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Achtung, die Krumpflinge kommen...
Nachdem Krumpfling Egon sich dem Menschenjungen Albert aus Versehen gezeigt hat, sind die beiden allerbeste Freunde geworden und verbringen sehr viel Zeit miteinander. Doch dann funkt Lulu, das Nachbarsmädchen, dazwischen und lädt Albert zu sich nach Hause ein – natürlich ohne Egon! Der Krumpfling wird rasend eifersüchtig. Er schmiedet finstere Pläne und lässt nichts unversucht, seinen Spielkameraden wieder für sich allein zu haben. Doch natürlich kommt es auch diesmal anders, als Egon das geplant hat ...
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Seitenzahl: 49
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© 2014 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München.
Alle Rechte vorbehalten
Vermittelt durch die Literarische Agentur Barbara Küper
Umschlaggestaltung: Init GmbH
Umschlag und Innenillustrationen: Barbara Korthues
Serienlogo: Barbara Korthues
Lektorat: Hjördis Fremgen
hf · Herstellung: AJ
Satz und Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a. A.
ISBN 978-3-641-14218-6V004
www.cbj-verlag.de
Inhaltsverzeichnis
Aus Albis Freundebuch
Egon schleicht davon
Egon nimmt ein kaltes Bad
Egon wird enttäuscht
Albi muss Windeln wechseln
Bazi dreht durch
Oma Krumpfling wacht auf
Egon greift an
Albi macht Hausaufgaben
Lulu dreht durch
Gute Ernte für Oma Krumpfling
Albi kriegt’s ab
Albi bekommt noch mehr ab
Bazi bekommt Besuch
Lulu und Albi treffen sich
Egon wird erwischt
Egon Krumpfling zu Besuch bei seiner Autorin Annette Roeder ...
Vorname: Egon
Nachname: Krumpfling
Haare: babyspinatgrün und überall am Körper
Augen: glupschig
Größe: 17,3 cm, wenn ich mich strecke
Besondere Merkmale: herzförmiger Fleck rechts auf der Brust
Das bin ich:
ganz schön, gell?!
Familie: ungefähr 49 Krumpflinge, wir sind alle miteinander verwandt
Ich wohne: Krumpfburg Nr. 22, in der roten Kindergießkanne mit den weißen Punkten (der Skistiefel wär mir lieber)
Alter: weiß ich nicht, aber ich bin der Jüngste der Krumpfling-Sippe
Lieblingsessen: Schimmelpilze mit Semmelknödeln
Lieblingsgetränk: frisch gebrühter Krumpftee (am gernsten den aus Albis Schimpfwörtern)
Was mir gar nicht schmeckt: lol-Brause, bäh, da muss ich pupsen
Meine Hobbys: andere ärgern (aber so, dass sie nicht weinen müssen), schlafen, Teelöffel-Hockey spielen
Was ich einmal werden möchte: Dieb oder Ganove
Wovor ich Angst habe: Hunde und manchmal Oma Krumpfling
Meine besten Freunde: Albert Artich und sonst keiner
Wütend warf Egon den Bleistiftstummel beiseite. Warum musste Professor Honigschwamm den kleinen Krumpflingen immer so blöde Hausaufgaben geben? Diesmal wollte er, dass die Schüler über das Wochenende einen Aufsatz zum Thema „Mein fiesester Trick“ verfassten ... Doch was sollte Egon dazu schon schreiben? Wenn er am Montag im Unterricht vorlesen würde, wie er versucht hatte, vor Zwurz Seife auszuschütten und dabei selbst ausgerutscht und auf seine empfindliche Schnauze gefallen war, würden ihn die anderen doch wieder nur auslachen.
Er war der jüngste Krumpfling und konnte einfach nicht so gut gemein sein wie seine Klassenkameraden. Obwohl er sich wirklich mächtig anstrengte, taten ihm seine Bosheiten sofort wieder leid. Und die Sechs mit Spinne, die schlechteste Note, die für die Krumpflinge die beste Note war, die bekam immer nur der schleimige Schorschi – wie gestern erst für das gemeine Lied, das er sich über Egons herzförmigen Fellfleck ausgedacht hatte.
Nein, Egon hatte wirklich keine Lust auf Hausaufgaben. Er zerknüllte das Blatt mit dem angefangenen Aufsatz und schleuderte es in hohem Bogen aus der roten Kindergießkanne mit den weißen Punkten, die ihm Oma Krumpfling, die Chefin der Sippe, als Wohnhöhle zugewiesen hatte. Dann kletterte Egon aus der Öffnung und sah sich um. Keiner war zu sehen, nur vom Sportplatz, der hinter dem Festsaal im alten Drehorgelkasten lag, drang Gekreische.
Dort trainierte die Teelöffelhockeymannschaft für das nächste Turnier. Dabei schauten die anderen Krumpflinge immer gerne zu. Denn beim Training wurde viel geschubst und getreten und manchmal verbog der Torwart einem Torschützen sogar den Teelöffel. Obwohl Egon eigentlich ein geschickter Spieler war, durfte er heute nicht dabei sein. Er hatte Spielverbot, weil er sich beim letzten Turnier beim Schiedsrichter aus Versehen für ein beabsichtigtes Foul entschuldigt hatte.
Aber er war gar nicht traurig darüber. Er hatte nämlich etwas viel Besseres vor: Er wollte nach oben schleichen und seinen Freund Albi besuchen. Natürlich heimlich, wie immer. Keiner der anderen Krumpflinge wusste, dass Egon sich mit Albert Artich, dem Sohn des Hausbesitzers, angefreundet hatte. Und das durfte auch keiner wissen – vor allem Oma Krumpfling nicht. Wenn die nämlich herausfand, dass ein echter Mensch von der Krumpflingsippe im Keller der Villa Artich wusste, dann würde sie Egon nie wieder Krumpftee abgeben. Dabei war es doch genau dieser Freundschaft zwischen Egon und Albi zu verdanken, dass sie täglich genug frische Menschenschimpfwörter aus dem großen Duschkopf ernten konnte. Die trocknete sie dann und zerstieß sie zu Krumpfteekrümeln.
„Galleglitschige Rüsselnase“ oder „popelpaniertes Pinselohrschwein“ – Albi trötete solche Leckereien nur Egon zuliebe nach jedem Zähneputzen in den Abfluss des Waschbeckens.
Aber auch das musste Oma Krumpfling nicht unbedingt wissen.
Auf Zehenspitzen schlich Egon über den Hauptplatz, wo der große Duschkopf im schummrigen Licht des Kellers silbern glänzte. Dann lief der kleine Krumpfling weiter an der Schulschachtel entlang. Darin raschelte Professor Honigschwamm herum, der die letzten Rechenproben korrigierte. Und jetzt war Egon auch schon beim alten Ofenrohr, dem Hauptzugangstor der Krumpfburg. Egon sah über die Schulter, ob ihn auch niemand beobachtete. Nur noch ein Schritt nach drau ... da wäre er beinahe auf Oma Krumpfling gestiegen! Egon sprang vor Schreck in die Luft. Die Sippenchefin hatte sich genau in die Öffnung des Ofenrohrs gelegt, den Kopf auf ihre Lieblingshandtasche gebettet, und stieß einen lauten Schnarcher aus. GGGGRRCHH!
Was sollte Egon nun machen? Oma Krumpfling verstopfte fast den ganzen Durchgang. An ihr könnte sich Egon nie vorbeizwängen – und das obwohl er nicht viel größer als ein Bleistift war ... Aber Umdrehen kam jetzt auch nicht mehr infrage. Auf keinen Fall! Egon freute sich doch schon so auf seinen Freund Albi. Also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und packte mit beiden Pfoten fest Oma Krumpflings geblümte Kittelschürze. Dann begann er vorsichtig, gaaanz vorsichtig, das Familienoberhaupt aus dem Rohr zu ziehen.