Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wo ist nur Lars? Und was ist mit ihm passiert? Nicht einmal er weiß es, als er zurückkommt. Natürlich müssen die Strichpunkte es herausfinden. Wäre da nur nicht das Referat für den Englischunterricht, welches Lars vorbereiten muss.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2022
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Alle Figuren dieses Buches sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen wäre rein zufällig.
Entführt?
Einbrüche
Trautes Heim, Glück allein
Ein unnötiges Treffen
Die Röhren
Es war ein langweiliger Schultag im Leben des zweiten Detektivs Pita Shore. Er verstand wie gewöhnlich nichts aus dem Chemieunterricht, außer dass die Klasse ihre Schutzbrillen aufsetzen sollte.
Die Knallgasprobe hatte wieder einmal nicht funktioniert. Und was am schlimmsten war: Pita konnte sich nicht einmal mit seinem Freund Lars unterhalten, denn dieser als sein Banknachbar war nicht anwesend.
Dabei war sich Pita sicher, dass er ihn heute Morgen auf dem Schulhof gesehen hatte. Doch bei Lars war es keine Seltenheit, dass ein familiärer Notfall eintrat und er plötzlich verschwinden musste.
In diesem Moment begann sein anderer Freund Jonas, der in der ersten Reihe saß, sich bei ihrem Chemielehrer über dessen mangelndes Wissen zu beschweren. Ein paar Mitschüler lachten, als Jonas dem Lehrer seine eigene Version des Hefteintrags erläuterte und dabei ungebändigt klugscheißte. Pita verstand kein Wort von dem, was Jonas sagte. Und der Lehrer wollte es nicht verstehen.
Ihm war deutlich anzumerken, wie er langsam aber sicher immer ungehaltener wurde. Jonas entging seinem Wutanfall nur durch das Klingeln zur Pause.
Pita stürmte erleichtert aus dem Klassenzimmer. „Mensch, Jo, du hast ihn ordentlich zur Schnecke gemacht!“ „Es war von größter Notwendigkeit, Zweiter. Mit dem falschen Wissen könnten nicht nur Schüler der Gefahr ausgesetzt werden, die Klasse nicht zu bestehen, sondern es könnte bei Experimenten zu verheerenden Katastrophen führen“, sprudelte Jonas wie ein Wasserfall hervor. „Äh, ja“, erwiderte Pita. Hätte er doch nur nichts gesagt!
Und nun warteten zwei Stunden Mathe auf ihn. Wenigstens saß er neben seiner Freundin Kelly. Sie hasste Mathe noch mehr als er, weswegen ihr eine Ablenkung während des Unterrichts stets willkommen war.
Zu ihrem Bedauern stand ihr nicht rund um die Uhr ein hochbegabter Jonas Rohrspatz zur Verfügung.
Der Unterricht war genauso langweilig wie immer und Pita und Kelly vertrieben sich die Zeit mit Galgenmännchen.
Bis 12:30 Uhr passierte nichts.
Dann, plötzlich wurde die Tür des Klassenzimmers aufgerissen und herein kam ein verstört aussehender Lars. „Lars!“, riefen Jonas, Pita und einige andere.
„Wo kommen Sie denn jetzt so spät noch her?“, fragte der Lehrer forsch, „hatten wohl keine Lust auf meinen Unterricht?“ „So ist es nicht. Ich bin entführt worden!“ Ein paar Schüler lachten.
„Entführt? Ganz ehrlich, Carol, ich hätte eine bessere Ausrede von Ihnen erwartet.“ Der Mathelehrer schüttelte den Kopf und wollte sich wieder seiner Cosinus-`Erklärung´ widmen.
„Ich bin wirklich entführt worden!“, schrie Lars mit Nachdruck. „Und warum sind Sie dann wieder zurück?“ „Das weiß ich nicht, Sir.“ „Und wer soll das gewesen sein?“ „Das weiß ich auch nicht, Sir.“
„Lars und seine Freunde sind Detektive, denen passiert immer etwas Verrücktes“, lästerte Andy. Er machte sich regelmäßig über die Strichpunkte lustig.
Er war überzeugt davon, dass die Fälle, welche die drei gelöst hatten, nichts weiter als glückliche Zufälle waren, die dann von Lars‘ Vater in der Zeitung aufgebauscht wurden.
Ihr Lehrer schien genug zu haben. „Wenn Sie sich jetzt hinsetzen und still sind, vergesse ich den Vorfall.“ „Wetten, dass er ihn wirklich vergisst?“, raunte Pita Kelly zu. „Das gilt auch für Sie, Shore!“
Während der gesamten Stunde hörte man leises Getuschel von einzelnen Schülern, wodurch ihr Lehrer immer lauter wurde um diese zu übertönen. Doch schließlich klingelte es zum Unterrichtsende.
Endlich war der Schultag überstanden und die Klasse rannte aus dem Zimmer.
Nur Andy ließ es sich nicht nehmen, einen finalen abschätzigen Kommentar gegenüber Lars auszusprechen. „Wenn du das nächste Mal den Unterricht schwänzt, dann bring uns doch wenigstens was von der Tanke mit.“ „Ich hab‘ nicht geschwänzt!“ „Na klar, und ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten.“
„Dann würde dieses Land äußerst schnell untergehen. Pita, Lars, ich schlage vor, auszuwandern“, mischte sich Jonas ein.
„Du fetter Wichtigtuer, jetzt bist du zu weit gegangen!“ „Das zu weit Gehen unterliegt offenkundig deiner Tätigkeit“, erwiderte Jonas trocken.
Andy wollte auf ihn losgehen, doch Pita stellte sich zwischen die beiden. Bevor Jonas etwas unternehmen konnte, war bereits eine handfeste Prügelei im Gange.
„Sofort aufhören!“, schrie ihr Lehrer. „Shore, Miller, Sie bekommen beide einen Verweis!“ „Das ist deine Schuld!“, schrie Pita wütend und rieb sich die Rippen. Andy hatte ihn sehr ungünstig getroffen, dafür hatte dieser einen Kinnhaken kassiert.
„Wandert doch aus, dann bin ich euch endlich los.“
Pita und Andy mussten ihren Mathelehrer zum Direktor begleiten. Lars und Jonas warteten vor dem Büro und hörten den Direktor wild herumschreien. „Ich fasse es nicht! In Ihrem Alter! Sind Sie mit dem Eilzug durch die Kinderstube, oder was!“ „E-e-e-er hat angefangen“, quengelte Pita. „Lars hat geschwänzt, Herr Direktor.“ „Denken Sie, das ist in Ihrer Situation wichtig? Es ist mir egal, wer angefangen hat, ich werde Ihrer beider Eltern anrufen. Und jetzt raus!“
Pita und Andy kamen aus dem Büro geschlurft, die Verweise in der Hand. „Das war noch nicht das letzte Wort“, zischte Andy den drei Detektiven zu und zog missmutig von Dannen.
„Dieser Vollidiot!“ „Pssst, der Direktor könnte dich hören, Zweiter“, zischte Lars und zog seine beiden Freunde nach draußen. Es war ein warmer Tag und die Sonne schien fröhlich vom Himmel.
Lars war nicht fröhlich. „Warum glaubt mir denn keiner, dass ich entführt worden bin? Wenn ich geschwänzt hätte, dann wäre ich kaum zur letzten halben Stunde erschienen.“
„Die Leute glauben nichts, bis sie es am eigenen Leib erfahren“, murmelte Jonas und knetete wie gewöhnlich seine Unterlippe.
„Das musst gerade du sagen, Jo. Wo du doch immer gegen alles Übernatürliche eingestellt bist“, stichelte Pita.
„Eine Entführung ist keinesfalls übernatürlich, Zweiter. Sie wird stets von Menschen ausgeführt und zielt meist auf das Erpressen weltlicher Besitztümer…“ „Könntet ihr aufhören zu philosophieren?“, keifte Lars sie an, „ich fühle mich ohnehin schon abgekämpft genug.“
„Was ist denn überhaupt passiert?“ „Na endlich fragt mal jemand!“ Lars begann zu erzählen.
Es war ein gewöhnlicher Morgen gewesen, als Lars Carol sich aus dem Bett rollte. Er schlug härter mit dem Kopf auf als geplant, doch zumindest war er nun wach.
Er lief hinunter in die Küche, wo seine Mutter bereits den Toaster in Anspruch genommen hatte.
Nachdem er sich drei Scheiben Toast mit Marmelade einverleibt hatte, verließ er das Haus. Er stieg in seinen alten Käfer und fuhr gemächlich zur Schule. Das schnell Fahren hob er sich immer für den Rückweg auf.
Als er auf dem Schulhof ankam, begann er seine Freunde zu suchen. Jedoch wurde er von einer Mitschülerin aufgehalten, die seine Unterlagen des Interviews, das sie beide für den Eng