Ein verrückter Januartag - Kathrin Klein - E-Book

Ein verrückter Januartag E-Book

Kathrin Klein

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Beschreibung

Als Madeline einen schwarzen Topf auf einer Auktion ersteigerte, ahnte sie nicht, dass dieser sie und ihre Freundinnen Januar und Day in ein fantastisches Land bringen würde. Wäre da nur nicht Sir Mc Noodle, welcher grauenhafte Politik betreibt und die Mädchen für etwas bestrafen will, das sie gar nicht getan haben.

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Seitenzahl: 61

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Danke

an Rebekka für das Zeichnen des Titelbildes

und

an meine Mama für das Lektorieren

Alle Figuren dieses Buches sind frei erfunden.

Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden

Personen wäre rein zufällig.

Inhaltsverzeichnis:

Eine unerfreuliche Nachricht

Der Topf

Amanda

Daheim sein ist nicht Alles

Gut und Böse

Die Augen auf

Ein glanzvolles Ende

Über die Autorin

Eine unerfreuliche Nachricht

„Hallo, hier ist dein Wecker, Du musst aufstehen.“ Madeline hatte ihn so eingestellt, damit sie gleich wusste, dass er es war.

Es war Juli. Sie gähnte und streckte sich, stand auf und sah nach ihrem Hamster Luna, doch diese schlief noch. Madeline gab ihr Futter und Wasser und ging dann selbst zum Frühstück.

„Hi, Mami“, rief Madeline und hopste zu ihrem Platz. „Willst Du Müsli oder Toast?“, fragte ihre Mutter. „Müsli“, rief Madeline fröhlich, „darf ich ein bisschen Schokolade hinein tun?“ „Ach, na von mir aus“, erwiderte ihre Mutter „aber nicht zu viel!“

Madeline wusste, was zu tun war. Ihre Mutter sagte dies zwar jeden Morgen, aber wenn Madeline die Schokolade immer dann aß, wenn ihre Mutter nicht hinschaute, konnte sie so viel essen, wie sie wollte.

Als sie fertig war, ging sie in ihr Zimmer und zog sich an. Sie entschied sich für eine lila Hose und ein grünes T-Shirt mit blauen Ärmeln. Ihr Hamster war inzwischen aufgewacht. Madeline streichelte sie und ging dann ins Bad um sich die Hände zu waschen und sich die Zähne zu putzen.

Als sie gerade mit Zahnseide eine Haferflocke zwischen ihren Zähnen herausfischte, rief ihre Mutter: „Und vergiss nicht, Dir die Haare zu kämmen!“ Das war das einzige, was Madeline morgens nicht machen wollte, da es sehr lange dauerte und sie deswegen schon oft den Bus verpasst hatte.

Ihre Haare waren das reinste Chaos, sie standen ab, kräuselten sich und verfilzten sich alle paar Zentimeter. Madelines Vater gefiel es überhaupt nicht, doch Madeline war stolz darauf.

Sie war noch nicht sehr weit gekommen, als sie zum Bus musste. Sie legte die Bürste hin, schnappte sich ihren Rucksack und rannte hinaus. Sie schaffte es noch und bekam sogar einen freien Platz.

Sie ließ einen Fünftklässler neben sich sitzen, der eine Haltestelle später eingestiegen war, und ansonsten keinen Platz mehr bekommen hätte. Sie selbst war in der neunten Klasse, jedoch nicht mehr lange; in zwei Wochen würden die Sommerferien beginnen.

Doch in der darauffolgenden Woche würde noch das Praktikum anstehen, welches jeder Neuntklässler absolvieren musste. Ansonsten müssten sie sich zu einer achten Klasse in den Unterricht setzen.

Doch einen Praktikumsplatz zu finden, war gar nicht leicht. Erst einmal mussten sie etwas finden, was ihnen Spaß machte, dann mussten sie sich bewerben und schließlich von der Firma angenommen werden. Doch Madeline hatte Glück. Sie hatte sich an der Theaterbühne `kleines Schwein´ beworben, und hatte die Stelle bekommen.

Der Bus hielt an. Madeline stieg aus und ging zu ihrem Klassenzimmer. Auf dem Flur standen ihre Freundinnen, die sie natürlich zuerst begrüßen musste, denn Madeline fand Freundschaft viel wichtiger als Schule (das fand jeder, außer den Lehrern).

Als erstes ging sie zu Ariana, die im Rollstuhl saß, aber trotzdem oft bei Madelines Skateausflügen mit von der Partie war.

Madeline begrüßte auch die anderen drei; Elisabeth, Januar und Day, wobei Januar und Day sich ärgerten, dass Madeline wusste, wer wer war, denn niemand außer ihr konnte die Zwillinge auseinander halten.

Dabei waren sie noch nicht einmal ein ganzes Jahr lang befreundet. Damals waren nur Madeline, Ariana und Elisabeth Freunde gewesen. Erst durch die gemeinsame Teilnahme an der Theatergruppe der Schule hatten sie sich mit den Zwillingen angefreundet, obwohl die Rollen von Elisabeth und Day verfeindet waren.

Die Fünf gingen/rollten ins Klassenzimmer. Ein paar skeptische Blicke der anderen Mädchen folgten ihnen, zum einen, weil Ariana im Rollstuhl saß, und zum anderen wegen Madelines Frisur.

Auch die Blicke der Jungs folgten Ariana, jedoch, weil sie hübsch war. Viele der Jungs wollten Ariana als Freundin, aber sie hatten den Fehler gemacht, sie zu fragen, ob sie mit ihnen `gehen´ wolle, was Ariana falsch verstanden hatte und dachte, dass die Jungs ihr nur weismachen wollten, dass sie, wenn sie nicht gehen konnte, nie einen Freund finden würde.

Es gongte.

Herr Unsinn, ihr Mathelehrer, kam ins Klassenzimmer und legte seine Tasche auf den Tisch. „Guten Morgen“, rief er laut. „Wenn ich eure Gesichter so sehe, könnte man meinen, es sind schon Sommerferien, aber es sind noch zwei Wochen, da können wir noch Unterricht machen.“ „Aber Sie haben uns versprochen, dass Sie keinen Unterricht mehr machen würden, weil Sie uns in der Kirchweih-Woche Hausaufgaben aufgegeben hatten“, rief Elisabeth. „Ich sagte, dass ich Euch keine Hausaufgaben aufgeben werde, von keinen Unterricht machen, war nie die Rede.“

Damit ging er zur Tafel und schrieb ein paar Aufgaben zum Wurzelziehen darauf. Es nervte sie, dass er ihnen nie erklärte, worum es ging oder wie die Aufgabe zu lösen war, und sich dann wunderte, wenn die Klasse schlechte Noten hatte.

Elisabeths Vater war jedoch auch Mathe-Lehrer und deswegen gab er ihren Freundinnen dienstags in der Mittagspause Nachhilfe.

Nach Mathe hatten sie Französisch und sogar der Französischlehrer, Herr Mont, hatte eingesehen, dass mit der Klasse nicht mehr viel anzufangen war, und so schauten sie eine französische Kinderserie.

In der Pause lernten sie ihren Theatertext für die Aufführung in zwei Wochen.

Anschließend hatten sie Englisch bei Frau Lincoln. Sie war eine gute Lehrerin und hatte den Stoff viel gleichmäßiger verteilt, weshalb sie noch nicht ganz fertig waren, doch das machte keinem etwas aus. Sie hörten den Text auf der CD und die, die zufällig etwas verstanden hatten, fassten den Text dann zusammen.

Meist war es Day, die antwortete, weil sie das `brave Mädchen´ der Klasse war und dies auch bleiben wollte.

Die Noten von Januar und Day waren für gewöhnlich gleich, außer in Mathe, denn Januar hatte es versäumt, zu lernen. Bei der ersten Schulaufgabe hatte sie einen Skate-Trick immer wieder üben müssen (beziehungsweise wollen); bei der nächsten Schulaufgabe lag sie verletzt im Bett und konnte sich nicht auf die Aufgaben konzentrieren; bei der dritten Schulaufgabe ging es ihr so, wie bei der ersten; und vor der vierten Schulaufgabe hatte sie bereits den Anschluss verloren; und so hatte Januar viermal eine sechs kassiert.

Nun hatten sie Musik bei Herrn Gesangsverein, der mit ihnen nur Kinderlieder singen wollte, doch heute schafften sie es endlich, ihn davon zu überzeugen, dass sie etwas modernere und für ihr Alter passende Musik hören wollten. „Der behandelt uns wie kleine Kinder“, schimpfte Januar aufgebracht, als sie in der zweiten Pause zum Biosaal gingen. „Wir sind 14.“

Es gongte.

Herr Culp wartete bereits auf die Klasse. „Heute werden wir einen Kinder-Animationsfilm anschauen, in dem es um Tiere in Afrika geht, die Wasser suchen.“ „Können wir `Alice im Wunderland´ schauen?“ rief Madeline gleich. „Tut mir leid, Madeline, aber das hat nichts mit Biologie zu tun, ihr könnt ja Euren Kunst-Lehrer fragen, ihr habt doch anschließend Kunst, oder?“ „Ja“, rief Madeline und freute sich schon auf die Kunst-Stunde. Januar jedoch, war sauer, weil dieser Bio-Film ein Kinder-Film war und sie es gar nicht mochte, wenn jemand sie als Kind bezeichnete.

Nach Bio hatten sie wirklich Kunst und Madeline konnte ihre Lehrerin, Frau Schmierfink, davon überzeugen, `Alice im Wunderland´ anzusehen.