Die unlangweiligste Schule der Welt 9: Ein Ausflug erster Klasse - Sabrina J. Kirschner - E-Book

Die unlangweiligste Schule der Welt 9: Ein Ausflug erster Klasse E-Book

Sabrina J. Kirschner

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Beschreibung

"Die unlangweiligste Schule der Welt – der Film" am 26.10.23 im KINO! *** "Bitte leise atmen!" heißt es für Maxes Klasse in der langweiligsten Schule der Welt. Ein Fall für Inspektor Rumpus von der Behörde für Langeweilebekämpfung! *** Band 9: Das Klassenbuch ist weg! Direktor Schnittlich droht mit der Höchststrafe: Ein Jahr Kloputzdienst, wenn es nicht sofort wieder auftaucht. Die Spur führt Maxe und Frieda zum Bahnhof. Als der Dieb in den Zug steigt, heißt es für die Kinder: Nix wie hinterher! Was sie nicht ahnen: Der Zug ist von der Behörde für Langeweilebekämpfung und steckt voller verrückter Überraschungen ... DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT: Du dachtest immer, deine Schule wäre langweilig? Da kennst du die Schule von Maxe wohl noch nicht: Kinder im Schlafkoma, über 777 Schulregeln und achtmal täglich Mathe. Gegen so viel Langeweile kann nur noch einer helfen: Inspektor Rumpus von der geheimnisvollen BfLb …  Leicht zu lesen: mit kurzen Kapiteln, vielen Bildern und jeder Menge Humor  Witzige und turbulente Reihe für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren! Lustige Schulgeschichten + Agenten-Spannung = Lesespaß pur!  Die Bestseller-Reihe kommt im Oktober 2023 ins Kino! Mit vielen deutschen Stars (Komiker Max Giermann, Serkan Kaya, Felicitas Woll, Oliver Korittke und Nachwuchstalent Lucas Herzog)

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Sabrina J. Kirschner

Die unlangweiligste Schule der Welt: Ein Ausflug erster Klasse

Mit Bildern von Monika Parciak

 

Das Klassenbuch ist weg! Der Direktor droht mit lebenslänglichem Kloputzdienst, wenn es nicht sofort wieder auftaucht. Die Spur führt Maxe und Frieda zum Bahnhof. Als der Dieb in den Zug steigt, heißt es für die Klasse: Nix wie hinterher! Eine rasante Achterbahnfahrt beginnt …

 

DIE UNLANGWEILIGSTE SCHULE DER WELT: Du dachtest immer, deine Schule wäre langweilig? Da kennst du die Schule von Maxe wohl noch nicht: Kinder im Schlafkoma, über 777 Schulregeln und achtmal täglich Mathe. Gegen so viel Langeweile kann nur noch einer helfen: Inspektor Rumpus von der geheimnisvollen BfLb …

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Personenvorstellung

Viten

Maxes Augen wanderten an der Wand entlang. Siebzehn, achtzehn, neunzehn … Er zählte die Gitterstäbe vor dem Fenster. Vielleicht würde er davon ja einschlafen? Manche Leute zählten dafür schließlich allerlei verrücktes Zeug: Schafe, Eis am Stiel, Regenschirme.

Doof nur, dass er überhaupt nicht müde war. Im Gegenteil, er war knallwach und wollte raus! Raus aus diesem Klassenzimmer, raus aus dieser Schule. Raus in den wohlverdienten freien Nachmittag, mit Fußball und vielleicht einem Sprung ins Planschbecken seines kleinen Bruders.

Er musste sich noch ein wenig weiter nach hinten lehnen, um die letzten Stäbe vor den winzig kleinen Fenstern zu zählen. Jetzt konnte er schon den Haaransatz von Frieda sehen, die eifrig in ihr Heft schrieb. Seit Neuestem saß sie hinter ihm statt neben ihm. Um genau zu sein, saßen alle seine Klassenkameraden hinter ihm. Denn zu seinem absoluten Grauen hatte Direktor Schnittlich mal wieder eine brandneue Regel eingeführt: Die Schülerinnen und Schüler mussten nach Noten geordnet werden! Je schlechter sie waren, desto näher saßen sie bei Frau Penne.

Der Platz seiner besten Freundin war nun in der letzten Reihe, direkt neben Klassensprecher Karl. Und er, Maximilian Zack, – Klassenclown und Streichekönig – thronte direkt vor der Lehrerin!

Maxe lehnte sich noch weiter zurück. Ob Karl überhaupt wusste, was für ein Glückspilz er war? Wahrscheinlich nicht. Schließlich musste Karl nie Hausis abschreiben. Im Gegenteil, der würde wahrscheinlich lieber ein Schlammbad nehmen, statt zuzugeben, dass er mal irgendwas nicht am allerbesten konnte.

Maxes und Friedas Blicke kreuzten sich. Sie zog grinsend eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme.

Achtundzwanzig, neunundzwanzig … der letzte Stab sah irgendwie verbogen aus. Maxe verdrehte den Hals. Und da passierte es.

Er kippte.

Ein wenig zu weit.

Das konnte schon mal passieren und war auch in der Regel kein Problem, denn in der Schnittlich-Schule standen die Tische so eng beisammen, dass Stühle eh nicht umkippen konnten. Doch hinter Maxe saß Suse. Und die guckte nun in seine Nase – also schräg von oben. Maxe zwinkerte.

Kreischend sprang Suse auf. „Maxe hat einen riesigen gelben Popel in der Nase!“ Angeekelt packte sie ihren Tisch und zog ihn weg.

Nicht gut.

„Ahhhh!“ Maxe verlor den Halt und ruderte wild mit den Armen. Es rumpelte und schepperte, als seine Füße unter die Tischkante fuhren und sein eigenes Pult mitrissen. Maxe sauste zu Boden und sein Tisch donnerte krachend gegen den von Suse.

Seine Klassenkameraden schrien, Frau Penne brüllte: „Maximilian Zack! Was hast du nun schon wieder angestellt!?“

Maxe versuchte, cool zu bleiben. Was nicht sooo einfach war, wenn man gerade auf blanker Haut übers Linoleum geschleift wurde, denn sein T-Shirt war hochgerutscht. „Äh, alles prima, nichts passiert.“

Was ihm mehr Sorge bereitete, war das anhaltende Rumpeln und Scheppern im Raum.

Er wollte den Kopf drehen, aber irgendjemand hatte ihn fest am Schlafittchen.

„Maxe?“ Das war Frieda. „Karl, es geht ihm gut, lass ihn los!“

„Also gut“, brummte der Klassensprecher.

„Du wärssst fassst zzzerquetssscht worden“, sagte Pascal. „Karl isss ’n Held!“

Maxes Hinterkopf schlug auf den Boden. Etwas benommen rappelte er sich neben Frieda auf. „Hi!“

„Maximilian Zack!“, schrie Frau Penne. „Das war das letzte Mal! Immer sorgst du für Chaos!“

Endlich war Maxe wieder frei und konnte sich umsehen. „Ups.“

Der kleine Klassenraum sah aus wie ein Schlachtfeld. Alle Tische, die in der Reihe hinter ihm gestanden hatten, waren umgestürzt. Kein einziger Stuhl stand mehr. Stattdessen lagen überall verstreut Hefte, Bücher und Stifte. Eine riesige Staubwolke hing in der Luft.

„‚Ups‘?“, rief Frau Penne empört. „Ist das alles, was du zu sagen hast?“ Ihre Brille saß schief und auf ihrer Nase klebte Dreck.

Obwohl Direktor Schnittlich gerade erst neue Putzregeln eingeführt hatte, war es ganz schön schmutzig im Raum.

„Es tut mir leid?“, fragte Maxe vorsichtig. Seine Klassenlehrerin war zwar viel erträglicher als im letzten Schuljahr, aber wenn man sie auf dem falschen Fuß erwischte, konnte das schon mal übel enden. Vor allem, wenn sie nicht mehr weiterwusste und dann zu Direktor Schnittlich rannte, um …

„Was … was mache ich denn jetzt?“ Verzweifelt die Haare raufend stapfte sie vor der Tafel auf und ab. Das war nämlich gerade der einzige Ort, wo ein Durchkommen noch möglich war.

Karl von Streichzapf fühlte sich als Einziger der Kinder angesprochen. „Laut dem Schnittlichen Schulregularium, Addendum 1456.5 vom letzten Dienstag …“, platzte er heraus.

Maxe seufzte. Dafür hatte er Karl mal echt gehasst. Aber jetzt, da er ihn besser kannte, wusste er, dass Karl einfach nichts dagegen tun konnte. Sobald man ihm eine Frage stellte, musste er einfach antworten.

Schweißperlen traten auf Karls Stirn. „… müssen Kinder, die …“

„Pst!“, zischte Frieda. „Sei einfach still, du kannst das! Karl, ich glaub an dich.“

Doch Frau Penne hatte den Klassensprecher bereits gehört. „Sprich weiter, Karl!“

Jetzt begannen Karls Lippen zu beben. „Also, Kinder, die …“

Nun schossen ihm auch Anton und Elinore warnende Blicke zu.

Maxe blies die Backen auf. Sie mussten dringend an ihrer Kommunikation arbeiten.

„Kinder, die auffallen, müssen …“

„Pssssst!“, zischte Frieda immer lauter. Fast war Maxe ein wenig genervt von ihr. Denn Karl machte es echt spannend.

Jetzt wollte Maxe so langsam nämlich auch wissen, was das schon wieder für eine total bescheuerte Regel war. In letzter Zeit lief Schnittlich zu einer regelrechten Regel-Ausdenk-Höchstform auf!

„Lauter, Karl!“, rief Frau Penne.

„Spuck’s einfach aus, Karl!“, brummte Maxe. „Was rausmuss, muss raus.“

„Kinder, die auffallen, müssen nachsitzen!“, kreischte Karl, um sich anschließend direkt die Hand vor den Mund zu schlagen. Er schielte zu seinen Mitschülern. Sein Blick sagte alles.

Maxe seufzte und klopfte ihm auf die Schulter. „Schon gut, Kumpel, du kannst nichts dafür.“

Karl nickte ihm dankbar zu.

Frau Pennes entsetzter Blick glitt über die Kinder. „Aber ihr fallt alle ständig auf.“

Nun kreischte Frieda: „Hättest du bloß nichts gesagt! Ich wollte zum Tennis heute Mittag!“ Ihre Augen funkelten böse in Karls Richtung.

Maxe und seine Klasse beobachteten nun mit angehaltenem Atem, wie Frau Pennes graue Zellen unter den angegrauten Haaren arbeiteten. „Das heißt ja, ihr müsst alle …“ Maxe holte noch einmal tief Luft, um sich zu wappnen. „Nachsitzen!“, schloss Frau Penne.

Totenstille folgte.

Doch dann passierte etwas, mit dem Maxe niemals gerechnet hätte.

Frau Penne rannte los. Sie raste zum Lehrerpult und griff nach dem Klassenbuch.

„Nein!“, schrie sie laut. „Nein, ich kann das nicht mehr.“

Mit wirrem Blick fixierte sie die Kinder. „Diese ständigen sinnfreien Regeln, diese ständigen Verbote! Nichts darf man, nichts ist erlaubt. Alles, was Spaß macht, ist verboten!“ Sie sah auf das Buch – und dann zum Fenster. Es war zwar vergittert – aber die Scheibe davor war geöffnet.

Frau Penne holte aus. „Kein Buch, kein Eintrag, keine Regeln, die befolgt werden müssen, kein …“, sie pfefferte das Klassenbuch von sich, „… Nachsitzen.“

Einen Moment lang sah es so aus, als würde das Klassenbuch einfach an den Gitterstäben abprallen. Doch dann wehte ein Luftzug durchs Fenster. Das Buch drehte sich und rauschte zielgenau zwischen den Eisenstangen hindurch.

Noch einmal Totenstille.

Frau Penne rückte verlegen die Brille zurecht. „Ich habe heute Nachmittag keine Zeit. Bridge-Runde.“

Maxe klatschte in die Hände. „Krasser Wurf!“, lobte er.

Auch Anton und Pascal pfiffen anerkennend durch die Zähne.

Schmunzelnd strich sich Frau Penne durch die Haare. „Danke. Früher hatte ich auch immer eine Silbermedaille bei den Bundesjugendspielen.“

„Was sind Bundesjugendspiele?“, flüsterte Felix kaum hörbar. Dabei unterdrückte er ein Kichern.

Frieda beugte sich zu ihm. „Du weißt schon. Das, was andere Schulen so machen, damit die Kinder dort Spaß haben.“

Rums!

Mit lautem Knall flog die Klassenzimmertür auf. Direktor Schnittlich betrat den Raum, eingehüllt von einer Staubwolke. „Was geht hier vor?“ Er hustete bellend. „Was war das für ein ohrenbetäubender Lärm?“ Seine Nasenflügel bebten, während er die vom Laufen verrutschte Perücke auf seinem Kopf wieder gerade rückte.

Niemand sagte ein Wort. Ein leises Wimmern entwich Frau Penne, als ihr Blick schuldbewusst in Richtung Fenster huschte.

Doch Herr Schnittlich bemerkte es nicht. Stattdessen starrte er geschockt auf den Haufen umgefallener Tisch. „Ja, gibt’s denn so was …“ Er wirbelte herum. „Wer? War? Das?“

Niemand rührte sich.

Maxe spürte, wie Karl neben ihm verzweifelt versuchte, den Mund zu halten. „Du schaffst das, Kumpel!“, machte er ihm Mut.

Friedas Hand schloss sich um Karls Arm. Die restlichen Kinder rückten näher.

Karl ballte die Fäuste, überkreuzte die Beine und kniff die Augen zu. Ganz klar, lange würde er nicht mehr durchhalten.

 

 

Langsam schritt Schnittlich auf die Kinder zu. Sein kalter Blick wanderte von einem zum anderen, zuletzt zu Frau Penne. „Gut, wenn sich niemand meldet, müssen alle hierbleiben zum Nachsitzen …“ Seine Augen blieben am Lehrerpult hängen.

Frau Pennes Winseln wurde lauter. Fast hatte Maxe Mitleid mit ihr.

„Wo ist das Klassenbuch?“ Alle hielten den Atem an, während Schnittlich alarmiert auf das Pult zueilte. Fast stolperte er dabei über Maxes umgefallenen Tisch.

Elinore kicherte leise, um sich sogleich erschrocken hinter ihren Haaren zu verstecken. „Verzeihung.“

Doch der Direktor bekam nichts mit. In gebückter Haltung kroch er unter dem Lehrerpult herum. „Es ist nicht hier!“

 

 

Rums!

Noch einmal flog die Klassenzimmertür fast aus den Angeln.

„Rumpus!“, juchzte Frieda.

Frau Penne sackte erleichtert gegen das Pult. „Der Inspektor ist da.“ Ihre Augen begannen zu strahlen.

Ein stattlicher Mann im beigefarbenen Mantel hüpfte durch die Tür und über den ersten gefallenen Tisch. „Rasputin Rumpus von der Behörde für Langeweilebe…“

Herrn Schnittlichs Kopf schoss hoch und donnerte gegen die Tischplatte. „Aua! Au! Oh, so ein Mistsalat …“ Taumelnd tauchte er auf. „Sie schon wieder. Sie haben mir gerade noch gefehlt.“

Rumpus reichte dem Schulleiter die Hand. „Na, das weiß ich doch. Was wären Sie nur ohne mich!“

Umständlich kam Herr Schnittlich unter dem Pult hervorgekrochen.

„Das Klassenbuch ist verschwunden“, brummte er und baute sich nun wieder drohend vor den Kindern auf. Seine Stirn zierte ein rotes Horn. „Wenn es bis morgen nicht wieder auftaucht, verhänge ich … verhänge ich …“ Der Schulleiter überlegte fieberhaft. Frau Penne zitterte wie Espenlaub. „… verhänge ich Kloputzdienst. Für alle. Ja, genau. Lebenslänglich!“

„Ein Stein wäre kreativer“, maulte Frieda leise. „Mehr fällt ihm nicht ein?“

Karl würgte. Hastig ließ Frieda ihn los. Elinore rümpfte die Nase.

Suse brach in Tränen aus. „Aber wieso denn?“, heulte sie wie eine Sirene.

Rumpus schob die Hände in die Taschen. „Also, Herr Schulleiter, ist das denn wirklich nötig?“

Schnittlich hob einen Finger. „So machen wir das. Schnittlich hat gesprochen. Ihr habt Zeit bis morgen Abend … äh Sonnabend, äh Sonnabendabend, also Sonnenuntergang.“ Und bevor jemand einen weiteren Einwand hervorbringen konnte, stolperte er an Rumpus vorbei zur Tür hinaus.

Mission: Ein Ausflug erster Klasse

Das ist der schlimmste Tag meines Lebens“, murmelte Frau Penne.

Draußen auf dem Schulhof war ein leises Piepen zu hören.

„Ich fürchte, meine Liebste, es kommt noch doller …“, erklärte Rumpus bedauernd.

„Wie meinen Sie das?“ Die Lehrerin wurde kreideweiß.

„Es ist Freitag.“ Rumpus sah ihr tief in die Augen.

„Äh“, machte Frau Penne, „das soll mir was sagen?!“

„Der Müll wird abgeholt. In diesem Moment.“

Frau Penne blinzelte benommen. „Ja … und?“

Rumpus nickte vielsagend.

„Um Himmels willen! Freitag!“ Frau Penne stürzte kreischend ans Fenster.

Der Inspektor seufzte und marschierte hinterher. „Sehen Sie doch nur, der Müll wird in diesem Augenblick geleert.“

Sofort stürzten alle Kinder zu den Gitterstäben. Drängelnd und quetschend gelang es Maxe, einen Platz neben Frieda zu ergattern.

Seine Freundin schnappte nach Luft. „Oh nein“, hauchte sie und versuchte, ein Kichern zu unterdrücken.

Maxe ging es da nicht besser! Denn das Klassenbuch lag mitten im Müll! Zwischen Bananenschalen und Grießbreiresten! Die Lehrerin hatte es direkt in den Container geworfen!

„Igitt! Dasss hole ich nicht da rausss!“, rief Pascal.

„Aber warum steht der Container da überhaupt?“, jammerte Frau Penne hilflos.

„Der Hausmeister muss ihn dorthin geschoben haben, damit das Müllauto ihn bequem einspannen und entleeren kann“, überlegte Frieda.

„Läuft“, grinste Felix, als das Müllfahrzeug rückwärts an den Container andockte.

„Das Klassenbuch …“ Frau Penne schien einer Ohnmacht nah. „Das war’s! Herr Schnittlich wird uns für immer im Klo einsperren. Lebenslänglicher Kloputzdienst!“

Langsam drang diese Erkenntnis auch zu Maxe durch. „Richtig! Wenn es weg ist, wird Schnittlich kurzen Prozess mit uns machen. Dagegen ist Nachsitzen ein Klacks.“ Maxe musste handeln. „Wir müssen es zurückholen!“ Er blickte von einem Kind zum anderen. „Das ist unsere einzige Chance.“

„Jetzt?“, gähnte Elinore.

Frieda verdrehte die Augen und packte ihre Hand. „Jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen!“ Sie zog Elinore in Richtung Tür. „Jetzt.“

Rumpus zwinkerte begeistert. „Tolle Idee! Könnte glatt von mir sein.“

Glücklicherweise reichte diese Ansage, um den Rest der Klasse zu mobilisieren.

Karl erwachte aus seiner Erstarrung. „Mir nach!“ Im Stechschritt verließ er das Klassenzimmer. Maxe sprintete an ihm vorbei, dicht gefolgt von Frieda.

„Ade!“, rief Rumpus ihnen noch nach. Seine Worte gingen allerdings in dem Piepen unter, das nun laut durchs Fenster tönte.

„Das Müllauto ist noch da!“, schrie Maxe dem Rest der Klasse zu. „Gebt Gas!“

„Es muss erst wieder rückwärts aus dem Schultor raus“, wusste Frieda.

Gerade schlitterten sie über den blankpolierten Boden der Eingangshalle, als das Piepen plötzlich verstummte.

„Mist!“, jaulte Frieda und riss die große Eingangstür auf.

Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Fahrzeug rückwärts vom Pausenhof rollte.

Maxe gab alles! Er raste über den Schulhof, flog förmlich durchs Tor und hinaus auf die Straße.

Glücklicherweise schien das Müllauto nun voll zu sein, denn es kam nur sehr schleppend in Fahrt. Schwerfällig, mit rußendem Auspuff und röhrendem Motor, holperte es übers Kopfsteinpflaster.

Maxe holte auf – und zu seinem Erstaunen noch jemand: Frau Penne!

In Höchstgeschwindigkeit sauste die Lehrerin an ihm vorbei, das Trittbrett neben der Müllklappe fest im Visier. Sie beschleunigte noch mal, dann drückte sie sich vom Boden ab.

Maxe bekam vor lauter Staunen den Mund gar nicht mehr zu. „Das gibt’s doch nicht!“

Frau Penne segelte durch die Luft, den Arm vorgestreckt, um im nächsten Moment sicher auf dem Trittbrett zu landen. Ihre Hand umschloss die Haltestange hinten am Wagen.

Außer Atem gelang es Maxe, auf das Trittbrett gegenüber zu springen. Entgeistert starrte er seine Lehrerin an. „Das war … ähm …“

„Noch beeindruckender!“ Frieda hüpfte keuchend neben ihn. „Also … als der Wurf mit dem Buch, meine ich.“

Frau Penne jammerte laut. „Daaaanke.“

Das Müllfahrzeug holperte scheppernd durch ein Schlagloch.

Kreischend klammerten sich die Freunde an den Haltebügel.

Ende der Leseprobe