Die Vampirschwestern black & pink (Band 2) - Vollmondnacht mit Fledermaus - Nadja Fendrich - E-Book

Die Vampirschwestern black & pink (Band 2) - Vollmondnacht mit Fledermaus E-Book

Nadja Fendrich

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Beschreibung

Zwillinge wie Nacht und Abendrot Silvania und Daka sind Zwillinge - und echte Halbvampire aus Transsilvanien! Doch Daka wäre lieber ein Vollblutvampir und Silvania lieber ein ganz normaler Mensch. In einem Punkt sind sich die Vampirschwestern allerdings einig: Ein Leben unter Menschen ist gar nicht so einfach … Die Vampirschwestern sind einfach unschlagbar! Sie haben Opa Gustav zu einer Nachtwanderung mit zelten im Wald überredet. Auch ihre Freundin Greta ist mit dabei. Doch an Schlafen ist natürlich überhaupt nicht zu denken, erst recht nicht, als sie ein Fledermausbaby mit Schlafstörung finden. Wer könnte dem Tier besser helfen als zwei waschechte Halbvampire? Ein Plan muss her – und natürlich lassen die Vampirschwestern dabei absolut nichts unversucht! Die Vampirschwestern sind zurück! Neue und vampirisch spannende Abenteuer für alle Fans und Neueinsteiger! Die Vorgeschichte zur erfolgreichen Kinderbuchreihe mit lustigen Illustrationen in schwarz und pink für Mädchen ab 8 Jahren. Die Vampirschwestern black & pink sind bei Antolin gelistet.

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Seitenzahl: 104

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Inhalt

Ferien bei Oma und Opa

Post aus Bistrien

Greta, die feine Dame

Halbvampire im Supermarkt

Ungesunde Vorspeise

Auf ins Abenteuer

Mondscheingrillen

Ein Hilferuf

Schnarchnasen

Abhängen mit Fledermaus

Was ist los mit Kobix?

Weckversuche

Süßes Erwachen

Ufo über Bindburg

Ferien bei Oma und Opa

Es war ein herrlicher Frühsommermorgen in Bindburg. Die Sonne ging auf und schien Silvania und Daka Tepes mitten auf ihre Nasenspitzen.

„Aij!“, rief Daka.

„Autsch, blöde Sonne!“, murmelte Silvania.

Die Zwillinge fanden es gar nicht schön, von Sonnenstrahlen wach gekitzelt zu werden. Für sie fühlte es sich an, als würde die Sonne ihnen kräftig in die Nase kneifen. Das lag daran, dass die beiden Schwestern Halbvampire waren und die Sonne nicht so gut vertrugen. Silvania und Daka hatten nämlich einen Vampirvater aus Transsilvanien und eine Menschenmutter aus Deutschland. Elvira Wagenzink hatte vor vielen Jahren Urlaub in Transsilvanien gemacht und sich dort in Mihai Tepes verliebt. In seinen dunklen Schnurrbart, seine tiefe Stimme und in seine nachtschwarzen Augen. Mihai Tepes hatte sich auch sofort in Elvira verliebt. In ihren Duft, ihren rotblonden Wuschelkopf und in ihre nachtblauen Augen. Dass Mihai ein Vampir und Elvira ein Mensch war, fanden beide unbedenklich. Ihre Liebe war stärker. Die beiden heirateten und wenig später bekamen sie Zwillinge: zwei wunderbare Halbvampirbabys, die von Anfang an tagsüber durchschliefen.

„Wieso hast du die Vorhänge gestern Nacht offen gelassen?“, fragte Daka ihre Schwester.

„Ich habe noch lange im Mondlicht gelesen. Es war so romantisch.“ Silvania seufzte.

„Das Buch oder der Mond?“, brummte Daka.

„Beides.“ Silvania lächelte verträumt. „Diese Liebesromane von Oma Rose sind echt schön. Und der Mond wird immer runder. Ich glaube, heute ist Vollmond.“

„Dann kann ich nachts erst recht nicht mehr schlafen.“ Daka zog sich ihren Schlafsack mit den Spinnen darauf bis über die Augen. Nur ihre kurzen schwarzen Haare schauten hervor. „Tagsüber bin ich einfach todmüde. Vielleicht kann uns Oma Rose einen schwarzen Vorhang nähen. Dann hält uns nachts das Mondlicht nicht wach und morgens nervt die Sonne nicht so.“

„Aber es ist doch gut, wenn uns morgens die Sonne weckt. Wir sollen doch morgens aufstehen. Wir sind jetzt in Deutschland und die Menschen machen das so.“

Silvania stand aus dem unteren Bett auf und streckte sich. „Los, steh auf, du Schnarchnase!“ Silvania kitzelte Daka da, wo sie ihren Fuß unter dem Schlafsack vermutete.

„Lass mich!“ Daka strampelte. „Diese Ferien sind echt anstrengend. Tagsüber wach sein und nachts schlafen. Das hält doch kein Vampir aus.“

„Dafür können wir viele tolle Sachen zusammen mit Oma und Opa machen. Und Mamas Heimatstadt kennenlernen“, entgegnete Silvania.

Die Vampirschwestern wohnten normalerweise in der unterirdischen Vampirstadt Bistrien in Transsilvanien. Ihre Ferien verbrachten sie ausnahmsweise in Deutschland bei Oma Rose und Opa Gustav Wagenzink, weil ihre Eltern Knitterwochen in Italien machten. Mihai und Elvira waren mit ihren Töchtern in einem echten Flugzeug von Transsilvanien nach Deutschland geflogen, um sie zu ihren Großeltern zu bringen. Silvania und Daka waren achteinhalb und hatten das Fliegen mit sechs Jahren gelernt. So eine weite Strecke konnten sie noch nicht durchfliegen. Und eigentlich wollte Elvira auch gar nicht, dass ihre Familie munter durch die Gegend flog. Es reichte schon, dass Mihai als stolzer Vampirmann seine Frau selbst nach Italien flog. Dass ihr Mann ein Vampir war und ihre Töchter Halbvampire, sollte allerdings geheim bleiben. Die Menschen durften davon nichts erfahren. Nur Oma Rose wusste Bescheid. Nicht mal Opa Gustav ahnte etwas. Er fand zwar seinen Schwiegersohn etwas komisch und wunderte sich manchmal über seine blassen Enkelinnen, aber wenn er sah, mit welchem Appetit die beiden Blutwurst-, Leberwurst- und Salamibrote futterten, machte er sich weiter keine Gedanken.

„Boi Motra, ihr Schlafmützen!“ Oma Rose erschien im Zimmer der Vampirschwestern. Boi Motra war Vampwanisch und hieß ‚Guten Morgen‘. Oma Rose hatte begonnen, ein wenig die Sprache der Vampire zu lernen. Allerdings konnte sie nur wenige Wörter und Sätze, da Vampwanisch eine der kompliziertesten Sprachen der Welt war.

„Noch eine Mütze Schlaf“, grummelte Daka und verkroch sich noch tiefer in ihren Schlafsack. „In Bistrien würden wir jetzt erst ins Bett gehen.“

„Aber hier seid ihr in Bindburg“, gab Oma Rose fröhlich zurück.

„Wir kommen sofort!“, rief Silvania, die sich schon angezogen hatte. Sie trug einen pinken Rock und ihre Lieblingsbluse mit kleinen Rosen darauf.

„Oh, so eine hübsche Blumenbluse würde auch gut zu mir passen.“ Oma Rose zwinkerte Silvania zu und ging aus dem Zimmer. „Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr noch mit Opa Gustav frühstücken. Er muss heute erst etwas später ins Autohaus.“

„Jetzt komm schon, Daka.“ Silvania kletterte vorsichtig die Leiter des Etagenbetts hoch. Mit einem Ruck zog Silvania den Reißverschluss von Dakas Schlafsack auf.

„Pompfe!“, schrie Daka und flog vor Schreck ein ganzes Stück hoch. Poing! Sie donnerte gegen die Decke und landete unsanft wieder auf ihrer Matratze.

„Fliegen verboten! Schon vergessen?“ Silvania kletterte schnell die Leiter wieder herab.

„Aber es sieht doch keiner! Außerdem war das deine Schuld.“ Daka hockte sich an den Rand ihres Bettes und hob noch einmal ab. Diesmal flog sie elegant eine Runde durch das Zimmer und achtete darauf, nicht wieder an die Decke zu stoßen. Daka machte zwei kleine Flugrollen hintereinander und landete dann grinsend vor ihrer Schwester. „Wer zuerst im Badezimmer ist!“

Daka öffnete die Zimmertür und flopste sich durch den Flur ins Bad.

„Daka, spinnst du?“ Silvania lief hinterher. „Flopsen ist genauso verboten wie Fliegen.“

Daka war etwas außer Atem und antwortete nicht. Durch Flopsen konnten Vampire ganz schnell von einem Ort zum anderen gelangen. Dies funktionierte nur über kurze Strecken. Trotzdem war es anstrengend.

Silvania prüfte im Spiegel die Länge ihrer Eckzähne. Sie waren nur ein klein wenig länger als der Rest ihrer Zähne und das sollte auch so bleiben. Auch Daka kam näher an den Spiegel und bleckte die Zähne. Allerdings konnte Daka sich nicht so gut im Spiegel sehen wie Silvania. Vampire konnten sich normalerweise gar nicht im Spiegel sehen. Als Halbvampire waren die Zwillinge im Spiegel jedoch sichtbar, wenn auch leicht verschwommen. Schweigend schnappten sich die Vampirschwestern ihre Zahnbürsten.

„Du musch Entikübe machen“, nuschelte Silvania mit Schaum im Mund.

„Wasch?“ Daka spuckte aus. „Entenkacke?“

Silvania spuckte ebenfalls aus. „Du musst Dentiküre machen! Dein rechter Eckzahn ist viel länger als dein linker.“

Elvira Tepes hatte viele Regeln für das Leben in Deutschland aufgestellt. Dazu gehörte, dass Fliegen und Flopsen verboten waren, außerdem durften die Zwillinge keine lebenden Mahlzeiten futtern.

Dies fiel Daka besonders schwer, denn sie liebte es, eine kleine Fliege zwischendurch zu essen. Die knackten so schön beim Draufbeißen. Auch eine freche Mücke schmeckte gut zum Sonnenuntergang. Besonders wenn sie kurz vorher einen Menschen mit einer süßen Blutgruppe gestochen hatte.

Außerdem mussten sich die Vampirschwestern vor der Sonne schützen und Knoblauch meiden. Und sie sollten regelmäßig ihre Eckzähne kürzen.

„Fumpfs! Ich hasse Dentiküre.“ Daka legte seufzend ihre Zahnbürste weg und begann, sich den linken Eckzahn zu feilen.

„Aij, wie das quietscht.“ Silvania hielt sich die Ohren zu und rannte aus dem Bad.

Kurze Zeit später saßen die Vampirschwestern am Frühstückstisch.

Opa Gustav war in die Sportnachrichten des Bindburger Anzeigers vertieft und schlürfte ab und zu etwas von seinem Tee. Kaffee vertrug er nicht, denn er hatte ein schwaches Herz.

„Das gibt es doch nicht! Jetzt haben die den besten Spieler des FC Bindburg an die Stolperhausener Kickers verkauft!“, rief er aufgebracht.

„Reg dich nicht auf, Gustav. Denk an dein Herz. Und vergiss nicht, deine Pillen zu nehmen.“ Oma Rose legte ihm zwei Tabletten neben den Teller.

Daka gähnte herzhaft und legte sich ordentlich Blutwurst auf ihr Brötchen. „Ich verstehe gar nicht, was du an Flugball so spannend findest.“

„Fußball!“, rief Silvania und sah Daka streng an, denn Flugball war eine Vampirsportart.

„Äh, ja. Fußball.“ Daka grinste schief.

„Fußball ist eine wunderbare Sportart“, begann Opa Gustav zu schwärmen. „Sie erfordert Ausdauer, Kraft, Überblick, Schnelligkeit und Zielsicherheit. Eigentlich genau wie meine Arbeit im Autohaus. Als Geschäftsführer bin ich …“

„Willst du vielleicht mit deinen Enkelinnen etwas Schönes unternehmen, jetzt, wo sie mal hier in Deutschland sind?“, unterbrach Oma Rose ihn, bevor er den Rest des Frühstücks nur noch von seiner Arbeit oder von Fußball erzählte. Oder von beidem.

„Ich, äh, ja … warum nicht?“, meinte Opa Gustav. „Allerdings ist gerade sehr viel zu tun und …“

„Wir würden sowieso lieber abends etwas unternehmen!“, unterbrach Silvania ihren Opa.

Opa Gustav legte die Zeitung weg. Er machte eine kurze Pause, als hätte er die beste Idee des Jahres, dann sagte er: „Wie wäre es denn mit grillen?“

„Au ja! Mondscheingrillen! Das machen wir immer bei Onkel Vlad!“ Daka nickte begeistert. „Er grillt die blutigsten Steaks von ganz Bistrien. Je blutiger, desto bissiger, sagt er immer.“

Oma Rose warf Daka einen warnenden Blick zu, doch beim Thema Grillen war Opa Gustav in seinem Element und bemerkte heikle Hinweise, die die Zwillinge als Halbvampire entlarven könnten, gar nicht.

„Jaha, dein Onkel mag gute Steaks grillen, aber ich bin der beste Würstchengriller von ganz Bindburg. Außen nicht zu dunkel, innen schön zart, das macht mir keiner nach!“

„Das klingt boibine!“, freute sich Silvania.

„Wann gehen wir los?“, fragte Daka.

„Wohin denn?“, wunderte sich Opa Gustav.

„Na, zum Mondscheingrillen fliegt … äh, wandert man doch auf eine Wiese oder in den Wald und macht dort ein Feuer. Dann fängt man ein Wildschwein und …“

„Wildschwein fangen? Wir sind doch hier nicht bei Asterix und Obelix.“ Opa Gustav riss erstaunt die Augen auf. „Ich besorge die Würstchen im Supermarkt.“

„Nein, wir kaufen die Würstchen. Du hast genug zu tun“, meinte Oma Rose. „Aber eine kleine Nachtwanderung wäre doch eine tolle Idee. Ihr könntet auch das Zelt aus dem Keller mitnehmen und darin übernachten.“

„Zelten?“ Opa Gustav riss die Augen noch weiter auf und wackelte mit dem Kopf. Das war für ihn offensichtlich die schlechteste Idee des Jahres.

„Au ja!“ Die Vampirschwestern sahen sich begeistert an. Sie hatten zwar keine Ahnung, wozu man in einem Zelt schlafen sollte, ein Sarg war doch viel gemütlicher, aber Würstchen grillen im Mondschein und woanders übernachten klang zensatoi futzi.

„Ihr könntet auch noch Greta fragen, ob sie mitkommen möchte“, schlug Oma Rose vor.

Opa Gustav wackelte wieder mit dem Kopf, diesmal etwas heftiger, doch niemand beachtete ihn.

„Juhu!“ Silvania jubelte, während Daka die Nase rümpfte. Die Vampirschwestern hatten Greta erst vor Kurzem kennengelernt. Sie war ebenfalls für die Ferien in Bindburg bei ihrer Tante Gloria van Dame, die im selben Haus wohnte. Wie ihre Tante tat Greta sehr vornehm und außerdem trug sie am liebsten rosafarbene Glitzerklamotten und sammelte Einhörner. Silvania fand das toll. Daka fand das komisch. Aber das Komischste an Greta war, dass sie die Zwillinge für komisch hielt. Daka würde ihr gerne sagen, dass sie die coolsten Halbvampire der Welt waren, aber das durfte sie natürlich nicht.

Silvania und Oma Rose nickten also begeistert, während Daka und Opa Gustav seufzend einwilligten. Damit war es entschieden. Mondscheingrillen mit Greta und zelten!

Post aus Bistrien