Die Pfotenbande, Band 6: Ein Freund für Lotta - Usch Luhn - E-Book

Die Pfotenbande, Band 6: Ein Freund für Lotta E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

Leni, Henry, Paula und Max können es nicht glauben: Schulhund Lotta will nicht mehr brav sein, sondern lieber jede Menge Unsinn mit ihrem neuen Hundefreund Tomte anstellen. Dabei könnte die Pfotenbande Lottas Spürnase gerade jetzt gut gebrauchen: In dem leer stehenden Kapitänshaus spukt es! Aber treiben dort tatsächlich Geister ihr Unwesen? Friede, Freude, Hundekuchen? Von wegen! Bei Leni, Henry, Paula und Max und ihren Vierbeinern jagt ein Abenteuer das nächste. Usch Luhns pfotenstarke Reihe für Mädchen und Jungs! Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2018 Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH Postfach 2460, D-88194 Ravensburg © 2018 Ravensburger Verlag GmbH Text © 2018 Usch Luhn Originalausgabe Cover- und Innenillustrationen: Carola Sieverding Logodesign: Carola Sieverding Lektorat: Jo Anne Brügmann Alle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbHISBN978-3-473-47931-3www.ravensburger.de

Heute war Donnerstag. Und Leni spürte gleich nach dem Aufstehen, dass dieser Donnerstag besonders werden würde. In ihrem Bauch kribbelte es ganz merkwürdig, und als Leni ihr Müsli löffelte, hatte sich dieses Gefühl bereits bis in ihre kleinen Zehen ausgebreitet.

Die Donnerstage waren jede Woche sehr nett. Denn an diesem Tag ging Lotta mit in die Schule. Lotta warLenis Hund und der bravste Golden Retriever, den die Welt je gesehen hatte.

Deshalb war Lotta Schulhund.

Selbst Lenis Klassenlehrerin Frau Rabe schmolz dahin, wenn Lotta sie aus ihren sanften Augen anguckte.

„Lotta ist eben eine echte Lehrer-Flüsterin!“, sagte Paula dazu. Und Paula, Lenis beste Freundin, war superklug und hatte meistens recht.

Wie an jedem Donnerstagmorgen wartete Lotta geduldig mit ihrer Leine im Maul, bis Leni fertig gefrühstückt und sich angezogen hatte.

Dann trabte sie folgsam hinter Leni her zur Schule.

An der Ecke trafen sie Henry. Er hatte denselben Schulweg wie Leni.

„Hallo!“, begrüßte er zuerst Lotta, die ihm die Pfote gab und freundlich wuffte. „Hey, Leni“, sagte er dann. „Bist du heute auch so müde?“ Er gähnte ausgiebig und Lotta riss ihr Maul weit auf und gähnte mit.

„Lotta und ich verstehen uns“, sagte Henry zufrieden und steckte demHund eines der Leckerli zu, die er für solche Fälle immer in der Hosentasche hatte.

Leni schüttelte den Kopf. „Nö, gar nicht. Aber ich habe so ein Kribbeln …“

Henry runzelte die Stirn. Wenn Leni ein Kribbeln spürte, passierte meistens etwas Unvorhergesehenes. „Weißt du, warum?“, fragte er.

Leni schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, es kribbelt einfach“, antwortete sie.

Henry dachte nach. „Mathetest? Erlebnisaufsatz?“ Plötzlich hatte er große Lust, die Schule zu schwänzen.

„Nun reg dich mal nicht auf“, sagte Leni. „Ist vielleicht einfach nur das Wetter.“

Henry seufzte. „Glaub ich nicht. Das ist nur bei alten Leuten so. Es ist wieder mal was im Busch. Das finde ich gar nicht gut. Ich mag mein Leben lieber friedlich.“

Sie gingen wortlos weiter und Henry führte Lotta an der Leine, die wie immer vorbildlich bei Fuß ging. Schließlich tauchte die Schule vor ihnen auf.

„Und?“, fragte Henry hoffnungsvoll. „Wird das Kribbeln weniger?“

Leni antwortete nicht gleich, sondern schloss für einen Moment die Augen. Schließlich sagte sie, und das Bedauern in ihrer Stimme war nichtzu überhören: „Nö. Ist schlimmer geworden. Inzwischen kribbelt es überall. Sogar in den Fingerspitzen.“ Sie blieb stehen, spreizte die Finger und starrte sie verwundert an. „Krass. So doll hatte ich das noch nie!“

Henry stöhnte. „Leni, bitte, mach keine dummen Witze!“ Seine Stimme klang flehend.

„Tu ich doch gar nicht!“, erwiderte Leni. „Ich habe keine Ahnung, was heute los ist!“ Sie schaute in den Himmel, als ob sie die Lösung in den vorbeiziehenden Wolken lesen könnte. „Wir sollten Paula fragen“, sagte sie schließlich. „Paula hat immer den Durchblick!“

Henry guckte nicht besonders überzeugt. Paula wusste auf alles eine Antwort, aber das konnte einem manchmal auch ganz schön auf die Nerven gehen. Der Einzige, der immer strahlte, wenn Paula etwas Kluges sagte, war Max, der wie Leni, Henry und Paula zur Pfotenbande gehörte.

Doch mit einem Mal waren all diese Gedanken wie weggeblasen, denn Henry entdeckte auf dem Parkplatz der Schule ein überaus merkwürdiges Fahrzeug. Es sah aus wie eine Kreuzung aus einem sehr alten Reisebus und einem Zirkuswagen und war knallbunt bemalt.

„Guck mal, Leni, der Bus. Cool!“ Henry zeigte auf den Bus und ließ Lottas Leine los.

Plötzlich hörten sie ein Winseln. Lotta spitzte die Ohren und winselte zurück. Im selben Augenblick flog die Tür des Fahrzeugs auf und ein braun-weiß geflecktes Wollknäuel schoss heraus. Es bellte auffordernd und rannte davon. Der Golden Retriever wuffte begeistert und raste dem fremden Hund laut bellend hinterher.

Zusammen verschwanden die beiden Richtung Hafen.

„Lotta!“, schrie Leni empört. „Lotta, komm sofort zurück. Bei Fuß!“

Leider tauchte jedoch nur ihre Lehrerin Frau Rabe auf. Sie stöckelte den Kindern auf ihren hohen Absätzen entgegen und rief verwundert: „Was ist denn mit Lotta los? Sie hat mich gerade fast über den Haufen gerannt. Was ist passiert?“

Leni schüttelte fassungslos den Kopf. „Keine Ahnung, Frau Rabe. Ich habe wirklich keine Ahnung!“

Im ersten Moment wollte Leni den Hunden folgen. Aber dann entschied sie sich, vorher den nachlässigen Hundebesitzer zur Rede zu stellen. Er war ja schließlich mitverantwortlich, dass sein Hund und Lotta auf und davon waren. Dann sollte er auch schön mithelfen, die Hunde wieder einzufangen.

„Hallo!“, rief Leni und baute sich vor dem Fahrzeug auf. „Hallo, Sie! Ihr Hund ist weg. Zusammen mit meinem Hund. Die beiden sind zum Hafen, das ist nicht ungefährlich. Wir sollten gucken gehen.“ Sie wartete ab.

Aber in dem knallbunten Zirkusbus rührte sich nichts.

Leni runzelte die Stirn. „Halloooooo?“

„HalloLeni, hallo Henry, hallo Frau Rabe!“ Paula und Max radelten heftigklingelnd auf die drei zu.

Seit Max ein Rennrad geschenkt bekommen hatte, mussten ihn seine Eltern nicht mehr frühmorgens mit dem Auto zur Schule bringen. Da der Fahrradweg an Paulas Haus vorbeiführte, kamen Max und Paula seit Kurzem meistens gemeinsam zur Schule.

„Wo ist Lotta?“, fragte Max und bremste direkt neben Leni.

Aber Leni antwortete nicht. Sie stürmte ohne Anklopfen einfach in den Zirkusbus.

„Aber Leni!“, rief ihr Frau Rabe empört hinterher. „So etwas gehört sich doch nicht!“

„Leni hatte so ein Kribbeln“, sagte Henry entschuldigend. „Schon den ganzen Morgen. Auf Lenis Kribbeln ist leider Verlass. Und jetzt haben wir den Salat.“

Im Zirkusbus war es dunkel, weil vor den kleinen Fensterscheiben noch die Vorhänge zugezogen waren. Leni musste ein paarmal blinzeln, bis sich ihre Augen an das spärliche Licht gewöhnt hatten. Erst jetzt sah sie eine Frau in einem karierten Pyjama auf einem Klappstuhl sitzen. Sie hatte zerzauste Haare und hielt eine Tasse in der Hand, aus der es nach Kaffee roch.

„Ihr Hund hat meinen Hund entführt. Das ist gar nicht nett!“, sagte Leni vorwurfsvoll. Auf einmal war sie ein wenig unsicher – es fühlte sich komisch an, soalleine mit einer fremden Frau in einem sehr seltsamen Fahrzeug zusein. „Guten Morgen, ich bin Leni, tut mir leid, dassich so hereingeplatzt bin“, fügte sie deshalb schnell hinzu.

„Ach herrje!“, sagte die Frau und nahm einen großen Schluck Kaffee. „Mein Tomte tut aber niemandem was. Der ist total lieb. Er kommt sicher gleich wieder zurück, weil er noch nicht gefrühstückt hat. Gibt es in der Nähe ein Geschäft, in dem ich Hundefutter kaufen kann? Wir sind gestern erst mit der letzten Fähre angekommen. Darf man hier überhaupt parken?“

Sie stand auf, stellte die Tasse auf den Stuhl, schlüpfte in ein paar rote Ballerinas und zog einen geblümten Regenmantel über.

„Und ebenfalls Guten Morgen!“ Sie lächelte und streckte Leni ihre Hand entgegen. „Ich heiße Nicole. Nicole Blitz – wie Blitz und Donner. Aber du kannst gerne Nicki zu mir sagen. So, und jetzt will ich mal gucken, wo wir hier gestrandet sind!“ Sie schnappte sich eine herumliegende Hundeleine und hüpfte aus dem Bus.

„Dasist der Lehrerparkplatz“, rief ihr Leni hinterher. „Darauf dürfen nur Lehrer parken!“ Sie folgte Frau Blitz eilig.

„Na, so was“, sagte Frau Blitz. „Ich bin auch Lehrerin. Das trifft sich ja prima.“ Sie schaute sich neugierig um und entdeckte Frau Rabe, Henry, Paula und Max, die sie mit großen Augen anstarrten.

„Guten Morgen“, rief FrauBlitz. „So ein herrlicher Tag! Und die gute Luft – hier sind wir richtig!“ Sie streckte sich der Morgensonne entgegen.

Frau Rabe fing sich als Erste. „Siesind eine Kollegin? Willkommen! Mein Name ist Rabe.“ Sie wackelte mit ihrem Kopf, sodass ihre aufgetürmte Frisur wie ein Schiff auf hoher See hin- und herschwankte.

Das machte Frau Rabe immer, wenn sie unsicher war. Leni und die anderen Kinder kannten das bereits. Für Frau Blitz war es natürlich neu.

„Tolle Frisur. Kann man mit meinen Schnittlauchlocken leider nicht machen.“ Sie kicherte. „Ich bin Nicki Blitz. Freut mich!“ Sie ergriff Frau Rabes Hand und schüttelte sie kräftig.

Frau Rabe zupfte an ihren Haaren herum. „Fangen Sie bei uns an?“

Frau Blitz schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Um Himmels willen, nein! Lehrerin an einer Schule, das würde ich nicht aushalten. Ich bin Künstlerin und bringe Mensch und Tier Zeichnen und Malen bei.“

Paula machte ein ungläubiges Gesicht. „Wie meinen Siedas? Tiere können doch nicht zeichnen!“

Frau Blitz kicherte schon wieder.Sie war entweder eine sehr fröhliche Person oder einfach nur albern. „Also, mein Tomte schon. Zunächst musste ich ihm aber beibringen, dass Wasserfarben nicht essbar sind.“ Sie riss die Augen auf. „Mensch, Tomte! Wo sind die Ausreißer denn hin?“

Henry streckte die Hand aus. „Runter zum Hafen“, sagte er.

„Zum Hafen?“ Zum ersten Mal klang Frau Blitz besorgt. „Kann man dort ins Wasser fallen? Tomte schwimmt sehr ungern.“

Henry nickte verständnisvoll. „Wie mein Beagle Socke. Aber mit Lotta als Begleitung kann ihm nichts passieren. Sie hat das Rettungsschwimmer-Abzeichen für Hunde.“

Das schien Frau Blitz nicht zu beruhigen. „Würde mir jemand den Weg dorthin zeigen?“, bat sie. „Tomte ist manchmal etwas ungestüm.“

Leni zog wissend die Augenbrauen hoch. „Ungezogen“, murmelte sie.

„Nein, mein Tomte ist meistens brav. Er ist bloß abenteuerlustig, wie ich. Deshalb passen wir auch so gut zusammen“, widersprach Frau Blitz.

„Ich bringe Frau Blitz schnell zum Hafen. Darf ich, Frau Rabe?“, rief Max eifrig. In der ersten Stunde war Mathe, nicht gerade sein Lieblingsfach.

Im selben Moment ertönte lautes Bellen und Tomte und Lotta rasten herbei.

Lotta sprang so ausgelassen