Die Selbstlosen - Sebastian Guhr - E-Book

Die Selbstlosen E-Book

Sebastian Guhr

4,8

Beschreibung

In einer nahen Zukunft macht der alte Vaihinger sein Vermögen mit einem Menschenzoo. Da die Haltung von Tieren verboten ist, müssen Menschen in Tierkostümen ihre Rollen als Nashörner, Strauße oder Zebras übernehmen. Es ist eine würdelose, ausbeuterische Arbeit.

Deswegen hat sein Sohn Hans Vaihinger, ein Maler, mit dem Alten gebrochen, während seine Tochter Ada in der Abhängigkeit zwischen dem Patriarchen und ihrem Ehemann Vincent mit ihrem Leben hadert und nach einer Möglichkeit des Ausbruchs sucht. Vincent hingegen schielt auf das Erbe seiner Frau und muss sich mit dem Teufel herumschlagen, der auf der Suche nach einem Gehilfen nach Berlin gekommen ist. Familienintrigen bis hin zum Mord stellen den Teufel vor eine schwierige Wahl. Wer ist böse genug? Und gibt es Liebe?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 231

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
15
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sebastian Guhr

Die Selbstlosen

Sebastian Guhr

Die Selbstlosen

Roman

Neofelis Verlag

Originalausgabe

1. Auflage im September 2014

© 2014 Neofelis Verlag UG (haftungsbeschränkt), Berlin

www.neofelis-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten.

Lektorat: Matthias Naumann

Umschlaggestaltung: Marija Skara

E-Book-Format: epub, Version 2.0

ISBN: 978-3-943414-83-7

Hell is empty.

And all the devils are here.

I

Vaihinger gähnte, streckte beide Arme von sich und bemerkte, wie seine Blase langsam zu drücken begann, ein Organ, das in irgendeiner Beziehung zum Tageslicht stehen musste, da es sich immer erst meldete, wenn er die Augen öffnete.

Jetzt durfte er keine Zeit verlieren, also rief er seine Haushälterin, damit sie ihm unter die Arme griff, ihn leicht anschob und den Klodeckel aufklappte. Manchmal, wenn er sein Alter und die Zeit, die er inzwischen für den Gang zur Toilette benötigte, unterschätzte, verlor er unterwegs ein paar Tropfen, die, falls er Glück hatte, diskret von der Pyjamahose aufgesaugt wurden, falls er Pech hatte, aber seinen Weg auf dem Fußboden markierten und Elvira, mit dem Lappen in der Hand, zu einem tadelnden Kopfschütteln veranlassten.

Er nahm den Stock, der am Nachtschrank lehnte und gerade so lang war, um damit die Klingel neben der Tür zu erreichen, griff nach diesem Zauberstab für die nähere Umgebung des Betts und für die Menschen, die sich im Laufe eines Tages am Fußende einfanden und Anweisungen erwarteten. Sogar im Schlaf hatte er schon nach ihm geschnappt und um sich geschlagen. Am Morgen erzählten dann eine zerbrochene Nachttischlampe oder Schrammen im Holz des Bettgestells vom nächtlichen Aufruhr, jedoch niemals er selbst. Er selbst stellte sich nach solchen Nächten ahnungslos.

Als die gummierte Stockspitze nur wenige Zentimeter vor dem Klingelknopf zitterte, ging die Tür auf und sie, die es in Sachen Körperumfang gut mit ihm aufnehmen konnte, donnerte mit einem „Wo brennt’s denn?“ herein.

„Die selbe Scheiße wie immer.“

„Na, das wollen wir nicht hoffen.“

„Schrei mir die Lunge aus dem Hals, während Sie Blümchen pflücken. Hab nie nach Blumen verlangt. Das ganze Zimmer stellen Sie mir damit voll.“

„Bringt etwas Farbe in Ihr Leben.“

„Meine Dame, Sie sitzen durch meine Bettlägerigkeit sowieso am längeren Hebel. Sie könnten mich sogar verhungern lassen, wenn Sie wollten!“

„Bettlägerigkeit! Faulheit nenne ich das.“

„Nennen Sie’s, wie Sie wollen. Hat Vlad schon die Besucherzahlen der letzten Woche? Meine Frühstückslektüre, so viel zum Thema Faulheit.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!