Die Nacht der Lebenden - Cat Lewis - E-Book

Die Nacht der Lebenden E-Book

Cat Lewis

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Beschreibung

*Kurzgeschichte* Finn hat schon lange ein Auge auf seine hübsche Mitschülerin Aisling geworfen. Für den verschlossenen Jungen ist es jedoch unvorstellbar, jemals ein Wort mit ihr zu wechseln. Umso überraschter ist er, als sie ihn aus heiterem Himmel fragt, ob er sie auf den Halloweenball begleiten möchte. Trotz all der Zweifel und Unsicherheiten kommt Finn ihrer Bitte nach und muss feststellen, dass das Leben weitaus mehr zu bieten hat, als er geglaubt hat. "Die Nacht der Lebenden" ist bereits 2017 in kürzerer Form in der Anthologie "Halloweenküsse" im Amrûn Verlag erschienen.

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Seitenzahl: 35

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Cat Lewis

Die Nacht der Lebenden

Eine Kurzgeschichte

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Widmung

Die Nacht der Lebenden von Cat Lewis

Impressum neobooks

Widmung

Für all diejenigen, die sich manchmal einsam fühlen. Ihr seid niemals wirklich allein.

Die Nacht der Lebenden von Cat Lewis

Ungeduldig schaute Finn auf die Uhr. Noch fünf Minuten bis zum Schulschluss. Es war erschreckend, wie lang sich die letzten dreihundert Sekunden bis zum Wochenende ziehen konnten. Vor allem, wenn Mrs. Adair diese mit ihren langweiligen Monologen über Kunstgeschichte ausfüllte, denen er schon seit einer halben Stunde nicht mehr folgte. Stattdessen warf er immer wieder heimlich einen Blick über die Schulter.

Sie saß am Fenster und kritzelte etwas auf ihren Notizblock. Finn war sich sicher, dass es sich dabei nicht um Mitschriften aus dem Unterricht handelte. Anders als all die anderen Mädchen um sie herum, machte sie sich nicht die Mühe, so zu tun, als würde sie der Lehrerin aufmerksam zuhören.

Finn sah auf seinen eigenen Hefter und seufzte. Kunstgeschichte könnte so spannend sein, wenn sie sich mit der Entwicklung von Comicbüchern befassen würden. Seine Stärke lag nicht in der Theorie, sondern in der Praxis. Zahlreiche Fratzen aus dem Marvel- und dem DC-Universum starrten ihn von dem Blatt Papier aus an. Sie schienen ihn regelrecht zu verhöhnen, weil er sich noch immer nicht getraut hatte, Aisling anzusprechen.

Er löste sich von seinen Zeichnungen und sah erneut in ihre Richtung. Dabei kreuzten sich ihre Blicke und sein Herz machte einen Sprung.

Das lange, braune Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schultern, der schräge Pony hing ihr in die Stirn. Doch es waren ihre kristallblauen Augen, die ihn am meisten fesselten. Und genau die bohrten sich in seine.

Mist. Sie hatte ihn auf frischer Tat ertappt.

Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie hob die Hand, um ihm zuzuwinken. Mit offenem Mund drehte er sich um, um zu sehen, wen sie gemeint haben könnte, doch ihre Mitschüler folgten allesamt mehr oder weniger dem Unterricht. Konnte es sein, dass …?

Aislings Aufmerksamkeit lag nun wieder auf dem Block vor ihr. Finn runzelte die Stirn. Das musste er sich eingebildet haben. Aisling hatte ihn noch nie direkt angesehen, geschweige denn ihm zugewunken. Ab und an bemerkte sie zwar, dass er sie beobachtete, aber eine Reaktion war bisher ausgeblieben.

Das Klingeln der Schulglocke riss Finn aus seinen Grübeleien. Endlich war der Unterricht vorbei. Das langersehnte Wochenende war in greifbarer Nähe. Schnell stopfte er seine Stifte und den Hefter in die Tasche und stand auf, um sich auf den Weg nach draußen zu machen. Er hatte noch keinen Schritt gemacht, als ihn jemand grob von hinten anstieß. Heftig knallte er mit der Hüfte gegen die Tischkante und musste einen schmerzerfüllten Laut unterdrücken. Stan rauschte wortlos an ihm vorbei. Er hatte nicht einmal innegehalten, um sich bei Finn für sein rücksichtsloses Verhalten zu entschuldigen.

Zwar hätte Finn Stan darauf hinweisen können, aber er hatte keine Lust auf eine Konfrontation. Bereits vor langer Zeit hatte er beschlossen, alldem aus dem Weg zu gehen und, wenn es sich nicht vermeiden ließ, jegliche Torturen klaglos zu ertragen. Was brachte es schon, sich darüber aufzuregen? Die meiste Zeit über war er unsichtbar zwischen all den Sportlern, Cheerleadern und Klassenclowns. Sein eigenes Auftreten war so unscheinbar, dass sogar die Lehrer ihn oft übersahen. Dass es ab und an dann doch zu ungewollten Kollisionen kam, war allein seine Schuld, schließlich hatte er nicht aufgepasst und stand im Weg herum. Zumindest redete er sich das ein, auch wenn er insgeheim wusste, dass das Unsinn war.

Schweigend lief er zum Ausgang. Vor dem schwarzen Brett, das sich ganz in der Nähe des Klassenzimmers befand, sammelte sich eine Traube an Schülern, die aufgeregt durcheinanderredeten.