Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Warum nur liegt weit draußen vor Rocky Beach ein mysteriöses Loch? Lars hat es bei einer Radtour unfreiwillig gefunden, indem er beinahe hineingefallen wäre. Nun suchen er und seine beiden Freunde Jonas und Pita, die drei Detektive, die Urheber und Gründe des Loches.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 55
Veröffentlichungsjahr: 2022
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Danke
an meine Mama und an Carolin für das Lektorieren
Alle Figuren dieses Buches sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen wäre rein zufällig.
Ein löchriges Rätsel
Ausfallende Gemüter
Planänderung
Die Autotragödie
Kunterbunt unterwegs
Retter in der Not
Jonas saß in der Zentrale an einem Kreuzworträtsel, welches seinen Geist mehr in Anspruch nahm, als er erwartet hatte. Er vermutete, dass er einfach zu abgelenkt war, als dass er sich erinnern könnte, welche Bucht von Labradoren umgeben war.
Er wartete nun schon seit einer halben Stunde auf seine Freunde Pita und Lars, doch bisher war keiner der beiden erschienen. Von Pita war er es gewohnt, dass dieser des Öfteren etwas zu spät kam, doch Lars war für gewöhnlich recht zuverlässig.
Jonas wollte sich gerade einer Blumenfrage widmen, als er eine Autotür hörte. Er stand auf und lugte durch das Teleskop, mit welchem man den ganzen Schrottplatz überblicken konnte. Er sah den roten MG und Pita, welcher auf die Zentrale zulief. Schnell setzte sich Jonas wieder an den Schreibtisch und tat so, als ob er mitten in wichtiger Arbeit steckte.
„Hi, Jo!“, rief Pita und ließ sich in einen der Sessel fallen, „ist Lars noch nicht hier?“ „Nein, er kommt zu spät, genau wie du.“ Jonas drehte sich um und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ja, Jonas, du kannst schließlich einfach vom Haus herüberlaufen, aber wir haben so etwas wie Anfahrtszeit“, erwiderte Pita und spielte mit seinem Autoschlüssel. „Dann fahr rechtzeitig los.“ „Hab‘ schon verstanden. Aber hey, ich bin immerhin früher als Lars.“ „Ja, das ist wirklich eine große Leistung“, erwiderte Jonas, schon wieder halb in Gedanken. Pita überlegte, ob das nun ein Kompliment war oder nicht.
Seine Gedanken wurden jäh durch das Telefon unterbrochen. Blacki machte wie immer einen Aufstand, doch Jonas ließ sich durch ihn nicht beirren und nahm den Hörer ab. „Schalt den Verstärker ein, Jo.“
„Jonas Rohrspatz von den Strichpunkten.“ „Hi, Jo, ich bin’s, Lars. Tut mir leid, dass ihr so lange auf mich warten müsst, aber ich werde voraussichtlich erst in 20 Minuten da sein.“ „Wo bist du gerade?“, fragte Jonas und bemühte sich, unbeteiligt zu wirken. „In der Nähe der Baumschule im Osten von Rocky Beach.“
Jonas zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Dann kommst du aber nicht von zuhause.“ „Nein, ich musste für meinen Vater etwas erledigen. Und diese alte Dame, die ich interviewen musste, hat mich endlos mit Geschichten über ihre Enkelkinder genervt. Wobei - ein paar waren ganz süß.“ „Dann entschuldige ich dieses Mal dein Zuspätkommen.“ „Pita ist doch mit Sicherheit auch noch nicht da, oder?“ „Doch, bin ich“, rief Pita stolz.
„Na, dann sollte ich mich aber beeilen, wenn selbst er pünktlich kam.“ „Er kam auch zu spät.“ „Ach so“, erwiderte Lars, der nicht sonderlich überrascht klang. Pita war beleidigt.
Er vertrieb sich die Zeit damit, alte Beweismittel erneut unter dem Mikroskop zu begutachten. Hier in der Zentrale musste er sich wenigstens nicht an die, seiner Meinung nach, übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen halten wie im Biologieunterricht.
Wobei man dort selbst unter dem Mikroskop nichts Spannendes fand.
Eine halbe Stunde später war Lars noch immer nicht erschienen. Langsam machte Jonas sich Sorgen um ihn. „Aber du hast doch gehört, dass er einen weiten Weg hat“, meinte Pita und spielte mit einem Tennisball, den er unter dem Kühlschrank gefunden hatte.
Da Jonas nicht viel tun konnte, widmete er sich seinem Kreuzworträtsel.
Er hatte gerade die drittletzte Frage gelöst, als das Telefon erneut klingelte.
„Jonas Rohrspatz von den -“ Doch er schien von seinem Gesprächspartner unterbrochen worden zu sein. Pita nervte es ein wenig, dass Jonas sich noch immer nicht angewöhnt hatte, den Lautsprecher zu betätigen, obwohl doch gerade der erste Detektiv ein vortreffliches Gedächtnis hatte.
Jonas wurde blass. Nach einer Minute, in welcher lediglich die Person am anderen Ende der Leitung gesprochen hatte, legte er den Hörer wieder auf die Gabel. „Es war Elisabeth. Lars hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus.“ „Was? Einen Unfall?“, rief Pita erschrocken. „Ja. Komm, wir müssen unverzüglich hinfahren.“
Wenig später hielt der MG auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Die Rezeptionistin kannte die beiden bereits von früheren im Krankenhaus endenden Fällen und wusste, wen sie suchten.
Als sie sich zu Zimmer 284 begaben, kam ihnen Lars‘ Freundin Elisabeth entgegen. „Wie geht es ihm?“, fragte Jonas besorgt. „Gut, soweit ich das beurteilen kann. Er hat sich ein Handgelenk und eine Rippe gebrochen, aber sonst ist er ganz geblieben. Aber frag ihn doch selbst“, erwiderte Elisabeth und deutete auf die Tür. Sie selbst musste nach Hause, was sie sehr zu bedauern schien. Nicht, weil es ihr Zuhause nicht gefallen würde, sondern weil sie gerne noch länger bei Lars geblieben wäre.
Jonas und Pita betraten das Zimmer. Lars lag mit je einem Verband um rechte Hand und Oberkörper im hinteren Bett am Fenster. Das vordere Bett war nicht belegt. „Was machst du denn für Sachen?“, rief Pita und setzte sich auf die Bettkante. „Ich wollte im freien Gelände eine Kurve abkürzen. Was kann ich denn dafür, wenn jemand genau dort ein tiefes Loch gegraben hat?“, erwiderte Lars und sah etwas missmutig drein. „Bist du hineingefallen?“ „Nein, zum Glück habe ich es noch bemerkt, sonst wäre ich jetzt wohl nicht mehr am Leben. Und bei der Tiefe hätte man mich wohl auch nicht so leicht herausholen können. Eine Frau ist dort zufällig vorbeigekommen und hat den Krankenwagen gerufen. Sonst würde ich immer noch dort liegen.“
Jonas knetete seine Unterlippe. „Wie tief war das Loch?“ „Nachmessen konnte ich nicht mehr, weil ich schon verletzt am Boden lag. Aber es müssten mindestens zehn Meter sein, den Boden habe ich nicht mehr sehen können.“ „Also haben wir ein Loch, welches ungewöhnlich tief ist, sich an einer ungewöhnlichen Stelle befindet und aus unbekannten Gründen gegraben wurde – und niemand hat es eingezäunt!“ Jonas schien sich mehr über die Lücke im Sicherheitssystem als über das Mysterium aufzuregen.
„Vielleicht werden dort Rohre verlegt“, schlug Pita vor. „Rohre. Mal ehrlich Pita, welche Art Rohre sollten das sein, die so tief in der Erde platziert werden?“ „Vielleicht wird eine Wasserleitung verlegt. War denn Wasser in dem Loch?“ Lars überlegte. Er hatte keines gesehen, aber das musste nicht heißen, dass keines dort war.
„Dann werden wir wohl hinfahren und das Loch begutachten.“ Jonas ließ seine Unter-lippe los. „Ich kann aber nicht mit“, meinte Lars und deutete mit dem Kopf auf seine Verbände. „Dann müssen wir eben zu zweit fahren. Aber wir werden es verschmerzen, komm Jo, wir gehen.“ Sie ließen sich von Lars eine Wegbeschreibung geben, wünschten ihm gute Besserung und schlossen die Tür hinter sich.