Die Vereinbarkeit einer deutschen Pkw-Maut mit den europäischen Grundfreiheiten - Simon Winzer - E-Book

Die Vereinbarkeit einer deutschen Pkw-Maut mit den europäischen Grundfreiheiten E-Book

Simon Winzer

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Beschreibung

Eine der Aufgaben der Europäischen Union (EU) ist gemäß Art. 3 Abs. 3 EUV die Errichtung eines Binnenmarktes. Dieser stellt die Verflechtung der nationalen Märkte zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum dar und kann als ein Kernstück der EU bzw. des Europäischen Wirtschaftsraums angesehen werden. Eine Legaldefinition des Begriffes "Binnenmarkt" enthält Art 26 Abs. 2 AEUV. Demnach ist der Binnenmarkt ein Raum ohne Binnengrenzen, in dem der freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital gemäß den Bestimmungen der Verträge gewährleistet ist. Die Bundesrepublik Deutschland plante seinerzeit die Einführung einer sogenannten Pkw-Maut als Infrastrukturabgabe. Bei allen in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen sollte diese Abgabe in Form einer verbindlichen Jahresvignette vom jeweiligen Fahrzeughalter erhoben werden. Bei im Ausland zugelassenen Pkw wäre die Abgabe dagegen nur bei tatsächlicher Benutzung deutscher Bundesstraßen fällig geworden, wobei sich der Fahrer oder Halter zwischen einer Zehntages-, Zweimonats- oder Jahresvignette hätte entscheiden können. Zugleich soll die deutsche Kraftfahrzeugsteuer für in Deutschland zugelassene Pkw mindestens um den Betrag der neuen Pkw-Maut reduziert werden. Die Bundesregierung wollte mit diesem Maßnahmenpaket eine Umstellung von einer steuerbasierten auf eine benutzerbasierte Finanzierung der Bundesstraßen und außerdem eine Reduzierung des Kraftfahrzeugverkehrs auf deutschen Verkehrswegen zum Schutze der Umwelt erreichen. Fraglich ist, ob dieses Vorgehen gegen die europäischen Grundfreiheiten verstoßen hätte. Anhand eines Fallbeispiels mit einem dänischen Maler, der regelmäßig im deutsch-dänischen Grenzgebiet Aufträge ausführt, werden diese Fragestellung sowie mögliche Rechtschutzmöglichkeiten in dieser Ausarbeitung erörtert.

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Seitenzahl: 21

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Simon Winzer

Die Vereinbarkeit einer deutschen Pkw-Maut mit den euorpäischen Grundfreiheiten

Simon Winzer

Rückertstr. 69

48165 Münster

UUID: 79f90fde-ebe7-403a-ac1b-646eeb601319
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung und Sachverhalt

Teil 1

Einführung in die europäischen Grundfreiheiten

Prüfung eines grenzüberschreitenden Sachverhaltes

Prüfung der Mitgliedsstaaten-Eigenschaft

Vorliegen eines grenzüberschreitenden Sachverhaltes

Die Warenverkehrsfreiheit

Anwendungsbereich

Die Kapital- und Zahlungsverkehrsfreiheit

Die Kapitalverkehrsfreiheit

Anwendungsbereich

Die Zahlungsverkehrsfreiheit

Anwendungsbereich

Die Arbeitnehmerfreizügigkeit

Anwendungsbereich

Die Niederlassungsfreiheit

Anwendungsbereich

Die Dienstleistungsfreiheit

Anwendungsbereich

Fehlende Einschlägigkeit anderer Grundfreiheiten

Wohnsitz in der EU

Vorliegen einer (nichtkörperlichen) Dienstleistung

Entgeltlichkeit

Selbständigkeit

Vorübergehender Charakter

Grenzüberschreitender Sachverhalt

Beschränkung

Rechtfertigung

Teil 2

Klagemöglichkeiten vor dem EuGH

Vertragsverletzungsverfahren

Nichtigkeits- und Untätigkeitsklage

Vorabentscheidungsverfahren

Literaturverzeichnis

Anmerkungen

Vorbemerkung und Sachverhalt

Vorbemerkung

In dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung wird die Vereinbarkeit einer deutschen Pkw-Maut im Hinblick auf die europäischen Grundfreiheiten am Beispiel eines fiktiven Sachverhaltes behandelt.

Sachverhalt

Die Bundesrepublik Deutschland möchte mit der sogenannten Pkw-Maut eine Nutzungsgebühr für alle Bundesstraßen einführen. Bei allen in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen soll diese Abgabe in Form einer verbindlichen Jahresvignette vom jeweiligen Fahrzeughalter erhoben werden. Bei im Ausland zugelassenen Pkw wird die Abgabe dagegen nur bei tatsächlicher Benutzung deutscher Bundesstraßen fällig, wobei sich der Fahrer oder Halter zwischen einer Zehntages-, Zweimonats- oder Jahresvignette entscheiden kann. Zugleich soll die deutsche Kraftfahrzeugsteuer für in Deutschland zugelassene Pkw mindestens um den Betrag der neuen Pkw-Maut reduziert werden. Die Bundesregierung möchte mit diesem Maßnahmenpaket eine Umstellung von einer steuerbasierten auf eine benutzerbasierte Finanzierung der Bundesstraßen und außerdem eine Reduzierung des Kraftfahrzeugverkehrs auf deutschen Verkehrswegen zum Schutze der Umwelt erreichen. Der selbständige dänische Maler Madsen (M), der mit seinem in Dänemark zugelassenen Pkw regelmäßig Maleraufträge in Deutschland durchführt, fühlt sich durch die steigenden Fahrtkosten aufgrund der geplanten Vignette benachteiligt, da entsprechende Kostensteigerungen bei seinen deutschen Wettbewerbern wegen der gleichzeitigen Senkung der Kfz-Steuer nicht anfallen würden.

Teil 1: M bittet daher um Prüfung, ob ihn das deutsche Gesetzespaket in seinen europarechtlichen Grundfreiheiten verletzt.

Teil 2: M möchte außerdem wissen, ob er im Falle einer Verletzung unmittelbar vor dem EuGH Klage erheben kann oder wie er sonst dagegen vorgehen müsste.

Teil 1

Es ist fraglich, ob das deutsche Gesetzespaket mit der sogenannten Pkw-Maut den dänischen Maler M in seinen europäischen Grundfreiheiten verletzt.

Einführung in die europäischen Grundfreiheiten

Eine der Aufgaben der Europäischen Union (EU) ist gemäß Art. 3 Abs. 3 EUV