Die Pfotenbande, Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt - Usch Luhn - E-Book

Die Pfotenbande, Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

Leni, Henry, Paula und Max sind ratlos: Erst verschwindet Paulas Jack Russel Terrier Mogli und dann fehlen plötzlich Vorräte aus der Speisekammer des Schullandheims! Wer ist der dreiste Dieb mit Vorliebe für Salzbrezeln, Gummitiere und Würstchen? Eine knallgrüne Socke könnte ein wichtiges Indiz sein ... Friede, Freude, Hundekuchen? Von wegen! Bei Leni, Henry, Paula und Max und ihren Vierbeinern jagt ein Abenteuer das nächste. Usch Luhns pfotenstarke Reihe für Mädchen und Jungs! Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2017Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2017 Ravensburger Verlag GmbHUmschlag- und Innenillustrationen: Carola SieverdingLogogestaltung: Carola SieverdingLektorat: Jo Anne BrügmannTexte im Anhang: Kim Jana RenftelAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-47838-5www.ravensburger.de

Auf diesen Vormittag hatte sich Leni schon seit Wochen gefreut: Am Welttag der Tiere durften die Kinder ihre Haustiere mit in die Schule bringen. Im ganzen Schulgebäude der Nils-Holgersson-Grundschule fiepte, bellte und krächzte es.

Frau Rabe, die neue Klassenlehrerin von Leni, Henry, Max und Paula, war ein bisschen blass um die Nase. Tiere gehörten ihrer Meinung nach nicht in die Schule, selbst wenn der Direktor höchstpersönlich seine Erlaubnis gegeben hatte. Und außerdem fürchtete sie sich schrecklich vor Mäusen. Immer wieder starrte sie nervös in die vorletzte Reihe. Dort saß Max und er hatte tatsächlich Mäuse dabei.

Den Käfig mit den sechs winzigen Nagern hatte Max vor zwei Wochen auf einer Parkbank entdeckt und mit nach Hause genommen. Schließlich war er ein großer Tierfreund. Für den Welttiertag hatte er sogar freiwillig ein Referat über Mäuse geschrieben. Das fünf Seiten lange Werk legte er Frau Rabe nun stolz auf das Pult.

„Du bist ja ein richtiger Tiere-Finder, Max“, sagte Frau Rabe und dabei zitterte ihre Stimme ein wenig. „Wenn demnächst ein Elefant auf dem Schulhof steht und nach dir trompetet, würde mich das nicht wundern.“

Ein paar Kinder kicherten und Henry klatschte laut Beifall. Frau Rabe, die ihre Klassenlehrerin Frau Wonne vertrat, solange diese eine Babypause machte, war nicht besonders witzig. Deshalb fand Henry, man sollte sie ruhig ermuntern, wenn sie mal einen Scherz wagte.

Dass Max ein Tiere-Finder war, stimmte sogar. Schließlich war ihm sein Border Collie Kiwi zugelaufen, genauer gesagt zugeschwommen. Leider verstand sich Kiwi überhaupt nicht mit den Mäusen und bellte wie verrückt, wenn er sie erschnupperte. Deshalb hatte Max ihn heute lieber zu Hause gelassen.

Außerdem waren schon zwei weitere Hunde da: Lenis Golden Retriever Lotta und Baby, der Fledermaus-Pinscher, der Frau Rabe gehörte.

Lotta war der bravste Hund auf dem Erdball, Baby der nervigste. Er brachte jeden Hund außer Lotta um den Verstand. Und so hatte auch Paula ihren Jack Russell Terrier Mogli bei ihrer Mutter gelassen und Socke, der Beagle von Frau Wonne, der gerade bei Henry wohnte, fehlte ebenfalls. Der quirlige Mogli hatte allerdings sowieso Schulverbot. Er fraß nämlich gerne Hefte, und das fanden die Lehrer nicht so toll.

„Frau Rabe, wollen Sie mal eine Maus anfassen?“, rief Paula. „Max und ich haben Minnie dressiert, sie frisst uns Körner aus der Hand. Man nennt das Konditionierung.“

Paula war superschlau und kannte schwierige Wörter, die andere Menschen kaum aussprechen konnten. Ohne auf Frau Rabes Antwort zu warten, schnappte sie sich die Maus Minnie aus dem Käfig und lief nach vorne zu Frau Rabe und Max.

Minnie hatte einen pinken Punkt auf dem weißen Fell. Paula hatte die Maus vorsichtig gekennzeichnet, denn die sechs Geschwister sahen sich total ähnlich.

Paula streckte der Lehrerin die Maus entgegen.

„Nein!“, kreischte Frau Rabe und machte einen großen Schritt nach hinten.

„Wauuuuuuuuuuuuuuuuuuh!“, jaulte Pinscher Baby noch lauter als sein Frauchen und bleckte seine Zähne.

Minnie sprang mit einem Satz auf das Klassenbuch und machte dort eine gelbe Pfütze.

„Pfui!“, rief Frau Rabe entsetzt. „Fort, fort, fort mit dem stinkenden Vieh!“ Sie fuchtelte wild mit ihren Händen herum, während Baby immer lauter heulte. Ein gelber Kanarienvogel fing an zu tirilieren und zwei Meerschweinchen fiepten aufgeregt. Jetzt wachte auch der Hamster von Jessie auf. Verstört kam er aus seinem Häuschen gestürzt und begann, in seinem Laufrad herumzurasen.

„Ruhe! Ruhe! Ruuuhe!“, schimpfte Frau Rabe. „Die Tiere sind ja ganz aufgebracht. Daran ist nur eure Maus schuld!“ Sie presste die Handflächen gegen ihre Ohren.

Paula sah Frau Rabe vorwurfsvoll an. „Minnie kann doch gar nichts dafür. Mäuse springen nicht aus Spaß, nur wenn sie Angst haben. Das steht sehr genau im Referat von Max. Baby hat Minnie mit seinem Geheul erschreckt und deshalb ist Minnie geflüchtet und musste pullern. Sie können froh sein, dass sie keinen Herzstillstand gekriegt hat. Sonst hätten Sie jetzt eine arme Maus auf dem Gewissen!“

Nun mischte sich Henry ein. „Genau! Wenn einer schuld ist, dann Baby!“, rief er empört. „Diese Heulboje macht ja sogar meine Ameisen irre.“

Weil Henry unbedingt auch ein Haustier mitbringen wollte, hatte er am frühen Morgen noch schnell eine kleine Schippe Erde mit Ameisen in ein Marmeladenglas gefüllt. Das stand nun an seinem Platz und er war gerade dabei, die Tiere mit einem Stück Würfelzucker zu füttern.

Leni hatte die ganze Zeit kopfschüttelnd zugesehen und kein Wort gesagt. Lotta saß regungslos neben ihr. Aber jetzt reichte es dem Golden Retriever offenbar. Lotta stand gemächlich auf und streckte sich. „Wuff! Wuff-wuff-wuff!“, befahl sie heiser.

Augenblicklich wurde es still in der Klasse. Der Hamster sprang vom Rad und verschwand in seinem Häuschen. Der Kanarienvogel steckte seinen Schnabel verschämt unter einen Flügel. Die Meerschweinchen kuschelten sich aneinander und selbst Baby hielt die Klappe.

Leni nickte zufrieden. „Geht doch“, sagte sie. „Brav, Lotta.“

Lotta warf noch einen strengen Blick in die Runde, bevor sie sich wieder hinsetzte und von Leni ein Leckerli einheimste.

Max schnappte sich Minnie und setzte sie zurück zu den anderen Mäusen. „Wer nicht will, der hat schon“, sagte er beleidigt in Frau Rabes Richtung.

Paula nahm das Klassenbuch und wischte es sauber.

„Prima.“ Frau Rabe räusperte sich und zupfte ihre Frisur zurecht. „Dann können wir ja weitermachen. Wer möchte mit seinem Referat beginnen?“

„Frau Rabe ist so unentspannt“, regte sich Henry auf dem Nachhauseweg auf. „Sie hat sich auch geweigert, ihren Finger in das Marmeladenglas zu stecken. Dabei fühlt es sich so cool an, wenn die Ameisen über die Haut krabbeln. Mein Opa Heinrich hat mal seinen Arm bis zum Ellbogen in einen Ameisenhaufen gesteckt. Ist gut gegen Rheuma, meint er.“

Sie liefen einen Umweg durch den Park, um die Ameisen in einem Blumenbeet freizulassen.

„Aber dass Minnie auf das Klassenbuch gepinkelt hat, fand ich total witzig“, rief Max. „So einen Haustiertag könnten wir öfter machen.“

Paula schüttelte den Kopf. „Lieber nicht. Das ist Quälerei.“

Leni kicherte. „Ja, besonders für Frau Rabe. Lehrerquälerei.“

Paula half Henry, den Ameisen ein neues Zuhause unter einem Rosenstrauch zu buddeln. „Wisst ihr, was total unlogisch ist? Mogli hat Schulverbot und Baby nicht. Dabei ist Mogli im Vergleich zu Baby voll brav!“

Leni gab ihr recht. „Mogli ist quirlig und neugierig. Baby ist zänkisch und hysterisch …“

„… und ein totaler Schisshase“, ergänzte Henry. „Der panikt vor jeder Maus!“

„Das finde ich nicht schlimm. Jeder hat doch vor irgendetwas Angst“, sagte Leni. „Aber Mogli ist so neugierig, dass er mit jedem mitgehen würde. Das ist nicht ganz ungefährlich.“

Paula schüttelte den Kopf. „Quatsch, Leni, jetzt übertreib mal nicht. Mogli ist doch nicht doof!“

„Das hat nichts mit doof oder nicht doof zu tun, sondern mit Erziehung“, beharrte Leni. Sie war riesig stolz darauf, dass Lotta alle Hundeschulen-Prüfungen mit Auszeichnung bestanden hatte und sogar Schulhund geworden war.

„Ich hab Kohldampf“, stöhnte Max und hielt sich den Bauch. „Paula, wann macht deine Mutter mal wieder Pfannkuchen?“

Frau Wüst arbeitete von zu Hause aus und wann immer sie Zeit hatte, verwöhnte sie Paulas Freunde mit ihren Kochkünsten.

„Heute zum Beispiel.“ Paula lachte. „Wer kommt mit zu mir?“

Max begann, über das ganze Gesicht zu strahlen. „Super gerne. Ich soll mir Bohnensuppe in der Mikro warm machen, darauf habe ich überhaupt keinen Appetit. Aber vorher müssen wir Kiwi abholen, okay?“

„Socke wartet auf mich“, sagte Henry, obwohl Pfannkuchen sein absolutes Lieblingsessen waren. Frau Wonne war mit Baby Fritz im Urlaub und deshalb war Socke bei Henry in Pflege. Der Beagle hatte sicher schon große Sehnsucht nach ihm. „Ich komme später nach“, versprach er.

„Bei uns kocht heute Papa“, sagte Leni. „Und Mama hat uns das Versprechen abgenommen, wenigstens zu probieren.“ Sie seufzte. Ihr Vater kochte selten, aber wenn er sich in die Küche stellte, wollte er immer etwas ganz Besonderes zubereiten. Dazu suchte er sich ausgefallene Rezepte aus dem Internet und die funktionierten leider nicht immer.

Paula sah ihre Freundin mitleidig an. „Augen zu und durch“, sagte sie. „Sehen wir uns am Nachmittag?“

Leni nickte. „Ich bin sicher schneller bei euch, als ihr denkt. Hebt ihr mir einen großen Pfannkuchen als Nachtisch auf?“

Kiwi war so außer sich vor Freude, als Max ihn abholte, dass er gar nicht mitbekam, dass Paula den Mäusekäfig an ihm vorbei in den Schuppen schmuggelte.

„Hallo, Kleiner“, begrüßte sie den Border Collie dann zärtlich. „Es geht zu Mogli zum Spielen.“

Mogli und Kiwi verstanden sich ausgezeichnet.

„Die beiden könnten wirklich Geschwister sein“, sagte Paula ab und zu. „Sie haben denselben Unsinn im Kopf.“

Wie so oft war Max ganz ihrer Meinung. Vielleicht ging es Kiwi mit Mogli ja so wie ihm selbst mit Paula. Max mochte Paula so sehr, dass er sich heimlich wünschte, sie wäre seine Schwester. Mit Paula als Schwester würde er sich nie mehr allein fühlen, da war er sich ganz sicher.

„Mama, Mogli, ich bin’s. Ich habe Max und Kiwi zum Essen eingeladen!“, rief Paula, als sie die Haustür aufschloss. Der herrliche Duft brutzelnder Pfannkuchen waberte ihnen entgegen.

„Wie schön! Hallo, Max, hallo, Kiwi!“, begrüßte Paulas Mutter die drei und gab Paula einen Kuss. „War der Haustiertag schön?“ Sie kraulte Kiwi. „Die Hunde können auf der Veranda fressen. Ich stell schon mal die Näpfe raus.“

„Wo bleibt Mogli denn?“, fragte Paula verwundert. „Wieso begrüßt er uns nicht?“

Frau Wüst zuckte mit den Achseln. „Mogli war den ganzen Vormittag im Garten und hat Kaninchen erschreckt“, sagte sie. „Vorhin habe ich ihn kurz zum Milchholen mitgenommen. Vielleicht hat er sich ja jetzt ein gemütliches Plätzchen gesucht und döst.“

Paula rannte nach draußen und Max und Kiwi folgten ihr.

„Mogli!“, rief Paula. „Mogli! Kiwi ist da, Max ist da und ich bin da! Komm bei Fuß!“

Sie suchten Mogli im ganzen Garten, sogar unter den stacheligen Buschwindröschen.