Die Pfotenbande, Band 8: Mogli im Glück - Usch Luhn - E-Book

Die Pfotenbande, Band 8: Mogli im Glück E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

Leni, Henry, Paula und Max können ihr Glück kaum fassen: Frau Wonne kehrt in ihre Klasse zurück! Gerade rechtzeitig, denn Vertretungslehrerin Frau Rabe plant eine Weltreise und wird die Schule für ihre große Liebe verlassen. Auch Jack Russel Terrier Mogli ist glücklich verliebt. Doch statt einer Reise stehen für ihn und seine Angebetete ganz andere Abenteuer an! Und die haben nicht nur mit Hundekuchen zu tun … Friede, Freude, Hundekuchen? Von wegen! Bei Leni, Henry, Paula und Max und ihren Vierbeinern jagt ein Abenteuer das nächste. Usch Luhns pfotenstarke Reihe für Mädchen und Jungs! Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück Alle Abenteuer der Pfotenbande: Band 1: Lotta rettet die Welpen Band 2: Socke macht Theater Band 3: Kiwi feiert Geburtstag Band 4: Mogli geht auf Klassenfahrt Band 5: Socke in der Hundeschule Band 6: Ein Freund für Lotta Band 7: Kiwi räumt auf Band 8: Mogli im Glück

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Seitenzahl: 82

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2019Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag© 2019 Ravensburger VerlagText © 2019 Usch LuhnOriginalausgabeCover- und Innenillustrationen: Carola SieverdingLogodesign: Carola SieverdingLektorat: Alessa HummelAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473- 47975-7www.ravensburger.de

Es war zwei Wochen nach den Ferien. Aber Leni, Henry, Paula und Max kam es schon wie eine halbe Ewigkeit vor, dass sie am Strand gelegen hatten und nicht an die Schule denken mussten. Sie saßen nebeneinander auf der Hafenmauer und starrten trübsinnig den abfahrenden Schiffen hinterher, die zu den Inseln fuhren. Die Freunde waren eben von einem ausgedehnten Spaziergang mit ihren Hunden Lotta, Socke, Mogli und Kiwi zurückgekehrt.

„Die Ferien sind immer viel zu kurz.“ Henry seufzte. „Warum kann man die Einteilung nicht einfach umdrehen? Also, Unterricht machen, wenn wir eigentlich Ferien hätten, und Ferien in der Unterrichtszeit. Mir würde das reichen.“

Paula schüttelte den Kopf. „In so wenigen Tagen kannst du doch nicht den Stoff für ein Schuljahr lernen.“ Man sah ihr an, dass sie wenig von Henrys Idee hielt.

„Du gibst es also zu, Paula!“, rief Max. „Die Ferien sind viel zu kurz!“

„So hab ich das doch gar nicht gemeint“, widersprach Paula. „Du drehst mir mal wieder das Wort im Mund um.“

„Ich habe noch eine bessere Idee“, mischte sich Leni ein. „Schule nur an den Tagen, an denen Lotta Schulhund-Dienst hat. In der übrigen Zeit ist es sowieso stinklangweilig in der Klasse.“

Henry klatschte Leni Beifall. „Das ist ein perfekter Kompromiss. Dein Frauchen ist echt schlau, Lotta.“

Wuff machte der Golden Retriever, der brav zu Lenis Füßen saß. Der Hund wusste, dass er nur unangeleint am Hafen spazieren gehen durfte, wenn er brav bei Fuß blieb. Hunde im Hafenbereich mussten nämlich laut Hinweisschild eigentlich an die Leine. Fischer Peter und auch die Polizei drückten aber bei Lotta ein Auge zu. Sie wussten, dass Lenis Hund mustergültig erzogen war. Deshalb war er auch seit einem Jahr Schulhund. Lotta konnte es sich nicht leisten, Mist zu bauen. Sie sollte ja ein Vorbild sein, und das gelang ihr richtig gut. Dreimal in der Woche besuchte der Golden Retriever Lenis Klasse und half Frau Rabe beim Unterrichten. Davor war die nette Frau Wonne ihre Klassenlehrerin gewesen. Aber als Baby Fritz zur Welt kam, war sie in Elternzeit gegangen und Rita Rabe hatte die Schüler übernommen.

Inzwischen verstanden die Kinder sich wirklich gut mit Frau Rabe. Das war nicht immer so gewesen, denn die Lehrerin war ein wenig speziell. Zumindest behauptete das Paula, die gerne Listen für Lehrer anlegte und seit Kurzem Fremdwörter sammelte. Ihre neueste Worteroberung war speziell und sie sagte es bei jeder Gelegenheit.

So wie jetzt. „Schaut mal! Da kommt Frau Kloss mit Purzel. Die ist ja echt speziell. Aber ihr Pudel noch mehr. Stimmt’s, Mogli?“ Sie kicherte.

Henry runzelte die Stirn. „Was meinst du schon wieder mit speziell? Dein Fremdwörter-Tick ist echt anstrengend.“ Er sprang ungeduldig von der Mauer.

„Was ist daran anstrengend?“, fragte Paula. „Ich bin nur präzise, also genau. Speziell bedeutet auf Frau Kloss bezogen besonders oder eigenartig. Ein wenig schrullig. Wenn du im Internet herumsuchst, findest du noch mehr Erklärungen. Ich habe schon über sechzig andere Begriffe dafür ausfindig gemacht und eine Liste für Frau Rabe angelegt. Damit sie nicht immer dieselben Wörter benutzt.“

Henry stöhnte. „Okay. Aber was ist mit Purzel? An einem Pudel ist doch wirklich nichts speziell.“ Er starrte zu Frau Kloss und Purzel hinüber. Frau Kloss fütterte die Möwen, was eigentlich streng verboten war, und der Pudel bellte die Vögel verärgert an. „Er hasst Möwen. Das ist nicht speziell, sondern normal für Hunde.“

„Das verstehst du nicht, Henry. Dafür bist du zu simpel – das heißt einfach gestrickt“, mischte sich Max ein. „Wenn Paula sagt, dass Purzel speziell ist, dann ist er das. Denn Paula weiß alles. Das ist das Spezielle an ihr. Unter anderem.“

„Oh Mann, Max“, Henry kicherte und formte mit seinen Händen ein Herz. „Jetzt wird es peinlich. Du brauchst dringend eine Abkühlung. Leute, ich hab eine super Idee: Ich hole uns Eis.“

Leni blickte ihn überrascht an. „Krass! Was ist denn mit dir los? Du bist doch sonst immer pleite.“

Henry zuckte mit den Schultern. „Stimmt. Aber gestern Nachmittag war Frau Wonne mit Fritz bei uns zum Kaffee. Oma hatte extra Kirschkuchen gebacken. Aber dann hat mir Papa zehn Euro in die Hand gedrückt, für ein Eis, und mich mit Socke spazieren geschickt. Also wirklich! Ich geb doch nicht zehn Euro für ein Eis aus. Außerdem war ich total beunruhigt, weil er mich beim Kaffeetrinken nicht dabeihaben wollte. Frau Wonne war bereits vor ein paar Tagen bei uns und da haben sie auch schon getuschelt. Ich mach mir echt Sorgen wegen Socke!“ Er beugte sich nach vorn und streichelte den schlafenden Beagle.

„Warum denn?“, fragte Leni. „Was könnten sie denn Schlimmes bereden?“

„Einiges“, antwortete Henry düster. „Fritzchen krabbelt rasend schnell und er läuft schon ein paar Schritte. Ich kann mir vorstellen, dass Frau Wonne ihren Socke zurückhaben will, als Wachhund für Fritz. Damit er nicht auf die Straße krabbelt oder sonst irgendwelchen Unsinn verzapft. Sie hat erzählt, dass er den kompletten Salat ausgerupft hat, während sie den Rasen mähte.“

Paula lachte. „Das ist zwar nicht so nett, aber sie ist ja Lehrerin. Auch wenn sie kein Händchen für Hundeerziehung hat – mit ihrem eigenen Kind wird sie das schon schaffen.“

Socke gehörte nämlich in Wirklichkeit Frau Wonne. Der Beagle war gar kein typischer Jagdhund. Für Spaziergänge war er viel zu faul, er fraß lieber, was ihm vor das Maul kam. Weil Frau Wonne nicht mehr genug Zeit hatte, sich um ihn zu kümmern, war er bei Henry untergekommen. Und der liebte seinen Socke über alles.

„Socke ist als Wachhund völlig ungeeignet“, sagte Leni. Sie wusste alles über Hunde und besaß ein Hundebuch, das 450 Seiten dick war. „Diebe und Entführer hätten bei ihm leichtes Spiel. Außer Futtern hat der nichts im Sinn. Der wird nur lebendig, wenn ihm jemand seinen Fressnapf stiehlt. Du musst ihn dringend auf Diät setzen, bevor er platzt.“

„Lass Socke zufrieden“, mischte sich Max ein, der um sein Eis fürchtete. „Henry macht das schon richtig. Mein Kiwi frisst mindestens genauso viel. Socke hat nur einen anderen Körper.“

Paula nickte. „Und mein Körper ruft ganz laut nach EIS! Nach speziell viel Eis.“

Henry rannte hinüber zu Fischer Peter. In seiner Bude gab es nicht nur den leckersten Fisch im ganzen Hafen, sondern auch köstliches Eis.

Kurz darauf kam er mit so vollen Eisbechern zurück, dass er Mühe hatte, sie zu balancieren.

Leni lief ihm entgegen und half ihm beim Tragen. „Tut mir leid wegen Socke“, sagte sie. „Ich wollte dich nicht ärgern. Ich bin nicht so gut gelaunt. Bei mir zu Hause ist auch eine seltsame Stimmung. Meine Eltern tuscheln ständig und wenn ich in ihre Nähe komme, schauen sie ganz ertappt.“

Henry verzog den Mund. „Das kommt mir merkwürdig vor. Ich glaube, wir müssen da was unternehmen.“

Er verteilte das Eis unter seinen Freunden. Socke wachte auf und bettelte schwanzwedelnd. „Oh nein, mein Lieber“, sagte Henry streng. „Süßigkeiten sind nichts für Hunde. Außerdem bist du zu dick. Frag Leni.“

Eine Weile schleckten die Kinder wortlos. „Vielen Dank, Henry“, sagte Paula schließlich. „Du hast mich gerettet. Eis ist eine echt tolle Nervennahrung.“

Max guckte verwundert. „Warum brauchst du Nervennahrung, Paula?“, fragte er. „Dir fliegt doch in der Schule alles nur zu.“

Damit hatte er recht. Paula war das totale Superhirn. Zum Glück war sie überhaupt keine Streberin.

Paula seufzte. „Ach, es geht nicht um die Schule. Meine Mama ist komisch in letzter Zeit. Ständig telefoniert sie, aber an ganz ulkigen Orten. Zum Beispiel im Badezimmer, wenn sie aufs Klo geht.“

Max dachte nach. „Hm. Vielleicht hat sie mit ihrem Verleger telefoniert?“

Paulas Mutter Frau Wüst übersetzte Krimis bekannter Autoren und arbeitete von zu Hause aus. Frau Kloss und ihre Freundinnen aus dem Bridgeklub waren vor einiger Zeit so verrückt nach einem neuen Krimi gewesen, dass sie den Computer von Frau Wüst entführt hatten, um das Manuskript vor allen anderen Leuten zu lesen. Zum Glück hatte Frau Kloss den Laptop schließlich zurückgegeben und Frau Wüst war nicht nachtragend.

Paula schüttelte den Kopf. „Im Kleiderschrank? Dort habe ich sie gestern ertappt. Sie hat mich ganz erschrocken angeschaut und ist davongehuscht. Als ich sie fragte, was sie mit dem Telefon im Schrank mache, hat sie geantwortet, dass sie eine Bluse suche.“

Leni schrie auf. „Deine eigene Mutter hat dich angelogen? Auweia. Da ist was im Busch.“

Max war besorgt. „Flüsternde Eltern, die ihre Kinder anschwindeln? Nicht gut! Beobachtet die Sache weiter. Sonst müssen wir uns gemeinsam etwas überlegen.“

Leni, Henry und Paula nickten eifrig. Max legte den Zeigefinger auf die Lippen. „Und erst mal kein Wort zu irgendjemandem. Ich hoffe, meine Eltern fangen nicht auch damit an. Aber ich glaube, die arbeiten so viel, dass sie für Geheimnisse gar keine Zeit haben.“

Im selben Moment peste Purzel quer über den Hafenplatz und begrüßte Mogli freudig. Der Jack Russell von Paula machte einen Satz, sodass Paula die Leine aus der Hand glitt, und tobte vergnügt mit Purzel davon. Paula rannte empört los, um Mogli wieder einzufangen. Die beiden Hunde jagten bellend durch den Hafen und erschreckten die pickenden Möwen zu Tode.

„Was ist denn hier los? Sammelt eure Pfotenfreunde ein. Aber sofort!“, rief Fischer Peter alarmiert. „Die vertreiben mir ja die ganze Kundschaft.“

Henry lachte. „Echt speziell, dein Mogli. Mag durchgeknallte Pudel, aber keine Möwen.“

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Paula Mogli erwischte. Der schlaue Hund hatte sich mit Purzel in der großen Arbeitshalle der Werft versteckt. Dort gab es viele Schiffe, die repariert werden mussten, und viele Winkel, in denen sich kleine Hunde verkriechen konnten.