Die Pfotenbande, Band 5: Socke in der Hundeschule - Usch Luhn - E-Book

Die Pfotenbande, Band 5: Socke in der Hundeschule E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

Leni, Henry, Paula und Max kommen ständig zu spät zur Schule. Der Grund: Beagle Socke, Jack Russel Mogli und Border Collie Kiwi büxen immer wieder aus und machen Blödsinn. So kann das nicht weitergehen! Kurz entschlossen melden die Freunde ihre Hunde zu einem Schnuppertag in der neuen Hundeschule an. Vielleicht kann die Hundeflüsterin Frau Hui die drei Chaoten ja bändigen? Friede, Freude, Hundekuchen? Von wegen! Bei Leni, Henry, Paula und Max und ihren Vierbeinern jagt ein Abenteuer das nächste. Usch Luhns pfotenstarke Reihe für Mädchen und Jungs! Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2018 Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH Postfach 2460, D-88194 Ravensburg © 2018 Ravensburger Verlag GmbH Text © 2018 Usch Luhn Originalausgabe Cover- und Innenillustrationen: Carola Sieverding Logodesign: Carola Sieverding Lektorat: Jo Anne Brügmann Alle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbHISBN978-3-473-47884-2www.ravensburger.de

Leni war nicht im Klassenzimmer, obwohl es schon längst zur ersten Stunde geklingelt hatte. Aber auch Henry, Paula und Max warennoch nicht aufgetaucht.

Das einzige Mitglied der Pfotenbande, das pünktlich auf seinem Platz in der 4a saß, war Schulhund Lotta. Und Lotta guckte so unglücklich, dass die Lehrerin Frau Rabe, die eigentlich bekannt dafür war, dass sie sich nicht um den Finger wickeln ließ, Lotta ihr Pausenbrot mit Leberwurst anbot – zum Trost.

„Wuff!“, schnaufte Lotta dankbar und verschlang das Brot mit einem einzigen Haps.

„Lass es dir schmecken!“, sagte Frau Rabe seufzend. Sie liebte Leberwurst. Jetzt blieb ihr für die Pause nur noch ein trockenes Stück Knäckebrot.

Frau Rabe ging in die Hocke und sah Lotta tief in die Augen. „Also Lotta, jetzt fängt diese Wocheschon so an, wie die letzte geendet hat. Das ist schon das zweite Mal in Folge, dass die vier zu spät kommen. So geht es doch nicht. Wir müssen herausfinden, was da los ist. Kann ich mich auf dich verlassen?“

„Wuff!“, antwortete Lotta energisch und legte ihre Pfote auf das Knie von Frau Rabe.

Die Lehrerin zuckte zusammen. Lotta hatte eine schwere, warme Pfote. Das erschreckte Frau Rabe. Schließlich hatte sie selbst nur einen winzigen Hund, den Minipinscher Baby. Dessen Pfote fühlte sich im Vergleich klitzeklein an. Dafür war der Golden Retriever Lotta viel besser erzogen als Baby und deshalb Schulhund.

„Wuff!“, meldete sich Lotta ein drittes Mal und erhob sich. Sie rannte zum Fenster und winselte ausdauernd.

Frau Rabe sprang auf und beugte sich weit aus dem Fenster. „Aha!“, rief sie triumphierend. „Da sind die Schulschwänzer ja!“

Lotta klopfte zustimmend mit dem Schwanz auf den Boden.

„Das darf doch nicht wahr sein!“, sagte Frau Rabe grimmig.

Obwohl der Unterricht schon vor zweiundzwanzig Minuten und vierzig Sekunden begonnen hatte, spazierten die vier Freunde über den Schulhof, als wäre große Pause. Dabei steckten sie immer wieder die Köpfe zusammen und tuschelten.

Frau Rabe streckte ihre langen Arme aus dem Fenster und wedelte damit herum, als wären es Flügel. „Leni, Henry, Max, Paula – sofort in die Klasse kommen!“, befahl sie. „Habt ihr was an den Ohren? Es ist Un-ter-richt!“ Den letzten Satz rief sie besonders deutlich.

Endlich drehte Leni den Kopf in ihre Richtung. „Schon klar, Frau Rabe. Wir kommen!“

Frau Rabe blieb die Spucke weg. „Na, das ist ja nett!“, schnaubte sie. „Hast du gehört, Lotta? Deine Freunde bequemen sich ins Klassenzimmer.“ Ihre Stimme erreichte eine hysterische Tonlage.

Lotta stieß einen klagenden Ton aus. Sie konnte Ärger nicht leiden.

Die anderen Schüler, die brav auf ihren Plätzen saßen, kicherten leise und freuten sich, dass Frau Rabe gar nicht daran dachte, mit der Mathestunde fortzufahren.

Endlich ging die Klassentür auf und Leni steckte ihren Kopf herein.

Lotta schwänzelte freudig auf sie zu und drückte den Kopf gegen ihre Wade.

„Tut mir leid, Süße, dass ich dich alleine in die Schule geschickt habe. Alles gut?“ Leni kuschelte ausgiebig mit ihrem Hund. Erst dann strahlte sie Frau Rabe an. „Guten Morgen, Frau Rabe!“

„Guten Morgen!“

„Guten Morgen!“

„Guten Morgen!“, zwitscherten Paula, Henry und Max hinterher und sahen zu, dass sie auf ihre Plätze kamen.

„Guten Morgen?“, antwortete Frau Rabe wütend. „Mehr habt ihr mir nicht zu sagen? Es wird Zeit, dass ich endlich erfahre, warum ihr schon zum zweiten Mal den Unterricht schwänzt, und zwar gemeinsam!“ Sie blieb vor Paula stehen und sah sie streng an. „Paula, von dir hätte ich mehr Vernunft erwartet. Schließlich bist du fast so schlau wie ich.“

Paula schenkte Frau Rabe ein mildes Lächeln. „Sogar schlauer,wenn der Intelligenztest stimmt, den der Psychologe mit mir gemacht hat. Obwohl ich das nicht so wichtig finde wie Sie.“

Paula war tatsächlich so klug, dass sie eigentlich eine Klassenstufe überspringen sollte. Darauf hatte sie aber keine Lust, weil sie lieber mit ihren Freunden zusammenbleiben wollte.

Dass sie immer geradeheraus sagte, was sie dachte, war allerdings nicht immer klug. So wie jetzt. Schließlich war Frau Rabe ohnehin schon geladen.

„Werde nicht frech, Paula Wüst. Ich kann auch anders!“

Paula schaute Frau Rabe verwundert an. „Ist doch nur die Wahrheit.“

Max, der hinter Paula in der letzten Reihe saß und noch schnell die Mathehausaufgaben von ihr abschrieb, pikste sie mit einem Bleistift in den Rücken. „Klappe halten, Paula. Sonst gibt’s Ärger mit dem Drachen!“, flüsterte er.

„Ich habe ausgezeichnete Ohren, Maximilian“, wetterte Frau Rabe los. „Und damit dir nicht langweilig wird, darfst du bis morgenfolgenden Satz in schönster Schrift hundertmal schreiben:Ich muss Respekt vor meiner Lehrerin haben und Drachen gibt es nur im Märchen.“

Max wurde knallrot vor Ärger.

Erstens hasste er es, wenn ihn jemand Maximilian nannte, und zweitens hatte er keine Zeit für so eine blöde Strafarbeit, weil er am Nachmittag mit den anderen Pfoten verabredet war.

Paula meldete sich. „Das sind aber zwei Hauptsätze, Frau Rabe. Die sollte man nicht mitundverbinden, weil sie inhaltlich nichts miteinander zu tun haben.“

Frau Rabe holte tief Luft, um Paula die Meinung zu geigen, aber leider bekam sie plötzlich einen schrecklichen Niesanfall. Das passierte in der letzten Zeit häufiger, wenn sie sich aufregte.

„Vierzehnmal, Frau Rabe“, zählte Max mit. „Das ist ein neuer Rekord!“

Leni hielt Frau Rabe ein Papiertaschentuch hin. „Bitteschön. Extra weich.“

Frau Rabe wankte nach vorne zum Pult und ließ sich schwer auf ihren Stuhl fallen. Diese Kinder raubten ihr den Verstand. In der letzten Zeit fragte sie sich häufiger, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, die Elternzeitvertretung für ihre Cousine Sonja Wonne zu übernehmen. Während Sonja sich zu Hause mit ihrem Söhnchen Fritz vergnügte, plagte sich Frau Rabe mit ihren frechen Schülern. Das war einfach nicht gerecht. „Nein, das ist nicht gerecht!“, sagte sie trotzig schniefend und öffnete das Klassenbuch.

„Stimmt, Frau Rabe“, mischte sich jetzt auchnoch Henry ein. „So viel Strafe für Max ist nicht gerecht. Ich würde freiwillig einen der zwei Hauptsätze übernehmen. Lieber den Drachen als den Respekt.“

Frau Rabe klopfte ungeduldig mit ihrem Kugelschreiber auf das Pult. „Nichts da. Wer was wie oft schreibt, bestimme einzig und allein ich! Da ich immer noch nicht erfahren habe, warum ihr ständig zu spät kommt, werde ich euren Eltern Briefe schreiben. Es gibt eine Schulpflicht.“ Sie schrieb etwas ins Klassenbuch.

„Zweimalist aber nichtständig“, widersprach Paula. Allerdings sehr leise, weil Max sie warnend zwickte.

„Das ist voll gemein, Frau Rabe. Sie haben uns doch gar nicht gefragt, warum wir nicht pünktlich waren!“, jammerte Henry. Seine Mutter arbeitete die ganze Woche über in einer anderen Stadt. Die hatte auch ohne Elternbrief schon Stress genug. An so einem verkorksten Morgen wie heute wünschte Henry sich nichts sehnlicher, als dass der Schulhof Frau Rabe verschlang und an ihrer Stelle seine Lieblingslehrerin Frau Wonne hervorspuckte.

Frau Rabe zog die Stirn kraus. „Nun gut. Ich höre.“

In der Klasse war es plötzlich mucksmäuschenstill. Nur Schulhund Lotta seufzte und raunzte leise vor sich hin.

Henry stieß Leni an. „Sag du es ihr“, murmelte er. „Ich reg mich gleich wieder auf.“

„Es ist wegen unserer Hunde“, sagte Leni schließlich. „Die drehen total durch. Sie gehorchen nicht mehr und laufen beim Gassigehen einfach weg. Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!“

Frau Rabe schüttelte verwundert den Kopf. „Das versteh ich nicht. Lotta ist doch superbrav und hört in der Klasse aufs Wort.“

Leni tätschelte Lottas Kopf. „Es geht auch gar nicht um Lotta. Die anderen drei – Mogli, Kiwi und Socke – machen so ein Theater, dass nicht einmal mehr Lotta was ausrichten kann.“

Frau Rabe runzelte die Stirn. „Nicht zu fassen! Auch Socke? Hast du mit Frau Wonne gesprochen, Henry? Schließlich ist es ihr Hund.“

Henry sprang von seinem Stuhl auf. „Nein, natürlich nicht. Und Sie dürfen es ihr auf keinen Fall petzen! Sonst muss ich ihn wieder zurückgeben. Ich krieg das hin, ganz ehrlich, Frau Rabe.“

Der Beagle Socke gehörte eigentlich Frau Wonne, der Klassenlehrerin der 4a. Im Moment wohnte er aber bei Henry, weil Frau Wonne mit demBaby Fritz genug um die Ohren hatte. Socke und Henry waren ein Herz und eine Seele und Henry hoffte sehr, dass Socke noch eine Weile bei ihm bleiben durfte. Wenn er aber ständig Ärger machte, würden das weder seine Eltern noch Frau Wonne erlauben.

„Wir mussten die drei heute Morgen schon wieder einfangen“, sagte Max. „Leni kennt sich mit Hunden am besten aus, deshalb hat sie uns geholfen.“

Leni nickte heftig. „Ich habe fünf Hunderatgeber gelesen und weiß alles über Hunde. Aber ich bin auch ratlos. Es ist, als ob sie sich verabreden würden, Unsinn zu verzapfen. Heute früh haben sich Kiwi, Mogli und Socke wieder losgerissen und unten am Hafen getroffen. Der Fischer Peter bekommt die Lieferung für seinen Imbiss immer mit der ersten Fähre. Die Hunde haben so laut gebellt, dass sich selbst die Möwen verzogen haben. Dann haben sie jeder einen Fisch geklaut und sind geflüchtet. Peter ist stinksauer.“

Frau Rabe machte ein entsetztes Gesicht. „Und ich hab immer geglaubt, mein Baby sei ungezogen. Dabei heult der nur den Vollmond an, dass mir fast die Ohren platzen.“ Sie dachte nach. „Wenn die Hunde Schulkinder wären, würde ich sagen, dass sie unterbeschäftigt sind.“

„Aber wir spielen doch so oft es geht mit ihnen“, protestierte Max.

Frau Rabe zuckte mit den Schultern. „Spielen reicht vielleicht nicht aus. Wenn ich mit euch im Unterricht nur Stoff für die Vorschule durchnehmen würde, fändet ihr das auch langweilig.“

„Mir ist auch so schon oft langweilig“, sagte Paula.

Frau Rabe ging nicht auf Paulas Einwand ein. „Ihr müsst die Hunde mehr herausfordern. Habt ihr schon mal den Tierarzt befragt?“

Leni schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das ein Fall für den Tierarzt ist. Es gibt hier eine ganz neue Hundeschule – mit einer Hundeflüsterin. Die stand gestern mit Foto in der Zeitung.

Sie heißt Frau Hui und hat einen süßen Pekinesen namens Jinjin. Am Wochenende ist ein kostenloser Schnuppertag – dafür wollen wir die Hunde heute anmelden.“