0,99 €
"Ich schreibe für das Leben, über Schatten und Licht, Frühling und Herbst, Leben und Tod, Trennung und Verbundenheit, über Persönliches und höchst Unpersönliches." Die in diesem Band vereinten Texte erzählen von einer tiefen Forschungsreise zu der Frage, was es bedeutet Mensch zu sein, sowie von einer großen Verbundenheit zur Natur. Es sind wundervolle Texte, voller Gefühl.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 25
Veröffentlichungsjahr: 2022
Debora Weißbrod
Die Liebe ist ein Blatt im Wind
Gedichte
Debora Weißbrod, geboren 1987 in Niedersachen, hat Ihre Wahlheimat im Hessischen Odenwald. Das Schreiben begleitet sie schon seit der Grundschulzeit durch alle Lebenslagen und früh entdeckte sie ihre Liebe zu Gedichten. Sie beschäftigt sich leidenschaftlich mit der Erforschung des menschlichen Bewusstseins und größte Inspirationsquelle in ihrem Wirken ist ihr die Natur. „Ich verfüge über keinen akademischen Titel, denn ich studierte das Leben, das Reich der Gefühle. Ich bin meiner inneren Sehnsucht nach dem puren Leben gefolgt und habe mich mit dem Menschsein und der Liebe beschäftigt, vor allem damit, was uns von der Liebe trennt. Ich bin ein Mensch, der aus der Liebe fiel und sich aufmachte, um diese wiederzufinden.“ Von ihren Erfahrungen auf dieser Forschungsreise erzählen die vorliegenden Texte der Autorin.
Debora Weißbrod
Die Liebe ist ein Blatt im Wind
Gedichte
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar.
© 2021 Coortext-Verlag, Altheim
Buchcover: Germencreative
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Für AlMa
Die Liebe bleibt .
Muttererde
Müde mich schmiegend in deinen sicheren Schoß
lasse ich mich sinken
in einen weichen Nachtrock aus Gras und Laub
der zart raschelnd meine Wange streift.
Vertrauend deinen erdigen
nach Heimat riechenden Duft einatmend
lasse ich mich wiegen
zur sanften Melodie
die säuselnd durch die Zweige geht.
Mich deinen weichen Berührungen hingebend
lasse ich mich tragen
spüre eine zärtlich vom Wind
gekringelte Haarlocke.
Alles Gehaltene und
bloß Geborgtes loslassend
empfange ich
den warmen, gütigen Blick
des letzten Sonnenstrahls dieses Tages.
Getragen - und ich lasse mich sinken.
Geborgen - immer tiefer in den Boden sinken.
Geliebt - immer tiefer in dich sinken
- Mutter.
Nachtgebet
Stille, heilige Nacht
hüllst mich sanft
in dein schützendes Kleid
aus schwarzer Seide.
Wiegst mich sanft
im Netz der Sterne
und die Mondin
lächelt mir gütig zu.
Nichts kann mich mehr ängstigen,
das im Dunklen verborgen liegt -
Stille
Jetzt kann ich ruhen
muss nichts mehr erreichen
muss nichts suchen
nichts fragen.
Lasse mich immer tiefer sinken
in den Frieden der Nacht
bis der goldene Lichtglanz
eines neuen Morgens
sanft meine Nasenspitze tupft.
Willow
Die Mutter spricht zu mir
durch den Wind in den Zweigen
dieser alten Weide:
„Ich lass’ dich ziehen,
lasse dich ziehen.“
Die Liebe ist frei wie ein Blatt im Wind.
Meine Wurzeln fest verankert wissend
ziehe ich in die Welt.
Segen im Kommen
und Segen im Gehen.
Verankert in den Mutterboden
und doch beweglich,
biegsam wie die Zweige der Weide im Wind.
Schaukelnd
darin wiederkehrend - gewiss!
Herbst
Der Blick geht aus dem Fenster
Regentropfen klopfen an die Scheibe
etwas unausweichliches schwebt da draußen
über den Feldern -
altbekannt und doch ganz neu.
Heute ist ein guter Tag zum Sterben
und aus dem Himmel ist jede Farbe entwichen
ein Raubvogel segelt vor grauer Kulisse in der Luft
bereit zum Sturzflug
und des Mäuschens letzte Stunde hat geschlagen.
Kleines, wild klopfendes Herz
ahnst du wohl schon?
Das Laub steht in bunten Farben