Die kleine Biene Summmalrum - Sylvia Wentzlau - E-Book

Die kleine Biene Summmalrum E-Book

Sylvia Wentzlau

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Beschreibung

In Märchen und Geschichten begegnen uns große und kleine Helden. Die Biene Summmalrum und ihre Freunde müssen ihr kleines Paradies verlassen, das von Menschen zerstört wurde. Bis sie endlich ein neues Zuhause gefunden haben, bestehen die vier Freunde viele Abenteuer. Für Leser von 6 bis 99 Jahren Was hat der Zwerg Bückdichfein mit dem Weihnachtsmann zu tun? Besiegt Prinz August den bösen Drachen? Warum tritt das Käfermädchen Suse die gefährliche Reise zum Onkel Mond an? Lernt die kleine Hexe Aemila doch noch das Zaubern? Oh weh, was hat die kleine Prinzessin Unverstand schon wieder angestellt? "Sein bester Freund" erzählt die Geschichte eines kleinen Hundes, der das Herz einer Familie im Sturm erobert. Lernt diese und weitere Helden in meinem Buch kennen. Ich wünsche euch viel Spaß!

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Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Das Buch widme ich meiner Mutti, die Märchen und Geschichten aus längst vergangenen Zeiten so geliebt hat wie ich.

Inhalt

Die kleine Biene Summmalrum

Puppe Martha

Die Reise zum Onkel Mond

Der Puppenwagen

Prinz August

Bei den Großeltern

Die kleine Prinzessin Unverstand

Zwerg Bückdichfein

Kindheitserinnerungen

Die kleine Hexe Aemila

Kinderzeit

Oh du schöne Weihnachtszeit

Das Puppenhaus

Sein bester Freund

DIE KLEINE BIENE SUMMMALRUM

Verlorene Heimat

Es war einmal eine kleine Biene, die lebte jahrelang im Garten eines verfallenen Hauses. Wie wohl fühlte sich die kleine Biene Summmalrum in diesem unberührten Stück Natur.

Den ganzen Tag konnte sie mit ihren Freunden die herrlichen Wildblumen besuchen und den köstlichsten Nektar trinken. Was für ein herrliches Leben! Der Tisch war für alle immer reichlich gedeckt. Kein Mensch zerstörte ihre heile Welt.

Doch eines Tages kamen viele Leute. Sie brachten große Unruhe in das Reich der kleinen Insekten und der anderen Tiere, die in dem kleinen Paradies lebten. Sie warfen Bretter und schwere Steine auf die schöne Wiese und die Blumen - bis diese die Köpfchen hängen ließen. Gerüste wurden am Haus aufgebaut. Der Lärm wurde für die kleinen Gartenbewohner immer unerträglicher. Doch das war nicht alles. Die neuen Besitzer zertraten die schönen Blumen. Vorbei war die Herrlichkeit!

Traurig schaute Summmalrum auf den kleinen Garten. Sie fand nur noch eine ganz kleine Ecke hinter dem Haus, wo sie und ihre Freunde ungestört Honig sammeln konnten.

Nachdem das Haus renoviert war, rissen die Bewohner die restlichen Blumen heraus und warfen sie achtlos auf den Kompost. Die alten wunderschönen Obstbäume wurden gefällt und die Wiese jede Woche so weit herunter gemäht, dass sie in der Sonne verdorrte. Die Insekten und die anderen Tiere fanden weder Nahrung noch Ruhe.

Im Garten lebten unter anderem die dicke Hummel Kunibert, der Igel Schnuff und das Gartenrotschwänzchen Hans. Hier hatten die Tiere nun kein Zuhause mehr! Sie mussten mit ansehen, wie ein Garten aus Kies und Steinen entstand. Die schöne Wiese mit den vielen Blumen und Gräsern, die so vielen Tieren Nahrung gegeben hatte, gab es nicht mehr. Hecken und Büsche wurden entfernt. Die Tiere wurden ganz traurig. Wie konnten die Menschen ihnen so viel Leid zufügen? Wussten sie nicht, dass auch sie die Insekten, die Vögel und die anderen Tiere dringend brauchten? Summmalrum versuchte die Menschen aufzuklären, aber die verstanden sie nicht. Traurig kehrte sie zu ihren Freunden zurück. Hier konnten sie nicht länger bleiben.

Die Hummel Kunibert sollte ausfliegen und Ausschau nach einem Garten für alle Tiere halten. Tagelang war Kunibert unterwegs. Endlich entdeckte er eine Gartenanlage am Rande der Stadt. Wie glücklich war er, als er einen Garten mit den herrlichsten Blumen, Beerenbüschen, Hecken, großen Obstbäumen und einer Teichecke mit Farnen, Blumen, Reisighaufen und Totholz fand! Am Ufer standen Weiden, die ihre Schatten auf die Wasserflächen warfen. Was für ein Paradies!

Eine große Ringelnatter lag auf einem Stein am Wasser und sonnte sich. Molche schwammen lustig im Teich herum, Libellen tummelten sich in der Luft, Wasserläufer bewegten sich auf dem Wasser, Vögel badeten an einer flachen Stelle im Teich. Insekten setzten sich auf die Wasserpflanzen und tranken. Die Unterwasserpflanzen boten den Molchen und den anderen Teichbewohnern Schatten und Schutz vor Feinden.

Ein kleiner Frosch saß am seichten Ufer. Auch er wusste, hier drohte ihm keine Gefahr durch die Besitzer des Gartens. In Teichnähe, unter einem lose aufgeschichteten Reisighaufen, nistete der kleine Zaunkönig. Zu seinem Schutz wuchs eine wilde Rose unter dem großen Kirschbaum.

Von der Amsel Fragmichmal erfuhr Kunibert von den vielen verschiedenen Nistkästen für die Vögel. Hier konnten sie in Ruhe ihre Jungen aufziehen. Im Winter fanden sie in den Kästen Schutz vor der Kälte. Für die Insekten gab es Insektenhotels. Wildkräuter verströmten einen betörenden Duft. Dichter Efeu und dicke Hecken boten den anderen Vögeln, die nicht in den Kästen brüteten, Nistmöglichkeiten und Schutz.

In einer unberührten Gartenecke durften Brennnesseln wachsen. Auch für die Schmetterlinge wurde in diesem Paradies gesorgt. Überall summte und brummte es und Vögel zwitscherten munter. Hier könnten auch Kunibert und seine Freunde herrlich leben.

Im Winter wird der Tisch für alle Vögel reich gedeckt sein.

Kunibert konnte zurück zu seinen Freunden fliegen. Er hatte das neue Zuhause für alle gefunden. Wie würden sich die anderen freuen, wenn er ihnen von diesem Paradies berichtete!

Die Reise ins Paradies

Kunibert sah sich noch einmal in dem Paradies um, das er für sich und seine Freunde gefunden hatte. Er konnte sich nur schwer von der Blütenpracht trennen, aber ohne seine Freunde war es doch nur die halbe Freude.

Zur Stärkung naschte er noch einmal von dem köstlichen Nektar. Zwei Tage hatte er sich Ruhe gegönnt.

Hoffentlich fand er seine Freunde wieder! Kunibert flog und flog. Nur einmal machte er in der Nacht Rast. Endlich war er am Ziel. Wie trostlos alles aussah! Auch das letzte Stück Natur existierte nicht mehr!

Kunibert rief nach seinen drei Freunden, aber keiner antwortete ihm. Verzweifelt flog er in den Nachbargarten. Er konnte schon kaum noch rufen. Endlich raschelte es ganz leise im Gebüsch hinter ihm. Der Igel Schnuff kam zögerlich aus seinem sicheren Versteck. Kunibert erzählte ihm von ihrem neuen Paradies. Schnuff war ganz aus dem Häuschen. Wenn doch endlich das Gartenrotschwänzchen Hans und die Biene Summmalrum von ihrem Ausflug zurückkämen.

„Juhu!“ tönte es plötzlich über ihnen. „Kunibert ist wieder da!“

Seine Freunde waren völlig sprachlos. So ein Paradies gab es wirklich?! Sie konnten die Abreise kaum erwarten.

Für Kunibert, Summmalrum und Hans war es ganz einfach – sie konnten fliegen! Aber, was war mit Schnuff? Mit seinen kurzen Beinchen würde er ewig unterwegs sein und für ihn barg die Reise viele Gefahren.

Schnuff gönnte sich eine ordentliche Mahlzeit Regenwürmer. Hans stopfte seinen kleinen Bauch mit leckeren Käfern voll, Summmalrum und Kunibert mit Nektar. Am nächsten Tag begann das Abenteuer.

Schnuff schaute sich ängstlich um. Überall hupte und lärmte es. Nur mit Mühe kam er auf die andere Straßenseite. Immer wieder musste er auch hier vielen Füßen ausweichen. Sein kleines Igelherz klopfte vor Angst. Seine Freunde blickten besorgt nach unten. Am Tage durften sie ihre Reise nicht fortsetzen.

Sie suchten einen Vorgarten, der ihnen bis zum Abend Schutz bot. Erst dann sollte die Reise weiter gehen.

Schnuff war so ängstlich, dass er am liebsten hier geblieben wäre. Aber ein Leben ohne seine Freunde?! Nein, dass konnte er sich nicht vorstellen!

Bei Einbruch der Dunkelheit schliefen die meisten Menschen, die Straßen lagen leer und verlassen da. Ganz selten kam ein Auto oder ein Fahrrad vorbei. Schnuff schritt mutig aus. Ja, er würde es ganz sicher schaffen!

Die vier Freunde kamen in der Nacht gut voran. Am Tag schliefen sie in einem kleinen Park am Stadtrand. Plötzlich wurden sie von lautem Kindergeschrei geweckt! Schnuff wollte sich verstecken, aber er war nicht schnell genug.

„Guck mal, Franz! Ein Igel!“

Alle stürmten auf Schnuff los. Vor lauter Angst konnte der sich nicht mehr rühren.

„Dreh ihn mal um!“

Schnuff rollte sich zu einer Kugel zusammen. Seine Freunde waren wie erstarrt. Wie konnten sie ihrem Freund nur helfen?

„Wir nehmen ihn mit nach Hause!“

„Na klar, sonst geht es wohl noch! Der ist voller Flöhe!“

Schnuffs Herz klopfte zum zerspringen.

„Hier, nimm das dicke Tuch und wickle ihn ein!“

„Autsch, der hat vielleicht gefährliche Stacheln!“

Schnuff konnte sich nicht mehr wehren. Wo würden ihn diese furchtbaren Jungen nur hinbringen? Würde er seine Freunde je wiedersehen? Tränen kullerten über sein Gesicht.

Das Gartenrotschwänzchen Hans flatterte ganz aufgeregt um die Kinder herum. Es schrie sie verzweifelt an: „Lasst unseren Freund in Ruhe!“

„Guck dir mal das Rotschwänzchen an. Der Kleine regt sich ja mächtig auf!“

Lachend stürmten die Buben mit Schnuff davon. Was interessierte sie schon ein kleiner, aufgeregter Vogel.

Hans, Kunibert und Summmalrum folgten ihnen verzweifelt. Konnten sie ihren Freund retten?

Retter in der Not

Schnuff wurde es durch den schnellen Lauf ganz schwindelig. Endlich hielt der Junge, der ihn trug, an und setzte Schnuff in einen Käfig.

„So, hier bleibst du jetzt für immer! Wir kommen jeden Tag und spielen mit dir!“

Schnuff schaute die Buben ganz traurig an. Aus diesem Käfig gab es kein Entrinnen!

„Was frisst eigentlich so ein Igel?

„Ich glaube Regenwürmer!“

„Früher haben sie den Igeln Milch gegeben, aber dass war nicht richtig!“

„Lasst uns Regenwürmer suchen.“

Die Buben stellten Schnuff noch schnell eine Schale Wasser hin und dann rannten sie los.

Der Käfig war so klein, dass Schnuff nur ein paar Schritte machen konnte. Er vermisste seine Freunde und seine Freiheit. Das Futter, dass ihm die Jungen hinstellten, rührte er nicht an. So ging es schon drei Tage lang.

Die drei Brüder hatten eine kleine Schwester, die mit Abscheu auf das Treiben ihrer Brüder sah.

„Ihr könnt den armen Igel doch nicht in so einen kleinen Käfig einsperren! So wird er sterben! Ein Igel ist kein Haustier!“

„Was versteht schon so ein kleines Mädchen davon! Spiele lieber mit deinen doofen Puppen, dumme Trine!“

Die Jungen lachten ihre Schwester aus.

„Irgendwann wird er schon fressen! Warte nur ab!“

Kunibert, Summmalrum und Hans besuchten jeden Tag ihren kleinen Freund. Hans versuchte sogar mit seinem Schnabel den Käfig zu öffnen, aber dafür war er zu schwach.

Schnuff ging es jeden Tag schlechter. Dem kleinen Mädchen tat das Igelchen so leid! Aber sie wusste, wenn sie ihn freilassen würde, dann wäre ihr eine Tracht Prügel von ihren Brüdern sicher.

Summmalrum folgte dem kleinen Mädchen. Auch Hans versuchte, sie auf sich aufmerksam zu machen.

„Du musst unserem Freund helfen! Bitte!“

Das Mädchen bemerkte endlich die drei Freunde. Sie hörte Hans ganz verzweifelt rufen und sie sah Kunibert und Summmalrum den Käfig umkreisen.

„Oh, das ist wohl euer Freund? Ihr armen Tiere!“

Noch hatte sie furchtbare Angst vor ihren Brüdern, aber ihr Mitleid siegte.

An diesem Abend konnte Maria nicht einschlafen. Sie lauschte den ruhigen Atemzügen ihrer Brüder. Ganz leise schlich sie sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Schnell zog sie sich eine Jacke über. Eine Taschenlampe brauchte sie nicht. Der Mond schien heute besonders hell. Am Käfig angekommen öffnete sie die Tür. Ganz vorsichtig setzte sie Schnuff ins hohe Gras. „Lauf mein Kleiner!“

Schnuff konnte es zuerst gar nicht fassen. Vorsichtig bewegte er ein Bein vor das andere. Das Mädchen tat ihm nichts und so rannte er, so schnell es mit seinen kurzen Beinen möglich war, in die große Hecke vor ihm. Frei, endlich frei!

Wie freuten sich seine Freunde.

Sie mussten zwei Tage warten, erst dann konnten sie ihre Reise fortsetzen. Schnuff futterte sich in dieser Zeit einen kleinen Bauch an.

Jetzt konnte das große Abenteuer weiter gehen!

Das große Abenteuer geht weiter

Nach den schrecklichen Erlebnissen hatte Schnuff furchtbare Angst. Überall glaubte er Hände zu sehen, die nach ihm griffen. Wenn er Kinder hörte, geriet er in Panik. Besorgt schauten ihn seine Freunde an.

Plötzlich blitzte und donnerte es, ein furchtbarer Regenguss platschte auf die vier Freunde nieder. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich in Sicherheit zu bringen. Erst gegen morgen hörte es auf zu regnen.

„Hört ihr das auch?“

Von Ferne tönte ein leises Miauen an ihr Ohr. Kunibert flog sofort los. Aufgeregt kam er zu seinen Freunden zurück.

„Im hohen Gras liegt ein Kätzchen, das mit einer Pfote in eine Falle geraten ist!“

„Wir müssen Hilfe holen!“

„Hans, du musst zu dem kleinen Mädchen fliegen! Wir bekommen die Falle nicht auf!“

Hans flog so schnell er nur konnte. Sein kleines Herz klopfte ganz wild! Das Gartenrotschwänzchen entdeckte das kleine Mädchen im Garten vor dem Haus. Aufgeregt flatterte es mit den Flügeln. Sein lautes Piepsen ließ Maria nach oben sehen.

„Dich kenne ich doch! Na Kleiner, ist etwas mit deinen Freunden passiert?“

Hans flog immer wieder ein Stück von dem Kind weg und kam dann wieder zu ihr zurück. Er wollte, dass sie aufstand und ihm folgte.

Maria begriff sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.

„Warte, ich komme mit! Nicht so schnell!“

Die Zeit schlich förmlich dahin. Endlich hörten Summmalrum, Kunibert und Schnuff eilige Schritte auf sie zukommen.

„Ach, du armes Kätzchen! Warte, gleich bist du frei!“