Die Spielzeughexe E-Book

Peach Waser

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Für Kinder und Jugendliche
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 28

Veröffentlichungsjahr: 2022

Beschreibung

DIE SPIELZEUGHEXE Lilya ist ein lebhaftes Kind, das gerne spielt und Neues entdeckt, aber das Aufräumen möglichst anderen überlässt. Die Spielzeughexe sieht die Unordnung und lässt Lilyas liegengelassene Spielsachen in ihren magischen Sack verschwinden. Nun liegt es an Lilya, die Spielzeughexe davon zu überzeugen, dass besonders Puppe Eva ihren Kopfschmuck wieder braucht!

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Aufräumen?

Die Spielzeughexe kommt!

Eine nicht so schöne Überraschung

Spass mit Mona

Der Zaubernagel der Spielzeughexe

Geburtstagsfeier!

Lilya und die Spielzeughexe

Wieder Besuch?

Ein Geburtstagsgeschenk von der Spielzeughexe

AUFRÄUMEN?

«Aufräumen?», Lilya schaut über die Schulter hoch. Es gefällt ihr nicht, dass Mama schon wieder verlangt, dass sie Ordnung in ihrem Zimmer schaffe. «Aber ich bin doch gerade so schön am Spielen!»

Mama seufzt. Kopfschüttelnd zieht sie die Türe zu und murmelt: «Ach, Kind, räum’ doch einfach deine Sachen weg, wenn du fertig gespielt hast. Sonst kommt die Spielzeughexe und nimmt alles mit!»

Lilya wendet sich wieder ihren Puppen zu. Das hat sie doch schon hundert Mal gehört. Die Spielzeughexe kommt in der Nacht und nimmt alles mit, was herumliegt. «So ein Blödsinn», denkt sie, «Aufräumen kann ich auch später noch. Jetzt trinke ich doch Tee mit meinen Freundinnen.»

Eva stammt aus Ungarn, trägt eine Tracht mit einem bunten, weit schwingenden Rock, aber leider hält der Kopfschmuck nur noch halbwegs auf dem Kopf der hübschen Puppe. Lilya ergreift ihre Teetasse und prostet Eva zu. Die bleibt stur sitzen, mit ihrem schrägen Kopfputz und starrem Blick. Das stört Lilya aber gar nicht. Sie nimmt einen imaginären Schluck Tee. Dabei spreizt sie ihren kleinen Finger elegant ab und versucht, wie eine Dame von Welt zu wirken. Sie lächelt Eva zu.

Daneben sitzt Ines, ihre andere Lieblingspuppe, die heute zur Teegesellschaft eingeladen ist. Ines ist ein spanisches Fabrikat, allerdings eine ganz normale Babypuppe, die ihr die Grossmutter geschenkt hat. Der Papa hatte den Vornamen Ines vorgeschlagen, weil das spanisch sein soll. Papa war schon überall und brachte auch oft als Erinnerung an seine geschäftlichen Reisen eine Trachtenpuppe für Lilya mit. Ines trägt selbstgestrickte Puppenkleider und eine von Mamas alten Perlenketten. Sie sieht niedlich aus. Beim Prosten kippt Ines allerdings vom Stuhl und fällt mit Getöse über die darunter aufgebaute Holzeisenbahn.

Lilya hebt die Puppe auf. Da ist doch tatsächlich ein Zug entgleist. «Das sieht lustig aus!», denkt Lilya, «als ob ein grosses Monster aus einer anderen Welt auf die Schienen der Eisenbahn gefallen wäre!»

Sorgfältig sammelt sie die Waggons wieder ein und verbindet sie, damit der Zug bald weiterfahren kann. Mit den passenden Geräuschen fährt Lilya ihren Kinderzimmerexpress nun unter dem Tisch durch zum Bett, weiter am Schreibtisch vorbei zum Spielzeugregal beim Fenster. «Tschuu Tschuu», singsangt Lilya und ruft mit verstellter Stimme: «Endstation. Bitte alle Passagiere aussteigen!»

Denn beim Spielzeugregal hinten ist immer Endstation. Dort biegt das Schienennetz in eine grosse Schleife. Und da steht auch ein herziger kleiner Holzbahnhof, der Papa extra für Lilya und ihren Bruder angemalt hat. Drauf steht allerdings nur «Bahnhof».

Doch Lilya hat eine andere Idee, als den Zug einfach bloss in die Endschlaufe zu leiten. Sie denkt an den Sturz von Ines, grinst, und stösst absichtlich einen kleinen Teddy-Bären vom Spielzeugregal.