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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Ältere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit wird die Darstellung der Kriemhild im „Nibelungenlied“ thematisiert. Dabei wird auf die Fragestellung fokussiert, ob die Kriemhild-Figur im ersten Teil des ‚Nibelungenliedes’ noch mit der entmenschlichten Rächerin am Ende des Epos identifizierbar ist, das heißt, ob der Epiker einen glaubhaften Wandlungsprozess dargestellt oder die Protagonistin in zwei unterschiedlichen Rollen präsentiert hat. Für diese Untersuchung wurden verschiedene Gesichtspunkte ausgewählt, anhand derer sich die Kriemhild-Figur analysieren lässt, um anschließend die Frage nach einem Entwicklungsprozess, bzw. Rollenwechsel beantworten zu können. Die Arbeit ist in drei Abschnitte untergliedert: Der erste und einleitende Teil verdeutlicht Thema, Aufbau und Fragestellung und führt einige einleitende Worte zum ‚Nibelungenlied’ an, in denen kurz Jan Dirk Müllers These zur Psychologisierung von Figuren in mittelhochdeutschen Heldenepen diskutiert wird. Abschnitt 2 stellt den Hauptteil dar, der zweifach untergliedert ist, wobei sich Teil A) auf die Darstellung der Kriemhild-Figur im ersten Teil bezieht und Teil B) auf ihre Darstellung im zweiten Teil des Epos rekurriert.
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Veröffentlichungsjahr: 2009
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In unserem Hauptseminar Die Nibelungen: Epos, Drama, Musikdrama behandelten wir neben Friedrich Hebbels „Die Nibelungen“ und Richard Wagners „Der Ring der Nibelungen“ auch das um 1200 entstandene ‚Nibelungenlied’.
Nachdem wir zunächst einführend den Status des ‚Nibelungenliedes’ um 1200 und im 19. Jahrhundert thematisiert hatten, beschäftigten wir uns neben der Untersuchung höfischer und archaischer Elemente u.a. auch mit den im Epos vorherrschenden Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen. Bei meinen Überlegungen bezüglich eines Themas stand deshalb schnell fest, dass ich für meine Hausarbeit die Darstellung der Kriemhild im ‚Nibelungenlied’ wählen würde.
Dabei fokussierte ich auf die Fragestellung, ob die Kriemhild-Figur im ersten Teil des ‚Nibelungenliedes’ noch mit der entmenschlichten Rächerin am Ende des Epos identifizierbar ist, d.h. ob der Epiker einen glaubhaften Wandlungsprozess dargestellt oder die Protagonistin in zwei unterschiedlichen Rollen präsentiert hat.
Ich habe für diese Untersuchung verschiedene Gesichtspunkte ausgewählt, anhand derer sich die Kriemhild-Figur analysieren lässt, um anschließend die Frage nach einem Entwicklungsprozess, bzw. Rollenwechsel beantworten zu können.
Dafür habe ich meine Arbeit in drei Abschnitte untergliedert: Der erste und einleitende Teil verdeutlicht Thema, Aufbau und Fragestellung und führt einige einleitende Worte zum ‚Nibelungenlied’ an, in denen ich mich kurz mit Jan Dirk Müllers These zur Psychologisierung von Figuren in mittelhochdeutschen Heldenepen beschäftige. Abschnitt 2 stellt den Hauptteil dar, den ich zweifach untergliedert habe, wobei sich Teil A) auf die Darstellung der Kriemhild-Figur im ersten Teil bezieht und Teil B) auf ihre Darstellung im zweiten Teil des Epos rekurriert.
In Teil A) befasse ich mich zunächst mit der höfischen Typisierung Kriemhilds und prüfe anschließend ihr Verhältnis zu höfischer Kultur und vorherrschendem Männerpatriarchat, wobei ich ferner auf die Konzeption weiblicher Genderaspekte in Bezug auf die Kriemhild-Figur eingehe. Darauffolgend betrachte ich zum Einen den Frauenstreit zwischen Kriemhild und Brünhild, der eine der Schlüsselszenen für die Beurteilung ihrer Figur darstellt und zum Anderen Kriemhildsleit,das aus dieser Auseinandersetzung heraus resultiert.
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Der erste Abschnitt endet mit der Herausarbeitung der zentralen triuwe-Bindung zwischen Kriemhild und ihrem ersten Ehemann Siegfried.
Teil B) ist ähnlich strukturiert: Auf die Darstellung von Kriemhilds gesellschaftlichen Status und ihrer Eingliederung in Etzels Hof, folgt ihr Verhältnis zu höfischer Kultur und vorherrschendem Männerpatriarchat. Des weiteren behandele ich Rachemotiv und verräterische Einladung der Burgunden an Etzels Hof und erläutere danach Kriemhilds Maßnahmen, die zur Auslösung der Kämpfe führen. Abschließend beschäftige ich mich mit ihrer im Epos vorgenommenen Darstellung als Rächerin.
Abschnitt 3 stellt den Schluss meiner Hausarbeit dar, in dem ich die gewonnenen Erkenntnisse noch einmal rekapituliere und anschließend die in der Einleitung aufgeworfene Frage nach einem Entwicklungsprozess, bzw. Rollenwechsel der Kriemhild-Figur beantworte.
Ich habe als Leitfaden für meine Hausarbeit die Frage gewählt, ob die Kriemhild-Figur im ersten Teil des ‚Nibelungenliedes’ mit der entmenschlichten Rächerin am Ende des Epos identifizierbar ist, d.h. ob der Dichter einen glaubhaften Entwicklungsprozess seiner Protagonistin dargestellt oder sie rein funktional in zwei unterschiedlichen Rollen präsentiert hat.
1.3 Einleitende Worte zum ‚Nibelungenlied’