Die Taten des Tauchboots - Rudyard Kipling - E-Book

Die Taten des Tauchboots E-Book

Rudyard Kipling

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Beschreibung

Dieses eBook wurde mit einem funktionalen Layout erstellt und sorgfältig formatiert. Die Ausgabe ist mit interaktiven Inhalt und Begleitinformationen versehen, einfach zu navigieren und gut gegliedert. Rudyard Kipling (1865 - 1936) war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Er gilt als wesentlicher Vertreter der Kurzgeschichte und als hervorragender Erzähler. Seine Kinderbücher gehören zu den Klassikern des Genres. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den populärsten englischen Schriftstellern. Aud dem Buch: "Im "Handelsbetrieb" hört man auch viel von den wachsamen Patrouillen, in deren Gegenwart ein Unterseeboot eine Gelegenheit nach der anderen vor ihrer Nase vorübergehen lassen muss, und sich lediglich mit der Aufzeichnung des Erlebten zu begnügen hat. Natürlich erscheinen diese Aufzeichnungen in keinem dem Publikum zugänglichen Archiv. Ebensowenig—und dies ist bedauerlich—¬ erfolgt von Seiten der Behörden die Freigabe der Berichte über glorreiche Misserfolge, über Unter¬nehmungen, in deren Verlauf alles schief geht, über die Torpedos, die auf die Meeresoberfläche herausbrechen und wie Enten daher schwimmen, oder über die¬jenigen, die in gerader Linie mit hörbarem Anprall und rauschendem weissem Wellenschaum an das Ziel gelangen und dann nicht explodieren..."

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Seitenzahl: 45

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Rudyard Kipling

Die Taten des Tauchboots

Abenteuergeschichten: Erlebnisse in der Ostsee

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-0960-6

Inhaltsverzeichnis

Der “Handelsbetrieb”
Erlebnisse in der Ostsee
Das Tauchboot im Marmara-Meer
Maschinen und Maschinisten

DER “HANDELSBETRIEB.”

Inhaltsverzeichnis

Sie legen sich keine Namen zu, Man nennt sie nur nach Zahlen und Lettern; Sie spielen ihr grausiges Blindekuh In engem Raum zwischen zinnernen Brettern; Nach dem Zeppelin-Luftschiff oft sie spähn‚ Oft schauen sie, wo die Mine blieb‚ Oder ob Eis in der Ostsee zu sehn, Das ist der Brauch im “Handelsbetrieb.”

Sie kommen nicht oft in das Prisengericht; Die Beute bringen sie selten heim; Sie wirken lerne vom Tageslicht, Und ihre Ziele bIeiben geheim. Wenn sie zur Arbeit gerüstet stehn, Ertönt kein lauter, dröhnender Hieb, Kein Schlachtruf erschallt, keine Flaggen wehn, Das ist der. Brauch im “Handelsbetrieb.”

Des Spähers vierschlötiger Flammenschein Wird weithin über das Meer erkannt, Des Kreuzers Schraube mit ihrem Schrei'n Verkündet sein Nahen von Land zu Land. Nichts meldet von ihnen das Kommen, das Gehn; Man merktfinur leichtes Wellengestieb Und den Qlgeruch‚ den die Winde verwehn‚ Das ist der Brauch im “Handelsbetrieb.”

Über ihr Walten und ihren Wert Bleiben die Zeitungsblätter stumm; Nicht Lob noch Tadel wird ihnen gewährt Vom neuigkeitsgierigen Publikum.

I. ERLEBNISSE IN DER OSTSEE.

Inhaltsverzeichnis

Niemand weiss, wie es kam, dass der Dienst bei den Unterseebooten als “Handelsbetrieb” (The Trade) bezeichnet wurde. Einige Leute sagen, es seien die Kreuzer, welche den Namen erdacht hätten, denn sie behaupten, die Offiziere der Unterseeboote hätten das Aussehen von ungewaschenen Heizern. Andere sagen, das Wort sei von selbst auf die Welt gekommen, womit gemeint ist, es sei auf dem Zwischendeck gemünzt worden, wo bekanntlich die Dinge stets mit ihrem richtigen Namen genannt werden. Wie dem auch sei, der Dienst bei den Unterseebooten ist heute “der Handelsbetrieb,” und wenn man sie fragt, warum dies so sei, folgt wie selbstverständlich die Antwort; “welche andere Bezeichnung sollte man wählen? der Handelsbetrieb wird natürlich ‘der Handelsbetrieb’ genannt.”

Es ist ein enger Kreis, aber er ergänzt sich sowohl inbezug auf die Mannschaften als auf die Offiziere aus allen Personenklassen, die mit der See und den Maschinen vertraut sind und sogar aus Personen­ klassen, die nie eine Ahnung davon hatten, dass sie je mit der einen oder mit den anderen in Berührung kommen würden. Sie werden aufgenommen; dann verschwinden sie eine Zeitlang und kehren wie neugeboren wieder an die Oberfläche; denn der Handelsbetrieb vollzieht sich in einer Welt, in der die Präzedenzfälle fehlen, und von welcher keine frühere Generation je eine Ahnung hatte—einer Welt, die noch heute in ihrer Entstehung und in täglichem Wachstum begriffen ist. Der Handelsbetrieb schafft und löst seine eigenen Probleme von Tag zu Tag, und wenn er selber sich nicht zu helfen weiss, dann kann ihm auch kein Anderer helfen. So lebt er im dunkeln und ersinnt unbegreifliche und unmögliche Dinge, die er nachher in die Welt der Wirklichkeit hineinbringt.

Im Handelsbetrieb werden Bücher geführt, wie es einem ordentlichen Kaufmann geziemt. Sie sehen beinahe so prosaisch aus wie kaufmännische Hauptbücher und werden stündlich beigeführt; es geschieht dies auf einer kleinen Tischplatte, die aus dem Schrank des Kommandeurs herausgezogen wird. In vorschriftsmässigen Zeiträumen gehen sie an die Herrschaften vom Marineamt, die dann ihrerseits einige sorgfältig verdünnte Auszüge als vertrauliche Mitteilung unter den jüngeren Offizieren des Handelsbetriebs zirkulieren lassen, um ihnen zu zeigen, was geschieht und wie es geschieht. Die jungen Herren lesen die Auszüge, aber sie lächeln. Sie haben die Berichte mit allen ihren flammenden Einzelheiten und einem grossen Teil der Rede­wendungen bereits gehört, entweder von einem Haupttäter, während sie in respektvoller Weise auf dem Rande einer Kaminumfassung in der Messe sassen, oder von einem dem Haupttäter un­tergeordneten Offiziere, in welchen Falle sie nicht so ganz respektvoll zuhörten, oder auch von einem Matrosen, der dabei war, als sich die Sache zutrug, und der nun, während er am Steuerrad steht, aus halbgeschlossenen Vorderzähnen heraus die Meldung über den wirklichen Vorgang hervorstösst. Es kommt sehr wenig im “Handelsbetrieb” vor, das dem “Handekbetrieb” auf längere Zeit verborgen bleibt. Aber die Aussenwelt muss warten, bis die Herrschaften vom Marineamt die Berichte freigeben. Einige von ihnen sind jetzt freigegeben worden.

Wir wollen, wie auf das geratewohl, eine Episode aus dem Leben S.M. Unterseeboot E. 9 herausneh­men. Das Boot stand unter dem Befehl des Kor­vetten-Kapitäns Max Horten, aber die vollständige Unpersönlichkeit der Erzählung bewirkt den Eindruck als ob das Boot selbst gesprochen hätte. (Auch kann der Verfasser dieses Artikels, der keinen der bei der Sache beteiligten Offiziere je angetroffen oder gesehen hat, die Unpersönlichkeit wahren, ohne sich dabei Zwang aufzulegen.) Vor einiger Zeit war die­ E. 9 in der Ostsee; es war Winter, und ein Eisbrecher pflegte sie in ihr Jagdgebiet hineinzu­führen. Selbstverständlich kann ein Unterseeboot nicht mit seiner empfindlichen Nase dickes Eis auf­brechen; deshalb kommt die breite, sich gerne vordrückende Anstandsdame und sorgt dafür, dass das Unterseeboot unversehrt aus dem dicken Eise des Hafens und der Küste herauskommt. Auf der offenen See muss letzteres, wie es scheint, auf eigenen Füssen stehn. So “begab sich” also die E. 9 in Begleitung des Eisbrechers in “eine gewisse Stellung.” (Weder in der Flotte noch im Heere geht