Die Lager am Militärflughafen Fliegerhorst Goslar. Zwangsarbeit, KZ-Außenlager und SS-Ausbildung - Friedhart Knolle - E-Book

Die Lager am Militärflughafen Fliegerhorst Goslar. Zwangsarbeit, KZ-Außenlager und SS-Ausbildung E-Book

Friedhart Knolle

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Beschreibung

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: kein Benotung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 21.6.2002 wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Rüdiger Wohltmann, Mitgliedern des Rates der Stadt Goslar, dem Kommandeur des benachbarten Fliegerhorstes, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitgliedern des initiierenden Vereins Spurensuche Goslar e.V. (heute Spurensuche Harzregion e.V.) ein neuer Goslarer Gedenkstein eingeweiht. Er steht an der Einmündung der Stapelner Straße in die Grauhöfer Landwehr auf dem Flurstück „Magdeburger Kamp“ und erinnert daran, dass sich auf dem Gelände über zwei Jahre ein Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald befand. Für eine solche Gedenkstätte hatte sich Wolfgang Janz, Hahndorf († 2014), lange eingesetzt, daher widmen wir ihm diesen Beitrag. Eine metallene Platte gibt über den Sachverhalt nur unscharf Auskunft – die Häftlinge mussten u.a. auf dem nahen, militärisch genutzten Fliegerhorst und in der Sandgrube Hahndorf Zwangsarbeit leisten. Eine präzisere Formulierung wurde uns seinerzeit von der Kulturausschussvorsitzenden, die den Stein politisch zu bewilligen hatte, nicht gestattet – offenbar aus falsch verstandener Rücksicht auf die Bundeswehr, wie sie andeutete. Dabei wäre dieser Gedenkort eine große Chance für die politische Bildung der Soldaten gewesen.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Gedenkstein an der Grauhöfer Landwehr

2. Zwangsarbeiterlager und Außenkommando Goslar des KZ Buchenwald

3. SS-Barackenlager Hahndorf

4. DP-Lager nach dem Krieg

5. Goslar-Halle und Fliegerhorst

Literatur und Quellen

 

1. Gedenkstein an der Grauhöfer Landwehr

Am 21.6.2002 wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Rüdiger Wohltmann, Mitgliedern des Rates der Stadt Goslar, dem Kommandeur des benachbarten Fliegerhorstes, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitgliedern des initiierenden Vereins Spurensuche Goslar e.V. (heute Spurensuche Harzregion e.V.) ein neuer Goslarer Gedenkstein eingeweiht. Er steht an der Einmündung der Stapelner Straße in die Grauhöfer Landwehr auf dem Flurstück „Magdeburger Kamp“ und erinnert daran, dass sich auf dem Gelände über zwei Jahre ein Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald befand. Für eine solche Gedenkstätte hatte sich Wolfgang

Janz, Hahndorf († 2014), lange eingesetzt, daher widmen wir ihm diesen Beitrag.

Eine metallene Platte gibt über den Sachverhalt nur unscharf Auskunft – die Häftlinge mussten u.a. auf dem nahen, militärisch genutzten Fliegerhorst und in der Sandgrube Hahndorf Zwangsarbeit leisten. Eine präzisere Formulierung wurde uns seinerzeit von der Kulturausschussvorsitzenden, die den Stein politisch zu bewilligen hatte, nicht gestattet – offenbar aus falsch verstandener Rücksicht auf die Bundeswehr, wie sie andeutete. Dabei wäre dieser Gedenkort eine große Chance für die politische Bildung der Soldaten gewesen.

2. Zwangsarbeiterlager und Außenkommando Goslar des KZ Buchenwald

 

1927 war in Goslar ein ziviler Flugplatz eingeweiht worden (GIESECKE 2010), der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sukzessive militärisch zu einem Fliegerhorst aufgerüstet wurde (SCHYGA 1999). Für die Arbeiten wurden anfangs zunächst freiwillige Fremd- und später Zwangsarbeiter eingesetzt, für die ein „Arbeiter-Baracken-Lager“ an der nordwestlichen Peripherie des Fliegerhorstes unmittelbar an der Grenze der Goslarer Feldmark errichtet wurde. Grundeigentümer der Flächen für den Barackenkomplex war das Klostergut Grauhof. Über dieses Lager sind bisher kaum Details bekannt.

 

Hinweise auf die Anzahl derwährend der NS-Zeit auf dem Fliegerhorst beschäftigten ausländischen Arbeitskräfte finden sich in verschiedenen Quellen. In einemVerzeichnis der erteilten Aufenthaltserlaubnisse für den Zeitraum von November 1938 bis Ende April 1944 sind insgesamt 87 Personen unterschiedlicher Nationalitäten aufgelistet, die mit einer Arbeitstätigkeit auf dem Fliegerhorst in Verbindung zu bringen sind (StA GS RR VII/37/2). 44 stammten aus Ungarn, 16 aus Danzig, 13 aus Slowenien, 5 aus der Tschechoslowakei, der Rest aus Rumänien, Jugoslawien, Ostmark, Türkei, Polen und Italien. Der älteste war bei der Ankunft 60, der jüngste 16 Jahre alt. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Bau- und Bauhilfsarbeiter, Erdarbeiter und Tiefbauarbeiter, den Rest bilden die Berufsgruppen Schuhmacher, Maurer, Maler, Eisengießer, Schmied, Schneider und Haushaltshilfe. 32 dieser Zwangsarbeiter waren im Barackenkomplex und 42 direkt auf dem Fliegerhorst untergebracht. Belegt ist außerdem die Unterbringung von 14 Zwangsarbeitern in Privatquartieren.