Francis Sherman <[email protected]>

Datum: 14. September 2006, 23:54:23

Betr.: Re: Re: Re: Re: Epidemiologische Empfehlungen bez. neuer Funde / Aktueller Ausbrüche / Spez. ländl. Bereich

General,

der Fehler der drei kleinen Schweinchen war der: Sie haben den Wolf an sich herangelassen. Es wäre schlauer gewesen, ihn über den Haufen zu schießen, als er den Weg heraufkam. Tja, dann lassen wir sie es halt auf ihre Weise machen. Und dann schauen wir mal.

Lt. Col. Anna Demilio

US Army, Medizinisches Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten

/Ende

ENDE KORRESPONDENZÜBERWACHUNG_

1Center for Disease Control; Seuchenschutzamt der Vereinigten Staaten

2US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases; Medizinische Forschungseinrichtung der US Army für Infektionskrankheiten

Mombasa, Rollfeld

9. Dezember 2006

10.32 Uhr

Eine einsame Gestalt lief auf den Kontrollturm zu und schwenkte dabei die Arme. Im Tower hielt ein hochgewachsener Mann ein Fernglas an die Augen und richtete es auf den Mann. Dann runzelte er die Stirn.

»Was macht der Typ da, verdammt?«, sagte Mbutu Ngasy zu einem seiner Kollegen. »Ruf die Sicherheit an. Die sollen ihn vom Rollfeld holen.«

Als Schichtleiter der Luftverkehrskontrolle war Mbutu auf dem regionalen Flughafen verantwortlich für glatte Starts und Landungen. Der Witzbold latschte mitten über das Hauptrollfeld. Er blockierte den Verkehr.

Mbutu schaltete das Funkgerät ein und sagte: »Flug 931, Position beibehalten. Ein Unbefugter befindet sich auf der Landebahn. Ende.«

»Verstanden, behalten Position bei, Ende«, kam die von leichten Störgeräuschen überlagerte Antwort.

Unterhalb des Kontrollturms sah Mbutu zwei Fahrzeuge der Sicherheit mit eingeschaltetem Blaulicht über den unbefestigten Boden neben dem Rollfeld düsen. Je näher sie dem Mann kamen, umso langsamer wurden sie. Dann blieb der Mann vor ihnen stehen und deutete wild auf die Baumreihe, aus der er ursprünglich hervorgeprescht war.

Mbutu hob erneut das Fernglas und konzentrierte seinen Blick auf die Gegend hinter dem Sicherheitspersonal und dem Unbefugten. Er schaute in Richtung der Bäume, denn natürlich fragte er sich, warum der Mann so aufgeregt war.

Fünfzig Meter weiter tauchten vier andere Personen auf und gingen ebenfalls mit festem Schritt auf die Gruppe auf dem Rollfeld zu.

Mbutu verzog das Gesicht und schob das Funkmikrofon an seine Lippen. »Sicherheit… Da kommen noch vier Typen aus dem Wald. Was ist da los? Eine Party? Ende.«

»Wir sehen sie.«

Ein Fahrzeug der Sicherheit löste sich von dem anderen und fuhr den vier Gestalten entgegen. Der einzelne Unbefugte wurde inzwischen mit Handschellen versehen. Er setzte sich nicht zur Wehr.

Mbutu sah, dass das andere Fahrzeug vor den vier Gestalten anhielt. Er sah auch, dass zwei Uniformierte aus dem Wagen stiegen. Sie hoben die Hände, deuteten auf den Wald und wiesen die Unbefugten an, dorthin zu verschwinden, wo sie hergekommen waren. Die Männer ließen sich jedoch nicht beirren.

Mbutu sah, dass einer der Uniformierten einen Schritt zurück machte und ungläubig den Kopf schüttelte. Dann zog er seine Pistole. Sein Kollege tat unmittelbar darauf das Gleiche. Obwohl Mbutu die Worte nicht hören konnte, die dort unten gesprochen wurden, glaubte er, dass einer der vier Unbefugten die Leute von der Sicherheit bedrohte.

Die Schüsse waren– im Gegensatz zu bloßen Worten– weithin hörbar und warfen Echos über das Rollfeld. Mbutu sah das Mündungsfeuer der schießenden Uniformierten. Dann sah er, dass Blut aus den Rücken ihrer Opfer spritzte.

Dann fiel seine Kinnlade fassungslos herab.

Die vier Unbefugten gingen einfach weiter.

Die Uniformierten feuerten nun schneller. Mbutu sah, dass einer der Männer ein leeres Magazin fallen ließ, um Platz für ein volles zu schaffen. Ein Unbefugter wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen und fiel zuckend zu Boden. Die drei anderen hatten die Uniformierten fast erreicht. Letztere standen nun mit dem Rücken an ihrem Fahrzeug und hatten keinen Fluchtweg mehr.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!