Do it yourself - Crowdfunding für Einsteiger - René Gäbler - E-Book

Do it yourself - Crowdfunding für Einsteiger E-Book

René Gäbler

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Beschreibung

Sachbuch zum Nachschlagen, Anleitungen zum Selbermachen und Sammlung mit Erfahrungsberichten erfolgreicher Funder in Einem. Erfahren Sie, welche Grundlagen für eine eigene Crowdfunding-Kampagne notwendig sind. Lesen Sie, welche Plattformen es gibt und worin sich diese unterscheiden. Erfahren Sie anhand einer Beispielkampagne, wie Sie Schritt-für-Schritt eine eigene Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext umsetzen. Lesen Sie, wie Sie Bilder für die Verwendung auf einer Plattform optimieren und wie Sie ein Pitchvideo planen, umsetzen und schneiden. Erfahrene Sie in einem Einstieg in das Thema "Food-Fotografie", wie Sie Lebensmittel optimal ins Bild bringen. Lesen Sie in verschiedenen Interviews nach, wie andere Funder ihre Kampagnen umgesetzt haben, vor welchen Hürden sie gestanden und wie sie diese gemeistert haben.

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Dieses Buch ist ein Crowdfunding-Projekt. Es wurde über die Plattform Startnext finanziert und verwirklicht. Ich bedanke mich recht herzlichst bei allen Fans und Unterstützern. Ohne euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Vielen Dank.

Mein besonderer Dank geht an:

Julian Jeneralek

René Döring

Markus Becker-Bruchmann

Volker Imhoff

Inhaltsverzeichnis

Crowdfunding für Einsteiger

Crowd...was bitte?

Für wen ist dieses Buch geeignet

Das Beispielprojekt kurz vorgestellt

Vorteile und Nachteile für Autoren und Kunstschaffende

Zeit für ein Projekt finden

Unterstützung im eigenen Umfeld finden

Kostenlos orientieren und informieren

Noch nicht sozial aktiv?

Das Risiko richtig einschätzen

Braucht man Ihr Produkt?

Gibt es Ihr Produkt schon?

Die Rechte an Text und Bild

AGB und Anleitungen aufmerksam durchforsten

Was brauchen Sie unbedingt und was vielleicht

Lernen und informieren

Fachbegriffe

Eine Einführung in das Thema Crowdfunding

Was genau ist Crowdfunding?

Die Vorteile von Crowdfunding-Kampagnen

Das Interesse an einem Projekt erkennen und messen

Was Sie bei einem Crowdfunding-Projekt messen können

Die Finanzierung eines Projektes

Betreiber von Crowdfunding-Projekten ausfindig machen

Ein weiterer Vorteil bei Crowdfunding-Kampagnen: einfacher Neustart

Produkttrends sind leicht ermittelbar

Das Beispiel Milchzapfanlage

Wer kann Crowdfunding-Kampagnen starten?

Crowdfunding bei Startnext

Crowdfunding bei VisionBakery

Crowdfunding bei Ulule

Crowdfunding bei Gemeinschaftscrowd

Crowdfunding bei 100Fans

Welche Crowdfunding-Kampagnen werden nicht finanziert?

Welche Ziele sind erreichbar?

Vorstellung der verschiedenen Plattformen

Startnext

VisionBakery

Kickstarter

Indiegogo

Ulule

100Fans

Bio, Umweltschutz, Familie – aktuelle Themen in der Crowd

Wie finde ich die richtige Plattform für mein Projekt?

Warum man Crowdfunding-Projekte nicht streuen sollte

Wissensportale und Netzwerke für Crowdfunder

Social Communitys aufbauen und nutzen

Aktiv sein – Projekte unterstützen und Kontakte pflegen

Ein Gebot bei einer Crowdfunding-Kampagne abgeben

Für Freunde und Bekannte Dankeschöns buchen

So wird eine bestehende Buchung anonymisiert

So führen Sie ein Gebot als Gast durch

Ein Gebot stornieren

Crowdfunding-Preise und -Awards

Crowdinvest

Was genau ist Crowdinvest?

Für wen ist Crowdinvest interessant?

Die ersten Schritte für Crowdfunder

Registrieren Sie sich bei einer Crowdfunding-Plattform

Das erste Mal bei einer Crowdfunding-Plattform anmelden

Anmelden über ein soziales Netzwerk

Ein Bild für die Verwendung als Profilbild vorbereiten

Ein Profil bei den wichtigsten Crowdfunding-Plattformen anlegen

Ein Profil bei Startnext anlegen und verwalten

Die Einstellungen bei Startnext

Ein Profil bei VisionBakery anlegen und verwalten

Ein Profil bei Kickstarter anlegen und verwalten

Die Einstellungen bei Kickstarter

Ein Profil bei Indiegogo anlegen und verwalten

Die Einstellungen bei Indiegogo

Ein Profil bei Ulule anlegen und verwalten

Die Einstellungen bei Ulule

Ein Profil bei 100Fans anlegen und verwalten

Mein Projekt wird geplant

Welches Produkt will ich umsetzen?

Gibt es das Produkt schon?

Wird sich mein Produkt durchsetzen? Gibt es Konkurrenz?

Mögliche Boni, wenn das Produkt Erfolg hat

Warum bin ich der Richtige dafür?

Was kann ich und was kann ich nicht?

Welche Hilfe brauche ich und was kostet mich das?

Welches Fachwissen muss ich mir aneignen?

Welche Mittel brauche ich und was kostet das?

Was kostet mich die Entwicklung des Produktes?

Welche Plattform ist die Richtige und warum?

Sind meine sozialen Netzwerke für die Crowdfunding-Kampagne bereit?

Welche Probleme und Risiken sind möglich?

Welche Dankeschön-Geschenke sind bei dieser Kampagne sinnvoll?

Wie hoch werden die Versandkosten sein?

Welche Kosten sind für die Plattform notwendig?

Welche Eigenmittel kann ich aufwenden?

Ist ein Kredit notwendig?

Entstehende laufende Kosten

Wie sieht meine Gesamtkalkulation aus?

Ein Crowdfunding-Projekt verwirklichen

Entwurf

Startphase

Finanzierungsphase

Abschlussphase

Was genau passiert in der Entwurfsphase?

Kommunikation & Blog

Basisinformation

Projektbeschreibung

Laufzeit

Funding-Ziel

Medien

Dankeschöns

Projektstarter

Legitimation

Netzwerk

Feedback

Wechsel beantragen

Handbuch

Das Projekt erstellen

Die Nutzungsbedingungen und die AGBs bestätigen

Den Kommunikationsplan ausfüllen

Die Basisinformationen eintragen

Die Projektbeschreibung erstellen

Die Projektbeschreibung

Den Realisierungszeitraum festlegen

Beschreiben Sie, worum es in dem Projekt geht

Legen Sie die Ziele und die Zielgruppe fest

Begründen Sie, warum jemand das Projekt unterstützen sollte

Beschreiben Sie, was mit dem Geld geschieht

Beispiele für mögliche Finanzierungspläne

Den Finanzierungsplan formatieren

Stellen Sie sich kurz Ihren potenziellen Fans und Unterstützern vor

Das Funding-Ziel eintragen

Das Impressum ausfüllen

Die Netzwerkangaben eintragen

Die Legitimation

Einen Korrektor für die Überprüfung der Textinhalte nutzen

So wählen Sie passende Dankeschöns aus

Geschenke und Dankeschöns wählen und anbieten – eine Einführung

Zusätzliche Kosten einplanen

So geben Sie die Dankeschöns bei Startnext ein

Projektfotos erstellen und veröffentlichen

Warum die Projektfotos so wichtig sind

Diese Projektfotos brauchen Sie bei Startnext

Welches Equipment brauchen Sie

Das passende Bildbearbeitungsprogramm finden

So fügen Sie die Bilddateien dem Projektentwurf hinzu

Ein Projekt mit einem Video richtig präsentieren

Warum ein Video auf den meisten Plattformen ein Muss ist

Die richtige Ausrüstung muss her

Warum ein Drehbuch nicht unbedingt notwendig, aber sehr hilfreich sein kann

Ein Blick auf das Drehbuch meiner Kampagne

Die Struktur eines Projektvideos

Das Projektvideo für die Crowdfunding-Kampagne „Eine Reise durch 225 Jahre Berliner Kochgeschichte”

Videoschnitt für Funder

Videoschnittprogramme kurz vorgestellt

iMove

Windows Movie Maker

YouTube

Premiere Elements

Movie Studio 13

Final Cut Pro

Vegas Pro

Einfacher Videoschnitt auf einem Mac OSX-Rechner

Einfacher Videoschnitt am Windows-PC

Hintergrundmusik verwenden

So fügen Sie Ihrem Projektvideo einen Musiktrack mit iMove hinzu

So fügen Sie Ihrem Projektvideo einen Musiktrack mit Movie Studio Platinum hinzu

Mit dem Enhancer von Vimeo ein Video mit Musik versehen

Die Video-Plattformen kurz vorgestellt

Ein kurzer Blick auf YouTube

Ein kurzer Blick auf Vimeo

Das Video auf eine Plattform laden

So laden Sie ein Video auf Vimeo hoch

So laden Sie ein Video auf YouTube hoch

Das Produktvideo in den Projektentwurf einbinden

Eine kleine Einführung in das Thema Food Photography

Was davor kommt

Was ist eigentlich Food-Photography

Grundlagen der Food-Photography

Kameragrundlagen: das Belichtungsdreieck

Die Tiefenschärfe richtig einsetzen

Den Weißabgleich bei der Kamera einstellen

Die Wahl des richtigen Objektivs für die Food-Photography

Die Arbeit eines professionellen Food-Stylisten selbst erledigen

Fotos planen und erstellen

Von der Idee zum fertigen Produkt

Feedback nutzen und auswerten

Den Projektentwurf freigeben

Das Projekt über die sozialen Netzwerke bekanntmachen

Facebook und Co: die sozialen Netzwerke nutzen

Die wichtigsten sozialen Netzwerke und Dienste

Eine neue Facebook-Gruppe erstellen

Einen neuen Blog bei Blogger einrichten

Die Webadresse der Projektseite in den sozialen Netzwerken teilen

Mit den Social-Buttons von Startnext die URL der Projektseite in den sozialen Netzwerken teilen

Das Projekt-Widget verwenden

Die mobile Version der Crowdfunding-Page aufrufen

Den Aktionsplan vorbereiten

Einen Newsletter erstellen und pflegen

Mit einer Website das Projekt begleiten und bewerben

Ein Forum verwenden

Klout: Messen Sie Ihre Beliebtheit

Google Analytics

Notwendige Übel: Legitimation und Kontofreigabe

Das Projekt während der Fundingphase begleiten

Einen Aktionsplan erstellen

Wie weit ist mein Projekt schon?

Bedanken Sie sich bei jedem Unterstützer persönlich

Ein Blick in das Nachrichtenarchiv

Einer bestimmten Gruppe eine Nachricht schreiben

Die richtige Reaktion auf die Kommentare der Community

Die Pflege der sozialen Community

Den Blog bei Startnext füllen

Bei Änderungen – Projektupdate bekannt geben

Die Statistik der Plattform einsehen und auswerten

Pressemeldungen herausgeben

Projektende und nun

Auswertung eines Crowdfunding-Projektes

Was tun, wenn es doch länger dauert als geplant

Die Projektbestätigung durchführen

Der Versand der Dankeschöns

Crowdfunding-Kampagnen bei Kickstarter

Kickstarter für Einsteiger

Die wichtigsten Besonderheiten bei Kickstarter

Grundlagen und Richtlinien

Die Voraussetzungen für eine Kickstarter-Kampagne

Team-Favoriten

Die ersten Schritte bei Kickstarter

Ein bisschen Theorie vor dem Start der ersten eigenen Kampagne

Die Vorarbeit

Die Projektseite entwerfen

Der Projektstart

Projektende

Die eigene Kampagne starten

Fehler vermeiden und missglückte Projekte analysieren

Tipps für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne

Professionelle Projektbetreuungen nutzen

Keine Bitten um Unterstützung im Kommentarfeld

Bilddateien und Videomaterial nicht verpatzen

Fehler beim Umgang mit Textinhalten vermeiden

Warum man nicht zu lustig oder zu ernst sein darf

AGBs und Datenschutz beachten

Analyse von Crowdfunding-Projekten durchführen

Korrektur und Neustart eines fehlgeschlagenen Projektes

Erfahrungsberichte von erfolgreichen Crowdfundern

Funder finden, die einem etwas erzählen, ist gar nicht so leicht

Mit Tim Hochmuth in der Charité-Kantine

Ein Interview mit Monika Scheele Knight per E-Mail

Bei Literaturschaffenden

Bibliotheksbesuch

20 Jahre Raumstation

Die Milch-Zapfanlage für Landwirtschaftsfans

Transform die Zweite

Leckeres Eis aus Weimar

Anhang

In letzter Minute

Glossar

Die Website zum Buch

Die Website und sozialen Netzwerkadressen des Autors

Die wichtigsten sozialen Netzwerke

Liste der wichtigsten Crowdfunding-Plattformen

Liste der wichtigsten lokalen Crowdfunding-Plattformen

Liste verschiedener US-Crowdfunding-Plattformen

Liste der wichtigsten sozialen Crowdfunding-Plattformen

Websiten zum Thema Crowdfunding

Liste der wichtigsten Crowdinvest-Plattformen

Apps

Checklisten

Vorüberlegung und Kostenkalkulation / Checkliste Legitimation

Das Beispielprojekt Sachbuch und E-Book „Do it Yourself Crowdfunding für alle” kurz und knapp

Crowdfunding für Einsteiger

Dieses Kapitel führt Sie in das Thema Crowdfunding ein. Sie erfahren, was sich dahinter verbirgt und welche Möglichkeiten Sie damit haben. Sie lesen, worin der Unterschied zwischen einer „normalen Produktidee“ und einem Crowdfunding-Projekt besteht. Sie lesen, welche Risiken und Möglichkeiten sich hinter einem solchen Projekt verbergen und erfahren anschließend, wie ein Crowdfunding-Projekt funktioniert. Anschauliche Diagramme zeigen den Unterschied zwischen beiden. Es folgt eine Kurzvorstellung meines eigenen Crowdfunding-Projektes. Anschließend stelle ich Ihnen in kleinen, leicht verständlichen Abschnitten die Grundlagen vor, die ein Funder kennen sollte.

Crowdfunding klingt nicht nur gut, sondern bietet auch Supermöglichkeiten. Eine Geschäftsidee oder ein Produkt wird bekanntgemacht und kann von vielen finanziert werden. Das ist wirklich super.

Man braucht keinen Businessberater, keinen überteuerten Kredit. Es ist keine schwierige Marktanalyse notwendig. Teure Werbeanzeigen müssen nicht gebucht werden.

Von alleine läuft eine Crowdfunding-Kampagne nicht. Man meint, die Idee wird mal schnell beschrieben, ein, zwei Bilder dazu und einen Monat später kommt von tausend Leuten die Kohle an. Das wäre zwar schön, ist aber naiv und alles andere als realistisch.

Der ganze Prozess ist nicht so einfach. Welche Ideen eignen sich für ein Crowdfunding-Projekt und wo veröffentliche ich meine Projektidee? Kann ich alles alleine machen oder brauche ich Hilfe? Kann ich alle Kosten verteilen oder muss ich auch etwas selbst finanzieren? Worin besteht der Unterschied zwischen einer Kampagne, in der ein Märchenbuch finanziert wird und einer, in der ein Bildband realisiert wird? Was ist anders, wenn ich mit einem Team arbeite? Welche Plattformen gibt es und was sind deren Vorteile und Unterschiede?

Mit diesem Buch möchte ich Ihnen einen Überblick dazu geben, was mit Crowdfunding-Kampagnen möglich ist. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie ein eigenes Projekt umsetzen können. Ich zeige Ihnen, auf was es alles zu achten gilt und wie man die einzelnen Schritte umsetzt. Sie finden im Buch Adressen wichtiger Crowdfunding-Portale und lesen, wie Sie das richtige Portal für Ihr Projekt finden. Sie erfahren, worin die Unterschiede bei den verschiedenen Crowdfunding-Portalen bestehen. Anhand einer Kampagne zeige ich Ihnen alle einzelnen Schritte, die Sie von der Planung über die Umsetzung bis zum Erreichen der angestrebten Funding-Summe gehen.

Im letzten Teil des Buches habe ich Ihnen eine Reihe von Erfahrungsberichten zusammengestellt. Wer kann besser zeigen, wie man ein Crowdfunding- Projekt erfolgreich umsetzt, welche Hürden man überwindet und wie man das angestrebte Ziel erreichen kann als die Funder, die das alles selbst gemacht haben? Ich habe mir einige herausgesucht, angeschrieben und Sie um etwas Zeit gebeten, sodass Sie mir von ihren Projekten berichten können.

Mein eigenes Crowdfunding-Projekt soll als Beispiel dienen. Ich zeige Ihnen, welche Vorüberlegungen für mein Projekt notwendig waren. Sie finden alle Textinhalte und Abbildungen, die ich für mein Projekt verwendet habe, in diesem Buch.

Bitte beachten Sie: Ich kann Ihnen nur einen Einstieg vermitteln und ein paar Tipps und Ratschläge geben. Das Thema ist sehr umfassend und die Umsetzung ist individuell von Ihrem Projekt abhängig. Für jeden Einzelfall kann und will dieses Buch keine Lösung anbieten.

Crowd...was bitte?

In meinen Bekanntenkreis kann ich mir gut vorstellen, dass auf meine Aussage „Ich mache Crowdfunding“ die Antwort kommt: „Ja. Das nehme ich auch. Prost.“ Crowdfunding kennt noch nicht jeder. Dennoch wird es immer beliebter.

Der deutsche Begriff für Crowdfunding lautet „Schwarmfinanzierung“. Er geht etwas schwer von der Zunge und sagt noch nichts darüber aus, um was es sich eigentlich handelt. Das Prinzip ist simpel. Über eine Internetplattform wird eine Projektidee bekanntgemacht. Die sozialen Medien sind mit eingebunden und werden zum Bewerben der Projektidee genutzt. Mit kleinen Geschenken werden Nutzer und Besucher der Plattform gebeten, das Projekt zu unterstützen. Auf diese Weise kann es finanziert werden.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen einer ganz normalen Arbeitstätigkeit nach. An einigen Nachmittagen und am Wochenende gehen Sie angeln. Um nicht so viel Geld in die Fachgeschäfte zu bringen, mischen Sie sich ihr Fischfutter selbst. Sie experimentieren etwas herum und haben nach einiger Zeit für alle Friedfischarten, die sich in den Gewässern um Ihren Heimatort tummeln, eine Mischung zusammengestellt. Ein Freund meint: Das könnten Sie doch im Internet anbieten und zu Geld machen!Gesagt, getan. Gehen Sie den herkömmlichen Weg, sähe das wie folgt aus: Das Konto abräumen. Vielleicht sogar einen Kleinkredit aufnehmen. Die Futtermischungen X, Y und Z in größerer Menge zusammenstellen und in 300 Tüten verpacken. Etiketten drucken lassen und aufbringen. Eine Verpackung anfordern. Die Tüten verpacken. Versandkartons anfordern. Werbeanzeigen in Angelmagazinen schalten. Eine Website ordern. Die Site erstellen oder auch erstellen lassen. Dazu Fotos und Texte ...

Was ist daran falsch? Eigentlich nichts. Aber es gibt einige Unsicherheitsfaktoren. Sie müssen selbst Geld vorstrecken. Sie müssen an Ihr Erspartes gehen. Oder Sie nutzen einen Kredit. Sie wissen nicht, ob Ihr Produkt für andere interessant ist. Sie müssen Ihr Produkt auf Vorrat herstellen, ohne zu wissen, ob Sie diese Menge auch verkaufen. Sie müssen Ihr Produkt bewerben. Möglicherweise werden Sie zu Beginn Verluste einfahren, weil die Kosten der Werbeanzeigen zu hoch sind.

Der herkömmliche Weg eines Produktes. Natürlich ist dies stark vereinfacht. Die Übersicht zeigt aber, dass jede Menge Risiken mit diesem Weg verbunden sind. Auch kann nicht jeder genügend Eigenmittel aufbringen oder den Weg über einen teuren Kredit gehen.

Wäre es nicht toll, wenn Sie einen Teil der Kosten auf die Kunden und auf Interessierte umlegen könnten? Wäre es nicht super, wenn Sie keine teuren Werbeanzeigen schalten müssten und mit modernen Internettechniken sehr einfach herausfinden könnten, wie hoch das Interesse an Ihrem Produkt ist? So könnten Sie etwa so viel Angelfutter mischen, wie später etwa verkauft werden würden. Super Idee. Crowdfunding heißt die Lösung.

Das Beispiel mit dem Angelfutter ist im Übrigen tatsächlich so auf Startnext umgesetzt worden. Ein kleiner Unterschied zu meinem etwas überzogenen Beispiel: Es war Schleien-Futter. 25 Unterstützer und 67 Fans haben das Projekt „Angelfutter mit Erfolg!“ unterstützt. Ich habe selbst ein paar Tüten im Keller liegen. Sie finden das Projekt im Internet unter der Adresse https://www.startnext.com/angelfutter-mit-erfolg

Der Funder hat hier eine Summe von 1000,- € angestrebt und diese auch erreicht. Sie wurde sogar um 55,- € überschritten. Es ist ein Beispiel von vielen, mit dem eine Idee erfolgreich finanziert und ein Produkt vorgestellt und mit Crowdfunding-Dankeschöns vermarktet wurde. Stören Sie sich nicht an der eher kleinen Funding-Summe. Das Projekt habe ich herausgesucht, weil es sehr gut verdeutlicht, was mit einer Crowdfunding-Kampagne möglich ist. Es ist kein Nebenjob, mit dem Sie viel Geld verdienen. Vielmehr geht es darum, eine Produktidee bekanntzumachen, Unterstützer für die Herstellung zu finden und dabei das Produkt zu verkaufen. Viele Schritte geschehen unter dem Dach der Crowdfunding-Kampagne.

Ein Produkt wird mit Texten, Bildern und einem Video vorgestellt. Der Interessierte kann Ihr Fan werden. Einige Fans werden Unterstützer. Einige Interessierte, die auf ganz unterschiedlichen Wegen zu Ihrer Projektseite gelangen, werden ebenfalls Unterstützer. Unterstützer sein meint, Sie spenden Geld und/oder kaufen Dankeschöns. Ein Dankeschön ist nichts weiter als ein kleines Geschenk. Der Unterstützer gibt Geld und erhält dafür Etwas. Unter den Dankeschöns findet sich oft auch das Produkt selbst.

Alles verstanden? Keine Sorge. Ich erkläre und zeige Ihnen alles. Und ich sorge auch dafür, dass es komplizierter wird.

Crowdfunding ist sehr vielfältig. Es gibt viele Möglichkeiten. Sie können die Entwicklung und den Vertrieb eines Produktes finanzieren. Aber auch die Entwicklung eines Servicebüoros, eine Klassenfahrt, ein Denkmal oder ein Charity-Konzert. Zurück zum Thema...

Interessant für die Besucher der Crowdfunding-Plattform ist, dass Sie als „Fan“ ein Produkt unterstützen können, hierbei aber kein Geld zahlen müssen. Der Kunde selbst kann aktiv auf Ihr Produkt einwirken. Er zeigt sein Interesse und kann mit Ihnen über die Plattform in Kontakt treten.

Crowdfunding ist für viele Produktideen interessant. Sie müssen nicht Ihr Konto räubern oder gar einen Kredit aufnehmen. Neben dem Otto Normalbürger, der sein Hobbyprodukt vermarktet, ist Crowdfunding für jeden interessant. Eine kleine Firma macht ein Produkt bekannt. Ein großer Zeitungsverlag bewirbt ein Buch. Ein Buchverlag setzt nur auf diese Internettechnik. Ein Arbeitsloser versucht einen Neuanfang mit Crowdfunding. Die Wochenend-Frauengruppe finanziert ein lokales Kochbuch. Filmstudenten bringen einen teuren Abschlussfilm auf den Weg. Eine Firma nutzt Crowdfunding für das Bewerben ihrer Kondome. Ein Hilfsprojekt finanziert einen Weihnachtstrans port in ein Kinderheim. Ein Programmierer finanziert ein neues Computerspiel, für das eine bekannte Gaming-Firma keinen Blick übrighatte. Ein Herzensprojekt, das eine Weile im Schrank einer Künstlerin lag, wird mit Crowdfunding endlich umgesetzt.

Habe ich erwähnt, dass Crowdfunding nicht zum Geldverdienen taugt? Es gibt auch hier Ausnahmen. Eine Start-up-Firma kann mit Crowdfunding ihre Produkte bekanntmachen und mehr Kapital heranschaffen. Mit Crowdfunding kann man einen Weg aus der Arbeitslosigkeit finden. Es gibt Projekte, bei denen die Funding-Summe um ein Vielfaches überschritten wurde. Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig Crowdfunding ist.

Blättern wir einmal zurück. Ich habe festgehalten: „Ein Produkt wird mit Texten, Bildern und einem Video vorgestellt. Der Interessierte kann Ihr Fan werden. Einige Fans werden Unterstützer.“ Was auf den ersten Blick einfach klingt, hat sehr viele Stolpersteine. Das Angelfutter aus meinem Beispiel interessiert nicht die breite Masse. Sie müssen für Ihr Projekt die richtige Plattform ausfindig machen. Es gilt, Ihr Projekt mit Texten vorzustellen. Diese Texte müssen fehlerfrei und gut überlegt sein. Bilder müssen zeigen, was Sie anbieten und was man damit machen kann. Die Fotos müssen den Vorgaben der Plattform entsprechen. Hier müssen Sie bereits etwas zeigen können. Sie müssen also vorgearbeitet haben. Mit einem Video stellen Sie sich und Ihre Projektidee vor. Dieses Video sollte nicht langweilig, nicht albern, nicht zu kurz und nicht zu lang sein und muss das Produkt ansprechend vorstellen und bewerben. Es gibt Plattformen, auf denen ein Video Pflicht ist. Und es gibt Plattformen, wo es optional verwendet werden kann. In jedem Fall müssen Texte, Bilder und Videos (sofern verwendet) dafür sorgen, dass das Interesse der Besucher der Projektseite geweckt wird. Sie müssen Dankeschöns anbieten. Diese kleinen Geschenke müssen zum Produkt passen. Ein Dankeschön kann das Produkt an sich sein. Sie müssen entscheiden, ob das ausreicht. Ihr Projekt muss gut kalkuliert werden. Erfolgreich ist Ihr Projekt nur, wenn die Finanzierungssumme erreicht wird. Ein zu geringes Funding-Ziel macht den Unterstützer skeptisch. Ist die Zielsumme zu hoch, wird sie womöglich nicht erreicht. Die Funding-Summe kann, wenn das Projekt über die erste Phase gelangt ist, nicht mehr korrigiert werden. Aber Sie haben vielleicht Bekannte und Freunde, die nicht im Internet aktiv sind und kein Online-banking mögen. Auch diese können Sie aktivieren und für Ihr Projekt gewinnen. Sie müssen sich viel Zeit nehmen, um die sozialen Medien zu bedienen und News, Infos und Bilder auf der Crowdfunding-Plattform zu posten. Es gilt zu überlegen, welche Schritte man selbst geht und für welche man professionelle Hilfe benötigt.

Mit Crowdfunding wird alles ein wenig einfacher. Dieser Weg steht jedem offen.

Fassen wir zusammen:

Sie müssen eine geeignete Crowdfunding-Plattform finden.

Sie stellen sich und Ihr Produkt mit Texten vor.

Sie zeigen das Produkt mit Bildmaterial.

Sie stellen es mit einem Video vor (Bei Kickstarter optional).

Sie müssen passende Dankeschöns auswählen.

Sie müssen die Funding-Summe kalkulieren.

Sie müssen die sozialen Medien nutzen.

Sie müssen Freunde motivieren, die im Internet nicht aktiv sind.

Crowdfunding funktioniert nur, wenn zwei Dinge vorhanden sind:

Die professionelle Präsentation des Produktes. Selbst die tollste Idee nützt nichts, wenn sie langweilig vorgestellt wird oder die Texte holprig und fehlerhaft sind.

Die Menge muss da sein, die das Produkt durch den Kauf der Dankeschöns unterstützt. Sie muss bereit sein, vor dem Erscheinen des Produktes dies zu finanzieren.

Crowdfunding beinhaltet eine Auswertung des Marktinteresses. Es gibt einen Werbeeffekt über die Plattform und die sozialen Netzwerke. Die Finanzierung erfolgt über die Crowd. Und auch das Produkt wird an die Crowd verkauft.

Mit diesem Buch möchte ich Ihnen eine Start- und Orientierungshilfe geben. Ich gebe Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Crowdfunding- Plattformen und zeige Ihnen, wie Sie ein Projekt schrittweise umsetzen können. Alle Phasen eines Crowdfunding-Projektes – von der ersten Idee bis zum fertigen Produktversand an die Unterstützer – werden beschrieben. Dazu können Sie mein eigenes Crowdfunding-Projekt begleiten und lesen, welche Schritte ich gegangen bin.

Lassen Sie sich von meinem langen Abschnitt mit den möglichen „Stolpersteinen“ nicht abbringen. Crowdfunding ist eine interessante Möglichkeit, ein Produkt zu finanzieren, zu bewerben und zu verkaufen. Jeder kann dies nutzen.

Schauen Sie sich auf den verschiedenen Plattformen um! Blättern Sie durch regionale - und Topprojekte. Schauen Sie sich an, wer Geld einnimmt und wer nicht. Sie werden interessante, kreative und auch sehr schräge Projekte entdecken. Und vielleicht finden Sie so auch Anregungen für sich.

Fehler gefunden?!

Trotz aller Sorgfalt können sich Fehler einschleichen. Finden Sie einen solchen, geben Sie mir bitte Bescheid. kritik und Verbesserungsvorschläge sind ebenso immer gern gesehen.

Für wen ist dieses Buch geeignet

Dieses Buch richtet sich an keinen bestimmten Lesertyp. Interessieren Sie sich für das Thema Crowdfunding, können Sie das Buch als Nachschlagewerk und Ratgeber nutzen. Sie finden praktische Tipps und eine Übersicht über die Möglichkeiten von Crowdfunding im Buch. Die wichtigsten Anlaufpunkte im Internet werden hier aufgelistet.

Ganz egal, ob Sie ein Hobby zu Geld machen, ein Gewerbe starten, das Produkt einer kleinen Firma bekanntmachen oder neue Wege gehen wollen, Sie finden im Buch die dazu passenden Informationen.

Dieses Buch ist vor allem für die Leser gedacht, die sich über das Thema Crowdfunding informieren wollen und ein Nachschlagewerk mit Anleitungen suchen, um eine eigene Crowdfunding-Kampagne zu starten. Sie finden die Adressen der wichtigsten Crowdfunding-Plattformen im Buch und lesen, worauf es beim Start einer eigenen Kampagne ankommt. Ich leite Sie Schritt für Schritt durch alle Arbeiten, die Sie im Zusammenhang mit einer solchen Kampagne durchführen müssen. Auf diese Weise können Sie alles, was notwendig ist, selbst machen. Das Buch möchte Anleitung, Nachschlagewerk und EDV-Ratgeber in einem sein. Warum EDV-Ratgeber? Vieles, was Sie beim Erstellen einer Crowdfunding-Kampagne tun müssen, erfolgt am PC. Sie arbeiten mit Officeanwendungen, Browsern, Grafik- und Videobearbeitungsprogrammen und den sozialen Netzwerken. Viele Arbeiten kann man an professionelle Berater und Webdesigner delegieren. Selbst machen ist aber spannender.

Beachten Sie bitte, das dieses Buch keineswegs vollständig sein kann. Internetplattformen und -techniken sind in ständiger Bewegung. Die vorhandenen Crowdfunding-Websites werden ergänzt und verbessert.

Das Beispielprojekt kurz vorgestellt

Mein Projekt, das Sie in diesem Buch schrittweise begleiten und beobachten können, ist natürlich das Buch „Crowdfunding für Einsteiger“ selbst. Entstehen soll ein E-Book und eine gedruckte Version des Buches. Ich werde meine eigene Website nutzen, um die Inhalte des Buches vorzustellen und es zu bewerben. In den sozialen Medien bin ich sehr aktiv. Hier lassen sich auch Bilder, Texte und Informationen effektiv unterbringen.

Später wird ein Lektor benötigt. Er muss das Buch auf Fehler überprüfen. Außerdem brauche ich passende Versandkartons. Die Kosten sind leicht zu kalkulieren. Überlegen muss ich mir, was ich neben dem Buch als Dankeschön für die Unterstützer anbieten kann. Auch die Inhalte der Fotos und des Videos sind mir zu Beginn noch nicht klar.

Als Plattform wähle ich Startnext aus. Diese Crowdfunding-Plattform kenne ich gut. Hier besitze ich bereits ein Profil. Zu überlegen ist auch, inwieweit das Projekt erfolgreich sein kann und welche Risiken es birgt. Bei einem Sachbuch sind die Risiken gering. Die Kosten für den Lektor fallen an. Diese sind aber nicht zu hoch. Das Projekt hat sehr gute Chancen. Es gibt kein vergleichbares Buch bei Amazon. Nur wenige Bücher zu den Themen Crowdfunding und Crowdinvest sind auf dem Markt. Der Einsteiger und Otto Normalanwender wird meiner Meinung nach nicht bedient. Dazu kommt, dass ich ein erfahrener Autor bin und 53 EDV-Bücher vorweisen kann und jede Menge Beiträge in EDV-Magazinen, Sammelwerken und auf Websiten geschrieben habe. Wichtig ist: Es gibt kein umfangreiches Buch zum Thema, in dem Wissensratgeber, Webadressenführer, Do It-Yourself-Anleitungen und Erfahrungsberichte zusammengefasst sind.

Sie denken vielleicht, ich heb jetzt gleich ab und stelle mich als superprominenten Ich-schaffe-das-Typ vor. Keineswegs. Sie müssen vor einem Projekt auch Ihre Chancen und Risiken abwägen. Können Sie das Projekt umsetzen? Haben Sie die notwendige Zeit und alle notwendigen technischen und finanziellen Mittel zur Verfügung? Warum sind Sie der Richtige für dieses Projekt? Welchen Gewinn können Sie erwarten? Welche Plattform ist die richtige für das Projekt? Was können Sie selbst umsetzen und wozu brauchen Sie andere Fachkräfte? Wird man in Ihrem Umfeld Verständnis haben oder Sie ungläubig anstarren? Was passiert, wenn das Projekt nicht erfolgreich finanziert wird? Diesen und ähnlichen Fragen müssen Sie sich zu Beginn eines Crowdfunding-Projektes stellen.

Vorteile und Nachteile für Autoren und Kunstschaffende

Crowdfunding eignet sich sehr gut, um Sachbücher, Kinderbücher und Bildbände umzusetzen. Kreative Ideen und Projekte, die dem Autor und Künstler am Herzen liegen, können von der Crowd unterstützt und an diese verkauft werden. Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile.

Haben Sie sich einmal gefragt, warum Computerbücher selten aktuell sind? Entweder stellen Sie aktuelle Versionen von Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen vor, sind aber mit einigen Fehlern belastet. Oder sie kommen sehr spät und das Programm oder die neue Version des Betriebssystems ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt. Warum ist das so?

Auf Kundenwünsche reagiert man selten. Die Verlage sind in den sozialen kaum aktiv in en Netzwerken. Und wenn, so wird dem Leser nur Werbung von Buchtiteln um die Ohren geworfen. Fehlerhafte Bücher entstehen, weil die Autoren mit frühen Betaversionen gearbeitet haben. Und weil sie unter enormen Zeitdruck standen. Verspätete Buchtitel kommen auf den Buchmarkt, weil der Weg von der Idee zum gedruckten Buch sehr lang ist. Eine Idee fällt in der Montagssitzung der Verlagsredaktion. Der Redakteur erstellt einen Titelvorschlag und stellt ihn in der nächsten Montagssitzung vor. Ein Autor wird angesprochen oder gesucht. Dieser erstellt einen Inhaltsentwurf, der dann eine, zwei Wochen später wieder in der Montagssitzung im Verlag vorgestellt wird. Dann folgt ein O.K. mit einem Autorenvertrag. Zwei Monate später liegt das Manuskript im Verlag. Der Redakteur schaut es durch, korrigiert es und gibt Verbesserungswünsche an den Autor weiter. Der führt sie durch. Das Manuskript geht zum Setzer. Die Druckdatei wird vom Autor geprüft. Dann folgen Druck, Werbung und Auslieferung an den Buchhandel. Letzteres geschieht etwa zwei Monate später je nach Buchtitel.

Konnten Sie mir folgen? Habe ich Sie gelangweilt? Hoffentlich.:-)

Schreibe ich ein Sachbuch mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne, bin ich direkt am Leser und Kunden. Die Idee stelle ich mit Text, Bildern und Video vor. Die Fans und Unterstützer können einen direkten Einfluss auf den Inhalt des Buches nehmen, es unterstützen und kaufen. Parallel schreibe ich es, zeige den Fortschritt meiner Arbeit, kümmere mich um einen Korrektor und erstelle selbst eine Druckdatei. Diese gebe ich an eine Druckerei und sende die fertigen Bücher an meine Unterstützer. Der Weg zum fertigen Produkt „Buch“ ist kürzer und direkter. Das Buch ist schneller fertig.

Das gleiche Prinzip gilt für Kinderbücher, Kochbücher, Bildbände und Reiseführer. Sie finden einige auf diese Weise umgesetzte Buchprojekte auf den Crowdfunding-Plattformen, insbesondere auf Startnext und Kickstarter. Bei 100 Fans ist die Vorgehensweise und Umsetzung ein wenig anders.

Und die Nachteile? Verlage sind fest in den Buchmarkt integriert. Sie nutzen festangestellte Redakteure, Lektoren, Setzer und sind an Druckereien und den Buchhandel angebunden. Es werden hohe Stückzahlen der fertigen Bücher ausgeliefert. Aber die Autoren bekommen relativ wenig Geld für ihre Arbeit. Nur mit Toptiteln verdient man als Schreiberling wirklich gut.

Crowdfunding-Plattformen eignen sich nicht für Computerbücher. Autoren müssen sich hier selbst um alle Arbeitsschritte und Aufgaben kümmern. Die fertigen Bücher werden nur in kleinen Stückzahlen verkauft und kommen nicht in die Buchläden. Nur in Onlinebuchhandlungen und lokalen Läden können die Bücher zum Verkauf gebracht werden. Aber: Der Autor hat eine direkte Kontrolle. Er kann seine Kontakte nutzen, also die Fans und Unterstützer, um weitere Projekte an den Mann zu bringen.

Wiegen Sie bei Ihren Ideen immer das Für und Wider ab. Überlegen Sie genau, welche Vorteile und welche Nachteile es hat, ein Produkt selbst umzusetzen und mittels Crowdfunding zu entwickeln, zu produzieren und zu verkaufen.

Zeit für ein Projekt finden

Zeit müssen Sie sich nehmen. Beginnen Sie ein Projekt, müssen Sie es umsetzen und begleiten. Die sozialen Medien und die Besucher Ihrer Plattform wollen bedient werden. Auch wenn Sie wochentags bis spät abends arbeiten und einen langen Weg zur Arbeit und zurückhaben, müssen sie sich für Ihr Crowdfunding-Projekt einsetzen. Vielleicht haben Sie die Wochenenden kaum Zeit und sind aktiv in Ihrem Verein beschäftigt, gehen in einer ehrenamtlichen Arbeit auf oder sind immer mit der Familie unterwegs. Beginnen Sie ein Crowdfunding-Projekt, müssen Sie auch dabeibleiben. Sie müssen sich für diese Aufgabe die notwendige Zeit nehmen. Vielleicht genügen 2 Stunden am Tag. Und natürlich können Sie den Sonntag frei nehmen.

Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen Bildband über Ihre Heimat an den Mann bringen. Sie starten das Projekt, bewerben es und finden viele Fans. Doch dann haben Sie keine Zeit mehr und bedienen die Plattform nur noch einmal pro Woche. Sie werden Fans verlieren und nicht viele Unterstützer finden. Vielleicht misslingt das Projekt auch, weil Sie nicht genug Zeit haben.

Es ist falsch zu denken, das Projekt wird auf den Weg gebracht und dann läuft alles von allein. Ihre Website sollte das Projekt vorstellen. Sie sollten den Fans zeigen, wie weit Sie sind und sie „bei der Stange halten“. Infos und Bilder in den sozialen Medien bringen nicht automatisch neue Fans und Unterstützer. Wie bei Werbeanzeigen ist es hier auch so, dass nur wenige „rüaberspringen“.

Machen Sie sich einen kleinen Zeitplan und halten Sie sich daran. Das ist eine einfache Lösung. Am Ende eines jeden Tages können Sie schauen, was Sie geschafft haben. In der Regel sehen Sie die Reaktionen gleich. Und wenn auch nur ein paar mehr Leute Ihre Website besucht haben, es drei Kommentare auf Ihrer Projektseite gibt oder zehn Leute auf “Gefällt mir” geklickt haben. Auch das sind Reaktionen und zeigen, dass jemand Ihre Arbeit wahrgenommen hat.

Vergessen Sie nicht, sich die Projekte anderer anzusehen und aktiv in den sozialen Medien zu stöbern. Das bringt Rückantworten und Interesse zu Ihren Bildern, Texten und Ihrem Projekt. Sehen Sie das als notwendige Arbeit an.

Unterstützung im eigenen Umfeld finden

Ob Sie Unterstützung in Ihrem Familien- und Freundeskreis finden, kann ich nicht sagen. Vielleicht wird man Ihre Projektidee interessant finden. Vielleicht auch nur nicken. Vielleicht versteht man auch nicht, dass Sie für ein Was-Auch-Immer-Projekt Zeit opfern.

Versuchen Sie, das Familienumfeld, Freunde, Bekannte, Kollegen und Vereinsmitglieder als Fans zu gewinnen. Fans müssen kein Geld zahlen. Das eigene Umfeld kann man immer direkt ansprechen. Sie wissen hier bereits im Vorfeld, wer aktiv bei Facebook, Instagram und Twitter ist. Und Sie kennen die Facebook-Verweigerer.

Lassen Sie sich aber nicht von Bekannten, Freunden und Kollegen herunterziehen, die Ihre Projektidee als Spinnerei abtun und kein Verständnis dafür aufbringen. Jeder bekannte Bestsellerautor kann in seiner TV-Show Freunde und Familienmitglieder vorweisen, die immer hinter ihm stehen und Verständnis dafür haben, wenn er sich bis spät abends in seinem Büro vergräbt. Im wirklichen Leben ist dies nicht so. Hier schauen die Menschen oftmals nur auf sich selbst und den eigenen Spaß.

Ich kenne das sehr gut aus meiner täglichen Arbeitswelt. Ich arbeite zuhause Sachbücher erfordern Zeit und Ruhe. Man sieht mich aber nur zuhause hocken und nicht auf einem Arbeitsplatz mit geregelter Arbeitszeit. Hier muss man sich durchsetzen und ein dickes Fell entwickeln.

Ihr eigenes Crowdfunding-Projekt bringt für Sie Fans, Unterstützer und macht Ihr Produkt bekannt. Sie werden am Ende, wenn das Projekt erfolgreich wird, ein Ergebnis haben. Ihre Produktidee werden andere in der Hand halten. Die Dankeschöan-Geschenke werden in den Wandregalen Ihrer Unterstützer stehen. Das wird Ihr Erfolg sein.

Beachten Sie bitte auch, dass nicht jede angebotene Hilfe wirklich hilfreich ist. Für das Erstellen eines Videos genügen in der Regel zwei Leute. Einer hält die Kamera und Sie oder Ihr Team stehen vor der Kamera. Freunde, die erst versprechen, Ihnen zu helfen, dann aber nicht erscheinen oder mit ihrem eigenen Hobby beschäftigt sind und nur mal kurz rüberkommen, sind keine Hilfe. Das Video muss geplant werden. Sie müssen etwa 3 Minuten Film bei gutem Licht aufnehmen und sollten nicht stocksteif dasitzen. Das braucht schon mal Ruhe, einen geeigneten Ort und auch Zeit.

Einen Videofilm kann man aber auch allein drehen. Das ist keine ideale Lösung. Sie müssen ein Stativ aufstellen und für jede Szene hin- und herrennen. Und Sie müssen auf Kamerabewegungen, also kleine Schwenks, verzichten. Das ist keine gute Lösung. Aber es geht.

Kostenlos orientieren und informieren

Wie bereits kurz angesprochen, sollten Sie sich auf den verschiedenen Plattformen umsehen. Auf diese Weise können Sie sich orientieren, was für Projekte umgesetzt werden. Sie sehen, wie andere ein solches Projekt und sich selbst vorstellen. Sie können sich die Fotos anschauen, die ein Projekt bewerben. Schauen Sie sich die Projektvideos an und beurteilen Sie, ob das Gesehene Sie überzeugt oder eher abstößt. Versuchen Sie herauszufinden, ob witzige Elemente vorhanden sind oder jemand zu stocksteif „herumlabert“.

Das Internet ist eine (fast) kostenlose Informationsquelle. Crowdfunding ist hier in aller Munde. Suchen Sie den Begriff bei Google, werden Sie jede Menge Treffer erhalten. Stöbern Sie etwas herum. Ignorieren Sie jedoch die Verkäufer, die Ihnen weismachen wollen, dass ohne ihr Fachwissen ein Projekt nicht möglich ist. Man kann für einige Arbeiten Profis und Berater nutzen. Das hängt aber von den eigenen Möglichkeiten und dem Projekt ab. Viele Aufgaben führt man besser allein und in einem kleinen Team durch.

Werden Sie selbst Fan! Auf diese Weise bringen Sie nicht nur interessante Projektideen auf den Weg, sondern finden auch den einen oder anderen Unterstützer für Ihr eigenes Projekt.

Noch nicht sozial aktiv?

Fast jeder ist heute im Internet aktiv und postet irgendeinen Kram bei Facebook, schickt Bilder auf Instagram oder twittert, was er gerade so vorhat und denkt. Man muss nicht jede erdenkliche soziale Plattform kennen. Man muss nicht überall aktiv sein. Auf einigen Plattformen sollte man dies aber schon.

Wenn Sie nur wenig oder noch gar nicht auf sozialen Netzwerken aktiv sind, sollten Sie dies jetzt ändern. Richten Sie sich ein Profil bei Facebook ein und schauen Sie sich um. Erstellen Sie ein Konto bei Instagram und stellen Sie ein paar Bilder online. Richten Sie sich einen Account bei Twitter ein.

Schauen Sie sich die Kurznachrichten an und versenden Sie selbst welche. Suchen Sie Mitglieder mit Interessen auf den Plattformen, die zu Ihrer Projektidee passen. Erstellen Sie ein Profil bei YouTube oder Vimeo. Ein Video brauchen Sie für den Start Ihres Projektes bei Startnext. Und dazu müssen Sie einen Account auf einer der beiden Videoplattformen haben. Hier laden Sie später Ihr Video hoch und tragen den Link in Ihre Projektseite bei Startnext ein.

Zu Beginn müssen Sie Ihr Projekt noch gar nicht bewerben. Schauen Sie sich nur um und sammeln Sie ein paar Freunde bei Facebook, Instagram und Co. Darauf können Sie später aufbauen.

Die sozialen Netzwerke kosten kein Geld. Sie müssen nichts bezahlen, um irgendwo mitzumachen. Sie müssen nur einen Zugang zum Internet besitzen und einen Rechner mit einem Webbrowser. Fotos für einige Netzwerke werden oftmals mit einem Smartphone erstellt und über dieses direkt hochgeladen. Ein solches Smartphone ist heutzutage bei vielen bereits in den Alltag integriert.

Haben Sie keine Angst vor Ihren persönlichen Daten. Sie schützen diese sehr einfach, indem Sie nicht alles von sich preisgeben.

Wenn Sie erst in die sozialen Netzwerke kommen, nachdem Sie mit einem Crowdfunding-Projekt beginnen, ist dies meiner Meinung nach zu spät. In wenigen Wochen können Sie bei Facebook, Instagram und Co. nicht so viele Kontakte sammeln und auf Ihr Projekt aufmerksam machen, wie es notwendig wäre.

Im Anhang dieses Buches finden Sie eine Liste wichtiger sozialer Netzwerke und ihrer Webadressen. Nicht alle sind von Bedeutung für die Umsetzung eines eigenen Projektes. Sie müssen keineswegs „überall“ aktiv sein.

Das Risiko richtig einschätzen

Beginnen Sie mit einem Crowdfunding-Projekt, müssen Sie kalkulieren, wie viel Geld Sie als Funding-Ziel einnehmen wollen. Ich werde später noch genauer darauf zurückkommen.

Das Funding-Ziel umfasst die Kosten für die Produktentwicklung, die Produktion, die Dankeschöns, die Gebühren für das Nutzen der Plattform, die Gebühren für Überweisungen und die Kosten für den Versand des Produktes an die Unterstützer. Diese Kosten müssen kalkuliert werden.

Beachten Sie, dass die Betreiber der Crowdfunding-Plattform zwischen den Unterstützern und dem Projektbetreiber stehen. Das eingenommene Geld fließt erst zu Ihnen, wenn das Projekt erfolgreich und seine Laufzeit beendet ist.

Sie müssen den Fans und den Unterstützern zeigen, was diese unterstützen sollen. Sie müssen Ihr Produkt vorstellen und präsentieren. Sie müssen während der Funding-Phase zeigen, wie Ihre Arbeit voranschreitet. Es muss sichtbar sein, wie sich das Produkt entwickelt.

In meinem Beispiel habe ich das Buchprojekt bereits begonnen, noch bevor ich das Projekt dazu auf Startnext umgesetzt habe. Später sind Projekt und Arbeit am Buch parallel gelaufen. Mein Risiko bei diesem Projekt war gering. Hätte das Projekt nicht erfolgreich die Funding-Summe erreicht, hätte ich das Buch mit eigenen Mitteln umgesetzt. Die Kosten für einen Sprachlektor und die Druckkosten sind übersichtlich.

Bei anderen Produktideen sind die Risiken höher. Stellen Sie sich vor, ein Freizeitgruppe von acht Frauen möchte ein Kochbuch erstellen. Das können Sie nicht erst umsetzen, wenn die Funding-Summe erreicht ist. Der Fan und der Unterstützer möchten vorhersehen, was die Frauen tun. Sie müssen also Rezepte sammeln, in Buchform aufschreiben, kochen, Fotos machen und ein Video erstellen. Nahrungsmittel und Gewürze müssen gekauft werden. Ein Ort zum Kochen muss gefunden werden. Eine rumplige Küche bei Oma Maier ist ungeeignet. Das Licht für die Fotos muss passen. Eine Digitalkamera mit Videofunktion und vielleicht ein Stativ müssen her. Die Frauen brauchen ein Notebook und jemanden, der ein Buch schreiben kann. Eine Vorlage tut es auch.

Überlegen Sie genau, welche Risiken ein Crowdfunding-Projekt für Sie persönlich enthält. Gelingt es nicht, müssen Sie mögliche Fehler analysieren und starten Ihr Projekt erneut. Das Risiko sollte überschaubar sein und kein großes Problem darstellen. Zu viele Kosten sollten nicht entstehen.

Haben Sie ein erstes Projekt erfolgreich abgeschlossen, das Produkt und die Dankeschöns versandt, können Sie weitermachen. Dann wissen Sie, was andere interessiert.

Schauen Sie sich unbedingt meine Erfahrungsberichte an! Vieles von dem, was ich in diesem Buch schreibe, ist Theorie und Grundlagenwissen, aber auch Tipps und Ratschläge. Dazu kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine eigene Crowdfunding-Kampagne, die sich an meinem Buch und an den Möglichkeiten der Plattform Startnext orientiert. Die Erfahrungsberichte zeigen jedoch verschiedene Wege, unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten und Herangehensweisen. Das sind Berichte von Leuten, „die es gemacht haben“.

Braucht man Ihr Produkt?

Die Frage, ob Ihr Produkt interessant für andere ist, müssen Sie sich zu Beginn stellen. Ein Kochbuch über Berliner Currywürste braucht man wahrscheinlich nicht. Ein Buch, das zeigt, wie man Wein, Bier, Schnaps und Likör selbst macht, stößt wahrscheinlich eher auf Interesse.

Auf den verschiedenen Crowdfunding-Plattformen tummeln sich ganz unterschiedliche Leute. Oftmals sammeln sich bestimmte Themen und andere sind kaum oder gar nicht vertreten. Diese „Interessen“ können Sie durch bloßes Absurfen herausfinden.

Produktideen, die die breite Masse ansprechen, die besonders kreativ sind oder auch auf den aktuellen Bio- und Energiespar-Trend aufspringen, sind interessant. Produktideen, die eine kleine Gruppe von Interessenten ansprechen, sind eher schwierig umzusetzen. Hier muss man einen Weg finden, diese Gruppe direkt zu erreichen. Finden sich bestimmte Themen nicht auf einer Plattform, müssen Sie abwägen, ob nicht eine andere Plattform besser für Ihr Projekt wäre. Für Romane und Sachbücher gibt es spezialisierte Plattformen, ebenso für soziales Arrangement, lokale Projekte und für journalistische Beiträge. Im Zweifelsfall nutzen Sie die erste Phase des Projektes, um herauszufinden, ob es Fans gibt und wie hoch das Interesse an Ihrem Produkt ist.

Gibt es Ihr Produkt schon?

Die beiden Fragen, ob man ein Produkt braucht und ob es ein Produkt bereits gibt, hängen unmittelbar zusammen. In einem Verlag sagt man dazu „Marktanalyse“. Diese bestimmt, ob ein Buch überhaupt in Auftrag gegeben wird. Gleiches kann man bei jedem Produkt tun, das mit einer Crowdfunding-Kampagne auf den Weg gebracht werden soll. Eine solche Analyse ist wichtig, um zu beurteilen, ob es Sinn macht, ein Projekt zu starten.

Ob es ein Produkt bereits gibt, können Sie mit Webshop-Plattformen, Internetseiten und Google durchführen. Sie müssen für eine solche Betrachtung nur wenig Zeit aufbringen. Schauen Sie sich um und suchen Sie, ob es Ihr Produkt bereits gibt.

Gibt es ein Produkt bereits, heißt das nicht automatisch, dass Sie mit Ihrem Projekt keinen Erfolg haben werden. Sie müssen „nur“ andere davon überzeugen, es zu unterstützen. Es muss also besser oder anders sein als vorhandene Produkte. Noch besser ist es natürlich, wenn Sie der Erste sind, der ein bestimmtes Produkt oder der ein bestimmtes Produkt „auf diese Weise“ auf den Weg bringt.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie keine Namens- und Markenrechte verletzen. Es kann teuer werden, wenn Sie etwas bewerben und verkaufen wollen, das von einer Firma geschützt und dessen Markenname bekannt ist.

Die Rechte an Text und Bild

Alle Texte, Bilder und Videos, die Sie auf der Crowdfunding-Plattform, den sozialen Netzwerken und Ihrer Website veröffentlichen, müssen von Ihnen sein. Sie dürfen keine Rechte von Dritten verletzen.

Einzige Ausnahme: Sie lassen Textinhalte, Fotos und/oder Videos von einem Profi für Ihr Projekt erstellen und nutzen diese dann. Dazu ist in der Regel ein schriftlicher Auftrag notwendig, der Sie dazu berechtigt, die Texte, Bilder oder das Video zu nutzen. Diese Information ist eigentlich selbstverständlich. Sie muss jedoch an dieser Stelle noch einmal kurz genannt werden. Möglich ist es auch, Bildmaterial von einer Plattform zu nutzen, die diese für diesen Zweck zu Verfügung stellt. Hier kaufen Sie die Rechte an den Bildern und können sie dann nutzen. Aber auch hier müssen Sie einen Copyrightvermerk verwenden. Und Sie müssen sich ganz genau die Lizenztexte, AGBs und Hinweistexte der Plattform anschauen und sich so informieren, welche Nutzung möglich ist, was Sie dürfen und was nicht geht.

AGB und Anleitungen aufmerksam durchforsten

Bevor Sie mit einem eigenen Projekt loslegen, werfen Sie einen Blick in die AGB der Crowdfunding-Plattform und schauen Sie alle Anleitungen durch. Schauen Sie besonders auf das, was Sie dürfen und was Sie nicht dürfen.

Natürlich haben Sie mein Sachbuch vor sich. In diesem finden Sie jedoch nicht jede Einzelheit, die die verschiedenen Plattformen voneinander unterscheidet. Auch habe ich nicht auf jeder Plattform ein Projekt gestartet. Spätere Neuerungen und Veränderungen auf den Webplattformen finden Sie in meinem Buch leider auch nicht. Das liegt in der Natur der Sache. Ein Buch kann nicht tagesaktuell und vollständig sein und gibt Ihnen nur einen Überblick über ein Thema.

Was brauchen Sie unbedingt und was vielleicht ...

Was Sie für die Umsetzung eines Projektes brauchen, hängt natürlich vom Projekt, besser gesagt, vom umzusetzenden Produkt ab. Einige Dinge können Sie selbst machen. Andere Arbeiten lassen sich von Profis abarbeiten. Hier ist entscheidend, welche Kosten zu investieren Sie bereit sind.

Einen Rechner sollten Sie zur Verfügung haben. Was für ein Betriebssystem auf diesem läuft, spielt keine Rolle. Sie benötigen einen Zugang zum Internet und einen Webbrowser. Sie sollten ein Office-Programm nutzen. Open-Office tut es auch. Ein Grafikbearbeitungsprogramm sollten Sie auch auf Ihrem Rechner haben. GIMP ist eine kostenlose Alternative zu kommerziellen Grafikanwendungsprogrammen. Einige Videoschnittprogramme stehen nur für bestimmte Betriebssysteme bereit. Es gibt jedoch auch Alternativen. So können Sie ein Video auch online auf der YouTube-Plattform schneiden.

Natürlich benötigen Sie bei einigen Projekten etwas mehr. Erstellen Sie eine Liste und stellen Sie alles zusammen, was für Ihre Arbeit notwendig ist. Schauen Sie immer nach möglichen Alternativen.

Lernen und informieren

Wie bereits erwähnt, können Sie viele Aufgaben an Profis abgeben. Das kostet aber Geld. Und die Kosten können sehr hoch sein. Grafikdesigner, ein Kameramann, ein professionelles Webstudium, ein Werbebüro und ein Lektor sind teuer.

Viele Techniken können Sie sich im Selbststudium aneignen. Hier stehen Ihnen Bücher, Fernkurse, Videokurse, programmeigene Hilfen und Anleitungen und vieles mehr zur Verfügung. Einiges davon kostet Geld. Bei anderen können Sie auch auf eine Bibliothek zurückgreifen.

Schauen Sie auch nach den Angeboten von Softwareherstellern. Oftmals werden hier gute Anleitungen, Web-Seminare (Webinare) und vieles mehr gratis geboten. Aber: Sie müssen natürlich nicht alle Informationen und Kurse aufsaugen. Konzentrieren Sie sich auf das, was für Sie und Ihr Projekt wirklich notwendig ist. Denken Sie aber bitte nicht, dass Sie alles erforderliche Fachwissen besitzen oder während Ihrer Arbeit nachschlagen können. Etwas Vorarbeit kann nicht schaden. Ein kleines Beispiel:

In einem Crowdfunding-Projekt soll ein Kochbuch entstehen. Welche Informationen brauchen Sie dafür? Natürlich müssen die Kochrezepte recherchiert werden. Sie müssen Lebensmittel kaufen. Dazu braucht es keinen Kurs. Auch für das Kochen und Aufschreiben des Kochvorganges und der Rezepturen ist kein Lehrgang notwendig.

Sie benötigen jedoch ein paar Informationen zum Fotografieren von Nahrungsmitteln und Essen. „Food-Photography“ ist hier das Zauberwort. Für die Fotografie braucht es nicht unbedingt einen Kurs. Ein paar Informationen können Sie über Webforen recherchieren. Weiterhin sind ein paar Informationen zu den Themen Videoschnitt und zum Erstellen von digitalen Videos ist nützlich. Hier gibt es auch ein paar gute EDV-Sachbücher. Arbeiten Sie mit einem DTP-Programm, ist es sinnvoll, sich hier durch das Handbuch und die Anleitungen der Anwendungssoftware zu arbeiten.

Ein guter Anlaufpunkt für Videotrainings ist video2brain. Sie finden diesen Anbieter im Internet unter der Adresse https://www.video2brain.com/de. Hier können Sie jede Menge interessanter und aktueller EDV-Kurse kaufen. Die Preise sind nicht all zu hoch.

Für einige Themen eignet sich auch ein Besuch der nahen Volkshochschule. Kurse zu EDV-Themen gibt es hier ebenso wie Seminare zu vielen anderen Themen.

Bücher zu den Themen Videoschnitt, digitales Video, Grafikbearbeitung, zum Umgang mit digitalen Kameras, Information in sozialen Netzwerken, zum Erstellen von modernen Websites und zum Umgang mit Office- und DTP-Programmen finden Sie in Onlinebuchshops, nahen Buchläden und Bibliotheken. Wählen Sie aus, welche Themen für Ihr Crowdfunding-Projekt interessant sind. Grundlagen zu einigen der genannten Themen werden Sie auch in meinem Buch kennen lernen.

Fachbegriffe

In diesem Buch finden Sie immer mal wieder Fachbegriffe vor. Diese werde ich in den Abschnitten, in denen Sie das erste Mal vorkommen, erklären. Am Ende des Buches finden Sie ein Glossar mit einer Liste wichtiger Begriffe und kurzen Erklärungen dazu. Hier können Sie auch durch eine Liste interessanter Websites stöbern und finden Anregungen zu Checklisten, die Sie für Ihr eigenes Crowdfunding-Projekt nutzen können.

Eine Einführung in das Thema Crowdfunding

In dieser kleinen Einführung fasse ich noch einmal zusammen, was Crowdfunding eigentlich ist. Sie erfahren, wer eine Crowdfunding-Kampagne starten kann und welche Ziele Sie erreichen können. Ich zeige Ihnen verschiedene Plattformen, auf denen Sie ein eigenes Crowdfunding-Projekt starten können und gehe auch auf Besonderheiten und Unterschiede dieser Plattformen ein. Wir schauen uns aktuelle und besonders erfolgreiche Projekte an. Sie erfahren, was gerade so „in“ ist und was sich aus diesem Grund für eine Kampagne eignet. Ich zeige Ihnen, warum das Schreiben von Informationen über die eigene Kampagne in den sozialen Netzwerken so wichtig ist und gehe auch auf das Liken und Unterstützen fremder Kampagnen ein.

Was genau ist Crowdfunding?

Crowdfunding ist eine einfache und moderne Möglichkeit, das Projekt einer Community bekannt zu geben und damit zu finanzieren. Die Finanzierung eines Projektes wird auf Personen verteilt. Dabei wird auch ein Werbeeffekt genutzt. Die Verknüpfungen der sozialen Netzwerke kommen dem Kampagnen-Betreiber zugute. Das Projekt wird auf einem zentralen Punkt bekanntgemacht, der Crowdfunding-Plattform. Mit Text- sowie Bildinhalten und einem Video stellt der Betreiber sich und sein Projekt vor. Er bewirbt es in den sozialen Netzwerken und gibt dem Interessierten ein Feed-back über den aktuellen Status.

Was ich hier als „Projekt“ bezeichne, kann etwas ganz Unterschiedliches sein. Ein Roman, ein Bildband, ein Kurzfilm, ein Langfilm, eine Büste, eine Konzertveranstaltung, die neue Single eines Künstlers … Finanziert wird ein Produkt und damit etwas, das man kaufen kann. Finanziert werden kann auch eine Serviceleistung oder ein soziales Projekt.

Übrigens: Crowdfunding ist in vielen Ländern bekannt und beliebt - aber nicht in allen. Spitzenreiter in Europa ist Großbritannien. Im Jahre 2014 wurden mit Crowdfunding-Kampagnen 2 Milliarden Euro eingenommen. Dahinter folgen Frankreich, Deutschland, Schweden und die Niederlande. In Osteuropa gibt es Crowdfunding so gut wie nicht.

Die Vorteile von Crowdfunding-Kampagnen

Crowdfunding hat mehrere Vorteile:

Der Betreiber sieht, ob sein Produkt überhaupt auf Interesse stößt.

Um herauszufinden, ob es einen Markt für das Produkt XYZ gibt, muss ein geringes Risiko aufgenommen werden.

Die Finanzierung von Produktentwicklung, Herstellung und Versand kann zu einem großen Teil über die Crowd erfolgen. Damit haben Privatleute, Selbstständige, kleine Firmen, Vereine etc. die Möglichkeit, ohne große Geldbeutel Projekte zu finanzieren.

Über die Crowdfunding-Plattformen können sehr leicht Trends herausgefunden werden.

Die Betreiber erfolgreicher Projekte können gefunden und angesprochen werden.

Misslingt ein Projekt, muss der Betreiber mit keinem Verlust rechnen. Das Geld der Unterstützer fließt erst zum Betreiber, wenn das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. Erfolgreich heißt: Die als Ziel gesetzte Funding-Summe muss erreicht oder übertroffen werden.

Schauen Sie sich bitte einmal die Übersichten aus Kapitel 1 an:

Der Ablauf einer „normalen“ Produktentwicklung von der Idee zum verkaufsfertigen Produkt

Der Ablauf einer Produktentwicklung auf einer Crowdfunding-Plattform

Inhalte einer Crowdfunding-Kampagne

Im ersten Bild sehen Sie, wie normalerweise eine Produktidee umgesetzt wird. Auf die Idee hin folgt eine Marktanalyse. Die Entwicklung geschieht über Kredite oder Eigenmittel. Das Produkt wird teuer beworben und auf den Markt gebracht.

Beim Crowdfunding entfallen viele Schritte. Die Idee wird auch hier analysiert. Und auch hier muss man feststellen, ob das Produkt machbar ist, ob es Konkurrenten gibt und wie der Markt ausschaut. Die Finanzierung sowie die Gewinnung von Fans und ersten Kunden erfolgen jedoch über die Crowdfunding-Kampagne. Die Zwischenschritte entfallen. Die Finanzierung erfolgt über die Crowd. Hier sieht der Funder auch, ob es ein Interesse an dem Produkt gibt und wie stark dieses ist.

Im dritten Bild sehen Sie noch einmal die Vorteile eines Crowdfunding-Projektes. Ein solches Crowdfunding-Projekt hat viele Vorteile und ein geringeres Risiko. Damit erklärt sich auch, warum so viele neue Kampagnen diese Möglichkeit nutzen und ganz unterschiedliche Produkte über eine Crowdfunding-Kampagne auf den Markt bringen.

Das Interesse an einem Projekt erkennen und messen

Das Interesse am Projekt lässt sich sehr leicht erkennen. Sie sehen auf Ihrer Projektseite die Anzahl der Fans. Sie können eine Liste der Unterstützer einsehen und eine Übersicht dazu betrachten, wie oft die Projektseite aufgerufen wurde. Sie sehen, wer Kommentare abgegeben hat. In den sozialen Netzwerken sehen Sie, wer Ihre Beiträge zum Projekt gelikt und wer Sie weitergegeben hat. Bei Ihrem Provider können Sie anhand einer Statistik einsehen, wie oft Ihre Projekt-Website aufgerufen wurde und welche Seiten wie oft betrachtet wurden. Mit Google Analytics oder anderen Analysetools können Sie den Besuch Ihrer Website ebenfalls messen.

All diese Daten zeigen, ob ein Projekt auf Interesse stößt oder die Besucher der Projektseite, Ihrer Website und der Beiträge in Ihren sozialen Netzwerken weiterblättern. Aber: Interesse heißt nicht Erfolg. Wenn Ihr Projekt viele Fans hat, wenn Ihre Website gut besucht wird und Ihre Beiträge sehr oft gelesen, gelikt, kommentiert und weitergeleitet werden, bedeutet das nicht automatisch, dass Ihr Projekt erfolgreich sein wird. Wird Ihr Projekt jedoch nicht wahrgenommen, findet es auch keine Unterstützung. Einige Interessierte bleiben oft übrig und werden zu Unterstützern.

Fans findet man in der Regel schnell. Ein Fan muss ja nur auf eine Schaltfläche klicken und teilt Ihnen virtuell mit – ohne sich aus seinem Sitz zu bewegen –, dass er Ihr Projekt gut findet. Manche Fans wollen auch nur, dass Sie Ihre eigenen Projekte wahrnehmen und unterstützen. Andere surfen durchs Web und nehmen das Gesehene halbherzig wahr. Ein Teil ist wirklich Ihr Fan und findet das, was Sie tun, gut.

Sie merken, dass selbst das Finden von Unterstützern und Fans eine kleine Wissenschaft für sich ist. Der Fan muss etwas gut finden. Dann klickt er auf einen Button und gut. Noch besser wäre es, wenn er zugleich Ihre Projektseite mit anderen in seinem sozialen Netzwerk teilt. Ich selbst tue das ganz gern. Andere klicken auf Fan werden und sind damit fertig.

Fan wird man mit wenigen Mausklicks. Fan sein, verpflichtet zu nichts.

Was Sie bei einem Crowdfunding-Projekt messen können

Der Unterstützer muss Ihr Produkt „brauchen“ und bereit sein, dafür Geld auszugeben. Er muss es interessant, wichtig und/oder nutzbringend finden. Und er muss seine Geldtasche lockern wollen. Dazu aber später im Buch mehr. Lassen Sie uns hier noch einmal kurz festhalten: Das Interesse an Ihrem Crowdfunding-Projekt ist auf vielfache Weise messbar.

Messen kann der Betreiber eines Crowdfunding-Projektes:

die Anzahl der Fans eines Projektes,

die Anzahl der Kommentare auf einer Projektseite,

die Anzahl der Unterstützer eines Projektes,

die gebuchten Dankeschöns, die bei einem Projekt angeboten werden,

das eingenommene Geld,

die Zugriffe auf die Projektwebsite,

die Zugriffe der Website zum Projekt und

die Zugriffe auf die Beiträge, Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken.

Notieren Sie sich diese Zahlen. Sie wirken auch als Motivatoren und zeigen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Oder, sofern es nur wenig Zuspruch gibt, weisen Sie darauf hin, dass Sie noch etwas falsch machen und Ihr Projekt eine Korrektur braucht.

Einige wenige Projekte finden auch den Weg auf lokale Crowdfunding-Plattformen, in ein Fachmagazin und die lokalen Medien. Das ist aber die Ausnahme. Gelingt Ihnen dies, erhalten Sie natürlich kostenlose Werbung und die Anzahl Ihrer Fans und Unterstützer steigt.

Eine Werbeanzeige oder einer Pressemeldung kann für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen. Dazu muss Ihr Projekt besonders interessant sein. Sehen Sie dies aber nicht als Ziel. Werbeanzeigen und Presseberichte sind für viele Crowdfunding-Projekte nicht notwendig.

Die Finanzierung eines Projektes

Die Finanzierung des Projektes erfolgt zum größten Teil über die Crowd. Es hängt natürlich von Ihnen ab, ob Sie bereits etwas vorfinanzieren. Das ist in der Regel auch notwendig. Sie müssen ja auf der Projektseite zeigen, was Sie machen wollen. Fotos können Sie nur machen, wenn es bereits eine Produktidee gibt und vielleicht schon einen Teil des Produktes. Der deutsche Begriff „Schwarmfinanzierung“ sagt ja aus, um was es beim Crowdfunding geht.

Im Unterschied zu einem anderen Produkt, das ohne Crowdfunding auf den Markt gebracht werden soll, sind keine Investoren oder Kreditgeber notwendig. Auch hier gibt es Ausnahmen. Crowdinvestoren haben sich auf die Finanzierung von interessanten Crowdfunding-Projekten spezialisiert. Hier stellen Start-ups, kleinere und mittlere Unternehmen ihre Ideen vor. Mehrere Investoren übernehmen die Finanzierung oder einen Teil davon. Auf das Thema Crowdinvest möchte ich in diesem Buch nur am Rande eingehen.

Die Finanzierung der Herstellung eines Produktes kann man oft sehr gut an den Verkauf koppeln. Ein Roman, ein Sachbuch, ein Bildband oder ein Kochbuch lässt sich finanzieren und verkaufen.

Sie sehen, dass ich hier und an anderen Stellen im Buch von „kann“ spreche. Es gibt bei einigen Techniken keine konkreten Anleitungen. Es ist ein Unterschied, ob Sie ein Sachbuch zum Thema „Steuern sparen im Haushalt“ schreiben wollen oder ein Umrüstungs-Kit für den Bau eines Elektroautos auf den Markt bringen wollen.

Betreiber von Crowdfunding-Projekten ausfindig machen

Auf den Plattformen sehen Sie auch die Betreiber der Projekte. Sie haben hier die Möglichkeit, diese anzuschreiben und Ihre Fragen loszuwerden. Sie können Tipps und Ratschläge erbitten und sich auch Erfahrungen erzählen lassen. Wahrscheinlich wird nicht jeder zurückschreiben und auf Ihre Fragen antworten. Aber eine Frage oder eine Bitte um Rat kostet nichts. Versuchen Sie es einfach einmal.

Wichtig ist auch: Die Crowdfunder mit Ihren erfolgreich abgeschlossenen Projekten sind eine kostenlose Wissens- und Informationsquelle. Sie können sehen, wie etwas beschrieben und vorgestellt wurde. Sie sehen auf der Projektseite, welche Dankeschöns gewählt wurden und wie ein Video, das eine Kampagne vorstellt, gemacht wurde. Sie können die Textinhalte einsehen und nachlesen, wie ein Projekt beschrieben und beworben wurde.

Natürlich gibt es für Crowdfunder auch Berater und Events. Im Magazin Fundscene und auf den Crowdfunding-Plattformen finden Sie mehr dazu. Eine kleine Auswahl finden Sie auch im Anhang dieses Buches.

Ein weiterer Vorteil bei Crowdfunding-Kampagnen: einfacher Neustart

Wird das Crowdfunding-Projekt nicht erfolgreich beendet, starten Sie es einfach neu. Oftmals müssen Sie nur die Funding-Summe korrigieren, andere Dankeschön-Geschenke anbieten oder das Produkt besser beschreiben und den Unterstützern schmackhafter machen. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, eine andere Crowdfunding-Plattform für einen Neustart zu wählen.

Produkttrends sind leicht ermittelbar

Die auf den verschiedenen Crowdfunding-Plattformen gelisteten Kampagnen lassen gut erkennen, was gerade im Trend ist. Sie sehen, welche Kampagnen gut laufen, was erfolgreich auf den Markt kommt und welche Kampagnen es leider nicht zum Ziel geschafft haben. Sie können ohne große Webanalysen oder Marktforscher sehen, wer zu den Gewinnern der Plattform zählt. Oftmals werden besondere Kampagnen auf den Startseiten der Crowdfunding-Plattformen gelistet. Dazu finden Sie in den Weblogs und den sozialen Netzwerken der Plattformen einen Platz.

Auf diese Weise können sie sehr leicht beurteilen, ob das von Ihnen umzusetzende Produkt eine gute Chance hat oder ob Sie vielleicht auf einer anderen Plattform schauen sollten. Manchmal müssen Produkte, die nicht auf aktuellen Trendwellen mitschwimmen, besonders interessant gemacht werden.

Kreative regionale Kochbücher, Bio-Produkte und Energiesparthemen sind oft Trendthemen. Interessant sind auch Projekte, die Bekanntes auf eine kreative Weise auf den Markt bringen. Suchen Sie bei Startnext einmal nach „Einhorn“. Hier wurden Kondome auf eine neue Art angeboten. Sie finden die Projektseite unter der Adresse https://www.startnext.com/einhorn. Das Projekt hat 1.286 Fans und 1.984 Unterstützer gefunden. Eingenommen wurden 104.345 €. Das ist ein erstaunlicher Erfolg.

Das Beispiel Milchzapfanlage

Schauen wir uns einmal ein anderes Beispiel an:

Das Projekt „MilchQuelle: Frische Hofmilch in Berlin“ ist gerade aktuell, während ich dieses Buch schreibe. Auf der Webseite des Regionalsenders RBB wurde das Projekt vorgestellt, ebenso in einem Beitrag des RBB. Auch in der Märkischen Allgemeinen findet sich ein Beitrag zu dieser Kampagne.

Um was geht es? Ein Landwirt, der Kühe versorgt, möchte in Berlin 5 Frischmilchzapfanlagen aufstellen. Eine solche betreibt der Landwirt bereits am Kuhstall in Buchholz. Diese kommt bei den Kunden sehr gut an.

Das Projekt können Sie auf der Webseite https://www.startnext.com/milchquelle sehen. Um die Website anzuschauen, müssen Sie sich anmelden. Es ist sehr originell. Die Geschäftsidee eines Landwirtes wird umgesetzt. Das Funding-Ziel liegt bei 50.000 €. Die Funding-Schwelle wurde mit 15.000 € festgelegt.

Interessant sind die Dankeschöns zu diesem Projekt. Ein Liter Milch gehört natürlich dazu. Ebenso wie die Möglichkeit, ein Kälbchen zu taufen, eine Führung über den Hof, der Namenseintrag für eine Kuhstatue und eine Traktorfahrschulstunde. Es gibt eine Melkaktie und einen Kurs zum Melken. Die Unterstützer mit dem dicksten Geldbeutel erhalten einen eigenen Kornkreis in Herzchenform.

An dieser Stelle lesen Sie 2 Zielsummen, die mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet werden. Das „Funding-Ziel“ will der Betreiber erreichen. Dann kann er ein bestimmtes Produkt oder eine Serviceleistung anbieten. Das eigentliche Ziel wurde hier mit der „Funding-Schwelle“ beschrieben. Diese muss erreicht werden, damit die Crowdfunding-Kampagne erfolgreich abgeschlossen wird.

Im oberen Beispiel werden beim Erreichen der Funding-Schwelle die fünf Milchzapfanlagen aufgestellt und betrieben. Wird das Funding-Ziel erreicht, reicht es sogar für einen Milchwagen. Der Landwirt bewirbt das Projekt „ohne Gentechnik“ – direkt, melkfrisch und regional. Das sind sehr gute Argumente.

Da es bereits eine Anlage gibt, kann diese im Bildmaterial gezeigt werden. Über die Kosten, Aufwendungen und notwendigen Schritte bei diesem Projekt kann ich nicht viel sagen. Dazu muss man Landwirt sein und wissen, was eine Milchzapfanlage kostet, wie diese betrieben und bereitgestellt wird.

Die Idee ist gut, das Medienecho beachtlich. Jedoch ist die Kampagne gescheitet. Nur 13.200 € sind eingenommen wurden. Es gab 118 Fans und 84 Unterstützer. Woran lag das?

Die hohe Zielsumme ist schwierig zu erreichen und benötigt sehr viele Unterstützer. Bio ist zwar in, aber nicht für jeden. Es gibt in Berlin bereits viele Bioläden und viele Märkte mit frischen Produkten. Dennoch ist das Echo auf diese Kampagne sehr hoch und der Funder spricht selbst auf seinem Blog davon, am Ball zu bleiben.