Die Pfotenbande 2: Socke macht Theater - Usch Luhn - E-Book

Die Pfotenbande 2: Socke macht Theater E-Book

Usch Luhn

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Leni, Henry, Paula und Max sind stinksauer: Ihre Lehrerin Frau Rabe ist strikt gegen ein Schultheaterstück über Piraten. Dabei wäre der alte Kahn im Hafen die perfekte Bühne! Die Pfotenbande braucht einen tierisch guten Plan, um Frau Rabe umzustimmen. Gut, dass die Freunde ihre schlauen und mutigen Vierbeiner haben. Denn auch mit den merkwürdigen Typen am Anleger ist nicht gut Hundekuchen essen … Friede, Freude, Hundekuchen? Von wegen! Bei Leni, Henry, Paula und Max und ihren Vierbeinern jagt ein Abenteuer das nächste. Usch Luhns pfotenstarke Reihe für Mädchen und Jungs! Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 81

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Als Ravensburger E-Book erschienen 2016Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2016 Ravensburger Verlag GmbHUmschlag- und Innenillustrationen: Carola SieverdingLogogestaltung: Carola SieverdingLektorat: Jo Anne BrügmannAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473- 47782-1www.ravensburger.de

Es war die erste Schulstunde am Montag. Die schlimmste Stunde, die es gab, fand Leni. Obwohl sie eigentlich gerne zur Schule ging, konnte sie sich montags nicht vorstellen, dass die Woche jemals enden würde.

Dabei war ihre Lehrerin Frau Rabe heute super gelaunt. Das war ziemlich ungewöhnlich für sie. Denn Frau Rabe war erstens neu an Lenis Schule, zweitens als Lehrerin schon eine ganze Weile aus der Übung und drittens Langschläferin – das gab sie ganz freimütig zu. Wie ihre Schüler musste sie sich am Montag erst mal wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen und stöckelte in der Regel gereizt und einsilbig vor dem Pult auf und ab.

Aber an diesem Montag war Frau Rabe bereits summend in die Klasse gekommen und hatte Schulhund Lotta sogar mit einem Leckerli begrüßt. Das fand selbst Henry gut, der gerne auf Durchzug stellte, wenn es um Frau Rabe ging.

Ihre bisherige Klassenlehrerin Frau Wonne hatte ein Baby gekriegt und darum hatte Frau Rabe die Klasse nun übernommen. Frau Wonne und Frau Rabe waren zwar Cousinen, aber sie ähnelten sich noch nicht mal ein winziges bisschen.

Besonders Henry vermisste Frau Wonne ganz schrecklich. „Vielleicht hat Frau Rabe im Lotto gewonnen und teilt uns gleich mit, dass sie für immer in die Südsee zieht“, sagte er hoffnungsvoll. „Ich nehme auch gerne ihren Hund.“

Eine Reihe hinter Leni und Henry saß Paula. Sie nickte zustimmend. „Mit etwas Hundeschule kriegen wir Baby garantiert wieder hin.“

Baby – so hieß der Hund von Frau Rabe. Und genau so benahm sich der verzogene Pinscher auch.

„Ich mach eine Liste mit Gründen für Frau Rabes gute Laune.“ Paula hatte es gerne ordentlich und liebte Listen.

Das war das Einzige, was sie mit Frau Rabe gemeinsam hatte.

Auch die Lehrerin machte ständig Listen und heftete diese an alle Wände des Klassenzimmers, sodass mittlerweile kaum mehr Platz für die schönen Wasserfarbenbilder der Schüler war.

Das einzige Mitglied der Pfotenbande, das noch überhaupt nicht mitbekommen hatte, dass dieser Montag irgendwie anders war als andere Montage, war Max. Er saß in der letzten Reihe, steckte die Nase tief in sein Matheheft und schwitzte über besonders kniffeligen Rechnungen.

Seit Kiwi bei ihm wohnte, vergaß er gerne mal die Hausaufgaben. Schließlich war Kiwi ein quicklebendiger Border Collie und brauchte viel Bewegung und Beschäftigung. Da kam die Schule schon mal zu kurz.

Weil Frau Rabe so überhaupt kein Verständnis für vergessene Hausaufgaben hatte, bekam Max zur Strafe häufig irgendwelche Zusatzaufgaben für das Wochenende aufs Auge gedrückt. Aber die kriegte er leider auch nicht fertig. Das Wochenende verbrachte Max nämlich lieber mit der Pfotenbande, also mit Leni, Henry, Paula und ihren Hunden. Total verzwickt.

„So, meine Lieben!“, sagte Frau Rabe gerade und strahlte ihre Schüler an. „Ich habe eine ganz schöne Sache mit euch vor!“

Paula kaute gespannt auf ihrem Stift herum. Gleich würde sich das Rätsel um Frau Rabes gute Laune aufklären.

„Südsee-Südsee-Südsee“, flüsterte Henry. „Bitte-bitte-bitte-ganz-weit-weg-von-uns …“

„Wir schreiben spontan einen Aufsatz mit dem Thema Wenn ich zaubern könnte …“ Beschwingt kritzelte Frau Rabe die Überschrift an die Tafel.

„Holt flink eure Aufsatzhefte hervor und fangt an. Hach, es macht mir wieder richtig Spaß, Lehrerin zu sein. Jeden Tag fallen mir schönere Übungen für euch ein!“

Leni guckte ihre Lehrerin so verdattert an, als würde sie plötzlich Chinesisch sprechen. „Oh nein!“, ächzte sie.

Henry starrte mit offenem Mund nach vorne. Kurz bevor eine Fliege hineinflog, klappte er ihn wieder zu.

„Was ist, Leni?“, fragte Frau Rabe und wedelte mit ihren dünnen Armen durch die Luft. „Hast du dir noch nie gewünscht, dass du zaubern kannst? Ich weiß gar nicht, wohin ich mich zuerst zaubern würde. In die Berge, auf eine schöne Wanderreise, ans Meer zum Baden …“

Henry murmelte leise vor sich hin. Es hörte sich an wie: „Dann-tu-es-doch-bitte-tu-es-ich-weiß-du-kannst-es-du-bist-eine-Hexe-du-bist-eine-Hexe-du-bist-eine-Hexe …“

Leni gab Henry einen kräftigen Schubs und nickte Frau Rabe zu. „Klar wünsche ich mir, dass ich zaubern könnte. Jetzt gerade ganz doll …“

Frau Rabe lachte herzlich. „Na, dann bist du ja in der richtigen Stimmung.“ Sie setzte sich an ihr Pult, holte das Klassenbuch aus der Schublade und begann, darin zu blättern.

„Ich weiß, warum ich Montage hasse“, murmelte Leni. „Ich fange jetzt auch mit dem Listenschreiben an. Meine erste Liste wird eine Ich-hasse-Montage-Liste.“ Sie riss einfach ein Blatt aus ihrem Aufsatzheft heraus und starrte finster darauf.

Paula kicherte. „Hier, ich schenk dir den ersten Grund. Den habe ich mir für die Frau-Rabe-hat-gute-Laune-Liste ausgedacht, der passt aber auch auf deine Ich-hasse-Montage-Liste. Hör zu: Frau Rabe macht es Spaß, Kinder am Montagmorgen mit Aufsatzschreiben zu quälen.“

„Korrekt!“, flüsterte Leni anerkennend zurück und schrieb den Satz eilig auf ihr Blatt. Gleich darauf zerknüllte sie das Blatt und schnippte es in den Papierkorb, der unter der Tafel stand.

Frau Rabe schaute sie fragend an.

„Nur ein verkorkster Anfang“, rief Leni eilig, bevor ihre Lehrerin auf die Idee kam nachzuschauen, was sie geschrieben hatte.

Frau Rabe war deutlich strenger als Frau Wonne. Einsen vergab sie überhaupt nicht und Zweien eher selten. Dafür hagelte es jede Menge Dreien und Vieren.

Max hatte sich in der ersten Mathearbeit bei Frau Rabe sogar eine Fünf eingefangen. Aber zum Glück war die Arbeit nicht gewertet worden.

Wenn ich zaubern könnte …

Leni hatte leider überhaupt keinen Geistesblitz. Selbst Henry hatte inzwischen etwas in sein Heft gekritzelt. Leni schielte zu ihm hinüber.

Er zeichnete. Sah einem Feuer speienden Drachen ähnlich. Wetten, er wünschte sich, dass der Drache Frau Rabe verschlingen möge? Au ja!

Leni seufzte so laut, dass Frau Rabe den Kopf hob. „So schlimm, Leni?“, fragte sie. „Mach einfach mal kurz die Augen zu und lass deine Gedanken davonfliegen.“

Leichter gesagt als getan. Obwohl: Ein ewig langer Dornröschenschlaf wäre jetzt gar nicht übel. Nach hundert Jahren Schlaf interessierte sich sicher niemand mehr für ihren Aufsatz. Oder sie zauberte sich Windpocken. Wäre ihr Gesicht plötzlich mit Pusteln übersät, müsste Frau Rabe sie auf der Stelle nach Hause schicken.

Leni erinnerte sich an das Buch, das sie gerade las – eine richtig spannende Piratengeschichte. Wenn ich zaubern könnte … hmmm … dann würde ich mir jetzt so einen richtig coolen Piraten herbeihexen, der das Klassenzimmer entern und mich klauen würde!

Leni öffnete die Augen und seufzte noch einmal. Leider alles nur Fantasie.

Sie schaute hilfesuchend aus dem Fenster.

Ups! Was war denn das? Ein fremder Junge mit einer Augenklappe rannte über den Hof. Ihm folgten noch mehr Jungen und alle waren merkwürdig angezogen. Wie Piraten! Wo kamen die denn plötzlich her?

„Krass!“, murmelte Leni. „Total krass.“ Sie zwickte sich ins Ohrläppchen, um herauszufinden, ob sie vielleicht schlief.

„Ich kann wirklich zaubern“, keuchte sie und stieß Henry an.

Henry kicherte. „Träum weiter. Aber stör mich nicht. Mir ist gerade was echt Cooles eingefallen – mit einem Drachen. Ob die Geschichte Frau Rabe auch gefällt, weiß ich allerdings nicht …“

Leni schüttelte den Kopf. „Jetzt mal im Ernst. Ich kann echt zaubern …“ Sie riss eilig einen Streifen Papier von der letzten Seite ihres Aufsatzheftes ab und schrieb:

Sie zerknüllte den Hilferuf und schnippte ihn durch das offene Fenster, dem blonden Jungen mit der Augenklappe direkt auf die Stirn.

Der Junge wischte sich über den Kopf und schaute sich um. Er entdeckte den Zettel zu seinen Füßen.

„Los! Heb ihn auf!“, rief Leni unvorsichtig laut.

„Leni …“, sagte Frau Rabe warnend.

Leni beugte sich hastig über ihr Heft. Sie hatte endlich eine wirklich gute Idee für den Aufsatz.

Zum Pausenklingeln lagen alle Hefte auf Frau Rabes Pult.

Leni war erleichtert. Sie fand ihre Piratengeschichte richtig lustig. Besonders die Handlung mit dem Schiffshund Lotta war gut gelungen. Sie hatte einfach Lotta angeguckt und schon waren die Ideen nur so aus ihrem Kopf herausgepurzelt. Eilig rannte sie zu ihrer Golden Retriever Hündin hinüber und knuddelte sie ausgiebig. „Danke, Süße“, flüsterte sie in Lottas Ohr. „Das gibt einen Knochen extra.“

Schulhund Lotta gehörte nämlich Leni. Aber Montag, Mittwoch und Freitag war Lotta für alle Kinder da. Das war noch Frau Wonnes Idee gewesen und Frau Rabe war nichts anderes übrig geblieben, als mitzumachen.

Leni überlegte fieberhaft, ob sie Paula von den Piraten erzählen sollte, die sie herbeigezaubert hatte, als die Tür aufging.

Der blonde Junge mit der Augenklappe guckte in das Klassenzimmer und rief: „Gibt es hier eine Leni?“ Er schwenkte ihren Zettel in der Luft und grinste.

Ein paar Kinder zeigten auf Leni. Wie oberpeinlich!

„Zu Hilfe! Ich bin im ersten Stock gefangen. Klassenzimmer Frau Rabe! Leni“, las der Junge laut vor und sagte dann lässig: „Meine Männer sind auf dem Sprung.“ Er winkte die anderen Piratenjungs herein. „Vor wem genau sollen wir dich retten?“ Er zog ein Plastikschwert aus seinem Gürtel, fuchtelte damit vor Lenis Nase herum und zwinkerte ihr zu.

Leni konnte nicht verhindern, dass sie knallrot wurde.

„Hast du das wirklich geschrieben?“, wieherte Henry.

„War doch nur Spaß“, antwortete Leni gereizt.

Frau Rabe lachte. „Hoffentlich! Nicht, dass unsere Klasse geentert wird.“

„Schon passiert! Auf der Stelle her mit den Aufsatzheften. Die kommen in unsere Schatztruhe.“ Ein Mann tauchte hinter den Piratenjungen auf und schnappte sich den Stapel Hefte. Er sah in seiner Jeans und seinem Karohemd allerdings ganz normal aus, gar nicht wie ein Pirat.

„G-g-gregor!“ Frau Rabe war sichtlich verwirrt.

„Was machst du denn hier?“

„Das ist der Mann von Frau Wonne!“, rief Henry erfreut. „Er ist Lehrer an der Rapunzelschule. Die Jungs sind bestimmt aus seiner Klasse.“

Gregor Wonne drehte den Daumen nach oben.

„Korrekt. Hallo, Henry, wie geht’s dir?“