Die Karriere-Bibel - Jochen Mai - E-Book

Die Karriere-Bibel E-Book

Jochen Mai

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Beschreibung

Tag für Tag Karriere machen Aktualisierte Neuausgabe Jochen Mai ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist und weiß: Erfolg, das sind allenfalls zehn Prozent Leistung, dafür aber umso mehr Psychologie, Soziologie, Strategie, Diplomatie, Phantasie und Publicity. Er durchschaut die Mechanismen, wie und warum der eine aufsteigt und der andere nicht – und er erklärt uns, wie wir es anstellen, dass wir der »eine« und nicht der »andere« sind. Erfolg ist ein mehrdimensionales Spiel zwischen Kollegen, Konkurrenten, Chefs und Kunden. Dieses Buch gibt Ihnen die wichtigsten Tipps: Wie wir unsere Stärken stärken, Krisen meistern und mit Chefs, Kollegen und Veränderung zurechtkommen und vieles mehr.

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Seitenzahl: 716

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JOCHEN MAI

DIEKARRIERE BIBEL

Definitiv alles, was Sie für Ihren beruflichen Erfolg wissen müssen

Für Joël und Joshua

VORWORT

Hier und heute

Erfolg – das sind allenfalls zehn Prozent Leistung. Umso mehr zählen hierbei Psychologie, Soziologie, Strategie, Diplomatie, Publicity und ein Schuss Travestie. Das wusste schon Henry Ford, Gründer des gleichnamigen Autoherstellers, der davon überzeugt war, dass Erfolg allein darin bestehe, genau jene Fähigkeiten zu haben, die im Moment gefragt sind.

Wie ich darauf komme? Menschen sind soziale Wesen. Seit sie zusammen leben, gibt es so etwas wie Rangordnungen. Diese vereinfachen das Leben und reduzieren Kosten – bei Entscheidungen zum Beispiel. Ein hoher Rang verspricht Status, Ansehen und Macht und ist daher für viele erstrebenswert, auch aus so ganz banalen Gründen wie Fortpflanzungserfolg.

Hohe Rangstufen sind knapper als niedere. So entsteht Wettbewerb. Schon das Wort »Karriere« stammt vom französischen carrière und bedeutete einmal »Rennbahn«. Bei diesem Wettlauf nach oben ist jedoch jeder auf die Gunst der Ranghöheren angewiesen, während er zugleich das Verhältnis zu seinen Mitbewerbern austarieren muss. Spätestens seit der Mensch die Arbeitsteilung erfunden hat, gibt es diesen Wettbewerb nicht nur innerhalb von Gruppen und Organisationen, sondern auch zwischen selbigen. Erfolg ist also nie eindimensional, sondern stets ein mehrdimensionales Spiel, zwischen und über Gruppen hinweg, das mit Leistungswillen allein nicht zu gewinnen ist. Auch wenn manche das Gegenteil behaupten.

Aber keine Bange: In über 5000 Jahren Zivilisationsgeschichte hat sich zwar die Zahl der Spieloptionen vergrößert – jedoch nicht die der Regeln und Mechanismen, wie und warum der eine aufsteigt und der andere nicht. Die wirklich wichtigen Gesetze des Erfolgs ändern sich nie. Zum Glück! So passen sie in ein einziges Buch: Dieses.

Diese »Karriere-Bibel« ist, das sage ich ganz unbescheiden, aber zutreffend, die Essenz dessen, was Menschen aus unterschiedlichen Zeitaltern über Glück und Erfolg herausgefunden haben, ein Destillat aus weisen Worten kluger Denker, die ihrer Zeit voraus waren, aus wissenschaftlichen Studien, historischen Anekdoten und Allegorien, aus bewährten Strategien, von Sun Tzu bis Carl von Clausewitz, von Lucius Annaeus Seneca bis Niccolò Machiavelli sowie mehr als 200 Büchern und noch mehr Artikeln, die dazu geschrieben wurden.

Die ›Karriere-Bibel‹ ist nicht irgendein, sie ist der Leitfaden für Ihre berufliche Laufbahn. Die vorliegende Ausgabe ist komplett überarbeitet. Die erste ›Karriere-Bibel‹ erschien vor gut zehn Jahren. Sie wurde begleitet von meiner gleichnamigen Website: karrierebibel.de. Diese umfasst mittlerweile mehr als 3500 Artikel und Dossiers zu so ziemlich allem, was man für sein Berufsleben wissen muss. Und sie wird von mehr als drei Millionen Menschen gelesen – jeden Monat. Ein enormer Erfolg – und Glücksfall für Sie: So konnten in dieses Buch die Erfahrungen, Rückmeldungen und Kommentare aus rund zehn Jahren sowie jährlich rund 40 Millionen Lesern und Experten einfließen. Das macht die ›Karriere-Bibel‹ zu einem der umfassendsten wie verifiziertesten Bücher seiner Art. Einer Bibel für das komplette Berufsleben.

Im Gegensatz zur Heiligen Schrift handelt es sich hierbei allerdings nicht um göttliche Erkenntnisse, sondern um millionenfach erprobtes menschliches Wissen über die wichtigste Nebensache der Welt: Erfolg. Wenn Sie etwas über den Sinn des Lebens herausfinden wollen, empfehle ich die »Bibel«, die ich selbst schon mehrfach gelesen habe: Die Heilige Schrift beschreibt zahlreiche bemerkenswerte wie erfolgreiche Persönlichkeiten, von denen sich trefflich lernen lässt – nicht zuletzt, dass Glück und Erfolg eine Frage der richtigen Motive und Prioritäten sind.

Dieses Vademekum hingegen ist gedacht für Menschen, die nicht seitenweise Fachliteratur wälzen, Buch um Buch durchackern und mehrtägige Lebensführungsseminare besuchen wollen. Es soll Sie ein Jahr lang begleiten und im Leben wie Beruf unterstützen, Ihnen Tag für Tag, Schritt für Schritt und kompakt die wichtigsten und besten Erfolgsregeln an die Hand geben – beginnend im Januar mit den wesentlichen Punkten für den Karrierestart bis hin zum Dezember und der Frage, wann und wie man den optimalen Ausstieg findet. Alle genannten Empfehlungen und Übungen sind so konzipiert, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Zudem finden Sie am Ende jedes Abschnitts immer noch einen Link zu einem weiterführenden Artikel auf karrierebibel.de. Dort finden Sie nicht nur verlinkte Quellen und Studien, sondern oft auch kostenlose Selbsttests, Muster, Vorlagen und andere Downloads. Ein enormer Wissensfundus und Nutzwert für Sie, der über das Buch hinausgeht.

Vielleicht wissen Sie das eine oder andere auch schon. Klasse – dann setzen Sie es in die Tat um! Falls nicht, liefert Ihnen diese Lektüre wertvolle Anregungen und Anstöße. Ja, richtig gelesen, auch Anstöße sind dabei. Nicht jeder Tag wird Ihnen gefallen. Nicht jede Methode, nicht jede Strategie wird zu Ihnen passen. Das kann und soll sie auch nicht. Jeder Mensch ist anders: Der eine steht noch am Anfang seiner Laufbahn, der andere mittendrin. Zudem hat jeder eigene Werte und Ziele. Welche das sind, und wie Sie diese erreichen wollen – das ist allein Ihre Entscheidung. Die kann Ihnen keiner abnehmen: kein Freund, kein Coach und erst recht kein Autor. Trotzdem wird Ihnen dieses Buch helfen, Ihren Horizont zu erweitern, links und rechts Ihres Weges zu schauen sowie Alternativen und Abkürzungen kennenzulernen.

Um der Lesbarkeit willen habe ich auf einen Verweis auf beide Geschlechter verzichtet. In der Regel verwende ich die männliche Form – schließlich tun wir Männer uns mit dem Lernen schwerer. Trotzdem sind Männer wie Frauen gleichermaßen gemeint.

Wie Sie dieses Buch lesen, bleibt Ihnen überlassen: Sie können es wie ein Tagebuch lesen oder über das Stichwortverzeichnis gezielt nach den für Sie relevanten Themen suchen. Sie können das Buch aber auch in einem Rutsch durchackern. Nur laufen Sie dabei Gefahr, jene Erkenntnisse zu verpassen, die Sie nur entdecken, falls Sie sich die Zeit nehmen, die Texte für sich zu interpretieren. Und erst das macht Bücher individuell wertvoll. Wie sagte schon Horaz: »Nütze diesen Tag und am wenigsten traue dem nächsten!«

Dabei viel Erfolg!

JANUAR Orientierung, Bewerbung, Vorstellung – Der Weg zum Job

»Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, aber nur wenige in Bezug auf das Ziel.«

Friedrich Nietzsche, Philosoph

1.JANUAR◇◇◇Mutantenstadl – Rezepte für die Karriere gibt es nicht

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Dann, ein paar Tage später, schuf er den Menschen und er schuf ihn höchst individuell. Das war ein kreativer Kraftakt. Wir versuchen heute das Gegenteil. Unsere Lebensläufe gleichen sich an und heraus kommen Klone: Studium an einer namhaften Universität in Rekordzeit, Auslandspraktika, Fremdsprachenkenntnisse, gebleachtes Lächeln, modischer Kurzhaarschnitt, Lebenspartner – aber ungebunden.

Solche Nachwuchskräfte wollen hoch hinaus, haben die Laufbahn optimiert, ihren Lebenslauf genauso sorgfältig geplant wie die Radtour durchs australische Outback. Das alles mag strategisch sinnvoll und taktisch klug sein. Doch wird das Wichtigste dabei übersehen: die Persönlichkeit.

Fachwissen, strategisches Denken, praktische Erfahrungen – daran mangelt es heute kaum einem Berufseinsteiger. Schon vor Jahren haben sich die Universitäten den Wünschen der Wirtschaft angepasst, haben Fallstudien, Pflichtpraktika und Rhetorikkurse in ihre Studienpläne integriert, weil deren Bedeutung bei der Bewerberauswahl steigt. Beschäftigt und befördert werden so aber nur brillante Analytiker, deren Sozialkompetenz jedoch selten mit ihrem Ego und Intellekt Schritt hält. Es sind Intelligenzbestien im Wortsinn.

Zum Glück gibt es auch die Gegenbewegung: Unternehmen, die nach Charakter statt nach Inselbegabung suchen. Akademische Brillanz beflügelt nicht zwangsläufig Kreativität, mit sozialem Geschick steht sie gelegentlich sogar auf dem Kriegsfuß. Dabei werden diese Fähigkeiten immer wichtiger: Konzepte moderieren, Abläufe modernisieren, Mitarbeiter motivieren. Wer an der Uni reüssiert, kann im Team dennoch scheitern, wenn er Konflikten mit 08/15-Methoden begegnet.

Karrieristen denken zu linear. Sie haben gelernt, ihre Ziele geradlinig zu verfolgen, zur Not mit dem Kopf durch die Wand. Gefährlich. Je höher ein Mitarbeiter aufsteigt, desto mehr repräsentiert er das Unternehmen und dessen Werte. So lange alles glattgeht, reicht vielleicht auch eine glatte Führungsfigur. Sobald aber Spannungen auftauchen, zählt Substanz. Und die zeigt sich in der Persönlichkeit: Was Unternehmen erfolgreich macht, sind eben nicht hoch bezahlte Arbeitstiere und Windkanal-optimierte Mutanten, sondern Menschen, die nicht nur mit dem Verstand führen, sondern auch mit Empathie, die Vorbild sind, Werte leben, quer denken und visionieren.

Apropos: Besitzen Sie eine gefestigte Persönlichkeit?

Wenn Sie mögen, können Sie sich gleich zu Beginn einem kleinen Selbsttest unterziehen. Dazu habe ich Fragen für Sie zusammengestellt, die Sie bitte möglichst ehrlich beantworten und zugleich den Buchstaben ankreuzen, dessen Antwort am ehesten zu Ihnen passt.

Sie organisieren für Ihren Kunden einen Messestand und befinden sich in den letzten Zügen der Planung. Nun erhalten Sie einen Anruf und Ihr Kunde informiert Sie darüber, dass er doch alles anders machen möchte und erwartet nun von Ihnen, seine Sonderwünsche bis zum Messetermin umzusetzen. Wie reagieren Sie?

Ich gerate in Panik. Wie um Himmels willen soll ich das schaffen? Ich stürze mich in Arbeit. (A)

Den Stress lasse ich nicht an mich herankommen. Ich erkläre dem Kunden ruhig, wie viel Arbeit bereits in die aktuelle Planung geflossen ist und bestärke ihn darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind. (C)

Ich verdränge das Problem erst einmal. Ich habe schreckliche Angst, dass alles schiefgeht. (B)

Ich bin so wütend über die Sonderwünsche des Kunden und stelle ihm ein Ultimatum: Entweder er ist bereit, deutlich mehr für den Auftrag zu bezahlen oder unsere Zusammenarbeit ist beendet. (D)

Ein Praktikant hat Mist gebaut und beichtet Ihnen den Fehler. Nun müssen Sie den Fehler wieder ausbügeln und das bedeutet zusätzlichen Arbeits- und Zeitaufwand für Sie. Wie reagieren Sie?

Ich bin verärgert und geige dem Praktikanten erst einmal die Meinung. (D)

Ich sage nichts und ärgere mich im Stillen. (B)

Ich schaue mir die Arbeit des Praktikanten an und überlege, was davon verwertbar ist. Dann zeige ich ihm seine Fehler auf. Gemeinsam teilen wir uns die verbleibende Arbeit auf, um schnell zu einem Ergebnis zu kommen. (C)

Ich denke mir: »Alles Mist, was der da gemacht hat. Völlig unbrauchbar.« In meinem Kopf sehe ich all die negativen Auswirkungen, die der Fehler auf meine Arbeit hat. (A)

Ihre Firma hat ein neues Programm für die Arbeitszeiterfassung eingeführt. Sie kommen damit nicht zurecht. Was tun Sie?

Ich bitte meine Kollegen um Hilfe. Schließlich kann man nicht alles wissen. (D)

Ich kann unmöglich zugeben, dass ich nicht zurechtkomme. Was sollen die anderen nur von mir denken? (A)

Ich schiebe die Sache erst einmal auf. Das hat doch noch Zeit, oder? (B)

Ich erkenne, dass ich die Funktionsweise noch nicht verstanden habe und lese mich ein. (C)

Ihr Chef bittet Sie zu einem persönlichen Gespräch. Er teilt Ihnen mit, dass er unzufrieden mit Ihrer Arbeit ist und kritisiert Sie für die Betreuung dieses Projekts. Wie reagieren Sie?

Ich bin am Boden zerstört, zweifle daran, meinen Job gut zu machen, und habe Angst davor, entlassen zu werden. (A)

Ich höre mir die Kritik an und frage nach Input, was ich anders machen könnte. (C)

Ich rechtfertige mich für mein Handeln und suche nach Erklärungen. (B)

Ich bedanke mich für das Feedback und versichere, dass ich künftig anders vorgehen werde. (D)

Sie haben einen Fehler gemacht und damit einen wichtigen Kunden verprellt. Wie gehen Sie mit der Situation um?

Ich prüfe, was schiefgelaufen ist, und suche nach Möglichkeiten, den Fehler künftig zu vermeiden. (C)

Eigentlich kann ich gar nichts dafür, die Wünsche des Kunden waren von Anfang an nicht zu erfüllen. (B)

Ich zerfleische mich für diesen Fehler und denke immer wieder darüber nach, was wäre, wenn ich anders gehandelt hätte. (A)

Ich akzeptiere, dass man es nicht immer allen Recht machen kann und stecke umso mehr Energie in die Gewinnung neuer Kunden. (D)

Im Job lief es schon seit Langem nicht gut. Nun haben Sie die Kündigung erhalten. Wie reagieren Sie?

Ich bin am Boden zerstört und sehe mich bereits den Hartz-

IV

-Antrag ausfüllen. (A)

Mir war klar, dass es früher oder später so kommen musste. Ich nehme mir die Zeit, um meine Situation zu analysieren und herauszufinden, was ich wirklich will. (C)

Ich gebe dem Chef die Schuld für meine Situation. (B)

»Ich werde einen besseren Job finden«, mit diesem Gedanken mache ich mich auf die Suche. (D)

Sie wollen Ihr Hobby zum Beruf machen und haben sich mit Ihrer Idee selbstständig gemacht. Doch es läuft nicht wie erwartet. Wie reagieren Sie?

Ich beiße die Zähne zusammen und mache weiter. (D)

Ich gebe frustriert auf. War eh eine blöde Idee. (B)

Ich aktiviere mein Netzwerk, frage Freunde und Bekannte, was ich tun könnte, damit das Geschäft besser läuft. (C)

Ich bereue, den Schritt getan zu haben, und sehe bereits alles den Bach runtergehen. (A)

Zählen Sie bitte jetzt zusammen, für welche Antwortoption Sie sich am häufigsten entschieden haben, A, B, C oder D?

Sie haben sich mehrheitlich für A entschieden?

Mit Stress und Druck können Sie nur schwer umgehen. Sie tendieren dazu, das Negative in den Fokus zu rücken, und sehen sich dann vor einer unlösbaren Aufgabe. Ihre Angst vor dem Scheitern ist allerdings meist unbegründet. Dahinter stecken letztlich Selbstzweifel. Nehmen Sie sich einen Moment und halten Sie sich die eigenen Stärken und Kompetenzen vor Augen. Glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Und stehen Sie vor großen Herausforderungen, teilen Sie diese in kleine Schritte. Einen Berganstieg schafft man schließlich auch in Etappen.

Sie haben sich mehrheitlich für B entschieden?

Problemen gehen Sie am liebsten aus dem Weg. Oft schieben sie diese vor sich her oder hoffen, dass sie sich von alleine erledigen. Oder Sie geben den Umständen die Schuld. Machen Sie das nicht. Damit geben Sie letztlich die Handlungskontrolle aus der Hand. Sie selbst können am meisten für Ihren Erfolg tun – nicht andere. Nehmen Sie das Lenkrad wieder in die Hand, werden Sie aktiv und trauen Sie sich etwas zu. Sie schaffen das!

Sie haben sich mehrheitlich für C entschieden?

Sie besitzen eine gefestigte Persönlichkeit. Vor schwierigen Situationen schrecken Sie nicht zurück, analysieren die Lage und suchen nach der besten Lösung. Obendrein behalten Sie dabei meist einen kühlen Kopf … Klasse! Ihre Schwäche liegt allenfalls darin, zu meinen, alles alleine schaffen zu können. Das aber geht meist schief. Suchen Sie sich hier und da also ruhig Unterstützung. Das ist keine Schwäche, sondern eine Stärke!

Sie haben sich mehrheitlich für D entschieden?

Probleme und Hindernisse gehen Sie offensiv an. Für alles gibt es eine Lösung – zur Not die mit dem Kopf durch die Wand. Gefährlich! Sie besitzen zwar eine gesundes Selbstbewusstsein und eine optimistische Lebenseinstellung. Aber es fällt Ihnen nicht immer leicht, Ihre Emotionen zu kontrollieren. Das führt dann nicht selten zu Kurzschlusshandlungen oder Aktionismus. Mehr Geduld und ein kühlerer Kopf täten hier gut.

Sie sehen: Das eine Kochrezept für die Karriere gibt es nicht. Allein dieses Buch enthält mehr als 366 Ratschläge, Strategien, Konzepte. Seine Zukunftspläne nach wenigen Standards auszurichten wäre also ziemlich dämlich. Und unkreativ dazu.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/big-five/

2.JANUAR◇◇◇Preisfrage – Wie der Erfolg auf den Charakter wirkt

Karriere hat ihren Preis. Das muss deshalb am Anfang erwähnt werden, weil es üblicherweise an dieser Stelle vergessen wird und vielen erst wieder einfällt, wenn der Preis längst zu hoch ist. Dabei ist der größte Kostenfaktor der am stärksten ignorierte: die Zeit.

Beruflicher Erfolg stellt sich nur ein, wenn man mehr und Besseres leistet als andere. Folglich bleibt weniger Freiraum für eigene Belange – die Familie, Kinder, Freunde, Hobbys. Anfangs fällt das nicht auf, die Freunde und Partner haben vielleicht ähnliche Ambitionen. Doch irgendwann fallen die Partys aus, weil man noch arbeiten muss; der Urlaub beschränkt sich auf Wochenenden mit dem Smartphone und Netflix; Freundschaften mutieren zu Zweckgemeinschaften. Die Einsamkeit wächst.

Erfolg erfordert Kompromisse. Doch opfern viele auch Werte: Wozu schweigt man sehenden Auges? Wozu sagt man noch Ja, wenn das Gewissen bereits Nein schreit? Oft ist das ein schleichender Prozess. Konzessionen beginnen mit Sprache, dann werden Verhaltensweisen angeglichen, zum Schluss folgt die moralische Rechtfertigung über den Brauch, »Das machen hier alle so!«.

Wer solche Kompromisse zu oft schließt, wird sich selbst immer fremder, bis er nur noch eine Hülle ist – eine so dickfellige, dass sie auch ohne Rückgrat aufrecht stehen kann.

Verantwortung zu übernehmen, verändert den Charakter. Es ist schwer zwischen Effizienz und Menschlichkeit zu oszillieren, ohne dabei innerlich zu zerreißen. Der permanente Leistungsdruck und die offenen wie versteckten Anfeindungen bleiben meist nicht folgenlos.

Erfolg ist und bleibt eine Frage der Balance eigener Ziele. Es müssen Prioritäten gesetzt werden – für eine Woche genauso wie für einen Monat oder ein Jahr. Entscheidungen zu reflektieren, Kritik zuzulassen, eine gesunde Distanz zum eigenen Status zu bewahren, Bodenhaftung zu behalten – das sind wirksame Gegenmittel. Vor allem aber: den Preis im Auge zu behalten, den man gerade noch bereit ist zu zahlen.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/prioritaten-setzen/

3.JANUAR◇◇◇Selbstauslöser – Ohne Reflexion kein Fortkommen

Dee Hock, Gründer und langjähriger Chef von VISA, hat sich viele Jahre mit Managementfragen auseinandergesetzt und kam irgendwann zu folgender Überzeugung: Wer den Erfolg sucht, sollte mindestens 50 Prozent (!) seiner Zeit in das Selbstmanagement investieren, um seine Ziele, Prinzipien, Motive und sein Verhalten besser zu verstehen und zu verfolgen. Zu 25 Prozent sollte er versuchen, jene zu beeinflussen, die über ihm stehen, sowie 20 Prozent in das Führen von Kollegen, Kunden oder Konkurrenten investieren. Die Zeit, die dann übrig bleibt, gehört denen, für die man verantwortlich ist.

Eine überraschende Gewichtung, nicht wahr? Seinen eigenen Charakter, sein Temperament und seine Worte im Zaum zu halten, ist ein unendlich anstrengender Akt – und der meist-ignorierte.

Das Gros der Menschen verbringt lieber Zeit damit, anderen den Weg zu weisen, oder sie lenken sich ab, um sich bloß nicht mit sich selbst zu beschäftigen. Fernsehen, Partys, Gesellschaften bieten reizvolle Alternativen. Ein unheiliger Kraftakt. Wie kann einer andere führen, wenn er nicht einmal sich selbst im Griff hat, geschweige denn weiß, was er will?

Am Anfang einer Karriere – aber gerne auch zu Beginn eines Jahres – steht deshalb die Selbstanalyse. Weise Menschen nutzen den Jahresbeginn zur Selbstreflexion, sie klären, was gut war, was verbesserungswürdig, was sie gelernt haben, welche Fehler sie abgelegt, welche Fähigkeiten sie weiterentwickelt haben und was der nächste Schritt sein muss. Diese zehn Orientierungsfragen sollten Sie sich daher immer wieder stellen – nicht nur am Jahresanfang:

Was will ich in meinem Leben erreichen?

Was macht mich zutiefst glücklich?

Was ist mir bisher besonders gut gelungen?

Bringt mich meine Arbeit meinen Zielen näher?

Woran bin ich bisher gescheitert?

Was habe ich (daraus) gelernt?

Was sind meine persönlichen Stärken?

Was will ich künftig anders machen?

Was sollte ich öfter tun?

Was kann ich (heute) unternehmen, um meinem Ziel näher zu kommen?

Schreiben Sie sich diese Ziele und To-Dos ruhig auf: Während des Schreibens wird vielen erst bewusst, was sie damit verbinden. Mit dem Selbstmanagement ist es wie mit dem Zuknöpfen eines Hemdes: Einmal falsch angesetzt, kriegt man den Rest nur schwer auf die Reihe.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/selbstreflexion/

4.JANUAR◇◇◇Wechselkurs – Fortschritt braucht Konstanz

Manche meinen, Fortschritt und Konstanz schließen sich aus. Ein Irrglaube! Wer keine Konstante kennt, kann nicht navigieren, und wer nicht weiß, woher er kommt, kann kein Ziel ansteuern.

Denken Sie an Unternehmen: Ihre Konstanten sind ihre Marken, ihre Kultur, ihre Werte. Sie sorgen intern für Orientierung. Die Mitarbeiter können sich damit identifizieren, neue Mitarbeiter werden durch sie besser integriert. Nach außen wirken sie vertrauensbildend und helfen, sich vom Wettbewerb abzusetzen.

Coca-Cola – die bekannteste Marke der Welt – ist ein gutes Beispiel dafür. Eines Tages kamen die Manager auf die Idee, den Schriftzug und die typische Flaschenform auszutauschen, um Fortschritt zu symbolisieren. Es war ein Flop, die Kunden protestierten. Ihnen fehlte die Identifikation. Seitdem bringt Coke zwar neue Brausen auf den Markt, die Symbole aber bleiben.

Wolfgang Momberger, Chef der Markenberatung Brandnet weiß zu berichten, dass die Erfolgsquote neu eingeführter Produkte bei Procter & Gamble bei über 75 Prozent liegt. Andere Unternehmen erreichen laut Momberger im Schnitt nur 30 Prozent. Der Unterschied sei, dass Procter alle Erfahrungen aus bisherigen Einführungen penibel dokumentiert. So begehen sie denselben Fehler nicht zweimal. Kein erfolgreicher Fortschritt ohne Erfahrung!

So ist es auch mit der Karriere. Sie können die Richtung, Ihren Job, Ihre Position wechseln. Aber ohne Konstanten geraten Sie ins Schleudern, denn Sie stehen für nichts – außer für Anpassungsfähigkeit. Erst durch Werte, denen Sie treu bleiben, werden Sie zu einer Integrationsfigur, einem Freund und Kollegen, den man achtet und dem man vertraut. Diese Fixpunkte müssen Sie selbst bestimmen. Am besten noch heute. Notieren Sie sich drei Werte, für die Sie stehen wollen:

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/fortschritt-braucht-konstanz/

5.JANUAR◇◇◇Über Anstrengung – Was Leistungsträger auszeichnet

Jobsicherheit gibt es nicht. Kein Unternehmen kann das versprechen. Der Einzige, der etwas dafür tun kann, sind Sie selbst. Ein bedeutender Mitarbeiter zu werden, auf den das Unternehmen nur schwer verzichten kann, ist der beste Schutz davor, seinen Job zu verlieren. Verwechseln Sie das bitte nicht mit Unersetzbarkeit im Wortsinn. Jeder Mensch ist ersetzbar. Und jeder Chef tut gut daran, sein Unternehmen so aufzubauen, dass es auch dann überlebt, wenn tragende Talente abwandern.

Vielmehr geht es um Mitarbeiter, die dank ihrer Leistung und Leidenschaft essenziell sind für den Erfolg des Unternehmens.

Wie also wird man ein Leistungsträger?

Das Erste: Strengen Sie weniger an! Nicht: Strengen Sie sich weniger an, sondern machen Sie weniger Mühe. Es gibt Mitarbeiter, die saugen einem die letzte Kraft aus dem Leib. Egal, wie gut sie im Job sind, sie nerven. Ganz vorn dabei ist der Denkfaule. Das sind Leute, die mit guten Ideen starten, dann aber müde werden, sie zu Ende zu denken. Sie mögen gute Absichten haben, trotzdem bleiben sie Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Sie sind wie Kinder, die sich einen Hund wünschen, ohne darüber nachzudenken, wer hinterher Gassi geht, den Tierarzt bezahlt und sich im Urlaub darum kümmert.

Das Zweite: Nachteilig ist es auch, sich die Rosinen herauszupicken und die unangenehme Arbeit anderen zu überlassen. Jeder Job hat lästige Teile, und jeder im Betrieb hat schnell heraus, welche das sind. Man sammelt weder Sympathie- noch Karrierepunkte, indem man sich davor drückt. Leistungsträger erledigen diesen Part ohne zu murren.

Das Dritte: Sparen Sie Zeit. Selbst produktive Mitarbeiter können ein Unternehmen belasten – wenn sie für ihre Arbeit zu viele Ressourcen beanspruchen. Wer seinem Chef jeden Fortschritt mitteilt, erhöht zwar seine Sichtbarkeit, senkt aber zugleich die Produktivität des Chefs. Der hat nicht bloß Zeit für Tausendsassas. Es geht darum, das richtige Maß zu finden: zwischen Engagement und der Energie, die man bindet.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/leistungstrager/

6.JANUAR◇◇◇Außerplanmäßig – Warum Karrierepläne nichts taugen

Nicht wenige Karrierecoaches empfehlen, einen Karriereplan aufzustellen. Ich halte davon nichts – und sage Ihnen auch warum: Schon umgangssprachlich wird Karriere gemacht – nicht von langer Hand geplant. Neben Leistung und Entschlossenheit, handwerklichem Geschick und dem Beachten einschlägiger Regeln gehört oft eine gute Portion Glück dazu. Und die lässt sich nicht planen.

Ein Karriereplan ist ein Korsett, das Sie in einer Zeit erstellen, in der Ihnen die Praxis und die Gepflogenheiten Ihres Jobs in der Regel noch gar nicht im Detail bekannt sind. Karrierepläne sind eine theoretische Vision – meist zielen sie an der Realität meilenweit vorbei. Außerdem machen sie blind.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es spricht nichts dagegen, sich zu überlegen, wo man in den nächsten drei bis fünf Jahren beruflich stehen will und wie man dorthin kommt. Doch wer krampfhaft auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich eine Chance, die sich abseits des Weges auftut. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die Traumkarrieren hervorgebracht haben – auch wenn mancher Manager im Nachhinein dazu neigt, seinen Aufstieg als von langer Hand geplant darzustellen. Sich frühzeitig festzulegen, hieße mit Scheuklappen durchs Leben zu rennen.

Die einzig sinnvolle Empfehlung kann nur lauten: Bleiben Sie offen und flexibel. Formulieren Sie für sich wichtige Ziele – Positionen, in denen, Orte, an denen, Unternehmen, für die Sie arbeiten wollen. Überlegen Sie sich, welche Voraussetzungen Sie erfüllen, welche Fähigkeiten Sie ausbauen oder noch trainieren müssen, um dorthin zu gelangen. Aber seien Sie genauso wachsam und bereit, auf Veränderungen jederzeit zu reagieren und den Plan komplett zu beerdigen. Improvisation ist das halbe Leben, Pläne sind nur halbe Sachen.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/improvisieren-lernen/

7.JANUAR◇◇◇Eignungstest – Prüfen Sie jedes Jobangebot!

Es gibt diesen Moment im Kino, den jede Schauspielerin aus dem Effeff beherrscht. Sie schaut intensiv in die Kamera, lächelt und der Zuschauer glaubt: Sie meint mich!

Gute Recruiter haben den Trick genauso drauf. Sie werben in Stellenanzeigen mit »großartigen beruflichen Perspektiven«, »spannenden Herausforderungen« und einem »fairen Gehalt«. Wer will das nicht? Geben Sie solchen Versprechungen trotzdem nicht sofort Ihr Ja-Wort. Erstens, weil Zögern begehrenswerter macht; zweitens, weil Sie jedes Jobangebot genau unter die Lupe nehmen sollten. Achten Sie immer auf:

Jobbezeichnung: Als was wird man eingestellt?

Beschäftigungsart und -dauer: Für Jobsuchende besonders wichtig: Ist die Stelle befristet oder unbefristet? Ist es eine Vollzeitanstellung, Teilzeit oder nur eine Aushilfsposition?

Beschäftigungsbeginn: Ab wann ist die Stelle frei?

Informationen zu Arbeitsbedingungen: Wo wird gearbeitet – im Büro, Home Office oder hauptsächlich auf Dienstreisen? Wie sind das Team und die Atmosphäre?

Muss- und Kann-Qualifikationen: Für jede Position gibt es Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Das sind die Muss-Qualifikationen, ohne die ein Bewerber keine Chance hat. Sie erkennen diese an Formulierungen wie: Voraussetzungen sind…, Von Bewerbern erwarten wir…, Erforderlich für die Tätigkeit sind…, Kandidaten bringen… So genannte Kann-Qualifikationen sind dagegen nicht zwingend erforderlich, sondern ein Pluspunkt, mit denen sich Kandidaten von der Konkurrenz abheben können. Die Formulierungen hierfür sind flexibler gestaltet: Wünschenswert wäre…, Von Vorteil ist…, Erwünscht sind… Muss- und Kann-Qualifikationen sind für die Bewerbung von großer Bedeutung und sollten entsprechend erwähnt werden.

Informationen zum Unternehmen: In welcher Branche ist der Arbeitgeber tätig? Was sind seine Kernkompetenzen, Produkte oder Dienstleistungen?

Informationen zum Bewerbungsverlauf: Über welche Kanäle soll die Bewerbung eingereicht werden? Und welche Unterlagen müssen eingereicht werden: Reicht eine Kurzbewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf oder werden darüber hinaus Zeugnisse oder Arbeitsproben erwartet?

Kontaktdaten: Wie können Sie als Bewerber das Unternehmen erreichen? An wen soll die Bewerbung adressiert sein?

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/stellenanzeigen-richtig-lesen/

8.JANUAR◇◇◇Mappenstil – Grundregeln für die Bewerbung

Wie sieht die perfekte Bewerbungsmappe aus? Edle Hülle? Chronologischer Lebenslauf? Eingescannte Fotos? Vieles von dem, was in Bewerbungsratgebern steht, fällt ins Reich der Moden und Mythen. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung, Gesprächen mit Personalern und Feedback auf Karrierebibel.de weiß ich, was wirklich funktioniert: Übersichtliche Substanz ohne jeden Schnickschnack.

Eine erfolgreiche Bewerbung ist ein komplexes Gebilde aus mehreren Puzzlesteinen. Folgende Bausteine sind dabei essenziell:

das

Anschreiben

oder Bewerbungsschreiben.

der

Lebenslauf.

die

Anlagen

(Zeugnisse, Zertifikate, Referenzen).

Das zusammengefügte Ergebnis nennt sich dann Bewerbungsmappe beziehungsweise »vollständige Bewerbungsunterlagen«. Weglassen dürfen Sie nichts davon:

Bevor wir in den kommenden Tagen mehr ins Detail gehen, habe ich Ihnen zur besseren Übersicht eine Checkliste für die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt:

MUSS

Bewerbungsanschreiben (maximal 2 Seiten)

Lebenslauf (maximal 3 Seiten)

Ausbildungszeugnisse (Kopien, nie Originale!)

Arbeitszeugnis(se) (auch nur Kopien)

KANN

Deckblatt (als Übersicht)

Bewerbungsfoto (im Lebenslauf)

Fortbildungen (nur für den Job relevante)

Kopie des Führerscheins (falls verlangt)

Kopie des Führungszeugnisses (falls verlangt)

Was nicht in die Bewerbung gehört:

Tippfehler (Rechtschreibprüfung machen!)

Anschreiben

Absender (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse)

Datum (rechts)

Empfänger (Firma, Vor- und Zuname des Adressaten, Adresse)

Kein Bewerbungsfoto (nur im Lebenslauf)

Betreff (mit konkretem Bezug zur Stellenanzeige)

Anrede (möglichst persönlich, nie: »Sehr geehrte Damen und Herren«)

Origineller Einleitungssatz

Bezug zum Unternehmen

Motivation

Kurzdarstellung des eigenen Profils, Stärken und Soft Skills (mit Beispielen!)

Hinweis auf Kündigungsfristen und möglichen Eintrittstermin

Gehaltsvorstellungen (falls verlangt)

Abschlussformulierung

Grußformel und Unterschrift

Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse)

Lebenslauf

Persönliche Daten (Name, Geburtstag/-ort, Anschrift)

Familienstand und Staatsangehörigkeit

Beruflicher Werdegang (»amerikanisch« bedeutet jüngste zuerst. Derzeit übliche Variante.)

Schul- und Ausbildung

Besondere Qualifikationen (Weiterbildung, Zertifikate, Sprachen)

Interessen (Mitgliedschaften, soziales Engagement, Hobbys)

Ort, Datum, Unterschrift

Was nicht in den Lebenslauf gehört:

Angaben zu Eltern oder Angehörigen

Beruf der Eltern

Gehaltsvorstellungen

Der Begriff »arbeitslos« (besser: »arbeitssuchend«)

Persönliche Kommentare zu Positionen (nur Fakten!)

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/bewerbungsmappe/

9.JANUAR◇◇◇Anschreiben – So schärfen Sie Ihr Profil

Personaler bemängeln regelmäßig Bewerbungsschreiben, die ihre Laune mies machen. Dabei sind erfrischende Anschreiben keine Geheimwissenschaft wie etwa schmackhafte Kantinengerichte. Sie folgen einfachen Regeln:

Wo der Lebenslauf das Profil eines Bewerbers schärft, spiegelt das Anschreiben seine Motivation. Es genügt nicht, die Höhepunkte der eigenen Biografie zu wiederholen. Wichtiger ist, dem Adressaten zu zeigen, warum man sich auf diese Stelle bewirbt und warum man der Beste dafür ist. Soziale Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund. Auf sie achten Personaler vor allem. Sie klischeefrei zu formulieren ist schwierig, aber essenziell. Bei einem Satz wie »Ich bin team- und konfliktfähig…« zählen Recruiter nur die Tage bis zu ihrer Pension. Das muss subtiler verpackt werden.

Grundsätzlich gilt: Überlegen Sie genau, welche Talente, welche Erfahrungen, welches Wissen exklusiv Sie mitbringen und wo Sie das im neuen Job gewinnbringend einsetzen können.

Entscheidend ist, dass Sie für den Leser und dessen Interessen schreiben. Der Personaler muss eine leere Stelle besetzen – möglichst schnell, möglichst optimal. Der Eindruck, den Sie im Anschreiben erzeugen, muss also sein: Da ist einer, der unser Geschäft versteht und mein Problem löst! Was nicht funktioniert: Fähigkeiten anbieten, die der ausgeschriebenen Stelle nicht entsprechen. Motto: »Ich habe zwar keine Erfahrung im Marketing, aber ich interessiere mich für Werbung.«

Zum Schluss zum Aufbau. Jedes Anschreiben besteht letztlich aus vier Teilen:

Einleitung: Idealerweise beginnt Ihr Anschreiben mit einem Knall, Ihrer Motivation (für diesen Job), Ihrem stärksten Argument und einem originellen Satz. Lassen Sie dabei kurz und subtil einfließen, dass Sie Ihre Hausaufgaben gemacht und sich mit dem Unternehmen, seinen Produkten, seiner Kultur bereits intensiv beschäftigt haben. Die Betonung hierbei liegt allerdings auf kurz und subtil. Also bitte nicht zu dick auftragen. Mehr als drei bis vier Zeilen haben Sie nicht.

Hauptteil: Er dient dem Eigenmarketing und der Darstellung Ihrer sozialen Kompetenzen. Hier macht der Bewerber klar, welche Stärken, Erfahrungen er oder sie mitbringt. Wichtig ist, dass Sie nicht alles aufzählen, was Sie können oder in einem Berufswahltest über sich herausgefunden haben, sondern nur auswählen, was zu dem Job passt, auf den Sie sich bewerben.

Unternehmensbezug: Hier wird eine Verbindung zum Arbeitgeber in spe hergestellt und der einzigartige Mehrwert begründet, den Ihre Kompetenzen in der angepeilten Stelle schaffen. Es geht also darum, einen Bezug zwischen Ihrem Werdegang und der Stellenanzeige beziehungsweise dem angepeilten Job herzustellen. Man könnte auch sagen: Sie spinnen hier den roten Faden, damit Ihr Karriereschritt so wirkt wie eine natürliche Entwicklung, die in diesem Unternehmen münden muss. Die Reihenfolge dieser ersten drei Punkte ist nicht fix, sondern flexibel.

Schlussteil: Am Ende können Sie sich in einem Schlusssatz für das Interesse bedanken, nennen – falls verlangt – Ihre Gehaltsvorstellung oder den Eintrittstermin und stellen heraus, dass Sie sich über einen Vorstellungstermin freuen. Dann noch die passende Grußformel und Ihre Unterschrift.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/bewerbungsschreiben/

10.JANUAR◇◇◇Was bisher geschah – Der perfekte Lebenslauf

Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Er wird in der Regel zuerst gelesen (auch wenn er nicht obenauf liegt). Und er ist Ihre erste Arbeitsprobe. Seine Gestaltung zeigt bereits, wie gewissenhaft oder sorgfältig ein Bewerber ist!

Ob der Lebenslauf »amerikanisch« – also mit der aktuellen Position zuerst – oder »chronologisch« verfasst wird, ist Geschmacksache und variiert von Personaler zu Personaler. Doch eher üblich ist derzeit die »amerikanische« Variante. Wichtiger ist, dass das curriculum vitae schnell erfasst werden kann. Die wenigsten Personalentscheider investieren hierfür mehr als fünf Minuten. Das Wesentliche muss also sofort ins Auge springen.

Bewährt hat sich hierbei der sogenannte »tabellarische Lebenslauf«. Der hat eine Länge von zwei, maximal drei DIN-A4-Seiten und folgt einem klassischen Aufbau:

Persönliche Daten: Vor- und Nachname, Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse

Angestrebte Position: Dieser Eintrag ist kein Muss, aber ein psychologischer Trick. Sie beziehen sich damit auf die ausgeschriebene Stelle und bekräftigen Ihren Berufswunsch. Kleine Zeile, großer Effekt!

Beruflicher Werdegang: Berufliche Stationen (lückenlose Angaben nach dem Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ: Unternehmen, Ort und Tätigkeit), Praktika, relevante Studentenjobs oder geringfügige Beschäftigungen

Ausbildung: Studium (mögliche Stipendien), Ausbildung, Schulbildung und Schulabschlüsse (inklusive Abschlussnote)

Qualifikationen und Kenntnisse: Sprachkenntnisse, Zertifikate, Computerkenntnisse (z.B. Typo3, HTML …), Designkenntnisse (z.B. Photoshop), Weiterbildungen und Workshops

Interessen und Hobbys: Hobbys runden das Bild einer Persönlichkeit ab und werden von Personalern durchaus mit Interesse gelesen. An dieser Stelle können Sie sich also differenzieren, etwa durch: Ehrenamt, Auslandserfahrung, Sprachreisen, Auszeichnungen, Stipendien, Publikationen, Referenzen. Erwähnt wird aber nur, was für die Stelle qualifiziert und relevant ist.

Ort, Datum und Unterschrift: Immer handschriftlich in den Lebenslauf einfügen. Das Datum unterstreicht dessen Aktualität und signalisiert: Dieser Lebenslauf wurde nicht recycelt.

Dieser Aufbau des tabellarischen Lebenslaufes lässt sich beispielsweise in der Textverarbeitung WORD besonders leicht als Tabelle mit 2 Spalten (alternativ nutzen Sie die TAB-Taste – NIE die Leertaste!) einrichten.

Falls Sie noch ein Bewerbungsfoto in den Lebenslauf einfügen (seit Inkrafttreten des AGG müssen Sie das nicht mehr), verwenden Sie bitte nur hochwertige Fotos, nichts aus dem Automaten, keine Schnappschüsse oder Selfies, und das Foto als Abzug aufkleben, nicht einen Ausdruck verwenden. Standardformat: 6 mal 9 Zentimeter. Motiv: Porträt in Business-Kleidung und mit gepflegten Haaren. Das Foto kommt auf den Lebenslauf rechts oben in die Ecke. Befestigt mit Klebestift, nicht mit einer Büroklammer.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/tabellarischer-lebenslauf/

11.JANUAR◇◇◇Wahrheit oder Pflicht – Lügen in der Bewerbung

Es kommt öfter vor, als viele meinen: Mehr als jeder dritte Bewerber macht falsche Angaben im Lebenslauf oder im Anschreiben. Die meisten lügen in der Bewerbung bei Angaben zum früheren Job, den Erfahrungen und Erfolgen. Andere frisieren die Bewerbung bei Praktika, Sprachkenntnissen, Bildungsabschlüssen oder gar Abschluss- und Arbeitszeugnissen. Riesenfehler!

Fliegt der Schwindel auf, steht nicht nur die Karriere, sondern auch der Arbeitsplatz auf dem Spiel. Falschangaben in den Bewerbungsunterlagen und Lebenslaufkosmetik können zur fristlosen Kündigung führen – auch noch Jahre nach der Probezeit.

Kritisch und juristisch heikel wird es immer bei Falschangaben und handfesten Lügen zu …

fachlichen Qualifikationen,

Ausbildungsabschlüssen, Bachelor- und Masterabschlüssen,

Arbeitszeugnissen und Noten (aller Art),

bisherigen Arbeitgebern,

Tätigkeitsschwerpunkten und (messbaren) Erfolgen im alten Job.

Das ist dann schon Hochstapelei, im Einzelfall sogar Urkundenfälschung. Und dafür kassiert so manch übereifriger Bewerber später die Quittung. Arbeitsrichter halten dies für kein Kavaliersdelikt, die Rechtsprechung ist da recht eindeutig: Wer seine Bewerbungsunterlagen fälscht, riskiert die fristlose Kündigung. Arbeitgeber können den Arbeitsvertrag dann auch Jahre später noch wegen arglistiger Täuschung anfechten. Folge: Der Arbeitsvertrag ist nichtig, das Arbeitsverhältnis also sofort beendet und der Arbeitsplatz futsch. Arbeitgeber können mitunter sogar Schadenersatz verlangen.

Urkundenfälschung kann wiederum mit bis zu fünf Jahren Haft oder einer saftigen Geldstrafe geahndet werden. Allein der Versuch ist eine Straftat. Wer sich mit Lügen im Lebenslauf den Job erschleicht, riskiert also viel. Eine Verjährungsfrist gibt es zwar – sie läuft aber erst an dem Tag ab, an dem der Arbeitgeber vom Schwindel erfährt und dauert dann noch ein Jahr.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/bewerbung-falsche-angaben/

12.JANUAR◇◇◇Job@klick – Das Einmaleins der Online-Bewerbung

Auch wenn klassische Bewerbungsmappen auf Papier wohl nie aussterben werden: Jede dritte Stelle wird heute über Online-Formulare besetzt. Die elektronische Bewerbung hat allerdings Tücken.

Grundsätzlich sollten Sie zwischen zwei Varianten der Online-Bewerbung unterscheiden, die immer wieder synonym verwendet werden, aber unterschiedliche Formen haben:

Die E-Mail-Bewerbung:

Sie entspricht einer klassischen Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen – nur mit dem Unterschied, dass diese Bewerbung per E-Mail und mit einem

PDF

-Anhang auf elektronischem Weg versendet wird.

Die Online-Bewerbung:

Diese Variante nimmt stetig an Beliebtheit zu und meint eine Bewerbung über ein Online-Formular mit mehreren Seiten auf der Website des Unternehmens. Die jeweiligen Formularfelder müssen dann der Reihe nach ausgefüllt werden. Ein Upload von

PDF

-Dokumenten ist häufig möglich.

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, verlangen dem Bewerber aber eine unterschiedliche Vorbereitung ab. Für beide Formen gilt: Sie müssen genauso fehlerfrei und seriös formuliert sein wie die Briefbewerbung. Ein lockerer Umgangston – wie in privaten Mails – ist ein Erfolgskiller.

Für eine Online-Bewerbung können und sollten Sie zudem vorab wichtige Unterlagen zum späteren Hochladen vorbereiten und aktualisieren. Dazu gehören:

ein tabellarischer Lebenslauf als

PDF

,

eingescannte Arbeitszeugnisse oder Empfehlungsschreiben – ebenfalls als

PDF

,

eine seriöse E-Mail-Adresse – für die spätere Kontaktaufnahme,

aktuelle und optimierte Online-Profile bei Xing, LinkedIn oder About.me (verlinken!).

Achten Sie darauf, Ihre Dateien eindeutig zu benennen. Also nicht nur »Lebenslauf.pdf«, sondern besser »Lebenslauf_Susanne_Mustermann.pdf«. So können die Dateien zugeordnet werden, falls im System etwas durcheinandergerät.

Füllen Sie unbedingt immer ALLE Felder aus! Unvollständige Angaben führen regelmäßig zum Aus des Kandidaten, weil die Vorauswahl oft eine Maschine macht. Und die arbeitet stumpf wie ein Algorithmus nach der Regel: unvollständige Angaben bedeutet Absage.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/online-bewerbung/

13.JANUAR◇◇◇Letzte Worte – Wie die Bewerbung enden sollte

Ein simples Dankeschön. Es kam einen Tag nach dem Vorstellungsgespräch per E-Mail und mit persönlichen Zeilen – und verfehlte seine Wirkung nicht. Denn das ist selten nach Bewerbungsgesprächen.

Die Mehrheit handelt so: Der Tag läuft gut, das Interview war angenehm. Dann fahren die Kandidaten nach Hause und warten auf Antwort. Falsch ist das nicht, aber auch nicht clever. Wie mir einige Personaler bestätigt haben, bedanken sich nur etwa drei von 100 Bewerbern mit einem persönlichen Brief. Dabei könnten sie sich so besser abheben als durch knallbunte Mappen.

Betonen Sie mit einem so genannten Dankschreiben, dass Sie das Gespräch anregend fanden und jetzt erst recht wissen, wie gut der Job zu Ihnen passt und dass die angenehme Atmosphäre und der Gesprächspartner Ihren Wunsch erhöht haben, für dieses Unternehmen zu arbeiten. Wiederholen Sie ein bis zwei Erkenntnisse des Gesprächs und beantworten Sie offene Fragen. Danken Sie für die Zeit und Aufmerksamkeit – falls Sie gemeinsam essen waren, auch dafür – und freuen Sie sich auf eine baldige Antwort. Das alles sollte nicht länger als eine halbe Seite (oder Postkarte) sein. Selbst wenn Sie nicht mehr an dem Job interessiert sind, sollten Sie sich respektvoll bedanken. Man sieht sich immer zweimal im Leben!

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/dankschreiben/

14.JANUAR◇◇◇Vorstellung – Überzeugen im Vorstellungsgespräch

Bewerbungsgespräche sind heikel: Binnen weniger Minuten soll man das Schlaueste sagen, was einem jemals über die Lippen gekommen ist, soll vor Inspiration und Engagement nur so sprühen, soll sympathisch und motiviert sein, einen guten ersten Eindruck hinterlassen und obendrein auch noch subtil herausstreichen, warum das die einmalige Chance für das Unternehmen ist, die Bestbesetzung für die offene Position einzustellen. Jetzt, hier und heute. Und das alles unter dem hohen Stress einer typischen Prüfungssituation. Geht doch gar nicht!

Doch, geht: Tatsächlich verlaufen die meisten Bewerbungsgespräche nach einem Muster – in 5 typischen Phasen.

1. Gesprächsphase: Smalltalk

Ob wir jemanden sympathisch finden oder einstellen, entscheidet sich oft in den ersten 20 Sekunden, so das Ergebnis einer Studie der Universität von Kalifornien in Berkeley. Achten Sie daher auf Ihre Kleidung, die Körpersprache und Mimik. Halten Sie stets Blickkontakt und lächeln Sie. Bedanken Sie sich für die Einladung, aber setzen Sie sich nicht sofort hin. Das dürfen Sie erst, wenn man Sie bittet, sich zu setzen. Falls Sie den Eindruck haben, dass das Eis noch nicht gebrochen ist, erzählen Sie eine amüsante Anekdote zur Auflockerung.

2. Gesprächsphase: Kennenlernen

Oft stellt sich an dieser Stelle zuerst das Unternehmen vor – insbesondere die Stelle, die es zu besetzen gilt. Achtung: Schalten Sie jetzt bloß nicht ab, sondern beweisen Sie Präsenz! Durch entsprechende Anmerkungen (ohne Ihrem Gegenüber ins Wort zu fallen) können Sie zeigen, dass Sie gut vorbereitet sind.

3. Gesprächsphase: Selbstpräsentation

Jetzt wollen die Personaler Sie besser kennenlernen. Gern genutzte Gesprächseröffner sind Fragen wie: Erzählen Sie etwas über sich. Warum haben Sie sich bei uns beworben? Warum möchten Sie diesen Job? Warum sollten wir Sie einstellen? Sie dürfen davon ausgehen, dass Ihre Gesprächspartner die Bewerbungsunterlagen kennen. Deshalb geht es nicht darum, Ihren Lebenslauf Station für Station runterzubeten, sondern strukturiert und überzeugend wichtige Qualifikationen für den ausgeschriebenen Job herauszustreichen. Kurz: Zeigen Sie, dass Sie a) für die angestrebte Stelle qualifiziert sind und b) die Stelle für sich als logischen Karriereschritt betrachten.

4. Gesprächsphase: Rückfragen

Nun stellt Ihnen der Personaler die Frage, ob Sie noch etwas wissen möchten oder noch Fragen haben … Haben Sie, immer! Dies ist Ihre Chance, noch mehr über das Unternehmen, den Job, den Chef, die Anforderungen und die Kollegen zu erfahren. Und: Dies ist ein Test, der Ihr wahres Interesse abklopft. An der Tiefgründigkeit und Cleverness Ihrer Rückfragen kann selbst ein ungeübter Personaler erkennen, wie motiviert Sie sind.

5. Gesprächsphase: Abschluss

Das Gespräch ist fast zu Ende – und hoffentlich gut gelaufen. Auch jetzt bleiben Ihnen ein paar Optionen: Klären Sie alle wichtigen Fristen, wann und wie es weitergeht, wie lange der Auswahlprozess dauert und wann mit einer Antwort zu rechnen ist.

Selbst wenn das Bewerbungsgespräch gut lief: Bewerben Sie sich weiter! Alles auf eine Karte zu setzen, wäre töricht. Erstens, weil Sie so die Initiative behalten und zweitens, weil Sie Ihre Chancen auf einen Job erhöhen.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/vorstellungsgesprach/

15.JANUAR◇◇◇Erzähl weise – Die wichtigste Frage im Jobinterview

Erzählen Sie ein bisschen was über sich …« Seit gestern wissen Sie: So harmlos können Vorstellungsgespräche anfangen. Doch unschuldig ist die Frage nicht. Dabei geht es nicht darum, dass Sie in zwei Minuten Ihr Leben zusammenfassen oder über Ihre Hobbys räsonieren. Vielmehr sollen Sie in den kommenden Minuten ein flammendes, mitreißendes und vielseitiges Bild von sich zeichnen: Wer sind Sie? Und vor allem, warum sind Sie in diesem Interview gelandet? Es geht darum herauszustellen, warum das Unternehmen jetzt und in diesem Moment eine einmalige, unwiederbringliche Chance hat, einen Spitzenkandidaten einzustellen.

Wenn Sie diese Frage hören, nutzen Sie dieses Angebot zum Selbstmarketing. Je stärker Sie den Konnex zwischen Ihnen, Ihrem Wissen, Ihren Interessen und dem anvisierten Job betonen, desto stärker steigen Ihre Aussichten, ganz oben auf der Wunschliste des Personalers zu landen.

Persönliche Details über sich (Uniabschluss, Familienstand & Co.) dagegen sollten Sie an dieser Stelle nur erwähnen, wenn diese im Zusammenhang mit der restlichen Argumentation stehen. Ansonsten: Lassen Sie das aus! Diese Informationen stehen bereits im Lebenslauf.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/fangfragen-im-bewerbungsgespraech/

16.JANUAR◇◇◇Wer, wie, was – Die 20 häufigsten Jobinterviewfragen

Warum sollten wir Sie einstellen?

Was können Sie für uns tun, was andere nicht können?

Warum möchten Sie diesen Job?

Was haben Sie an Ihrem vergangenen Job überhaupt nicht gemocht?

Was werden Sie an Ihrem jetzigen/letzten Job am meisten vermissen?

Was denken Sie über Ihren letzten Chef?

Was wissen Sie über unser Unternehmen?

Was wissen Sie über unsere Branche?

Wie lange würde es dauern, bis Sie bei uns einen signifikanten Beitrag leisten?

Was sind Ihre Schwächen?

Was sind Ihre Stärken?

Nennen Sie bitte drei positive Dinge, die Ihr ehemaliger Chef über Sie sagen würde.

Geben Sie mir ein paar Beispiele von Ideen, die Sie umgesetzt haben.

Was ist Ihr größter Fehler – und was haben Sie daraus gelernt?

Was sind Ihre großen Lebensträume?

Wie motivieren Sie sich?

Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?

Was war das letzte Projekt, an dem Sie gearbeitet haben und was war das Ergebnis?

Wie gehen Sie mit Veränderungen um?

Was werden Sie in den ersten 30 Tagen dieses Jobs unternehmen?

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/vorstellungsgesprach-fragen/

17.JANUAR◇◇◇Auf Knopfdruck – Reagieren auf Stressfragen

Sogenannte Stressfragen im Vorstellungsgespräch sind nichts weiter als reine Provokationen und Belastungsproben. So mancher Personaler greift darauf zurück, um Sie aus der Reserve zu locken. Klar, mancher schießt dabei auch über das Ziel hinaus, indem er unzulässige Fragen stellt, die Sie natürlich nicht beantworten müssen. Die meisten Stressfragen fallen aber nicht darunter, sondern sollen den Bewerber mal ganz authentisch zeigen – unter Stress und ungeschminkt.

Von diesen Stressfragen gibt es unzählige Variationen. Die meisten lassen sich jedoch in diese fünf Arten unterteilen:

Analogie-Fragen: Auf den ersten Blick völlig sinnlos, geht es hier darum, dass Sie dabei über sich selbst sprechen, nur nicht im beruflichen Kontext. In den meisten Fällen geht es dabei um Ihre Motivation, Ihre Werte und (beruflichen) Ziele. Also letztlich um weitere Facetten Ihrer Persönlichkeit und Ihre Soft Skills. Zu dieser Sorte gehören zum Beispiel: Was ist Ihr persönliches Geheimnis? Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie? Wenn Sie ein Superheld sein könnten, welche Superkraft hätten Sie? Welche Frage möchten Sie nicht gestellt bekommen?

Fangfragen: Bei Bewerbern sind Fangfragen besonders unbeliebt, weil sie die Chance bieten, sich mit einer unbedachten Antwort ins Aus zu katapultieren. Zu dieser Art gehören: Woher wissen Sie, dass Sie einen guten Job gemacht haben? Können Sie sich Gründe vorstellen, warum jemand nicht gerne mit Ihnen zusammenarbeitet? Wann haben Sie das letzte Mal die Regeln gebrochen und warum? Was mochten Sie an Ihrem bisherigen Job am wenigsten?

Provokationen, die keine Fragen sind: Manchmal verkleiden sich Stressfragen als provokative Aussagen mit offenem Ausgang. Sie sollen also irgendeine Reaktion oder Aussage von Ihnen hervorrufen – etwa: Sie haben ja ziemlich lange studiert… Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Sie ins Unternehmen passen… So vielePraktika– und trotzdem hat man Sie nie übernommen… Ich habe den Eindruck, Sie haben sich auch noch woanders beworben.

Brainteaser: So genannte Brainteaser im Bewerbungsgespräch zielen vor allem auf die Intelligenz, Kreativität, Auffassungsgabe, Analysestärke und das logische Denken des Kandidaten ab. Darunter fallen etwa: Warum sind Kanaldeckel rund und nicht eckig? Wie schwer ist New York? Wie oft am Tag überlappen sich die Zeiger einer Uhr? Welcher Tag ist morgen, wenn vorgestern der Tag nach Montag war?

Trichterfragen: Dieser Stressfragen-Typus hat die unangenehme Eigenschaft zunächst überhaupt nicht nach einer Stressfrage auszusehen, sondern völlig harmlos daherzukommen. Der Personalentscheider fragt Sie beispielsweise: »Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem letzten Projekt, das Sie geleitet haben?« Klingt noch nicht nach Stress, oder? Doch dann setzt Ihr Interviewer nach: Wie viele Mitglieder hatte Ihr Team? Wie groß war das Budget für das Projekt? Wie groß war Ihr Anteil an der Gesamtleistung? Welche Probleme gab es? Wie haben Sie diese gelöst? Warum ausgerechnet so? Dabei geht es – wie bei einem Trichter – immer tiefer ins Detail. Das hat zwei Gründe: Erstens können Sie so zunehmend schwerer schwindeln; zweitens liefern die Trichterfragen gute Indizien für die Arbeitsweise und Problemlösungskompetenz des Kandidaten.

Wann immer Sie mit solchen Stressfragen im Vorstellungsgespräch konfrontiert werden, nehmen Sie diese bitte NIE persönlich. Bewahren Sie stattdessen einen kühlen Kopf. Souveränität ist der größte Trumpf. Es kommt bei diesen Stressfragen nicht auf die perfekte oder richtige Antwort an. Gut reagiert man auf jeden Fall mit: »Das ist aber jetzt eine ungewöhnliche Frage. Da muss ich erst einmal kurz nachdenken …« Zusätzliche Pluspunkte sammelt, wer seine Antwort objektiviert, der Provokation ausweicht und stattdessen einen Bezug zum Job herstellt, Motto: »Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Ihnen und auf dieser Position darum geht, dass…«

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/stressfragen-vorstellungsgespraech/

18.JANUAR◇◇◇Noch Fragen? – Stellen Sie die richtigen Rückfragen

Der Interviewer fragt, der Kandidat antwortet. Schlechte Vorstellungsgespräche verlaufen nach diesem Schema. Gute hingegen haben den Charakter eines Dialogs. Heißt: Auch Bewerber stellen Fragen – so genannte Rückfragen. Sie sind DAS Symbol für Eigeninitiative, Selbstbewusstsein und signalisieren eine professionelle Einstellung. Gute Fragen zu stellen, ist Ihre Pflicht. Die folgenden Fragen dürfen und sollten Sie stellen:

Was genau wird meine Aufgabe sein?

In welchem Zeitraum erwarten Sie welche Ergebnisse?

Seit wann ist die ausgeschriebene Stelle unbesetzt?

Was ist aus meinem Vorgänger geworden?

Wer ist mein Vorgesetzter? An wen muss ich berichten?

Wer gehört zum Team? Mit wem arbeite ich zusammen?

Gibt es Probleme im Team?

Was erwarten Sie von dem idealen Kandidaten auf dieser Position?

Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?

Was könnte mich an diesem Job am meisten frustrieren?

Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?

Wie werden bei Ihnen Leistung und Erfolg gemessen und bewertet?

Werden Mitarbeiter kontinuierlich gefördert? Wie?

Wie durchlässig sind Abteilungen und Bereiche?

Welche Aufstiegschancen hat man von dieser Position aus?

Direkt an den Interviewer:

Warum arbeiten Sie gerne hier?

Wann kann ich mit Ihrer Antwort rechnen?

Nur eine Einschränkung: Fragen zu Sozialleistungen, Dienstwagen, Urlaub oder Parkplatzregelungen sollten Sie beim ersten Gespräch auslassen, sie disqualifizieren. Das gehört alles erst in die Verhandlung der Arbeitsvertrag-Details.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/ruckfragen-bewerbungsgesprach/

19.JANUAR◇◇◇Erlaubnisschein – Unzulässige Fragen im Bewerbungsgespräch

Neugier hat Grenzen. Natürlich will keiner die Katze im Sack kaufen. Aber manche Personaler übertreiben es mit ihren Fragen. Ihre Fragen sind buchstäblich (und juristisch) unzulässig. Hier dürfen Bewerber ausweichen oder gar mit einer Lüge antworten. Zu diesen illegalen beziehungsweise unzulässigen Fragen gehören etwa Fragen …

zum Familienstand

zur sexuellen Neigung (homo- oder heterosexuell)

zu einer bestehenden Schwangerschaft

zum Kinderwunsch

zur Tätigkeit des Partners

zu den anderen Familienmitgliedern oder Verwandten

zur gesundheitlichen Situation:

zum derzeitigen Gesundheitszustand

zu einer vorhandenen Behinderung

zu vergangenen Erkrankungen (inklusive Dauer)

zu schweren Krankheiten in der Familie

zu privaten Ansichten:

zur Religion und Konfession

zu einer Parteizugehörigkeit

zur Gewerkschaftszugehörigkeit

zum Privatleben:

zu Vorstrafen, Straftaten oder Gefängnisaufenthalten

zum Umgang mit Geld

zu einer möglichen Verschuldung

zu den Vermögensverhältnissen in der Familie

zum Privatleben allgemein

Ähnliches gilt auch für die folgenden verbotenen Fragen, allerdings mit der Einschränkung, dass sie doch wahr beantwortet werden müssen, wenn die Information für den Job relevant ist. Also Fragen zu …

den Vermögensverhältnissen, insbesondere Schulden (etwa bei Bankangestellten, Kassierern)

Vorstrafen (etwa bei Juristen oder angehenden (Polizei)Beamten)

So oder so: Lassen Sie sich von einer unzulässigen Frage nicht aus der Ruhe bringen. Bleiben Sie weiterhin freundlich und professionell. Siehe Flussdiagramm:

Schleppt sich ein Personaler jedoch von einer Übertretung zur nächsten, sollten Sie sich ernsthaft fragen, ob Sie für diesen Arbeitgeber tätig werden wollen. Bedanken Sie sich lieber für das Gespräch und beenden Sie die Unterhaltung. Bewerber dürfen und sollten Grenzen setzen.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/vorstellungsgespraech-checkliste-unzulassige-fragen/

20.JANUAR◇◇◇Soziale Kompetenz – Ich kann gut Mitmenschen umgehen

Kaum ein Begriff ist so aufgeladen wie der der sozialen Kompetenz. Dahinter verbergen sich oft positive Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Motivation oder Kommunikationsstärke. Und nicht selten wird soziale Kompetenz von Personalern gar als maßgebliches Einstellungskriterium genannt, gleichbedeutend mit einer Art Persönlichkeitskompetenz.

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung machen so genannte Soft Skills, und damit eben auch die Sozialkompetenz, rund 40 Prozent des beruflichen Erfolgs aus: Wir arbeiten nun mal nicht alleine. Allerdings sind die vielbeschworenen Eigenschaften der so genannten Social Skills weder durch einen Abschluss noch durch ein Zertifikat messbar. Sozialkompetenz offenbart sich erst im Miteinander.

Allerdings gehören Auseinandersetzungen regelmäßig zum Zusammenleben dazu, mehr noch: Im Berufsalltag sind sie geradezu unumgänglich, um aus einer Vielzahl an Vorschlägen und Ideen die beste Lösung zu destillieren. Sozial kompetente Menschen müssen daher über die (seltene) Gabe verfügen, zwei auf den ersten Blick gegensätzliche Verhaltensweisen zu kombinieren und so einzusetzen, dass es ihnen möglich wird, eigene Ziele innerhalb sozialer Beziehungen zu erreichen, ohne die Beziehung selbst zu gefährden. Oder anders formuliert: Sozialkompetenz umfasst zwei grundlegende Fertigkeiten …

das Talent zur Kooperation

(Sozialkompetenz)

die konstruktive Konfliktfähigkeit

(Selbstkompetenz)

Soziale Kompetenz ist damit nicht nur für die Bewerbung wichtig. Sie ist ein wesentlicher Karrierefaktor. Die beste Qualifikation, alles Wissen und Können nutzen wenig, wenn man andere davon nicht überzeugen oder damit begeistern kann. Erste Hinweise, ob Sie diese Fähigkeit besitzen, können Ihnen zum Beispiel diese Aussagen liefern:

Ich finde leicht neue Freunde

– auch im Kollegenkreis.

Es fällt mir leicht, die Motive anderer zu verstehen.

Ich kann andere gut motivieren und überzeugen.

Ich kann andere kritisieren, ohne diese zu kränken oder zu demotivieren.

Ich lobe öfter, als dass ich negatives Feedback gebe.

Mir fallen Gemeinsamkeiten mehr auf als Trennendes.

Ich vertraue anderen gerne und gebe auch gerne Verantwortung ab.

Ich kann mich gut mit Kompromissen abfinden.

Ich kann meine Interessen gut denen des Teams unterordnen.

Je häufiger Sie den obigen Aussagen – ehrlich – zustimmen konnten, desto sozialkompetenter sind Sie wahrscheinlich. Allerdings sollten Sie dies über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten und beurteilen.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/soft-skills/

21.JANUAR◇◇◇Bei Anruf Job – Umgang mit Headhuntern

Die Beziehung zu Headhuntern ähnelt zuweilen einer Art Hassliebe: Nach außen fungieren sie wie eine Modelagentur, im Binnenverhältnis beginnt bei ihnen bereits der Bewerbungsprozess, oft mit dem legendären Satz: »Können Sie gerade frei sprechen?«

Natürlich ist es ein gutes Gefühl, wenn der Headhunter anruft, um einem einen Job anzubieten. Das bedeutet Gutes: Sie sind schon mal auf seinem Radar, Sie haben einen Marktwert! Das schmeichelt jedem Ego. Dennoch kann man sich in diesen ersten kurzen Minuten gleich wieder alles zerstören.

Zunächst einmal ist wichtig, dass Sie tatsächlich frei reden können. Bleiben Sie immer neutral – und wenn zu viele Kollegen zuhören können, sagen Sie, dass es gerade nicht passt und Sie gerne später zurückrufen.

Dann lassen Sie sich die Nummer dafür von dem Headhunter geben. Die beste Tarnung besteht darin, so zu reagieren wie immer. Es könnte ja schließlich auch ein Kunde oder Dienstleister sein, den Sie so charmant auf einen anderen Termin vertrösten.

Im so genannten Erstgespräch mit dem Personalberater hören Sie sich bitte an, was der Headhunter anzubieten hat. Auch wenn Sie kein Interesse haben, den Job zu wechseln, sollten Sie sich ein Bild vom Angebot machen. Es sagt schließlich etwas darüber aus, wie Sie am Markt wahrgenommen werden – und womöglich geht das in eine andere Richtung, als Sie das gerne hätten.

So ein Headhunter-Anruf ist daher immer eine Art Marktwert-Check. Deshalb lauten die wichtigsten Regeln für den Erstkontakt mit einem Personalberater:

Cool bleiben:

Nur nicht nervös werden und auch nicht prahlen. Wie gesagt: Wenn der Headhunter anruft, ist das zunächst ein Kompliment. Er ist interessiert und hält Sie für potenziell geeignet. Potenziell – es ist also noch vieles offen.

Zurückhaltend agieren:

Egal, wie sehr Sie sich geschmeichelt fühlen: Lassen Sie weder einen zu starken Wechselwunsch erkennen (wirkt verzweifelt) noch sollten Sie nach dem Gehalt fragen (wirkt gierig). Ebenso wenig sollten Sie schlecht über Ihren aktuellen Arbeitgeber sprechen (tödlich!). Bekunden Sie lieber Interesse an neuen Herausforderungen und verabreden Sie sich zu einem persönlichen Treffen.

Rückfragen stellen:

Sie dürfen und sollten immer nach dem vollen Namen des Headhunters fragen, nach seinen Kontaktdaten (notieren!), nach der Personalberatung für die er arbeitet, seiner Expertise in der Branche – und Ihrerseits diese Referenzen prüfen. Schließlich sollten Sie Ihre Karriere nicht in die Hände von irgendjemandem legen.

Diskret bleiben:

Versuchen Sie, sich möglichst schnell zu entscheiden, ob Sie interessiert sind. Wenn der Job so gar nicht zu Ihnen passt, sagen Sie das ruhig. Aber nicht beleidigt, weil das Angebot unter Ihrem Niveau sei, sondern mit der Begründung, dass Sie nach einer anderen Herausforderung suchen.

Sollte Sie der Headhunter nach Ihrem Lebenslauf fragen, versenden Sie diesen bitte nie allzu leichtfertig. Es gibt leider einige schwarze Schafe in der Branche, die damit Handel betreiben. Den Lebenslauf bringen Sie erst nach dem zweiten Telefonat beziehungsweise zum persönlichen Gespräch mit.

Und machen Sie bitte NIE den Fehler zu fragen, wie der Headhunter auf Sie gekommen ist. Schneller kann man sich nicht ins Aus schießen: Sie sind ein Top-Kandidat – er musste auf Sie kommen! Das muss Ihre Attitüde bleiben.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/headhunter/

22.JANUAR◇◇◇Liststück – Psychotricks fürs Vorstellungsgespräch

Zugegeben, »Psychotricks« klingen nach mentaler Manipulation und Mindmagic. Tatsächlich geht es eher darum, sich die zahlreichen psychologischen Effekte bewusst zu machen, die auf Vorstellungsgespräche einwirken, ohne dass wir dies normalerweise bemerken (und uns dann wundern, warum wir den Job nicht bekommen). Wenn wir sie uns bewusst machen, können wir negative Folgen verhindern oder derlei Psychoeffekte gezielt zu unseren Gunsten nutzen – ohne deswegen gleich mit dem Geist unseres Gegenübers Tango zu tanzen:

Vereinbaren Sie einen Termin am Donnerstag.

Kein Scherz. So hat die Psychologin Wändi Bruine de Bruin von der Carnegie Mellon Universität herausgefunden, dass Juroren bessere Noten vergeben, je weiter der Wettbewerb voranschreitet. Das ist auf Bewerbungsgespräche übertragbar: Beim ersten Kandidaten hat der Interviewer noch keine Vergleichsmöglichkeiten, beim zweiten ist er aufmerksam und kritisch, wird aber milder (und müder), je näher er dem Auswahlende kommt. Ideal: der Donnerstagvormittag gegen 10 Uhr. Die Woche ist dann fast vorbei, um 10 sind aber alle (auch Sie) noch frisch und der Mittagshunger drückt auch nicht auf die Stimmung.

Ignorieren Sie Mitbewerber.

Das heißt nicht, dass Sie grob unhöflich werden sollen. Gemeint ist, diese als Konkurrenten zu ignorieren. Je mehr Mitbewerber es gibt, desto weniger strengen sich Bewerber an. Forscher der Universitäten von Michigan und Haifa haben das Phänomen entdeckt und N-Effekt getauft.

Setzen Sie optische Gemeinsamkeiten ein.

Beispielsweise durch die Farben von Accessoires (Krawatte, Tuch, Tasche) oder Ihrer mitgebrachten Bewerbungsmappe, die Sie vor sich auf den Tisch legen und die der Unternehmensfarbe entsprechen. Kurz: Suggerieren Sie unterschwellig Zugehörigkeit. Je ähnlicher uns ein Mensch ist, desto sympathischer finden wir ihn.

V

erbalisieren Sie Ihre Nervosität.

Ja, richtig gelesen: Trauen Sie sich, zu dieser vermeintlichen Schwäche zu stehen – sie ist keine. Es ist normal, in einer solchen Situation nervös zu sein. Wenn Sie also eine Blockade haben oder ins Stottern geraten, wechseln Sie kurz in die Metaebene: »Entschuldigen Sie, ich bin tatsächlich ein bisschen aufgeregt …« Erstens setzt jetzt bei jedem anständigen Menschen eine Beißhemmung ein; zweitens bekommen Sie Pluspunkte für Ehrlichkeit und Authentizität.

Keine durchsichtige Bescheidenheit.

Sie wollen ein flammendes Plädoyer für sich starten, doch irgendwie ist Ihnen das peinlich? Also beginnen Sie mit: »Ich will ja nicht prahlen, aber …« Fehler! Forscher der Eastern Universität in Washington fanden heraus: Derlei Einschränkungen bewirken das genaue Gegenteil, der Bewerber klingt so erst recht wie ein eitles Großmaul. Bewerber, die solche Formulierungen häufiger verwendeten, galten gar als weniger intelligent.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/jobinterview-psychotricks/

23.JANUAR◇◇◇Und tschüss – Das Vorstellungsgespräch richtig beenden

Das Beste kommt zum Schluss – oder auch nicht. Nicht wenige Bewerber reden sich am Ende des Jobinterviews um Kopf und Karriere. Oft sind das überschüssige Adrenalin und die Nervosität schuld, dass man mehr ausplaudert, als einem lieb ist. Klassische Fauxpas sind:

»Da bin ich aber froh, dass wenigstens Sie mich eingeladen haben…« (Ups, Resterampe!)

»Wie stehen meine Chancen denn jetzt so?« (Ach, doch ein Bittsteller statt Must-have?)

»Richtig schwierig fand ich ja die Frage zu… Ein Glück habe ich mich darauf mit dem BuchXYgut vorbereitet!« (Ja, so unauthentisch klang das auch!)

Auch wenn das Herz noch immer bis zum Hals pocht und Sie am liebsten ins Plaudern kommen wollen: Tun Sie es nicht! Bleiben Sie bis zur letzten Minute Profi. Bekräftigen Sie lieber noch einmal Ihren Wunsch für das Unternehmen zu arbeiten. Oder bedanken Sie sich für das gute Gespräch und die angenehme Atmosphäre.

Falls es im Vorstellungsgespräch bisher nicht zur Sprache kam, sollten Sie jetzt eher klären, wie es weitergeht, wie lange der Auswahlprozess dauert und wann mit einer Antwort zu rechnen ist. Setzen Sie Ihren Gesprächspartner aber bitte nie unter Druck.

Als Faustregel gilt: Frühestens zwei Wochen nach dem Jobinterview dürfen Sie sich gerne wieder telefonisch erkundigen, ob es schon eine Entscheidung gibt. Mancher Ausleseprozess dauert allerdings etwas länger. Das kann an der internen Bürokratie liegen oder daran, dass ein Entscheidungsträger krank ist. Also bitte nicht zu forsch auftreten oder gar nerven. Mit Verständnis und Freundlichkeit kommt man hier schneller zum Ziel.

Sind die Fragen zum weiteren Prozedere geklärt, sollten Sie sich unbedingt formvollendet verabschieden – mit Augenkontakt, festem (!) Händedruck und einem Dank. Es ist auch nicht übertrieben, wenn Sie sich auf dem Weg nach draußen ebenfalls noch von Assistenten, Empfangskräften oder dem Pförtner höflich verabschieden. Die freuen sich auch darüber und finden vielleicht später entsprechend freundliche Worte für den ausnehmend sympathischen Bewerber mit Kinderstube.

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/vorstellungsgespraech-beenden/

24.JANUAR◇◇◇Wartezeiten – Was tun, wenn keine Antwort kommt

Timing beachten: Lassen Sie den Unternehmen genug Zeit für interne Prozesse. Zwei bis drei Wochen nach dem Versenden der Bewerbung sollten vergangen sein. Oder mindestens 15 Werktage.

Kanal wählen: Wenn Sie nachfragen, sollten Sie förmlich bleiben. Kurznachrichten per SMS oder Anfragen auf Social-Media-Kanälen sind ein No-Go. Schreiben Sie lieber eine kurze E-Mail – oder besser: Rufen Sie persönlich an. Am Telefon lässt sich vieles freundlicher klären.

Höflich bleiben: Wenn Sie das erste Mal nachfragen, fallen Sie bitte nicht mit der Tür ins Haus: »Ich wollte nur mal nachfragen, ob meine Bewerbung angekommen ist …« Ist sie, in 99 Prozent aller Fälle. Der indirekte Weg ist charmanter und erfolgreicher: Sie melden sich und bekräftigen noch einmal Ihr Interesse für die Stelle. Natürlich wissen Sie, dass der Personaler viel um die Ohren hat, aber, nun ja, Sie wüssten halt auch gerne, wie Ihre Chancen stehen … Gibt es einen aktuellen Status? Das ist ehrlich, zeigt aber auch Verständnis.

Alternativen erwähnen: Je mehr Sie drängeln, desto verzweifelter wirkt das. Das Argumentieren mithilfe von Alternativen ist ein gefährliches Pokerspiel. Oft ist es schlicht erfunden, zumindest wird der Personaler das vermuten. Damit das weniger wie ein Bluff wirkt, sollten Sie weder übertreiben (»Ich habe fünf andere Angebote …«) noch erpresserisch wirken. Besser: Sie möchten am liebsten dort arbeiten, kommen aber zunehmend in Entscheidungsnot. Sie möchten weder Druck machen noch penetrant erscheinen, aber ein kurzes Feedback würde bei weiteren Bewerbungen helfen …

Mehr dazu:https://karrierebibel.de/nachfassen-bewerbung/

25.JANUAR◇◇◇Gutachten – Das Geheimnis des positiven Denkens

Manche Erfolgsbücher haben knatschbunte Cover, andere aufregende Titel, einige sogar aufregende Inhalte. Von Paul Ardens Werk sollten Sie sich zumindest den Titel merken:

Es kommt nicht darauf an, wer du bist, sondern wer du sein willst.

Viele Menschen erreichen nichts, weil Sie sich keine Ziele setzen. Andere, weil Sie die falschen verfolgen. Wieder andere verfolgen die Ziele, die andere ihnen gesteckt haben.

Kennen Sie das Andorra-Phänomen? Es spielt auf das gleichnamige Drama von Max Frisch an. Dort wird das uneheliche Kind eines Lehrers für einen Juden gehalten, dem die Einwohner Eigenschaften wie Geiz, Faulheit oder Feigheit andichten. Anfangs sträubt sich der Junge noch gegen diese Zuschreibungen, bis er resigniert und ihnen schließlich entspricht. Oder wie Sartre erkannte: »Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich selbst macht.«

Zweifellos gibt es Menschen, denen es nicht um ihre Ziele geht. Sie sagen das zwar, meinen aber etwas anderes: Sie suchen Anerkennung. Selbst wenn sie Vorgaben nicht erreichen, sind sie zufrieden, so lange sie Beifall ernten. Die Mehrheit von ihnen sind Meister im Schönreden und Selbstverbiegen. Es sind Haltungs-Houdinis, die auch ohne Rückgrat aufrecht stehen können. Bravo!