Die Ponys von Lillasund 2. Schatzsuche auf vier Hufen - Kathrin Lena Orso - E-Book

Die Ponys von Lillasund 2. Schatzsuche auf vier Hufen E-Book

Kathrin-Lena Orso

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Beschreibung

Endlich zurück auf Lillasund – und das für immer! Ida freut sich so sehr, den Sommer mit Elsa, Mikkel und Oscar zu verbringen – und natürlich mit Floki, dem niedlichsten Isländerpferd der Welt. Die Kinder erleben einen zauberhaften Sommer auf dem Rücken ihrer geliebten Pferde. Doch dann soll Floki verkauft werden! Ida bricht es fast das Herz. Als die Kinder von einem verschollenen Wikingerschatz erfahren, setzen sie alles dran, ihn zu finden. Und so wird der Sommer zu einem großen Abenteuer. Eine beste Freundin und ein Herzenspony – das ist Glück pur. Idyllische Kinderabenteuer im Sehnsuchtsort Schweden. 

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch

Lieblingspony in Gefahr!

 

Endlich zurück auf Lillasund – und das für immer! Ida freut sich so sehr, den Sommer mit Elsa, Mikkel und Oscar zu verbringen und natürlich mit Flóki, dem süßesten Isländerpferd der Welt. Doch dann soll Flóki verkauft werden! Ida bricht es fast das Herz. Als die Kinder von einem verschollenen Wikingerschatz erfahren, setzen sie alles daran, ihn zu finden, um Flóki selbst zu kaufen. Ob sie es schaffen, Idas Lieblingspony zu retten …?

 

 

 

Für Jonas, Annika und Emilia

Kapitel 1

Zurück auf Lillasund

Ida blinzelte verschlafen. Sonnenlicht fiel durch die weißen Vorhänge, und ein Windhauch trug den zarten Duft des Sommers durch das geöffnete Fenster ins Zimmer. Verwundert schaute sie sich um. Wo war sie nur? Überall standen Umzugskartons und Koffer. Ida brauchte einen Moment, aber dann fiel es ihr wieder ein: Sie war in ihrem neuen Zuhause auf dem Solbergs Gård. Ida setzte sich in ihrem Bett auf und wollte sich ausgiebig strecken, als sie im Augenwinkel etwas Dunkles auf ihrer Decke sah. Eine getigerte Katze! Die reckte schnurrend den Kopf, als Ida zu ihr ans Bettende krabbelte. Was für eine schöne Überraschung! Die Katze war bestimmt über den Baum vor dem Haus durch das Fenster geklettert. »Du kannst mich gerne öfter besuchen«, sagte Ida lachend und kraulte der Katze die Ohren. So was hätte ihr in Hamburg nie passieren können. Dort hatten sie im fünften Stock in einem Wohnblock gewohnt. Aber seit gestern Abend war das Vergangenheit. Da waren Ida und ihre Mama Lisa nämlich mit dem Flugzeug von Hamburg nach Göteborg geflogen. Ohne Rückflugticket. Denn ab heute würden sie in Schweden wohnen. Oder besser gesagt: auf der wunderschönen kleinen Insel Lillasund. Die wurde auch Hufeiseninsel genannt, weil sie die Form eines Hufeisens hatte. Und was noch toller war: weil hier doppelt so viele Ponys wie Menschen wohnten!

In den letzten Osterferien hatten Ida und ihre Mama auf dem Solbergs Gård Urlaub gemacht. Das war der Pferdehof von Mamas Freunden Nils und Hendrik. Ida hatte sich sofort mit deren Tochter Elsa angefreundet, die Pferde genauso sehr liebte wie sie selbst. In diesen zwei Wochen war so unglaublich viel passiert, aber am wichtigsten war, dass Idas Mama ein tolles Jobangebot in einem Café als Chefkonditorin in Göteborg bekommen hatte. Ida und ihre Mama waren sich schnell einig gewesen: Sie würden von Hamburg nach Lillasund umziehen. Und jetzt waren sie endlich hier!

 

Ida stand auf und schaute durchs geöffnete Fenster nach draußen. Die Sonne schien durch die zartgrünen Blätter der Birken, die auch der Namensgeber für das kleine Häuschen waren, das Ida und ihre Mama nun bewohnten. Auf dem Weiher schwamm eine Entenmutter, die ihre fünf flauschigen Küken im Schlepptau hatte und ihnen zeigte, wie man den Kopf untertauchte. Und auf der Koppel standen die Ponys. Sie grasten in der kühlen Morgenluft, die vom Sommerduft der Blüten, Kräuter und Gräser erfüllt war. Idas Herz schlug schneller – mit dabei war auch Flóki, ein braun-weiß gescheckter Isländer. Für Ida war es das schönste Pferd der Welt. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Ida das Gefühl, eine ganz besondere Verbindung zu Flóki zu haben. So, als ob sie einfach zusammengehörten. Seit Ida als kleines Mädchen zum ersten Mal einen Reiterhof besucht hatte, war es ihr sehnlichster Wunsch, ein eigenes Pony zu haben. Jetzt würde dieser Traum endlich in Erfüllung gehen. Na ja, nicht ganz … Denn Flóki gehörte natürlich immer noch dem Solbergs Gård. Aber das machte nichts. Flóki war so was wie Idas Pflegepony. Sie durfte sich um Flóki kümmern, mit ihm trainieren und immer, wenn sie wollte, mit ihm ausreiten.

 

Ida nahm einen tiefen Atemzug und fühlte sich gleich voller Energie. Allerdings war es eine »Draußen-Sommer-Abenteuer-Energie«, denn eigentlich stand heute Kisten-Auspacken auf dem Programm. Im ganzen Zimmer stapelten sich Umzugskartons und Koffer. Die waren schon vor einigen Tagen mit einer Spedition von Hamburg nach Lillasund transportiert worden. An Möbeln hatte Ida nur ihren Schreibtisch mitgenommen, der nun an der Wand neben der Tür stand und darauf wartete, dass Ida an ihm neue Bilder in ihr Skizzenbuch zeichnete. Seit Ostern hatte sie schon zwei neue Bücher vollgekritzelt. Besonders ein Motiv kam immer wieder vor: Flóki. Wie er auf der Koppel stand, mit wehender Mähne über die Wiese galoppierte oder in der Sonne döste. Die Bilder hatte Ida alle aus ihrer Erinnerung gezeichnet und sich so darüber hinweggetröstet, dass es noch eine ganze Weile dauerte, bis sie endlich wieder bei dem Isländer sein konnte.

Die anderen Möbel wie das Bett, ein Bücherregal und der Kleiderschrank waren schon im Haus gewesen. Ida mochte diese Art von Möbeln. Sie waren aus schlichtem, weiß gestrichenem Holz gefertigt und sahen richtig »schwedisch« aus. Ida ließ ihren Blick über das Kistenchaos schweifen und beschloss, dass das Auspacken noch warten konnte. Heute gab es so viel wichtigere Dinge zu tun. Sie kraulte noch mal die Katze und tapste dann im Nachthemd nach unten in die Küche. Dort brühte ihre Mama gerade Kaffee auf. Der ganze Raum war erfüllt von dem aromatischen Geruch.

»Guten Morgen, mein Schatz! Na, hast du gut geschlafen?«, fragte Idas Mama und goss sich Kaffee in eine Tasse.

Ida schwang sich auf die Küchenarbeitsplatte. »Ja, total. Ich hab geträumt, dass ich mit Elsa, Mikkel und Oscar in einem Boot übers Meer gerudert bin, und wir haben eine Flaschenpost ins Wasser geworfen.«

»Das klingt aber schön.« Idas Mama lächelte. »Weißt du: Was man in der ersten Nacht im neuen Zuhause träumt, geht in Erfüllung.«

»Echt?« Ida machte große Augen. »Und was hast du geträumt?«

»Leider kann ich mich an gar nichts erinnern«, gab Idas Mama schulterzuckend zurück. »Ich hab geschlafen wie ein Stein.« Sie gähnte. »Allerdings viel zu kurz. Hast du auf die Uhr geschaut? Es ist erst sechs.«

»Stimmt«, sagte Ida staunend. In Deutschland war sie immer eine Langschläferin gewesen. Das musste an der guten Landluft liegen. Sie lehnte den Kopf an die Schulter ihrer Mama. »Wann musst du eigentlich anfangen zu arbeiten?«

»Erst in ein paar Tagen«, sagte Idas Mama und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. »Wir haben also noch genug Zeit, um unser Birkenhaus einzurichten. Und wenn ich im Café in Göteborg bin, kümmern sich Hendrik und Nils um dich.« Sie lachte. »Aber wahrscheinlich wirst du sowieso den ganzen Tag mit Elsa bei den Ponys sein, stimmt’s?«

»Klar!«, sagte Ida und lächelte glückselig.

 

Nachdem sie mit ihrer Mama gefrühstückt und sich angezogen hatte, lief Ida raus auf die Veranda. Die Hollywoodschaukel schwang leicht im Wind hin und her. Hier konnte Ida nun jeden Abend sitzen und zeichnen.

Sie stapfte über die Wiese in Richtung Stall. Das Gras war noch feucht vom Morgentau. Ida spürte die kalten Tropfen an den Zehen, die aus ihren Sandalen hervorlugten. Die Beete um sie herum waren mit Rosen bepflanzt. Sie leuchteten rosa, gelb, orange und rot. Dazwischen wuchsen Lavendel und Ringelblumen. Da sah Ida, dass Elsa gerade mit einem Eimer aus dem Hühnerstall kam.

»God morgon[1]. Na, wie war die erste Nacht?«, rief Elsa. Ihre blonden Locken standen strubbelig nach allen Seiten. Außerdem schien sie noch ihren Schlafanzug zu tragen. In Hamburg hätte sich Ida niemals so vor die Haustür gewagt, aber hier auf der Insel störte es niemanden, wie man aussah. Das gefiel Ida.

»Eine eurer Katzen ist heute Morgen zu mir ins Bett gekrochen und hat mir die Füße gewärmt«, erzählte Ida.

»Ah, das war bestimmt Smilla«, erklärte Elsa und kicherte. »Sie schläft lieber in Betten als im Stroh.« Elsa stellte den Eimer auf dem Boden ab. »Ich muss mich nur anziehen, und dann könnten wir zu den Ponys gehen. Hast du Lust?«

Ida strahlte über das ganze Gesicht. »Du glaubst gar nicht, wie sehr!«

 

 

Kurze Zeit später stieß Ida die knarrende Stalltür auf. Der vertraute Geruch von Heu und Pferdeäpfeln stieg ihr in die Nase. Sofort breitete sich ein wohliges Gefühl in ihrem Körper aus. Sie gingen durch die Stallgasse in den Offenstall. Hier standen drei Ponys um die Heuraufe herum. Es waren Dotta, Odin und … »Pelle!« Idas Herz hüpfte vor Freude, als sie das kleine Fohlen sah. Allerdings war Pelle inzwischen gar nicht mehr so klein.

»Mensch, ist der gewachsen«, sagte Ida und ging auf Pelle zu.

»Ja, Papa sagt, dass er für seine vier Monate schon richtig groß ist«, gab Elsa zurück. Dann fügte sie lachend hinzu: »Die staksigen Fohlenbeine verwachsen sich aber noch.«

Ida streckte die Hand aus, damit Pelle daran schnuppern konnte. Wahrscheinlich erinnerte er sich gar nicht mehr an sie. Das machte Ida ein bisschen traurig, denn schließlich war sie seine Patentante. Doch Pelle vollführte einen kleinen Luftsprung, als er Ida mit seinen Nüstern angestupst hatte, und ließ sich dann ausgiebig von ihr kraulen. Vielleicht wusste er doch noch, wer sie war. »Ab jetzt kann ich dir jeden Tag zusehen, wie du größer wirst, kleiner Pelle«, flüsterte Ida glücklich.

Dann ging es weiter auf den Paddock, wo die anderen Ponys standen. Endlich konnte Ida Flóki richtig begrüßen. Gestern Abend waren sie leider viel später als geplant am Solbergs Gård angekommen, weil ihr Flug Verspätung gehabt hatte. Ida wollte die Ponys nicht mehr stören und hatte nur kurz ihren Kopf zur Stalltür hereingesteckt, um ihnen ein »Hej« zuzuflüstern.

Als sich Ida Flóki näherte, hob er freudig seinen Kopf und brummelte. Sie strich ihm über seine warmen, weichen Nüstern und drückte ihr Gesicht an seinen Hals: »Ich freu mich so, dass ich endlich wieder bei dir bin, mein Großer. Du glaubst gar nicht, wie ich dich vermisst habe.«

»Flóki hat dich auch vermisst«, sagte Elsa, die zu Ida herangetreten war. »Er kann es gar nicht erwarten, endlich mit dir auszureiten. Stimmt’s, Flóki?«

Der Isländer wieherte zustimmend, und die Mädchen brachen in Gelächter aus. Ponys verstanden einfach alles.

Kapitel 2

Heuernte mit Hindernissen

Nachdem sie ausgiebig mit den Ponys gekuschelt hatten, gingen sie wieder raus auf den Hof. Die Stalltür war gerade hinter Ida zugefallen, als ein lautes Tuckern ertönte. Sie drehte sich um und sah, dass Nils den Traktor aus der Scheune fuhr. Er winkte den Mädchen zu und rief: »Hej, ihr zwei! Heute mähen wir unsere Wiesen und machen Heu. In den nächsten Tagen ist kein Regen angesagt. Das ist das perfekte Wetter für die Heuernte, weil das Gras dann gut trocknen kann. Wollt ihr mitkommen?«