Sieben gegen Theben - Aischylos - E-Book

Sieben gegen Theben E-Book

Aischylos

0,0

Beschreibung

Die beiden Söhne des König Ödipus von Theben sollen gleichberechtigt über die Stadt regieren und sich in der Herrschaft abwechseln. Doch dann weigert sich Eteokles, die Herrschaft wieder abzugeben und aus dem einmütigen Brüderpaar werden erbitterte Kontrahenten: Polyneikes zieht gegen seine eigene Heimatstadt in den Krieg. Der letzte erhaltene Teil der Thebanischen Trilogie zeigt eindrucksvoll, wie sich Unrecht durch die Generationen fortsetzt und zementiert darüberhinaus Aischylos' Status als einer der größten Dramatiker der Geschichte.-

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 39

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Aischylos

Sieben gegen Theben

Übersezt von J. G. Droysen

Saga

Sieben gegen Theben

 

Übersezt von J. G. Droysen

 

Titel der Originalausgabe: Ἑπτὰ ἐπὶ Θήβας

 

Originalsprache: Altgriechisch

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1832, 2021 Aischylos und SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728210864

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Personen

EteoklesBoteChor thebanischer JungfrauenIsmeneAntigoneHerold

(Palast in Theben)

Eteokles:

Ihr Kadmosbürger, sagen, was die Zeit gebeut,

Muß, wer am Ruder wacht des Staates, Wohl und Weh

Bedenkend, niemals schlafberückt sein wachend Aug;

Denn wenn es wohl uns ginge, wär's der Götter Werk;

Doch träfe je uns Mißgeschick – mag's nie geschehn! –,

Eteokles einzig würde dann von allem Volk

Gefeiert sein mit Hymnen weithin hallender

Wehklag und Trauer, deren Zeus, der Schützende,

Nach seinem Namen recht ein Schutz uns möge sein.

Ihr aber müßt nun alle, auch wem noch die Kraft

Des Mannes mangelt, auch die schon Ergreiseten,

Ein jeder reichlich stärkend seines Leibes Kraft

Und seines Leibes pflegend, wie's sich ziemt, zu Schutz

Der Stadt, den Tempeln, unsres Landes Göttern sein,

Daß ihre Ehren nimmermehr vergehn, zu Schutz

Den Kindern und der liebsten Amme Mutterland.

Denn als ihr klein noch spieltet auf dem weichen Gras,

Da hat sie treu, all auf sich nehmend alle Last

Der Wartung, euch erzogen so zu rüstigen

Getreuen Bürgern, diesen Dienst ihr einst zu weihn. –

Gewogen war uns bis an diesen Tag ein Gott.

Denn sind wir schon belagert eine lange Zeit,

Doch war der Kampf meist glücklich durch der Götter Rat.

Doch sagt der Seher jetzt, der weisen Vögel Hirt,

Der, ernst in Ohr und Sinnen, fern der Flamm, in fromm

Trugloser Weisheit lauscht auf alles Vogels Flug,

Er, Meister dieser zeichendeutigen Künste, sagt:

Ein größter Angriff drüben im Achaierheer

Sei nachts ersonnen und bedrohe diese Stadt.

Drum auf die Mauern, an die Tore rings verteilt

Euch, Bürger, alle vollgerüstet eilt hinaus,

Besetzt die Brustwehr, stellet auf die Platten euch

Der Wallbasteien, an den Torausgängen harrt

Getrosten Mutes; seid mir nicht vor jenem Schwarm

Fremdlinge bang; nein, glücklich wenden wird's der Gott.

Kundschafter auch und Späher hab ich ausgesandt,

Von denen nicht fruchtloser Weg zu hoffen ist;

Wenn sie mir berichtet, soll mich täuschen keine List.

(Ein Bote kommt)

Bote:

Eteokles, teurer König unsrer Kadmosstadt,

Vom Lager drüben bring ich sichre Kunde dir,

Ich selbst ein Augenzeuge dessen, was geschah:

Wie sieben Feldherrn, kampfgewaltig, mutentflammt,

Stieropfer schlachtend auf den schwarzgebundnen Schild

Und dann mit Stierblut jeder netzend seine Hand,

Bei Ares, bei Enyo, beim bluttrunknen Gott

Des Schreckens schwuren, unsre Stadt bewältigend,

Des Kadmos Feste ganz zu verwüsten oder, selbst

Dem Tod bestimmt, zu tränken unser Feld mit Mord.

Andenken dann daheim den Ältern hingen sie

Mit eigner Hand rings an Adrastos' Wagen auf,

Im Auge Tränen, sonder Klage jeder Mund.

Ihr eisenherzger, heiß in Kriegslust glühnder Mut

Schnob gleich den blutdurstblickenden, raubgereizten Leun. –

Und unverzüglich wird Gewißheit dessen dir;

Denn als ich fortging, losten sie, daß seinem Los

Gemäß an ein Tor jeder führte seine Schar.

Drum stelle du, Herr, unsrer Stadt erlesenste

Kriegsmänner eiligst bei den Torausgängen auf;

Denn Argos' Kriegsvolk, vollgerüstet, nahe schon

Anrückt's, heranstäubt's, und das Feld rings überwirft

Der Rosse Schnauben tropfenhaft mit weißem Schaum.

Du aber, König, gleich dem weisen Steuermann

Beschirm die Stadt dir, eh sich auf sie stürzt der Sturm

Der Schlacht; denn herbraust rings des Heers Landwelle schon.

So schnell wie möglich nutze jetzt die rechte Zeit;

Auch ich bewähre ferner dir ein eifriges,

Treuspähndes Auge, daß du durch mein Wort belehrt,

Was draußen vorgeht, ungefährdet könnest sein.

(Ab)

Eteokles:

O Zeus und Gaia und ihr Götter dieser Stadt!

Erinnys meines Vaters, allgewaltger Fluch!

Nicht tilgt mir so die wurzelaufhinsterbende

Kadmeerfeste, feindbewältigt, mitgewohnt

Der Griechensprache, nicht der Heimat Herd hinweg!

Dies freie Land darf, diese teure Kadmosburg

Das Joch der Knechtschaft nun und nimmermehr umfahn;

Gönnt Rettung; beiden, uns und euch, frommt, was ich bat,

Des Glückes froh ehrt ihre Götter auch die Stadt! –

(Der Chor stürzt aufgelöst herein und eilt auf den Hügel, in den Händen weiße Wollbinden, das Zeichen der Schutzflehenden, um die Altäre der Götter damit zu umflechten, und Frauenoberkleider als Opfer für die Göttinnen; sie stürzen nacheinander an die verschiedenen Altäre, wie es das Lied schildert)

Chor:

Mich entsetzt ein unermeßliches Weh!

Hervorbricht das Heer aus den Gezelten schon,