Die Tote im Brautkleid - Isabell Valentin - E-Book

Die Tote im Brautkleid E-Book

Isabell Valentin

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Beschreibung

Er konnte die schattenhafte Gestalt sehen, das lange Kleid, das sie trug, die tief liegenden dunklen Augen, ein scharfer Kontrast zum weißen, ausgemergelten Gesicht. Auf dem Lindemann-Anwesen am Rande der Blies, nahe Blieskastel im Saarland verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Einst ein Ort, der von dem Erfolg und Familienzusammenhalt zeugte, verwandelt sich dieser in einen Schauplatz des Grauens. Der Tod von Philipp Lindemann stellt Kriminalhauptkommissar Aaron Breuer und Kriminalkommissar Damian Johannsson vor ein unheimliches Rätsel. Die Lindemanns sind überzeugt davon, dass der Geist einer Braut ihre Familie heimsucht. Doch für Damian gibt es keine Geister, nur eine endlose Reihe von Lügen und verborgenen Wahrheiten, die es aufzudecken gilt. Die Grenzen zwischen Realität und übernatürlichem Wahnsinn verschwimmen. Können die Ermittler das dunkle Rätsel lösen, das die Lindemanns in den Abgrund zu reißen droht?

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Alle Personen und Ereignisse sind frei erfunden.

Isabell Valentin wurde 1978 in Frankfurt am Main geboren. Sie wuchs in Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland auf und studierte Grafik-Design in Freiburg, Baden-Württemberg. Heute lebt die Grafik-Designerin, Illustratorin, Dozentin für Malerei und für kreatives Schreiben, Autorin und Mutter von drei Kindern im beschaulichen Saarland. Mehr über die Autorin und ihre Bücher unter www.isabellvalentin.de

Bisher erschienen:Damian-Johannsson-Krimis:

Der Fährmann (Bd. 1)

Die Zeit des Erwachens (Bd. 2)

Die Tote im Brautkleid (Bd. 3)

Thriller:

Der Psychopath und der Tag, an dem die Katze starb

Veröffentlichung in einer Anthologie:

Mörderisches Saarland

Bennett Lintdemann

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 1

Elisabeth warf einen letzten Blick in den bodenlangen Spiegel. Ihr Herz pochte aufgeregt, während sie ihr weißes Hochzeitskleid betrachtete. Eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität flutete durch ihren Körper. Der Tag, auf den sie so lange gewartet hatte, war endlich gekommen. Heute würde sie Wilhelm heiraten, einen wohlhabenden Bauer aus dem Nachbardorf. Diese Ehe war keine Vernunftheirat aus wirtschaftlichen Gründen, wie es oft der Fall war. Es handelte sich um eine romantische Heirat aus wahrer und tief empfundener Liebe. Sie konnte sich glücklich schätzen. Sanft strich sie über den glatten Stoff und fuhr mit ihren Fingerspitzen über den zarten Spitzenbesatz. Ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an all die glücklichen Momente dachte, die sie mit diesem Kleid erleben würde.

„Du siehst deiner Mutter so ähnlich“, sagte ihr Vater, bevor ein heftiger Hustenanfall seinen Körper durchschüttelte. Verzweifelt japste er nach Luft, als ob er in einem See aus seinem eigenen Atem ertrinken würde.

„Du solltest im Bett bleiben, Papa.“ Elisabeth eilte zu dem dürren Mann und umarmte ihn. Seine Gesundheit war in den letzten Jahren immer fragiler geworden.

„Es tut mir so leid, dass ich an diesem besonderen Tag nicht an deiner Seite sein kann“, sagte er. Schweiß rann ihm von der Stirn und vermischte sich mit seinem schütteren Haar, sein nasses Hemd klebte an seiner Brust.

„Mach dir keine Sorgen, Papa. Ich hätte dich auch so gerne dabei, aber du bist zu krank. Am liebsten würde ich die Hochzeit verschieben, damit du mich zum Altar führen kannst, doch die Gäste haben teilweise eine lange und beschwerliche Reise auf sich genommen, um heute dabei zu sein.“

„Ich weiß, mein Kind. Schaffst du das denn? Alleine mit der Kutsche?“, fragte der Vater.

„Natürlich. Ich bin doch schon früher mit ihr gefahren. Das sollte kein Problem sein.“ Sie hatte dabei allerdings noch nie ein kostbares und empfindliches Brautkleid getragen. Wenn Elisabeth ehrlich war, graute ihr alleine schon bei dem Gedanken, mit diesem Kleid auf den Kutschbock aufzusteigen. Was, wenn sie irgendwo hängen blieb und es zerriss oder ein Fleck das reine Weiß besudelte?

Ihr Vater hatte es sich nicht nehmen lassen, sie nach draußen zu begleiten und die Pferde zu halten, als sie aufstieg. Elisabeths Herz klopfte, als sie mit den Zügeln in den Händen auf dem Kutschbock saß. Ihr Vater winkte ihr mit Tränen in den Augen zu. Sie drängte die Pferde vorwärts, begierig darauf, ihren geliebten Bräutigam zu erreichen.

Sie liebte den Wald, mit den zwitschernden Vögeln, den Tieren und Pflanzen. Im Sommer spendete er Abkühlung und leckere Beeren und im Herbst herrliche Bucheckern und Feuerholz für den kalten Winter. Doch heute war der Wald dunkel und unheimlich, der Boden übersät mit brüchigen Zweigen und Laub. Die Äste, welche durch den jüngsten Sturm gebrochen waren, hingen tief herab. Ihre Blätter braun und welk.

Es krachte im Gehölz und einige Rehe stoben zwischen den Bäumen hervor. Die Pferde gerieten in Panik und rannten los.

„Hoh, hoh!“, rief Elisabeth und zerrte an den Zügeln, doch die Pferde rannten mit zurückgelegten Ohren und geblähten Nüstern weiter. Der Weg führte nun bergab. Immer schneller wurde die Kutsche, wankte unkontrolliert hin und her. Die Bremse, die Elisabeth verzweifelt gezogen hatte, brach. Das Gefährt bockte, geriet vom Weg ab und stürzte in den Fluss.

Elisabeth kämpfte darum, sich aus den Trümmern zu befreien, doch ihr Kleid blieb an dem gesplitterten Holz des Kutschbocks hängen. Das eiskalte Wasser stach wie tausend Nadelstiche. Sie hörte das tosende Rauschen des Flusses, der durch den Regen der vergangenen Tage zur doppelten Größe angeschwollen war. Sie versuchte verzweifelt, den Kopf über Wasser zu bekommen, um nach Luft zu schnappen. Doch durch das verfangene Kleid und die reißende Strömung wurde sie immer wieder unter Wasser gezogen. Ein lauter Schrei entrang sich ihrer Kehle, wurde aber sofort von einem Schwall Wasser gestoppt. Elisabeth hustete und spuckte. Sie spürte die aufsteigende Panik, bekam keine Luft mehr. Verzweifelt versuchte sie, ihr Kleid loszureißen. Der Stoff hielt unnachgiebig. Selbst in ihren letzten Augenblicken weigerte sich Elisabeth, aufzugeben. Sie kämpfte mit aller Kraft, um sich von der Kutsche zu befreien, schrie verzweifelt um Hilfe, rief nach ihrem Bräutigam. Sie wusste, dass er auf sie wartete. Sie hatte Angst. Wo war er? Sie hatte sich so sehr nach ihm gesehnt. Von diesem Tag an sollten sie nie wieder getrennt sein. Nun würde sie ihn nicht mehr wiedersehen.

Ihr schwanden die Kräfte. Sie konnte ihren Kopf nicht mehr über Wasser halten. Ihr Mund öffnete sich zu einem letzten, klagenden Laut, als das unnachgiebige Nass begann, ihre Lungen zu füllen, und jeden Ton erstickte.

Kapitel 2

Philipp Lindemann ging durch das Haus und kontrollierte, ob Fenster und Türen geschlossen waren. Es kam selten vor, dass sie alle gleichzeitig das Haus verließen. Bei einer so großen Familie war eigentlich immer einer zu Hause. Aber die Ereignisse in den letzten Monaten zerrten an ihren Kräften. Vielleicht war es ganz gut, alles für ein paar Stunden hinter sich zu lassen. Versuchen, zu vergessen und neue Kraft zu tanken.

Die Stille war beängstigend. Philipp beschleunigte seine Schritte, durchquerte das große, gemeinschaftlich genutzte Wohnzimmer und trat in den Hausgang. In der Stille lauerte das Grauen. Das Grauen, welches sie einfach nicht mehr loswurden. Er vermied es, in den großen Spiegel neben der Garderobe zu schauen. Nur noch raus aus diesem Haus und für ein paar Stunden weg. Er stieg in seinen Porsche und lächelte seinen siebzehnjährigen Neffe Bennett an, der auf dem Beifahrersitz saß.

„Was ist mit Tante Katharina? Fährt sie doch mit uns mit?“, fragte Bennett und starrte die geschlossene Eingangstür des Hauses an.

Philipp sah verwundert zu ihm hinüber. „Nein, sie ist schon in die Firma gefahren. Du weißt doch, wie sie ist. Nur immer Arbeit, kein Vergnügen. Lindemann Feinkostspezialitäten kann keinen Tag ohne sie überleben.“ Philipp lachte, aber Bennett nicht. Dieser bekam große Augen und rutschte in seinem Sitz nach unten. Philipp starrte den Jungen an. „Wieso fragst du?“

Bennett deutete mit zitternden Fingern zur geschlossenen Haustür. „Wenn Tante Katharina auch schon weg ist und wir die Letzten sind, die das Haus verlassen, wer war die Frau, die hinter dir stand, als du aus der Tür gekommen bist?“

Kapitel 3

Sie hatten schon einige erstaunlich warme Tage. Immerhin war es erst Ende Februar. Doch jetzt, nachdem die Sonne untergegangen war, fielen die Temperaturen sehr schnell. Damian schloss den Reißverschluss seiner Winterjacke. Den Tag über hatten sie die Jacken in den Rucksäcken gelassen, doch um diese Uhrzeit waren sie bitternötig. Da sie noch vor den Schulferien fahren konnten, war der Park nicht überfüllt und sie suchten sich einen Platz etwas abseits des Gedränges. Sarah drehte sich zu ihm herum und schlang die Arme um seinen Hals. Ihre langen blonden Locken, die sich der Schwerkraft konsequent widersetzten, kitzelten ihn. „Diese zwei Tage waren sicher die reinste Folter für dich. Danke, dass du das mit uns gemeinsam gemacht hast.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

„Na ja, ganz so schlimm war es dann doch nicht. Ich würde es nicht als Folter bezeichnen“, sagte er lachend. Nein, Folter war ein zu hartes Wort. Eine Qual, eine Zerreißprobe für seine Nerven, eine Kraftprobe für seine Gesichtsmuskeln, denen er eine fröhliche Miene aufzwang, waren da schon die treffenderen Worte. Disneyland und er passten einfach nicht zusammen. Die gezwungene gute Laune, die quietschbunten Farben, die lärmenden Kinder, die überall waren. Nein, das war alles vollkommen wider seine Natur.

Aber Kathy hatte sich diesen Ausflug so sehr zu ihrem Geburtstag gewünscht und er konnte Sarahs fünfjähriger Tochter nur schwer etwas ausschlagen. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich. Nur hatte sie klare blaue statt grüne Augen. Also hatte ausgerechnet er Sarah eines Abends diesen Kurzurlaub vorgeschlagen. Er wusste, dass auch Sarah ein großer Disney-Fan war. Er hatte vorgeschlagen, dass ihr bester Freund Hannes und seine Tochter Sophie, die in Kathys Alter war, mitfahren könnten. So hätte Kathy eine Freundin als Geburtstagsgast dabei. Damian hatte schon in den Hotels des Parks angerufen und sich vergewissert, dass zu diesem Zeitpunkt noch Plätze frei waren. Sarah hatte ihn sprachlos angestarrt.

„Wer bist du und was hast du mit meinem Freund gemacht?“, hatte sie gefragt.

Damian hatte gelacht. „Was meinst du? Willst du Hannes fragen?“

Sarah war von ihrem Sitz aufgesprungen und hatte trotz Babykugel einen Freudentanz aufgeführt. Dann hatte sie sich auf seinen Schoß gesetzt, ihm durch die schwarzen Haare gefahren.

„Ja, ich will“, flüsterte sie und schaute ihm dabei fest in seine blauen Augen. Drei Worte, die sein gesamtes Weltbild auf den Kopf stellten.

Als sein Chef und väterlicher Freund Breuer ihm vor zwei Monaten vorschlug, Damian könne ja bald Sarah heiraten, geriet er geradezu in Panik. Er, beladen mit all seinen Problemen, war kein Mann zum Heiraten. Er hatte sich noch nicht von seiner desaströsen Kindheit erholt, als die Mutter ihn mit seinem gewalttätigen Vater, einem Alkoholiker, im Stich gelassen hatte und auch nicht von seinem Absturz in die Heroinsucht als Jugendlicher. Konnte man sich überhaupt jemals von solchen Dingen erholen, oder blieb da nicht immer etwas zurück? Er kämpfte jeden Tag darum, weiterhin clean zu bleiben, sein Leben in Ordnung zu halten. So sehr, dass es zwanghaft wurde. Damian wusste, dass sein Streben nach Ordnung und Sauberkeit, die Grenze der Normalität bei weitem gesprengt hatte. Nein, so jemand wie er, war nicht als Ehemann geeignet. Doch kaum hatte Sarah diese drei Worte ausgesprochen, wollte Damian sie wieder hören. Als Antwort auf die entscheidende Frage, von der er geglaubt hatte, sie niemals zu stellen. In diesem Moment lag sie ihm auf der Zunge. Er holte Luft. Damian hielt sich nicht für einen sonderlich romantischen Mann, doch Sarah verdiente das Beste. Auf jeden Fall etwas Besseres als ihn. Wenn er sie fragte und auch nur den Hauch einer Chance haben wollte, dass sie ja sagte, musste er sich schon verdammt anstrengen. Er hatte gezwungenermaßen genug romantische Filme mit Sarah gesehen, um zu wissen, was eine Frau erwartete. Der Ort, die Zeit und die Stimmung, mussten passen. Und natürlich durfte ein Ring nicht fehlen. Er hatte keinen Ring und die Küche, mit der noch nicht fertig eingeräumten Spülmaschine, war auch kaum der richtige Ort. Er würde diese Frage stellen. Aber er würde sie aufsparen für den richtigen Moment. Er schaute auf Sarahs gewölbten Babybauch. Er musste sich beeilen und diesen perfekten Moment so schnell wie möglich finden. Sarah hatte sich das Telefon geschnappt, da schien ihr noch etwas einzufallen. Sie drehte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Damian um.

„Aber es wird kein Rückzieher gemacht. Ich möchte nicht im letzten Moment hören, dass irgendwer irgendwen umgebracht hat, und du in dem Fall unabdingbar bist!“

Damian grinste. Sarah und er waren erst neun Monate zusammen, aber diese kurze Zeit hatte schon gereicht, um zu wissen, wie unberechenbar und voller Überstunden sein Berufsalltag bei der Kriminalpolizei war.

„Ich reiche Urlaub ein. Das klappt schon.“

Sarah nickte zögernd, wählte dann aber doch die Nummer ihres besten Freundes. „Hallo Hannes, Damian hatte eine ganz tolle Idee …“

Und nun standen sie vor dem großen Dornröschenschloss im Disneyland Paris und warteten auf das Großereignis des Tages. Die Abschlussshow Disney Illuminations. Kathy und Sophie lachten und hüpften aufgeregt auf der Stelle. Hannes machte die Handykamera startklar.

„Soll ich das hochkant aufnehmen oder quer?“

„Quer, dann kann man es später am Fernseher besser anschauen“, antwortete Damian geistesabwesend. Seine Gedanken waren bei einer ganz anderen Frage. Er griff in die Jackentasche. Seine Finger umfassten das Kästchen darin. Sofort beschleunigte sich sein Herzschlag. Wollte er es wirklich wagen? Hier, wo ihn so viele Menschen scheitern sehen konnten, inklusive Hannes?

„Mesdames et Messieurs“, ertönte es aus den Lautsprechern. Es ging los! Die Mädchen stießen einen freudigen Schrei aus, Hannes rückte seine Brille mit den runden Gläsern den Nasenrücken hoch und schaltete die Handykamera an. Sarah drehte sich mit einem breiten Grinsen zu Damian um. Die Spitzen des kleinen Kästchens bohrten sich in seine Hand, so fest hielt er es umklammert. Noch nicht. Er musste warten. Die Musik startete, leicht und verheißend. Das große Schloss wurde in vielen Farben beleuchtet und Mickey Mouse, darauf projiziert, bewegte sich über das Schloss, während tausende Sternchen darüber flimmerten. Große Scheinwerfer erstrahlten hinter dem Gebäude und grüne Laser machten den Himmel zu ihrer Bühne, während die Zuschauer erst in französischer und dann in englischer Sprache dazu eingeladen wurden, ihr inneres Kind herauszulassen und zu träumen. Dann wurde die Musik lebhafter, hohe Wasserfontänen, die blau beleuchtet wurden, sprudelten vor dem Schloss in die Höhe. Die Farben des Schlosses wurden bunt und Feuerwerk stieg auf. Nun war die Show so richtig im Gange. Es war schon sehr beeindruckend, musste Damian zugeben. Selbst ihm ging bei diesem Spektakel das Herz auf.

„Das ist so wunderschön“, sagte Sarah. Ihr lief eine Träne über die Wangen, die sie schnell wegwischte und verstohlen zu Damian schaute. Sie bemerkte seinen Blick.

„Was? Ich darf emotional überreagieren. Ich bin schwanger!“

Damian lachte, trat hinter sie und schloss sie in seine Arme. Sarah lehnte sich an ihn. So nah. Er musste sich anstrengen, um nicht zu zittern. Gleich war er da. Der perfekte Moment. Eben wurde die Musik von Arielle angestimmt und das Schloss verwandelte sich in eine Unterwasserwelt, in der die kleine Meerjungfrau sang.

„Ich verstehe dich. Ich bin auch darauf und daran, emotional überzureagieren“, sagte er.

Sarah drehte den Kopf, um sein Gesicht besser sehen zu können.

„Tatsächlich? Für mich sieht es aus, als hättest du dich noch ganz gut unter Kontrolle, falls dich das beruhigt.“

Damian holte tief Luft. Jetzt! Er zog das kleine Kästchen aus seiner Tasche und hielt es vor Sarah. „Du hast recht. Ich reagiere nicht über. Ich habe mir das sehr genau überlegt.“

Er öffnete den Deckel und holte den Ring in Weißgold hervor. Er war filigran und elegant gearbeitet und passte damit perfekt zu Sarah. Die beiden Enden trafen sich nicht. Sie bildeten den oberen und den unteren Teil eines Herzens und wurden durch einen kleinen, klaren Diamanten vereint.

Sarah zog hörbar die Luft ein. „Oh, mein Gott!“, entfuhr es ihr, die Stimme eine Oktave höher als üblich.

Hannes, der die ganze Zeit das Schloss filmte, schwenkte bei Sarah Ausruf mit der Handykamera zu ihnen hinüber.

„Was ist?“ Er erfasste die Situation. „Oh, mein Gott“, rief er, so dass sie viele Blicke auf sich zogen. Damian warf Hannes einen finsteren Blick zu. Er hatte die Frage diskret in Sarahs Ohr flüstern wollen. Nur sie zwei und dieser besondere Moment. Doch nun starrten ihn Dutzende fremde Menschen an und auch Sarahs kleine Tochter Kathy blickte mit offenem Mund zu ihm hoch. Am liebsten hätte Damian den Ring wieder schnell in seiner Jackentasche verwinden lassen und es ein anderes Mal probiert, aber ein Zurück gab es jetzt nicht mehr.

„Sarah … ich habe mich gefragt …? Nun, ich bin kein perfekter Disney-Prinz … noch nicht einmal ein perfekter Mann, aber ich liebe dich und würde gerne den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Willst du mich heiraten?“

Nun lief nicht nur eine Träne über Sarahs Wangen. Ein ganzer Sturzbach ergoss sich. Sie schluchzte.

Damian glaubte, das Gefühl in seinen Händen zu verlieren. Sie waren mit einem Male ganz kalt. „Wenn du nicht willst, ist das ok. Das ist keine ganz oder gar nicht Frage. Wir können auch …“

„Ach, quatsch!“, unterbrach ihn Sarah, lachte und schluchzte zugleich. „Ja!“

Damian sah sie unschlüssig an. „Ja?“

Sarah sah seine Verwirrung. Lachend schloss sie ihn in ihre Arme. „Ja, ich möchte deine Frau werden. Unheimlich gerne sogar!“

Sie küssten sich, während die Musik anschwoll und ein weiteres Feuerwerk in den Himmel schoss. Der perfekte Moment, dachte Damian. Menschen, die sie gar nicht kannten, klatschten für sie. Hannes, der alles gefilmt hatte, wischte sich über die Augen. „Mann, ich glaube, ich bin auch schwanger.“

Als Sarah sich aus dem Kuss löste und mit strahlenden Augen die Lichtershow weiter verfolgte, warf Damian Kathy einen fragenden Blick zu. Er erinnerte sich, als sein Vater nach dem Verschwinden seiner Mutter wieder heiratete. Gisela, eine Frau, die seine schwierige Situation mit dem Vater nicht verbesserte. Sie hatte ihn vom ersten Moment an nicht gemocht. Ein Gefühl, das auf Gegenseitigkeit beruhte. Damian winkte Kathy näher heran.

„Ist das in Ordnung für dich, Kathy?“

Die Kleine umklammerte sein Bein. „Ja, das ist toll. Dann habe ich endlich auch einen Papa!“

Jetzt war es Damian, der scharf die Luft einzog. Sarah, die seine Reaktion bemerkt hatte, drehte sich zu ihm um. Sie lächelte selig. „Wirst jetzt du von deinen Emotionen übermannt?“

Er nickte mit einem gequälten Lächeln. Sollten sie ihn ruhig für gefühlsduselig halten. Das war besser, als die ausgewachsenen Panikattacke, in der er sich in Wahrheit befand. Natürlich war er sich die ganze Zeit darüber im Klaren gewesen, dass er Kathys Stiefvater werden würde, wenn er Sarah heiratete. Aber es so direkt von ihr zu hören, machte es erst so richtig real. Kathy war damit dann eben nicht mehr nur Sarahs Tochter, sondern auch seine.

Die Illumination-Show nährte sich dem Ende und damit dem absoluten Höhepunkt. Es wurden noch einmal alle Register gezogen. Das Feuerwerk war überwältigend und sogar Feuerfontänen kamen zum Einsatz. Als die letzte Note gespielt war, versank alles im Dunkeln.

Kapitel 4

Philipp Lindemann stellte das braune Paket auf seinen Schreibtisch ab. Es war kleiner als erwartet. Er griff nach einer Schere und öffnete es vorsichtig. Dort lagen sie, sorgsam übereinandergestapelt. Zweihundert Hochzeitseinladungen auf der einen und entsprechende Umschläge auf der anderen Seite. Er nahm die oberste Karte heraus und knickte sie am vorgestanzten Falz. Auf der Vorderseite waren in silbernem Prägedruck die Silhouetten eines Brautpaares zu sehen. Darunter standen ihre Namen, Evelyn und Philipp, in einer verschnörkelten, aber gut lesbaren Schrift. Die Grafikerin hatte exzellente Arbeit geleistet. Die Karte sah edel aus, so wie sie es sich gewünscht hatten. Er öffnete sie.

Wir laden euch herzlich ein,

am 20. April bei unserer Hochzeit dabei zu sein.

Wir feiern um 14:00 Uhr in der

Basilika Sankt Johann in Saarbrücken.

Evelyn und er waren das perfekte Paar. Sie stammten beide aus wohlhabenden Familien, mochten Pferderennen und guten Wein. Er liebte ihre blonden, stets akkurat sitzenden Haare und die grazile Figur. Evelyn passte zu ihm.

Philipp setzte sich auf den Schreibtischstuhl und öffnete seinen Laptop. Als dieser hochgefahren war, rief er die Adressenliste auf und beschriftete mit seinem Füller den ersten Umschlag. In der Nachmittagssonne, die durch das Zimmerfenster strahlte, erschien der silbernen Streifen auf dem Umschlag beinahe golden.

Philipp fuhr herum. Für einen Moment hatte er geglaubt, dass sich etwas in diesem glänzenden Streifen spiegeln würde, doch er war alleine im Zimmer.

Mit heftig schlagendem Herzen lauschte er. Ein Gefühl der Beklemmung ließ seinen Brustkorb immer enger werden. Er konnte spüren, wie sein Trommelfell auf etwas reagierte. Es vibrierte. Der Boden knarzte, in der Wand knackte es. Waren da nicht Schritte zu vernehmen?

„Nein, das kann nicht sein!“, flüsterte er.

Er zwang sich auf seinen Stuhl zurück und nahm sich den nächsten Umschlag aus dem Karton. Mit eleganten Lettern beschriftete er ihn. Das leichte Zittern war in der blauen Schrift kaum zu erkennen. Er durfte nur nicht auf sie reagieren. Dann würde sie schon wieder gehen. Zu häufig hatte die Angst vor ihr ihn erstarren lassen. Nicht dieses Mal.

„Ich habe keine Angst! Hörst du?“

Er hatte diese Worte herausschreien wollen, doch nur ein heiseres Krächzen entkam seiner Kehle.

Er nahm sich einen weiteren Umschlag. Als er ihn auf den Tisch legen wollte, sah er ihre Spiegelung im glänzenden Streifen. Sie kam auf ihn zu. War schon ganz nah. Die Arme nach ihm ausgestreckt. Philipp schrie und sprang auf. Der Schreibtischstuhl kippte zur Seite. Die Lehne riss Philipp zu Boden. Schnell rappelte er sich auf und hastete zur Tür. Ein Blick zurück bestätigte seine Befürchtungen. Mit hungrigen Augen starrte sie ihn an, während sie die Verfolgung aufgenommen hatte. In kopfloser Panik rannte er den düsteren Gang entlang, immer weiter, bis er im hintersten Raum stand und die Tür ins Schloss warf. Hektisch blickte er sich um und erkannte sogleich, dass er in eine Falle gelaufen war. Es gab keinen weiteren Ausgang aus diesem Zimmer. Nur das antike Buntglasfenster. Doch er befand sich im dritten Stock, einem ausgebauten Dachstuhl. Er hätte die Treppe hinunterlaufen sollen. Warum hatte er sich nur nicht zusammengerissen und nachgedacht. Vielleicht war sie noch nicht so weit vorgedrungen? Möglicherweise konnte er die Treppe noch erreichen? Er öffnete vorsichtig die Zimmertür. Da stand sie. Keine drei Meter von ihm entfernt, ein höhnisches Grinsen auf ihren blutleeren Lippen. Er saß in der Falle und sie wusste es. Es gab für sie keinen Grund, sich weiter zu beeilen. Sie hatte alle Zeit der Welt.

Philipp schloss schnell wieder die Tür. Mit zittrigen Fingern, die seinen Befehlen nicht mehr gehorchen wollten, schloss er ab. Er schnappte sich einen Stuhl und verkantete ihn unter dem Türgriff. Ob sie das aufhalten konnte?

Neben einer an der Wand stehenden breiten Kommode ging er in die Hocke, versteckte sich. Er konnte hören, wie sie an der Türklinke rüttelte. Er grub die schweißnassen Hände in seine Haare, kauerte sich wimmernd noch weiter zusammen. Sie würde es wieder tun. Sie würde morden und er war ihr nächstes Opfer. Er versuchte, neben dem Rauschen seines Blutes noch etwas anderes zu hören. Da waren wieder diese Schritte. Sie hatte es in den Raum geschafft!

Aus den Augenwinkeln nahm er über sich eine Bewegung wahr. Sie griff nach ihm. Mit einem Entsetzensschrei schnellte er hoch, rannte los. Er stieß gegen die Kommode und gegen einen Beistelltisch. Etwas fiel klirrend zu Boden. Die Panik dämpfte den Schmerz der Prellungen. Er wusste, dass er da war, aber diese Empfindung verschwand im Strudel des Adrenalins. Ohne innezuhalten, sprang er durch das Buntglasfenster, sein einziger Fluchtweg. Die Scherben schnitten in seine Haut und er fiel in die Tiefe. Das letzte, was er sah, war das zerborstene Fenster und ihre schattenhafte Gestalt, bevor er auf den Boden aufschlug.

Kapitel 5

Kriminalhauptkommissar Aaron Breuer fuhr sich durch die hellbraunen, leicht gewellten Haare und atmete tief durch. Er hatte es gar nicht erwarten können, ins Präsidium zu kommen. Irgendetwas war bei Damian geschehen und er wollte wissen, was. Doch anstatt den Jungen direkt zur Rede zu stellen, war er von Kriminaldirektor Lauer abgefangen worden und hatte sich mit der Bürokratie herumschlagen müssen. Endlich hatte er sich befreien können. Er betrat das Großraumbüro. Ein schneller Blick zeigte ihm, dass Damian nicht an seinem Platz saß. Hauptkommissar Tim Herzog vom Einbruchsdezernat schnellte von Kathrin Momsens Schreibtisch hoch, auf dem er halb Platz genommen hatte.

„Ja, ich muss dann auch mal wieder los. Danke für die Auskunft in diesem Fall, Momo.“

Breuer sah dem Mann nach, bevor er sich an die IT-Spezialistin der Kriminalpolizei wandte.

„Welcher Fall, Momo?“

„Die Auswirkungen des von J. J. Abrams generierten neuen Star Trek-Universums auf das romulanische Reich“, brummte Manni unwirsch, pfefferte eine Akte zurück auf seinen Schreibtisch und ließ seinen massigen Körper auf einen Stuhl plumpsen.

Breuer sah ihn verwirrt an. „Was?“

„Ach, nichts, Chef. Tim kam nur kurz vorbei, um Hallo zu sagen“, erklärte Kathrin Momsen und warf Manfred Dresslau, genannt Manni, einen vernichtenden Blick aus ihren dunklen Augen zu. Breuer ließ es dabei bewenden. Aus irgendwelchen Gründen konnte Manni den Kollegen vom Einbruchsdezernat nicht leiden. Und das war höchst ungewöhnlich, da Manni, die gute Seele des Präsidiums, sonst mit jedem gut auskam. Aber gegen Ende des letzten großen Falls, um den ermordeten Insolvenzverwalter Roth, hatte sich etwas zugetragen. Die Chemie zwischen den beiden Männern stimmte nicht mehr und Breuer hatte den starken Verdacht, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Tim und Momo ein Paar wurden.

„Weiß jemand, wo Damian ist?“, fragte er in die Runde und strich sich über den sorgsam gestutzten Vollbart, in dem sich die ersten grauen Haare eingeschlichen hatten.

„Heute ist die Verhandlung von Stratmann. Damian tritt als Zeuge auf. Er müsste aber bald wieder zurück sein“, sagte Johanna Schneider.

„Hat er schon irgendetwas zu euch gesagt?“, erkundigte sich Breuer.

„Gesagt? Was denn?“, fragte Momo.

„Keine Ahnung. Er hatte mir gestern nur so eine Nachricht geschickt, dass er mit mir heute über eine Neuigkeit sprechen muss. Keine Ahnung, worum es geht“, sagte Breuer möglichst beiläufig. Es musste ja nicht jeder wissen, dass er sich große Sorgen um Damian machte. Seit er zusammen mit Dr. Elfi Sommer dem Jungen mit gerade Mal fünfzehn Jahren aus der Drogensucht herausgeholfen hatte, befürchtete er immer einen Rückfall. Niemand sonst im Präsidium wusste von Damians Problemen aus der Vergangenheit und das sollte auch so bleiben. Aus dem verwahrlosten Jungen war ein herausragender Polizist geworden und ein guter Mensch. Breuer war stolz auf ihn. Zu gerne hätte er damals Damian adoptiert. Doch das Jugendamt verweigerte die Zustimmung. Er lebte alleine und hatte einen Job mit unberechenbaren Arbeitszeiten und Überstunden ohne Ende. Er konnte die Entscheidung des Amtes verstehen, aber sie tat weh. Ihnen beiden. In seinem Schmerz hatte er den Kontakt zu dem Jungen abgebrochen. Er redete sich ein, dass dies zu Damians Bestem war. Ein Irrtum. Doch er verdankte es dem Schicksal oder Damians Hartnäckigkeit, dass er eine zweite Chance bekam. Damian war nun ein erwachsener Mann, aber noch immer herrschte diese besondere Verbindung zwischen ihnen.

„Hat Damian in der Nachricht keine Hinweise gegeben, um welche Neuigkeiten es geht?“, fragte Momo, deren Neugierde geweckt war.

Breuer schüttelte den Kopf, die Stirn in Falten gelegt.

„Damian war heute Morgen in Hochstimmung. Ich denke, da besteht kein Grund zur Sorge“, beruhigte ihn Manni.

„Ja, stimmt. Er hat sogar vor sich hin gesummt. Das macht er sonst nie“, stimmte ihm Momo zu.

Damian betrat den Raum. Sofort richteten sich alle Blicke auf ihn. Erstaunt blieb er stehen.

„Wie ist die Verhandlung von Stratmann gelaufen?“, fragte Breuer, um von der Situation abzulenken.

Damian zuckte mit den Achseln. „Wie zu erwarten. Stratmann hat es geschafft, seinen eigenen Anwalt zu vergraulen, so dass der Rest der Verhandlung vertagt wird. Vorher hat er noch den Richter beleidigt und die deutsche Justiz mit all ihren Organen.“ Damian lachte leise. „Der Mann ist unmöglich!“

„Ja, ist er. Hast du deine Aussage machen können oder war das vergeudete Zeit?“, fragte Breuer.

„Nein, meine Aussage wurde noch aufgenommen. Das ist erledigt.“

„Wenigstens das. Ich hoffe wirklich, Stratmann bekommt vom Gericht eine deftige Abreibung“, brummte Breuer und überlegte, wie er Damian auf die Neuigkeit ansprechen sollte.

„Sonst irgendetwas, das ich wissen sollte?“, fragte er betont beiläufig.

„Staatsanwältin Theresia Rau lässt dich grüßen“, sagte Damian nach kurzemÜberlegen.

„Mensch, Damian. Du sollst mit der Sprache rausrücken, was du mit deiner mysteriösen Nachricht an den Chef gemeint hast“, brach es aus Momo heraus.

Breuer hätte sich am liebsten die Hand gegen seine Stirn geschlagen. Wie konnte Momo nur so indiskret sein?

„Ah, die Nachricht!“ Damian sah in die Runde und grinste.

„Nun lass schon hören, Besserwisser!“, drängte Momo. Ihre braunen Locken hüpften auf und ab.

Damian reagierte gar nicht auf diese Bezeichnung. Er war das schon von Momo gewohnt. Breuer störte diese Ausdrucksweise gegenüber einem Teammitglied. Es war noch ein Überbleibsel aus den Tagen, da Momo Damian für einen arroganten Schnösel hielt, der für den Polizeidienst nicht taugte. Diese Zeit war lange vorbei. Niemand bezweifelte mehr dessen Kompetenz.

Breuer überlegte. Solange Damian nichts gegen diese Namensgebung sagte, wollte auch er es nicht ansprechen. Jedenfalls nicht öffentlich. Vielleicht konnte er es mal bei einem Vier-Augen-Gespräch einfließen lassen.

„Es hat aber nichts mit dem Job zu tun, sondern ist etwas rein Privates“, räumte Damian ein.

„Umso besser!“, bekräftigte Momo.

„Ich war mit Sarah, Hannes und den Kindern zwei Tage im Disneyland Paris“, begann Damian. „Mein herzliches Beileid“, mischte sich zum ersten Mal Dirk Falkner in das Gespräch mit ein. „Und jetzt bist du so glücklich, dass du es überlebt hast, oder was?“

Damian lachte. „So ungefähr. Nein, ich habe Sarah gefragt, ob sie meine Frau werden will, und sie hat ja gesagt.“

Breuer fiel die Kinnlade herunter, während Momo Damian mit einer Umarmung halb erwürgte.