Die letzte Einheit - John Scalzi - E-Book

Die letzte Einheit E-Book

John Scalzi

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Beschreibung

Science Fiction am Puls der Zeit

Das All ist besiedelt, und die Menschheit hat in den angrenzenden Sternensystemen Kolonien errichtet. Dort draußen, weit von der Erde entfernt, herrscht Krieg. Eine neue Art von Krieg – denn die Soldaten sind Klone mit implantiertem Bewusstsein. Neben diesen Klonkriegern gibt es jedoch auch noch eine Einheit von ungeklonten, dem Tod geweihten Menschen, die für besondere Aufgaben eingesetzt werden. Dies ist ihre Geschichte …

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Seitenzahl: 723

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JOHN SCALZI

DIE LETZTE EINHEIT

Roman

Mit zwei Bonusepisoden

Deutsche Erstausgabe

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen

WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN

Titel der amerikanischen Originalausgabe

THE HUMAN DIVISON

Deutsche Erstausgabe 01/2014

Redaktion: Ralf-Oliver Dürr

Copyright © 2013 by John Scalzi

Copyright © 2014 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung und -illustration: Nele Schütz Design, München

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-11341-4

www.heyne-magische-bestseller.de

Inhalt

1 Das B-Team

2 Über die Planke gehen

3 Wir brauchen nur die Köpfe

4 Eine Stimme in der Wildnis

5 Die Leute von der Clarke

6 Der kleine Dienstweg

7 Der Hundekönig

8 Der Klang der Rebellion

9 Die Beobachter

10 Die Heimkehr

11 Eine Frage der Verhältnismäßigkeit

12 Die kultivierte Kunst, Köpfe zu knacken

13 Unten die Erde, oben der Himmel

Bonus Nach dem Putsch

Bonus Hafte Sorvalh isst Churros und spricht mit der Jugend von heute

»Die letzte Einheit« ist folgenden Personen gewidmet:

Yanni Kuznia und Brian Decker für ihre Liebe und Freundschaft.

John Harris, in Bewunderung und Anerkennung für seine Illustration dieses Buchs und aller anderen Romane, die im Universum von »Krieg der Klone« spielen. Danke für deine Visionen.

Episode 1

Das B-Team

I

1.

Als der Captain der Polk sie auf die Brücke eingeladen hatte, um den Skip zum Danavar-System zu verfolgen, war Botschafterin Sara Bair klar gewesen, dass sie laut Protokoll gut daran getan hätte, die Einladung abzulehnen. Der Captain würde sehr beschäftigt sein, sie würde nur im Weg herumstehen, und am Ende gab es auch gar nicht so viel zu sehen. Wenn die Polk mehrere Dutzend Lichtjahre quer durch den lokalen Arm der Galaxis skippte, würde ein Mensch lediglich bemerken, dass sich der Blick auf die Sterne leicht verändert hatte. Auf der Brücke würde man das Geschehen nur auf Bildschirmen verfolgen können, nicht durch irgendwelche Fenster. Captain Basta hatte die Einladung lediglich aus Höflichkeit ausgesprochen und war ohnehin davon überzeugt, dass sie ausgeschlagen wurde, sodass sie bereits einen kleinen Empfang für die Botschafterin und ihren Mitarbeiterstab organisiert hatte. Sie sollten den Skip im winzigen und nur selten benutzten Beobachtungsdeck der Polk verfolgen, das zwischen dem Frachtraum und dem restlichen Schiff eingezwängt war.

Botschafterin Bair wusste, dass das Protokoll von ihr verlangte, die Einladung abzulehnen, aber das war ihr egal. Während der fünfundzwanzig Jahre, die sie für das diplomatische Korps der Kolonialen Union gearbeitet hatte, war sie noch nie auf der Brücke eines Raumschiffs gewesen. Zudem konnte niemand sagen, ob sie noch einmal eine solche Einladung erhalten würde, und ungeachtet des Protokolls war sie der Ansicht, dass jemand, der eine Einladung aussprach, auf jeden Fall darauf vorbereitet sein sollte, dass sie angenommen wurde. Wenn ihre Verhandlungen mit den Utche gut liefen − und angesichts des derzeitigen Stands der Dinge gab es keinen Grund, daran zu zweifeln −, würde sich niemand über diesen kleinen Verstoß gegen die Konventionen aufregen.

Also scheiß drauf, sie würde sich auf der Brücke einfinden.

Falls Captain Basta sich darüber ärgerte, dass Bair ihre Einladung angenommen hatte, zeigte sie es nicht. Lieutenant Evans führte die Botschafterin und ihren Assistenten Brad Roberts fünf Minuten vor dem Skip auf die Brücke. Captain Basta wandte sich von ihrer Konsole ab, um die beiden mit knappen, aber höflichen Worten auf der Brücke willkommen zu heißen. Nachdem den Formalitäten Genüge getan war, widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Vorbereitungen des Skips. Lieutenant Evans verstand das Stichwort und drängte Bair und Roberts in eine Ecke, wo sie alles beobachten konnten, ohne zu stören.

»Wissen Sie, wie ein Skip funktioniert, Botschafterin?«, fragte Evans. Für die Dauer der Mission war Lieutenant Evans der Protokolloffizier der Polk und diente als Verbindungsperson zwischen der diplomatischen Delegation und der Schiffsbesatzung.

»Wie ich es verstanden habe, befinden wir uns jetzt an einer bestimmten Stelle des Raums, und wenn der Skip-Antrieb aktiviert wird, tauchen wir auf magische Weise an einem anderen Ort auf«, sagte Bair.

Evans lächelte. »Es ist keine Magie, sondern Physik, Ma’am. Auch wenn das Ergebnis der Physik von außen betrachtet wie Magie aussehen mag. Sie verhält sich zur relativistischen Physik wie die relativistische Physik zur Newton’schen Mechanik. Also geht sie zwei Schritte über die alltägliche menschliche Erfahrung hinaus.«

»Das heißt also, dass wir hier keineswegs irgendwelche Gesetze der Physik verletzen«, sagte Roberts. »Denn jedes Mal, wenn ich mir klarmache, dass Raumschiffe quer durch die Galaxis skippen, stelle ich mir Albert Einstein in Polizeiuniform vor, wie er einen weiteren Strafzettel schreibt.«

»Wir verletzen keine Gesetze. Im Grunde nutzen wir buchstäblich ein Schlupfloch aus«, erklärte Evans und ließ sich dann genauer über die physikalische Theorie des Skippens aus. Roberts nickte und wandte keine Sekunde lang den Blick von Evans ab, aber sein Gesicht zeigte ein leichtes Lächeln, von dem Bair wusste, dass es ihr galt. Es bedeutete, dass sich Roberts bewusst war, dass er eine seiner Hauptaufgaben erfüllte, die darin bestand, Bair vor Leuten abzuschirmen, die sie in belanglosen Small Talk verwickeln wollten, damit sie sich auf das konzentrieren konnte, worin sie gut war: aufmerksam ihre Umgebung beobachten.

Doch in Wirklichkeit war ihre Umgebung gar nicht so beeindruckend. Die Polk war eine Fregatte – Bair war davon überzeugt, dass Evans den genauen Typ benennen konnte, aber im Moment wollte sie seine Aufmerksamkeit nicht auf ihre Person zurücklenken –, und die Brücke war zweckmäßig eingerichtet. Zwei Reihen Konsolen mit Monitoren, ein leicht erhöhtes Podest, von dem aus der Captain oder der wachhabende Offizier alles überblicken konnte, und an der Vorderseite zwei große Bildschirme, die Informationen und, wenn es gewünscht wurde, das Bild einer Außenkamera darstellten. Im Moment war keiner der Schirme eingeschaltet. Stattdessen konzentrierte sich die Brückenbesatzung ganz auf ihre individuellen Monitore, während Captain Basta und ihr Erster Offizier murmelnd zwischen den Konsolen hin und her liefen.

Es war ungefähr so aufregend, wie Farbe beim Trocknen zu beobachten. Beziehungsweise so aufregend, wie ein Team aus hervorragend ausgebildeten Experten zu beobachten, die Handlungen vollzogen, die sie schon mehrere Hundert Male ohne Aufregung oder Zwischenfall vollzogen hatten. Bair, die aufgrund ihrer vielen Jahre im diplomatischen Korps darauf vorbereitet war, dass die Arbeit gut ausgebildeter Profis im Normalfall alles andere als ein spektakulärer Anblick war, verspürte nichtsdestotrotz eine leichte Enttäuschung. Ihre Erfahrung mit dramatischen Unterhaltungsprogrammen ließen sie etwas erwarten, das etwas actionlastiger ablief. Sie seufzte, ohne dass es ihr bewusst wurde.

»Sie haben etwas anderes erwartet, Ma’am?«, fragte Evans und wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder der Botschafterin zu.

»Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte«, erwiderte Bair, die sich insgeheim darüber ärgerte, so laut geseufzt zu haben, dass man es hören konnte. »Auf der Brücke geht es ruhiger zu, als ich gedacht hätte.«

»Die Brückenbesatzung arbeitet schon seit sehr langer Zeit zusammen«, erklärte Evans. »Und Sie dürfen nicht vergessen, dass viele Informationen intern weitergeleitet werden.« Als Bair darauf mit einer hochgezogenen Augenbraue reagierte, lächelte Evans und tippte sich mit einem Finger gegen die Schläfe.

Ach ja, richtig, dachte Bair. Captain Basta und die übrigen Mitglieder der Brückenbesatzung gehörten allesamt der Kolonialen Verteidigungsarmee an. Das bedeutete, dass jeder von ihnen – abgesehen von den offensichtlichen gentechnischen Veränderungen wie die grüne Haut und das jugendliche Aussehen – über einen Computer verfügte, der als BrainPal bezeichnet wurde und der in ihr Gehirn implantiert war. Angehörige der KVA konnten ihre BrainPals dazu benutzen, miteinander zu reden oder Daten auszutauschen. Dazu mussten sie nicht ihren Mund beanspruchen. Das Gemurmel deutete jedoch darauf hin, dass sie es trotzdem taten, zumindest zeitweise. Die Leute von der KVA waren einst ganz normale Menschen ohne grüne Haut oder einen Computer im Kopf gewesen, und alte Gewohnheiten ließen sich nur schwer ablegen.

Bair, die auf dem Planeten Erie geboren war und die letzten zwanzig Jahre auf Phoenix verbracht hatte, dem Heimatplaneten der Kolonialen Union, hatte weder grüne Haut noch einen Computer im Kopf. Aber sie hatte während ihrer diplomatischen Missionen viel Zeit mit KVA-Angehörigen verbracht, sodass sie ihre Andersartigkeit unter der Vielfalt der Menschen, mit denen sie zusammenarbeitete, gar nicht mehr zur Kenntnis nahm. Manchmal vergaß sie ganz, dass sie in Wirklichkeit eine gentechnische Varietät darstellten.

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