Die Perser - Aischylos - E-Book

Die Perser E-Book

Aischylos

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Beschreibung

Packend, dramatisch, zeitlos – "Die Perser" ist das älteste überlieferte Drama der Welt und hat bis heute nichts von seiner Dringlichkeit eingebüßt. König Xerxes zieht mit seinem Heer gegen die Griechen ins Feld, um den Tod seines Vaters Darius zu rächen. Doch der wachsame Chor im Hintergrund zweifelt an seinen Aussichten. Xerxes Mutter wird von Alpträumen geplagt und die persischen Provinzen weigern sich, weiter ihren Tribut zu zahlen. Überraschend modern und schonungslos fragt Aischylos hier nach dem Nutzen des Krieges und wägt dabei zwischen den Ambitionen eines Königs und der Trauer einer hinterbliebenen Witwe ab.-

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Aischylos

Die Perser

Übersezt von J. G. Droysen

Saga

Die Perser

 

Übersezt von J. G. Droysen

 

Titel der Originalausgabe: Πέρσαι

 

Originalsprache: Altgriechisch

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1832, 2021 Aischylos und SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728212578

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Personen

AtossaBoteChor persischer FürstenDareios' SchattenXerxes

(Palast der persischen Könige, vor dem Palast der Altar Apollons)

Chorführer:

Wir sind die Getreuen des persischen Volks,

Das zumal auszog zum hellenischen Land,

Sind Wächter der vielglückseligen und

Goldprangenden Sitze, die Xerxes selbst,

Mein König und Herr,

Auswählte, der Lande zu wachen.

Um die Heimkehr unseres Königes nun,

Um des goldenen Heers Heimkehr angstvoll

Vorahnend erbebt in der Brust mein Herz,

Von Bekümmernis voll.

Denn die Jugend des Reichs, denn Asias Kraft

Zog fort, nachjauchzt sie dem Jüngling;

Und es kommt doch zu Fuß, und es kommt doch zu Roß

Kein Bote zur persischen Heimat.

Und von Susa so, von Ekbatana fort

Und vom alten Gemäur der kissischen Stadt

Zogen sie fernhin,

Bald Scharen zu Roß, dann andre zu Schiff,

Und des Fußvolks Reihn,

Die der Kern im Gedränge der Schlacht sind.

Auszog Amistres und Artaphernes,

Aus Megabazes und Astaspes,

Die Gewaltgen im Reich,

Könige, dienstbar nur dem Großkönige,

Feldherrn von Heeren im Heere des Reichs,

Mit dem Bogen der Schlacht, auf schäumendem Roß,

Furchtweckend zu schaun und entsetzlich im Kampf

In des Muts vielwagender Hoffnung.

Und der Schlachtroßtummler Artembares auch,

Masistres auch

Und Imaios der Held, goldbogenbewehrt,

Und Pharandakes,

Und der Rosse Bewältger Sosthanes.

Und andre gesandt hat des schwellenden Nils

Fruchtüppiges Tal,

Susiskanes, Pegastagon,

Den Ägypten gebar, und der Fürst Arsames,

Der Memphis, die heilige Stadt, sein nennt,

Und der uralt herrlichen Theben Herr

Ariomardos,

Und vom Bruchland zog schiffruderndes Volk

Mit hinaus, zahlloses Gewimmel.

Von dem weichlichen Volk aus Lydia kam

Kriegsvolk, dem zumal

Sich des Festlands Heer scharweis anschloß;

Die führt Arkteus und Matragathes,

Herrschende Könige.

Auch Sardes sendet, die goldene, viel

Kriegsscharen, verteilt in die Wagen der Schlacht,

Die mit Doppelgespann, dreifachem Gespann

Furchtbar toddräuend dahinziehn.

Die vom Tmolosgebirg und den Fluren umher,

Sie bedrohn Hellas mit dem knechtischen Joch;

So der Speeramboß Tharybis, Mardon

Und die mysischen Schleudrer. Von Babylon auch

Aus goldenem Tor in geschlängeltem Zug

Zog buntes Gewühl, teils Schiffsvolk aus,

Teils Schützen der Kunst des Geschosses gewiß;

Was Schwert nur trägt in dem ganzen Bereich

Asiatischen Stamms,

Nachfolgt es den Fahnen des Königs.

Ja, die Blüte des Volks aus persischem Reich

Zog fern in den Krieg,

Und Asias Land, das sie aufzog, seufzt

Und grämt sich um sie, von Verlangen gequält;

Und die Mutter, das Weib, die die Tage gezählt,

Sehn bang, wie die Tage dahinflehn.

Erste Strophe

Chor:

Schon hineindrangen die burgstürmenden Kriegsscharen des Königs

In das jenseitige nachbarliche Festland

Auf der taubandigen Brück über den Sund der

Athamantischen Hella;

Um den Nacken der See schlang sich der dichtbalkige Heerweg.

Erste Gegenstrophe

Denn der vielvolkigen Flur Asia kampfkühner Gebieter,

In das Land trieb er die Heerwolke der Seinen

Wie ein Sturm, beides vom Festland, von der See her;

Er vertraut' sich den kühnsten,

Den gewaltigen Feldherren, des goldnen Geschlechts göttliche Sonne.

Zweite Strophe

Mit dem bluttrunkenen Mordblick des zum Fang fliegenden Felsdrachen,

so vielarmig, so vielschiffig hinab schießt er den Giftpfeil

Von dem Schlachtwagen Assyriens in die lanzenkundgen Städte.

Zweite Gegenstrophe

Und es tritt keiner hervor gegen die lautbrandende Heerflut,

wie ein Bollwerk vor der unzwingbaren Meerwoge zu schirmen;

Denn unnahbar in der Schlacht kenn ich und kühn das Volk der Perser.

Epode

Doch der trugsinnenden Gottheit, wer entkommt ihr von den Menschen?

Wer entrinnt ihr mit dem raschfliehenden Fuß glückenden Sprunges?

Denn so süß lächelnd im Anfange sie liebkost, sie verlockt

In das Garn, draus nimmermehr

Noch hinausschleichend, noch ausweichend der Mensch wieder entkommt.

Dritte Strophe

Denn ein Gott ordnet' die Lose des Schicksals; es gebot in der Urzeit schon den Persern,

Sich den burgstürmenden Kämpfen,

Sich der roßwimmelnden Feldschlacht, sich dem nächtigen Überfall zu weihn.

Dritte Gegenstrophe

Doch das Volk lernte das finstre, das sturmschauererschäumende weitrückige Meer sehn,

Sich der See heiligem Hain nahn,

Dem behend schwankenden Tauwerk und der Brücke des Völkerzugs vertraun.

Vierte Strophe

Drum zerreißet drinnen mein gramumnachtet Herz

Wehe!

Daß es nur des Perserheers Vaterstadt, die mannvereinsamte Stadt Susa nur es nicht vernimmt!

Vierte Gegenstrophe