Die WG - Lara Gorny - E-Book

Die WG E-Book

Lara Gorny

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Beschreibung

Wie ist es eigentlich in einer WG zu leben? Diese Frage stellen sich bestimmt einige Jugendliche oder auch junge Erwachsene. Begleitet doch die 18-jährige Kily in ihrem Alltag in ihrer WG und entdeckt, was so alles passiert oder auch gründlich schief läuft.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 44

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Die WG

Die WGImpressum

Die WG

Neun Uhr morgens in Schiffweiler, mitten im Saarland. Ich bin gerade aufgewacht und ging noch etwas verschlafen in die Küche.

Eigentlich wollte ich mir einen Kaffee machen, doch es war keiner da, wie ich wütend feststellte. Außerdem waren alle Becher und Tassen, in denen ich den Kaffe hätte trinken können, mit irgendwelchen Flüssigkeiten, die mir undefinierbar erschienen, verdreckt und lagen, wohl achtlos hineingeworfen, in der Spüle. Ich fragte mich, wie das sein konnte, denn ich hatte am Tag zuvor eine Fuhre schmutziges Geschirr in der Spülmaschine gewaschen und sonst war auch alles an Geschirr sauber gewesen. Doch anscheinend war gestern mal wieder eine Art Großveranstaltung gelaufen, von der ich nichts mitbekommen hatte.

Ich war zu Hause bei meinen Eltern gewesen und erst spät zurückgekommen. Deshalb hatte ich auch nicht mehr in die Küche geschaut.

Eigentlich hatte ich meinen Part mit dem Befüllen und Einschalten der Waschmaschine getan. Die nächste Ladung sollte Jeff erledigen. Doch Jeff hatte es mal wieder vergessen oder vor es zu tun, wenn er wach wurde. Doch das konnte, wie ich aus Erfahrung wusste, bis zum Mittag dauern, denn es war Samstag und er als Student schlief am Wochenende aus.

Also musste ich sehen, was ich machte. Ich beschloss, zuerst das Chaos in der Küche zu beseitigen und dann einkaufen zu gehen, da ich nach einem Blick in den Kühlschrank und auf die am Haushaltsbrett hängende Einkaufsliste feststellen musste, dass nichts essbares mehr im Haus war.

Nachdem ich, total entnervt, die Spülmaschine beladen und angeschmissen hatte, ging ich duschen, wobei ich mich wieder einigermaßen runterfahren konnte.

Als ich mich fertig geduscht hatte, zog ich mich an, nahm Geld aus der Haushaltskasse und ging, wie fast immer, einkaufen.

Der Zettel hing schon seit Tagen an der Pinnwand, doch niemand sah sich dafür zuständig. Ich hatte gedacht ich warte mal ab, denn es nervte mich, dass es immer an mir hängen blieb. Immerhin waren sie alle schon alt genug um selbst mal etwas zu machen.

Als ich unten, vor dem Haus, wo mein Auto stand, angekommen war, stieg ich ein und fuhr in die Einkaufsstraße. Dort befand sich alles. Ein Supermarkt, ein Bäcker, ein Metzger, ein Schreibwarengeschäft, ein kleiner Kleiderladen und eine Drogerie.

Als ich ankam, parkte ich auf dem Parkplatz des Supermarkts, in den ich auch zuerst ging. Ich kaufte alles, was auf dem Zettel stand.

Im Anschluss ging ich zum Bäcker, weil ich etwas zum Frühstücken haben wollte. Ich kaufte auch gerade für die Anderen etwas, das sie an diesem Morgen essen konnten. Dann fuhr ich nach Hause.

Zu Hause angekommen fiel mein Blick ins Wohnzimmer. Dort sah es aus wie nach einem Tornado. Überall lagen leere Chips-, Flips-, Gummibärchen- und Popcorntüten. Dazwischen waren Cola-, Sprite-, Bier- und zwei Likörflaschen verstreut.

Wieder war ich auf 180. Mich nervte es, dass ich immer in ein Chaos zurückkehrte und in diesem auch noch essen sollte.

Zuerst ging ich allerdings in die Küche und verstaute die Einkäufe. Danach verschwand ich, mit einer Mülltüte in der Hand, im Wohnzimmer und machte mich, mit einer ziemlichen Wut im Bauch, ans Aufräumen.

Als endlich alle Flaschen, Tüten und übrig gebliebenen Tassen und Teller, sowie etliche Pizzakartons weggeräumt hatte, staubsaugte ich ohne auf die noch Schlafenden zu achten, die das Selbe ja auch mit mir taten. Dann konnte ich mich endlich um mein Frühstück, das ich mir nun mehr als verdient hatte, kümmern.

Nachdem ich alle Utensilien des Frühstückes ins Wohnzimmer an den Esstisch getragen hatte und gerade saß, hörte ich eine Tür aufgehen.

Im nächsten Moment standen Tom und Sophia vor mir.

„Oh toll, Frühstück“, sagte Sophia und setzte sich, nur mit einem von Toms T-Shirts und einer seiner Boxershorts bekleidet, neben mich.

Sophia war Toms Freundin. Sie schlief immer an den Wochenenden bei uns, da sie erst siebzehn war. Sie war etwas größer als ich.

Tom war zwei Jahre älter als sie und wirkte immer noch etwas kindisch. Zwar war er riesig, doch mit seinen braunen Locken und den blauen Augen wirkte er jünger als ich, obwohl er ein Jahr älter war.

„Was hast du heute schon so gemacht?“, fragte Sophia mich, als sie sich gerade ein Brötchen mit Marmelade beschmiert hatte.

„Nicht viel. Ich war einkaufen und habe etwas aufgeräumt“, sagte ich etwas abwesend, während ich ein Croissant mit Butter und Marmelade bestrich.

„Oh, das ist toll, anders hätten wir das später gemacht“, entgegnete sie.

Unmerklich rollte ich mit den Augen. Mir war klar, dass es nicht so gewesen wäre.

Sophia fing an, mein Croissant zu begammern. Ich riss es in der Mitte durch und gab ihr ein Stück.

„Danke“, sagte sie strahlend.

Ich nickte nur. Sie strich sich eine Strähne ihrer schulterlangen, blonden Haare aus dem Gesicht. Nun konnte man ihre strahlend grünen Augen sehen. Sie schimmerten wie ein Edelstein.

Da rumpelte es. Ein Fluchen war zu hören und im nächsten Moment stand Jeff im Türrahmen.

„Guten Morgen“, begrüßte ich ihn.

„Morgen“, grummelte er noch verschlafen.

Jeffs dunkelblonde Mähne stand in alle Richtungen ab. Die grünen Augen, die normal die Farbe einer saftigen Frühlingswiese hatten, waren nun gefärbt wie dunkle Tannen, die gerade eine Trockenzeit durchmachten. In einem trüben Grün mit braunen Stellen.

„Bist du aus dem Bett gefallen?“, fragte ich ihn, als er mir gegenübersaß.

„So zu sagen“, grummelte er, griff nach einem Brötchen und begann es sich zu schmieren.

Ich beobachtete ihn. Jeff war ein faszinierender, junger Mann. Er war zwar fast einen Kopf kleiner als der neben ihm sitzende Tom, doch er wirkte reifer. Dies lag nicht nur an dem einen Jahr Altersunterschied, das zwischen den Beiden lag, sondern auch an dem Verhalten der Beiden.