DOPE SEX ROCK - Titte Radikalski - E-Book

DOPE SEX ROCK E-Book

Titte Radikalski

0,0

Beschreibung

Mitte der 80-er Jahre in einem Ostseedorf der DDR. Erik ist Mitte 30 und während der Sommerferien Leiter eines Betriebsferienlagers. In der Zeit treibt er Volkssport Nr. 1: Fremdgehen. Zunächst geht er mit der Speerwerferin Carla ins Bett, die im Ostseedorf ihr Trainingslager für die Weltmeisterschaft absolviert, danach schläft er mit einer Urlauberin aus dem Westen.\ Carlas Trainer sorgt dafür, dass die Westgeliebte abreist, damit Carla ihr anabol entfesseltes Verlangen mit Erik befriedigt. Es kommt wiederholt zum Streit zwischen den beiden, weil Carla aggressiv ist. Erik lässt sich das gefallen, weil er fürchtet seine Privilegien zu verlieren.\ Doch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft wird Carla versagt, sie fühlt sich betrogen. Als sie Trost bei Erik sucht, stellt der fest, dass er nur benutzt wurde.\ 20 Jahre später erfährt Erik von Carlas Tod, die ihr Millionenerbe der Sportförderung stiftet.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 334

Veröffentlichungsjahr: 2012

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Titte Radikalski

DOPE SEX ROCK
Ungeratener Ablass

Imprint

DOPE SEX ROCK, Ungeratener Ablass Titte Radikalski published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright: © 2012 Titte Radikalski ISBN 978-3-8442-3526-5

An Rechtfertigung des Autors Statt

„Durch Erfahrungen am eignen Leib und durch sonstigeBeobachtungen unterrichtet, sah er [der Autor] ein, dass dieErotik in seinem Buch beträchtlichen Raum beanspruchenmusste. Nicht, weil er das Leben fotografieren wollte, denndas wollte und tat er nicht. Aber ihm lag außerordentlichdaran, die Proportionen des Lebens zu wahren, das erdarstellte.“ Erich Kästner in der Weltbühne über seinen Roman „Fabian“(1931)

Vorspann

UngeheuerTraum

Durchs Fenster fiel das Licht des frühen Nachmittags auf Eriks leere Schreibtischplatte. Im Flachbildschirm legte ein dunkelhäutiger Kraftathlet eine gebräunte Frauenfälschung flach und aus den Boxen quoll Ostrock. Gegenseitig zogen sich die Profificker im Plasmaclip die Teleskope raus und Erik streifte seinen weißen Schlüpper an dem Bauch herunter und richtete seinen glattgezogenen Lauf auf und piepelte die beiden eingesackten Nüsse vor und spannte den gedehnten Hosengummi unter den Nüssekranz. Kolbenknebelndknetend schlug er sich noch auf die Schalen drauf. Raufundrunter rutschte seine Faust am Edelstahl und strich an seinem glatten Unterleib entlang. Ein Tröpfchen träufelte aus seiner Kappe, so wie ein Tropfen Tau an Blüten klebte(Später dann, wenn wir den Schlaf verjagt, bring ich dir einenKaffee. Oder was Heißeres noch: Spiel zwischen Nase undZeh. Du wirst sehn, wie Regen schwebt und wie sich Berg undTal verwebt. Ein Tropfen Tau an Blüten klebt. Sonah.), so nahm er 2 Tempotücher aus der Knisterpackung, um seinen Ständer zu umwickeln. Vergrauter Pelzbewuchs über muskulösen Schultern, fleischigen Brusthügeln und kugeliger Bauchtrommel gewuchert, war abgestochen an der Südgrenzfurche, die sich vom linken zum rechten Beckenrand pflügte, vonwoab abwärts die Haut kahlglatt geschabt war. Dortwo Keinhalm weitundbreit den strammen Lilienstamm umstand, strich ihm frische Brise zwischen die Charlotten, alsob Schluck Sekt auf seiner Zunge prickelte. Rittlings verstöpselten sich die Profianalisten im Pornoclip. Kunstbrustimplantate reckte das Frauenimitat alswie weitvorstehende Schultütentitten, beiwo Kunstbrustwarzenpflaster schräg nach außen äugten. Bikinis Umrisse(Ich im Bikini und ich am FKK, Ich frech im Mini, Landschaftist auch da ja.) loderten auf der solariumgebrannten Haut: Zweiweiße Dreiecke auf zweistraffen Silikongipfeln täuschten Körbchen vor unds Höschen war als weißes Tangadreieck auf die Vorderseite aufgemalt. Mittendurchschnitten ragten die ZweiPobacker und die Blass&BraunBruchlinie entsprang in bodenloser Backenklammtiefe. Praktisch alle Haare der umoperierten Imitantenwalküre auf den Hüften und auf den Brüsten und auf den Schultern und auf dem Kinn und auf den Wangen wie Oberschenkeln und im Nacken und unter den Achseln und in der Nase und auf dem linken Ohre wie dem Schienbeine und auf den Armen und auf dem Bauche und auf dem rechten Ohre und ober der Oberlippe wie auf der Wadele und auf dem Hals und auf der Pobacke und unter der Unterlippe und auf der linken Mamilla wie dem Kniele und auf den Rippen und am Sacke und an der Taille und auf dem Rückengraben und auf der Klamm und auf dem LowerSixPack wie den Fesseln und auf dem MiddelSixPack wie den Fußspannen und auf dem UpperSixPack wie den Zehnzehen waren auf das Reinlichste zernichtet — und nur ein schmalschwarzer Schambüschelstümmelrest war quasiwie ein Hitlerbärtchen als HaubitzenSchutzSchild über der Stelle gestanden, vonwo der aufgerichtete HaubitzenKanonenLauf ins Ferne zielte.

Hochpoliert glänzte die Lackhaut der Gefälschten und unwaschbar geölt das FlachBauchBrett. Der Siemann schüttelte die blonde Mähne wie der grüne Esel einst sein grünes Fell herzeigte(Welch Wunder! rief die ganze Stadt. Ein Esel zeigt sich grün,der rote Füße hat. Das muss die Chronik einst den Enkelnnoch erzähln, was es zu unsrer Zeit für Wunderdingegab.). Ununterschieden verhübscht zur IlluSuperTitelmodelVisage: die Augenbrauen verzogen und die Augenlider verschwärzt und die Augenwimpern verlängert und die Wangen verfüllt und verpudert und das Kinn verrundet und die Lippen verspritzt und verrötet. Grasgrüner Sprinterhose entwuchs Eriks blankgewetzter Handlaufholm. Hautbespannte Gummibälle des apokalyptischen Reiters, des fünften, prellten raufrunter, ihrseine Silikonhüften schwappten hoch und sanken unter im Tikke-Takke, zu dem möchtegernganzsteifes ÖstroSchwert Synkopen wippte. Vom UnterhinterSportsmann waren EisenSchenkel und OstereierAdventskranz übrig und der AstAbzweig eines mächtigen Stahlgemächtes, beringt mit einem Präserlatex, der verlockte: Geh und fang dir den Vogel! (Und die Mutter, die drängte, geh und fang dir den Vogel.Aber ich fing ihn nicht. Dass er erst noch ergründealle zehntausend Winde! Darum fang ich ihn nicht.) Glühend schliffen Erik und der falsche Fuffziger mit ihren Hülsenhänden die Knüppelwände bis sie abschossen und die amberglänzende WeibsBlüte kleckste auf die schwarzen SchweißSchenkel des übrigen Kraftschenkelpaares und Erik spritzte elfenbein durchs weiße

(White - / the sort of tears is white / and black’s mylonely night, / when you will go away / someday. /Let me sing that song / of the golden girls / and themen so strong - / sad old song.)

Zellstoffhäutchen. Einkrampfend kosteten seine eingerollten Fußsohlen den AusstoßAusflussAustriebAusschuss bis zum gleichstromartigen Summen aus.(An den Stegen, den Stegen der Einsamkeit, dort amblutwarmen Ufer der Gier; nach der Liebe und nach derGeborgenheit, im Flüstern der Strudel, im Strom, als fändenwir da Ruhe schon.)

Als Erik eines Morgens aus unzüchtigem Traume erwachte, fand er sich in seinem Bett mit einem ungeheueren Samenfleck bedeckt.

Zug Bier schluckte er durch Dosenschlitz, als das Haus taukalt im Frühgrau dämmerte.

Jugendklubhaus

Als Erik Brenner und Siggi Dürkopp im Jugendklubhaus von Kieserow ankamen, lief die Musik bereits auf vollen Touren. Sie winkten Jimmi Kägebeen hinter dem Mischpult zu, das auf der Bühne unter einem verbleichendabblätternden Spruchband mit Marxbart und Leninkinn aufgestellt war.

[Vwäs zm 0. Jhrag dr Rpik!oder:Wffnbrer -Klsbder - Gmeim sicrn wr Frden und Szliss.oder:S we wr hut arbten, wrdn wr mrgn lbn.oder:Usr Ja dr szlistschn Verfsng dr DRoder:Min Arbplz - Men Kpfplz fü dn Frdn!oder:Abitmt, ple mt, rgre mt!oder:De Dtsch DmoscheRpbk - Rttr ds Frdns.oder:Dr Soisus sgt!—Daknstdmlrtn!]

Vierfünf Mädchen schafften sich im Kreis auf der sonstlautleeren Tanzfläche. Eine Muskelbepackte mit ärmelloser, weißer Bluse wiegte sich in der sommerheißen Saalluft. Ein dünner HaarStummelschwanz wippte im Takt ihrer Kopfbewegungen. Auf den Oberarmen hatten die Sonnenstrahlen Stöße zwischen ebony+ivory eingebrannt, als ob die Arme nicht am Ellbogen geteilt wären, sondern in der Mitte des Oberarms. Kragenlos trat ihr wulstiger Schultergürtel hervor. Steilaufgestellt wie eine am Hals angelehnte Metallkapuze stieg ihr NackendreieckGebirgsmassiv auf. Rund und prall wälzten sich die Schulterstahlkappen weit über die Oberarme hinunter. Invollerprachtstehend schob sich der BizepsKolben seitlich aus der Kappe heraus, auf der Innenseite prangte verschlungen ein VenenSchlangenornament. Armstreckend klappten die beiden weißen Ecken des Trizeps aus und armbeugend wieder ein. Armhebend lockten SchwarzBüschel in ihren ParabolAchseln, künstliche Kuhlen wie in hellem Beton gegossen, dem Beton der hoch und flächig vorstehenden Klein- und Großbrustmuskeln und dem Beton des GlattabschließendenLatt. Zuleitungen für einen RiesenSchaltkasten aus BlutGefäßdrähten waren auf der Innenseite des Unterarms verkabelt. Seitlich trieb das InnenhandFleisch am Handrücken vorbei und der Handballen türmte hornige Schwielen vom Hantelanpacken auf. Platt hingen ihre Titten von der Brustwand, zwei glattgelutschte Sauerkirschkerne kugelten sich durch den Blusenstoff. Wie ein angewachsener Schutzschildpanzer vor den Blicken von hinten spannte sich ein aufgeblähtes Muskelsegel hinter den Achseln abwärts bis zur Taille. Wenn sie Erik die Rückseite zuwandte, ahnte er unter ihrer Bluse die beiden FeuerwehrSchläuche des Rückenmuskels mit einer Hohlkehle dazwischen, die er am liebsten schon jetzt mit jedem seiner Finger, seinem Mund, seinen Lippen, seiner Zunge hinabrutschen wollte. Den Rockstoff strafften 2 knallrunde Pobacker, die von 2 braven SlipnahtAbdrücken gekreuzt wurden. 2 fleischige Oberschenkelballen packten die Kniescheiben ein. Die Absätze ihrer Sandalen sorgten dafür, dass die Wadenkonturen sich im Rhythmus ihrer Bewegung abwechselnd einkerbten und wieder glätteten. Kribbelig meldete sich seine Eichel und Blut strömte in sein Rohr.

Balkanfolklore ahmte die Musik nach nach der Pause. Die AuftaktFensterGeige von City schwebte durch die heiße Luft in die Höh und Erik nickte die Muskulöse mit einem Lächeln zur Tanzfläche. Beide Hände legte er an ihre Hüften und sie ihre auf seine Oberarme. Sie begannen zu tanzen. Langsam zog er die Jünglingin zu sich heran und lehnte seine Wange gegen ihr Haar. Wie zufällig strichen seine Lippen an ihren oberen Ohrrand.Nicht die Stirne noch am Fenster kühlen grummelte der Möchtegernbarde die Verse der verlassenen Frau, die keine Ruhe fand, Eriks Bemühungen anfachend, ihn weiter vorandrängend durch den Rockbeat unter der Lyrik. Wieder kündete der Lautsprecher trotzigtraurigunverfänglich: Flieg ich durch die Welt, flieg ich durch die Welt! Erik bewegte seinen Mund an ihrem Ohr entlang, unmerklich ganzwenig und sie neigte ihr Ohr seinen Lippen zu. Keineworte mehr brachte der Wortlosbarde heraus, nur noch waberquacksilbendes aah babababababa, bubibubibubuduweiduwei. Mutiger schob er seine Lippen an ihr Ohrläppchen und drückte einen sanften Kuss darauf. Als er den Mund vom Ohrrand löste, drehte er sein Gesicht zu ihr und ihre Lippen tasteten auf seine drauf und ihr kratziges Kinn blieb an seinem KinnBart hängen. Stahlhart fühlte er ihre Taille und seine Hand strich die Rückengebirgsrücken entlang und fuhr ab ins Tal dazwischen. An seinem Bauch klebte ihr Sixpacksattel.

Das Geigenspiel verebbte und sie blieben stehen ohne sich anzusehen. Zwischen ihrem Sixpack und seinem Bauch quälte sich sein Ständer. Es war dunkel, sie hielten sich fest, er hatte seine Hände unschuldig an ihren Hüften, die keinen Millimeter Luft preisgaben für seinen Aufrichter und ihre Arme lagen harmlos entspannt auf seinen Schultern, schon bereit seinen Hals zu umschlingen. Als alle Pärchen um sie herum wieder aneinandergeschmiegt ohne Raumgewinn mit den Hüften schaukelten (Tanzenkonnte man das nicht nennen), da zog er ihren Kopf leicht zu sich heran und küsste sie wieder auf den Mund. Sachte, Lippe auf Lippe und wartete, wie sie antwortete: Weichweichweichempfänglich, ihre Lippen verlangten nach seinen und er strich mit all seinen Seiten auf ihren herum und auf alldem, was vielzuviel drumherum war. Seine gierige Zunge ließ er noch nicht frei. Der Text aus den Boxen strömte in den schummrigvernebelten Saal und trieb seinen Trieb voran: An den Stegen, den Stegender Einsamkeit, dort am blutwarmen Ufer der Gier, genauso, dachte er, ich steh am Ufer der Gier mit ihr zwei am Ufer der Gier am Ufer auf dem Steg dem Steg ins Meer der Gier. Die Stimme der gertigen, gerstenkornnippligen Sängerin mit den langblonden Haaren, die längst schon im Westen mit plattgebügelter Schlagerstimme Liedchen trällerte, die Stimme konnte so rockig und lasziv alle, aber auch alle ♂♂Phantasien wecken. Wie konnte man nur expressiven Rock gegen biederes Trällern eintauschen.Nach der Liebe und nach der Geborgenheit sind wir längstschon wieder hier. Nach der Gier dann, die Geborgenheit der Befriedigung spüren, den unbekümmerthaltlosen Ausbruch noch erinnernd, das hungrige Übereinanderherfallen in sich aufbewahren und verstecken. Vorausträumte Erik. Er zog Carla zu sich heran, Brust an Brust, Nippel an Nippel, Haut an Haut tasteten sich ihre Leiber. Er streckte seinen Kopf vor und näherte seine Wange an ihre Haarspitzen. Er drängte in ihre dünnen Haare hinein bis sich ihre durchschimmernde Kopfhaut an seine Wange schmiegte. Sein harter Schieber rieb an ihrem harten Sixpack.

Als Jimmi Kägebeen die Pause ansagte, nahm er ihre hartgummiharte Hand und zog sie vor die Saaltür, um der stickigen Luft zu entkommen. Hinter der Hausecke hielt Erik an und seine Lippen federten in der Dunkelheit auf ihren schaumgummiweichen Mund. Plötzlich quietschten Autobremsen vor dem Saaleingang. Erik hörte Rufe. Die Hartkautschukhand presste Erik im Genick zum Weiterküssen. Der aber wich zurück. Sie reckte ihren Kopf zum Nachthimmel und fluchte laut mit Bassstimme: „Scheiße.“ Sie federte ihn sich mit ihrem Sixpack vom Leibe, drehte sich um und dröhnte zu ihrem Trainer: „Wat willste hier? Hatman nichtmalhier seine Ruhe? Ich binhier priiwaat. Haste gehört: priiwaahat! Wennde rumspionieren willst, dennmachdat woanders.“ Der Trainer zog sie wortlos am Arm und schob sie in den Lada. Kurz trafen sich die Blicke von Erik und Trainer Piotrowski. Erik bedeutete mit hochgezogenen Brauen: Muss das sein! Piotrowski legte den Kopf schräg und zog den Mund in die Breite: Geht nicht anders. Der Trainer stieg ein und der Lada fuhr ab in Richtung Sportschule. Erik schaute verunsichert hinterdrein. Verdammt, wie meinte sie das – Scheiße? Na, wird schon kommen, das geile Muckibiest, glaubte er felsenfest, dass sie in seiner Spätkantine auftauchte.

Küchenklub

„Товариш Trainer? Paket für dich vom Kurierdienst.“ Piotrowski drehte sich um und erkannte Tiedke, den früheren Küchenchef seines Sportclubs.Товариш Trainer nannte man Piotrowski nicht nur, weil sein Name wie ein russischer Vorname klang. Piotrowski sprach aus ungeklärten Gründen ein eigenartiges Deutsch. Einige meinten, es wäre ein schlesischer oder ostpreußischer Dialekt und andere ein Dialekt der Russlanddeutschen, Wolga Kaukasus Schwarzmeer oder Bessaraber,

[Frappante 94 Prozente der 93 Tausend Bessarabiendeutschenbestanden 1940 die Gesundheitsprüfung zur Einbürgerung„Heim ins Reich“. Für eine inzuchtgezeichnete, weilaus einer Ausgangspopulation von 9 Tausend bereitsuntereinander verwandter Individuen undüber einenZeitraum von 125 Jahren nicht gemischten Diasporamit Ahnenverlust und drohender Inzuchtdepressionhervorgegangenen Volksgruppe war dieses Ergebnis einpopulationsgenetisch sensationelles, tief unterschätztesPhänomen, auch wenn hie und da demäußeren Anscheinnach gehäuft Krummbeinigkeit und Krummfingrichkeit inKombination mit Hypermobilität und Minderwuchs(offensichtlich mit Tendenz zu Chondromalazie), obgleichstreng anthropometrisch genommen keineswegsKleinwüchsigkeit, auffielen. Es ist eben nicht evident, dassdie Fortpflanzung und Vermehrung (hier: Verzehnfachung)innerhalb einer geschlossenen Gruppe und damit einesengen Allelbestandes Verblödung und Verkränkung nachsich ziehen oder sogar versiegende Fortpflanzungslust.Es kommt hingegen viel mehr darauf an, welcheAusprägungsarten der Gene in dem Bestand existieren. Sindkeine defekten Ausprägungsarten vorhanden, so könnendiese gar nicht phänotypisch auftreten, mit Ausnahme derdurch Mutation entstandenen. Unter Einbeziehungder ausschließlich von menschlichen Gesellschaftenhervorgebrachten und nicht nur tolerierten, sondern sogarakzeptierten Nicht-oder-doch-Zusammenlebensformenwie der Homosexuellen-Ehe oder des kinderlosenSingle-Daseins, darf auch ein wissenschaftlichunverstellter Blick auf die Legitimität des Inzesttabusund der Kriminalisierung der Geschwisterehe gewagtwerden. Verallgemeinernd sind diese Moraldogmen aushumanwissenschaftsbiologischer Sicht nicht zuverlässigstützbar. Sie bedeuten vielmehr das Eingeständnis einerweitfortgeschrittenen, alarmierenden Degeneration derdem Tabu unterliegenden oder sich fügenden Populationund keineswegs moralische, kulturelle, soziale oderim weitesten Sinne zivilisatorische Progressivität.—Sieh da! Sieh da! TomatenTheo! Wie gewagnert undvermutigt, zuENDEvergeSCHLUSSfolgert für einenimausdemNICHTStätigen WissenschaftlerForscherKleinGeist!Entroll du mal ein würdig Pergamèn, und lass den ganzenHimmel bei dir niederkommen, haha.]

niemand wusste es so genau und er selbst reagierte ausweichend, wenn man ihn danach fragte. Bei offiziellen Anlässen bediente er sich kurz angebundener, unauffälliger Allgemeinplätze. Wenn Piotrowski aber ganz privat war, so hatte man den Eindruck, er hätte sein Deutsch am Leipziger Herder-Institut aufgeschnappt, gemeinsam mit dunkelhäutigen Stipendiaten aus befreundeten Ländern, die Deutsch fürs Studium eingepaukt bekamen. Küchenchef Tiedke winkte Товариш Trainer heran und lud ihn ein

(Neulich wahhichmalwiederinAmerikahhund da traf ich einen Herrnvon der Mafiahher lud mich einin ein MakkaroniRestaurant -und ich dachte: O.k.,gehst mal mitvielleicht wird das ganzeinteRessa-ant.)

in den Personalraum. Tiedke stellte zwei limogläser neben das Päckchen auf die nackte Sprelacardtischplatte, goss MargonTonic ein und füllte die mit einem doppelten Gin auf.Товариш Trainer besah sich das fremdländische Etikett der Ginflasche:

Wie alte Zeiten./ Auf die alten Zeiten. Was machst du mit der lieben, kleinen Carla hier, die kenn ich noch aus den alten Zeiten. Überhaupt mitten im Sommer, habt ihr nicht im August WM? Da ist die erste Reihe doch in Kienbaum und für die anderen ist Urlaub?/ Weißschon nachnominierte Carla für WM und nach Kienbaum brauchtse nich. Schippe drauflegen alswie andere damit Vorbereitung anders. Durchbox für ohne andere hier trainieren. Zuerst kein Ersatz, nu immer nachnominiert. Weißschon Sonderweg wie Schippe auflegen./ Jaja drauflegen, aber sag mal: Carla zur WM? Da war sie aber noch nie, oder?/ Weißschon: Dieses Jahr WM, nächste Olympia. Immer bei WM vorn, Olympiastart sicher und fährt. Chance ein Mal./ Wie lange ist Carla eigentlich schon dabei?/ 6zwanzig und Klubkader, weißschon: Essenempfang aus Kübel von achte Klasse. Weißschon wärse weg aus Fenster, aber nu Nachnominierung kann immer ins Gute kommen. Weißschon volle Risiko angehen mit Belastung hoch, intensiv und Umfang, immer untypisch, weißschon sechzig5 in Training nicht absetzen, weißschon Minimum sechzig8 bestes siebzig. Proster auf gehtgut, weißschon./

Der Trainer starrte in sein glas: „Letzte Gin-Reserven von damals?“ Der Koch nickte süßsauer über die Bemerkung zum Gin. Tiedke war aus seinem Sportclub zwangsversetzt in die Sportschule Kieserow. Offiziell hieß es, weil er privat Westschnaps abgezweigt hätte. Aber inoffiziell wusste jeder, dass er was mit der Tochter vom Klubchef angefangen hatte. Der Klubchef war ein alter Klassenkämpfer aus der Arbeitersportbewegung. Für die privaten Belange im Klassenkampf hatte er nicht viel übrig und witterte überall Einflüsse des Klassenfeindes, die er bekämpfen müsste. Nur, dass er in der eigenen Familie längst schon den Kampf verloren hatte, ohne es zu merken. Der Koch war nicht der erste Seitensprung seiner Tochter, die sich gern bei feierlichen Anlässen im Sportclub herumtrieb und dabei munter fremdging. Volkssport Nummer 1 eben. Ihr Mann, ein kleines Licht bei der Bezirksleitung, hatte nichts zu melden. Nur der Alte wollte das alles nicht wahrhaben und ließ den Koch per Parteiverfahren nach Kieserow strafversetzen.

Besser man hat als man hätte. Apropos alte Geschichten, Товариш Trainer: Seit wann hast du Carla wieder in der Trainingsgruppe? War da nicht was mit Carla und dir? Ich habe da was im Hinterkopf. Kam zwar nicht an die große Glocke, sie war über 18, aber irgendwas war da./

Товариш Trainer traten lila Flecken auf den Hals, seine Miene versteinerte:

Weißschon, nix, durcheinander, alteOsuppekalte./ Nee, nee, ihr seid nachts über die Hintertreppe zu ihrem Internatszimmer, nach der Feier zum Irgendwas Ichweißnichmehr./ Bin nie, ach./ Ihr hattet nicht bedacht, was jeder im Internat wusste: Auf der Hintertreppe standen die heimlichen Raucher und die Pärchen, die ungestört sein wollten. Die hielten sich möglichst unsichtbar und verzogen sich bei Gefahr. Eines Tages hieß die Gefahr Товариш Trainer, ihr wart noch nicht oben, da hat das der ganze Klub gewusst./ Immer falsch wasde hast. Ich wars nicht, weißschon. Schon so schwer. Vor Jahren Carla trainiert, aber jetzt Scheiße gelaufen. Mein 3 A-Kader: Sabine mit Abriss Arm bei Sehne, Gesine mit gelb Leber in Klinik, Liane immer gezerrt Rücken und Seite. Keine Qualli, ausgefallen alle. Wer Schuld? Товариш! Kannste etwa für? Scheiße! Cheftrainer Befehl Parteiauftrag: Товариш Fitmachen Carla auf WM. Mach Dreck weg mal! Товариш mach! Was anderen haben bei Training, Medizin weißschon, für Medaille kommt. Aber Carla? Nie bei WM und Sache blöde damals, immer stocksauer./

Der Koch ließ das Thema fallen und erkundigte sich:

Ich habe mir Carla aus der Nähe angeschaut: Ich weiß noch, wie sie vierzehn war und auf die Sportschule kam. Sie ist kaum wiederzuerkennen, so hohle Wangen über dem breiten Gesicht, gar nicht fraulich ohne Bäckchen. Und Knollennase und tiefe Grübchen, ganz schön herb. Und sie spricht auch so tief. Ich glaube nicht, dass da noch mal einer anbeißt./ Se soll nich singen, aber Speer werfen./ Der Spruch ist aber nicht von dir, sondern vom Schwimmpräsidenten. Hat der beim Interview im Westfernsehen gesagt und dabei gelacht. Aber wenn die Schwimmerinnen zum WM-Lehrgang kommen, da mischen die hier die Männer auf, Freudenhaus ist gar nix. Wer da bei 3 nicht auf den Bäumen ist, der wird ohne Gnade abgeschleppt, auch Verwundete und Verletzte. Frag mal den Lagerleiter von nebenan, der könnte eine Fickliste führen, welche Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen er schon flachgelegt hat./ Gut kennste? Carla braucht in Freizeit wie abschleppen, weißschon./ Ich soll die wohl verkuppeln? He, Товариш Trainer, ich bin doch keine Puffmutter. Warum machst du es nicht wie einige deiner Kollegen, die ihre Schützlinge selber begatten. Hier auf Lehrgang, da gibt man sich keine Mühe, das zu verbergen. Da hättste doch alles unter Kontrolle./ Weißschon Sache dumme damals. Reine Zwang jetzt Carla. Kennste Lagermann aus nebenan?/

Der Koch schmunzelte über die Hartnäckigkeit, mit der Piotrowski seine Carla unter den Mann bringen wollte. Lieber unters Taxi als untern Taxifahrer, nur entgengesetzt andersrum: Koch Tiedke fühlte mit dem Taxifahrer. Die herbe Carla dem promigeilen Erik unterjubeln? Den Spaß wärs Wert.

Bisschen schon. Die sind nur in den 8 Wochen Sommerferien zum Betriebsferienlager voll besetzt. Das Jahr über schaut er mal nach dem Rechten oder macht mit ein paar Betriebshandwerkern ein äNNAWeh-Nümmerchen. Am Anfang als ich herkam, hab ich ihm mal ein kaltes Buffet gezaubert, da durften wir das noch, bevor die Delegationen vom Staatssekretariat kamen. Da war er schwer beeindruckt. Er hat sich an meiner Möhrenrohkost verschluckt, feingeraspelt mit viel Zitrone und Zimt, Sellerie untergemischt und für den Fonds schnippeln wir die Kuba-Apfelsinen mit rein, die wir sonst wegschmeißen müssten, die kannst du anbieten wo und wie du willst, nimmt sowieso keiner und Apfelstückchen mit Rosinen, wenn du da einen frischen Quark oder Milch drübergießt/ Weißschon ess selber./ Gegen 2, wenn die Mittagsdurchgänge gelaufen sind, schaut er hin und wieder hier vorbei, isst ein Schälchen voll, hat meistens ein paar Stengel Pfefferminze dabei, die er sich auf den Möhren obendrauf zerrupft, der Brenner weiß was schmeckt, muss kein Räucheraal oder Beelitzspargel sein. Wir plauschen bei der Gelegenheit über dies und das. Abends öffnet er seine Spätkantine im Klubraum des Ferienlagers. Die liegt versteckt und wissen nur Insider. Ich glaube nicht, dass du schon mal da warst./

Der Koch stellte sich vor, dass der tumbe Товариш Trainer dort auftauchen würde. Elefant im Porzellanladen wäre gar nix, dachte er und nippte kurz an seinem Glas GinTonic:

Brauchst aber nicht hingehen, ist nichts für dich. Schon gar nicht, wenn du Carla einschleusen willst, oder willst du sie doch selbst da treffen?/ Piotrowski schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen./ Der Erik hat seine Spätkantine super ausgestattet, der kann richtig was auf die Beine stellen. Hat gute Beziehungen zu den anderen Ferienlagern, wo es Bräute noch und nöcher gibt. Er hat einen Draht zur Pädagogischen Hochschule, die ihn mit Studentinnen versorgt, wie ers nur macht. Dazu gibts anständige Getränke wie Wernesgrüner oder französischen Cognac. Der Diskjockey aus dem Jugendklubhaus, Jimmi Kägebeen persönlich, schaut öfter mal vorbei, mit frischen UrlauberBüchsen versteht sich, so wie man ihn hier kennt. Spontane Parties gabs schon einige dort. Vom Klubraum aus gibts einen Durchgang zu den Gästebetten, ist nur von Vorteil, wenn man sich gut mit Erik steht. Da ist mein Gin gut angelegt./ Da geht Wind, weißschon Weiber aufreißen./ Wo hast du denn deine holde Isolde her? Etwa aus der Oper?/ Oper, wie? Weißschon, keine Isolde, meine Grimgerde selten, Schiff gehtnich, wenn allein,

[Im Zuge der Steckenpferd-Bewegung (benannt nachVEB Steckenpferd, vormals„Seifen-Bergmann“ ausRadebeul, Hoflieferant der n.n.A. weltberühmtenSteckenpferd-Lilienmilchseife (?)) kaufte derNesthockerFeriendienst (trotzdem entkamen 225Nestflüchter) den fluchbeladenen Passagierdampfer„Stockholm“, der im Jahr 1956 im Nebel vor New York mitseinem für Eisfahrten verstärkten Bug den doppelt sogroßen Luxusliner„Andrea Doria“ rammte, die Seiteaufriss und versenkte, weil beide hochkompetentenSchiffsführer(Un Kaptain Peters vertellt up de Mattschiew biKlock8achternStrom so leiw Leuschen un Rümelsöwerchristliche Seefohrt, dat KnauerKöbbertDeus dat Muhl oppenstahn bliwwt.)mal gerade nicht wussten, wo links und rechts waren, tja -passiert. Oder für Fachchinesen: Beide wichen nachBackbord aus, was ansich nichso schlimm gewesen wäre,nur dass sie aufeinander zufuhren, war dann Verhängnis,praktisch eher Einschwenkmanöver als Ausweichmanövermit Karambolagegarantie, quasiÜberholen ohneEinzuholen, was auch kein Schwein verstand. Die größteRettungsaktion der Passagierschiffahrt begrenzte dieLuxustoten auf kollaterale 6undvierzig von Tausend706.Das Unglück geschah um Mitternacht als sich alleLuxustouris vermutlich luxusglücklich vergnügten: DiePaare lachten und tanzten, die Barkeepers schütteltenund rühreten Cocktails und die Reichen pichelten undzechelten und die Klari nettelte zuUdound der näselteungefährsozurück:

nur wenn verheiratet, da hattse gewusst und was machen./ Mach mit! Machs nach! Machs besser! Wir beide sind doch lang genug dabei: Auch die Nische beim Brenner fällt bald ins Vakuum

(UndUdosoufflierte im Geiste:Die Musik ist laut und die Leute sind stumm,die hängn da rum und manche guckn sehr dumm,als hättn sie in ihrn schönn Köpfn leider nur einVakuum.)

zurück, als hätte es sie nie gegeben. Irgendwann fällt dem Falschen was auf und es geht seinen Gang. Uns kann doch nichts mehr erschrecken. Aber bis dahin werden wir die Nische genießen./ Ferienlager fällt nicht auf?/ Wer weiß? Der Leiter leitet die Veranstaltung, alle kommen auf ihre Kosten, wer soll da meckern? Die Unterkünfte des Ferienlagers liegen entfernt auf der anderen Straßenseite, wer ruhig schlafen will, der kann das dort. Aber morgens ist der Erik vom alten Schlag: Punkt 7 Uhr steht er in der Küche, egal wie lang die Nacht war. Holt sich seinen Pott mit aufgebrühtem Kaffe und kontrolliert, ob sein Diensthabender aufgestanden ist. Da kennt er keine Gnade./ Also weißschon: Auf Druck Carla wie Schwimmen, brauchmal Mann. Kann Erik machen?/ Schwierig. So wie sie aussieht?/ (Und NäseludoKassandrasah schwarz:Doch manchmal gibt es auch ne Pleite,dann wacht er morgens auf und  Lady Horror liegt an seinerSeite.) Wird Weltmeisterin, weißschon auf Liste Bett und breit macht ganze Nacht./ Sicher? Ich denk, du warst es nicht damals?/ Weißschon: Einfacher wennse mit Mann. Inphasejetzt mehrgeil, aber zweites Romantik, weil Mann sagt hübsch und ihr zärtlich./ Ich glaub Hanna, die beim Essen bedient, hat mit Carla getuschelt. Hanna kennt die Parties, hat da selber was laufen mit dem Hausmeister von nebenan. Du müsstest mal mit ihr reden, dass sie Carla mitnimmt./ Mach du, bitte. Weißschon Carla erfährt einmischen. Bitte./ Auch das noch. Na wenns fürn guten Zweck ist, da will ich mal nicht so sein./ Kein Wort, dass ich weiß. Sag, kennste früher und dasse Training monoton, 3 Wochen weg zuhause, weißschon Sachen solche./ Schreibs auf, damit ich bei Hanna nix falsch mach./

Piotrowski stürzte den Rest GinTonic in einem Zug runter und tätschelte dem Koch die Schulter: „Danke. Später.“ Kess reichte Tiedke ihm das Kurierpäckchen: „Tausend kleine Männchen drin?“ Piotrowski hob die Schultern und spannte die Lippen an zur Geste Waswillstemachen. Erleichtert wanderten seine Gedanken weiter: So einfach geht, war immergleich bekannt vor, Mann an Buschecke im Schwitzkasten bei Carla.

30. KW: Spezielles Krafttraining, 130 mg OT

Muckisverzückt

Proteinpacken, wie Erik sie liebte. Wulstige Garnspindeln an Armen und Schultern wölbten und dehnten sich, drehten und stauchten sich, als Carla ihre Jacke abstriff und jede ArmmuskelFleischfaser schimmerte einzeln aufgewickelt durch ihre hauchdünne, durchsichtige Pergamènpapierhaut hindurch. Carlas kraftstrotzende Erscheinung verstrahlte energisches, körperliches Verlangen, ihr leerverlegener Gesichtsausdruck verriet die schlichte, geistige Bauart, ihr Blick richtete sich auf den Tisch vor ihr und kreuzte keinen anderen. Erik fühlte eine Prise Mösenwärme mit Florenaseife in seine Nasenflügel fecheln und im Hosenstall zerrte SEINER an den Ketten und an SEINER Spitze nistete ein kribbliges Kitzeln. Er schätzte die unkomplizierte Lebens- und Liebeseinstellung der Sportlerinnen: Für den Moment so intensiv wie möglich, aber für die Dauer keine Übertreibungen. Abreise und finito - (Woüber der skandalöse KeinRheinsberger in die Jüldnenßwanßjer müde düchtete: Es wird nach einem happyend im Film jewöhnlich abjeblendt. Man sieht bloß noch inihre Lippen den Helden seinen Schnurrbart stippen- // DieEhe war zum jrößten Teile vabrühte Milch und Langeweile.Und darum wird beim happy end im Film jewöhnlichabjeblendt.) Die Spätkantine des Betriebsferienlagers, das Erik im Sommer leitete, war nicht offiziell öffentlich und sie lag so versteckt, dass kaum jemand ohne Wissen hinfand. Unter den Leistungssportlern der benachbarten Sportschule hatte sich die Kantine als Geheimtipp herumgesprochen. Um sich zu treffen, wenn es heimlich bleiben sollte oder um Abwechslung zu haben oder um ordentlich einen hinter die Binde zu kippen, wenn mans brauchte. Erik hätte als Hausherr den Sportlern die Tür weisen können, wenn er gewollt hätte. Aber dazu gabs noch nie Anlass. Wenn es passierte, so wüsste Erik mit einem solchen Pfunde zu wuchern. Auf dem Schild am Eingang der Sportschule stand:

Betreten Streng Verboten!
Einrichtungdes Ministerrates
Zuwiderhandlungenwerdenstrafrechtlichverfolgt!

Das roch 10 Meilen gegen den Wind nach Staatssicherheit und die waren nicht blöd und würden schon wissen, warum sie sich nicht rührten. Gab noch die andere Seite des Alltags, die darin bestand, es sich so gut gehen zu lassen, wies ging. Koch Tiedke aus der Sportschule war Teil des GebenNehmen in Kieserow und Hanna aus der Küche der Sportschule schlief mit seinem Kumpel Siggi Dürkopp. Nichts, worauf man sich verlassen konnte, aber Verflechtungen, die auch eine Sportschule mit den verborgenen Gepflogenheiten des Ostseedorfes verfilzte.

Dass Carla in die Spätkantine gefunden hatte, war also kein Wunder, eher wenn nicht. Seine verknickte Rute in der Hose erinnerte sich heftig an ihren festen Sixpack und Erik hatte für diese Nacht ein Ziel. Mit den Lippen aneinander klebend schleuste Erik Carla durch die Tür und aufs Bett. Als sie Luft holten, griff Erik zum Feuerzeug und zündete seine beiden Riesentropfkerzen an, die seit Jahren in einem großen, leeren Blumenpott emporkleckerten. Splitterfasernackt erwartete sie ihn auf dem Bett und winkte ihn mit der Hand zu sich heran. Ebenholzbewaldete Insel im weißen Meer ihrer blassen Haut, (Bleich und uferlos liegt die Liebe bloß, auf einem Stockirgendwo hängt ihr Rock, irgendwo auf dem Stein muss ihrHemdchen sein.)       so ragte ihr Schambusch vom ausgestreckten, sehnsüchtigen Leib empor. Ungebräunte Umrisse verschwammen in den hellen Laken. Die winkende Hand berührte seine Schenkel und tastete seinen steifen StänderStengelStempel und bog ihn zu sich heran wie an einer Deichsel. Sie öffnete ihre massigen MuskelKolbenSchenkel und geleitete den Ausleger in den Höhlentrichter ihres Schwarzwalds. HartgummiRänder strafften sich um seinen Pflock, dehnten sich sperrig bis sie nachgaben. Trocken zwängte sie ihn durch ihre enge Hülse vor, bis die Gipfelspitze an den Trichterstöpsel tippte. Pranken von Händen fixierten seine Backen und pressten seine Eichelunterseite gegen den Höhlenhang. Zügig stöhnte sie und atmete laut. Rhythmisch hämmerte sie mit seinem Stößel an den Gegenwandstöpsel. Erik war es,       als ob er sich selbst beim Sex zuschaute. Carla hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich darauf, seine Hammerspitze in ihren Felsen zu rammen, als ob sie einen RiesenKlotz darausbrechen wollte. NacktkriegerPobackerKontraktionen trieben seine Spießspitze an der Höhlenmauer in die Höh. SchroffSteinRauher Endwiderstand schabte sein überreiztes Bändchen. Er sehnte sich zurückzuglitschen um seinen Eichelrand am aufgeweichten Gummiplatteneingang zu schmieren, ihre Lippenecken über den Rand springen zu lassen und rüber und nüber, aber jetzt ging nur ihrs. Schamlippenspannringe wechselten von Hartgummi zu Schaumstoff, aufgefüllt zu schlierigen, haarigen Polstern und 2 Apfelsinenscheite öffnend. AusgussGossenartig begann der Geruch an ihrem Amazonenkörper hochzusteigen und nasezwickte. Toll. SchamSchoßundSchweißDunst mit verbranntem KerzenTalgDunst vermanscht, atmete sich schwer. Hammerschlag für Hammerschlag mühte sich Erik seinen Eichelrand zu heben und an ihrer Innenvorderseite zu schüren und den gräfenbergrauhen Punkt aufzurauhen. Backenspannen mit Schwengelpressen gegen Höhlenfelsen – er war das Pendel, das nicht auspendeln konnte. Sie ließ Hammerschlag für Hammerschlag gegen ihren Fels knallen. Währenddessen wurden ihre Torflügel weiter und weiter und wie geölt glubschte sein Schaft. Schon glaubte er, dass sie sich allein zum Höhepunkt hämmern wollte, da beruhigte sich ihr Atem, ihre Stirn glättete sich und ihr Rhythmus klang ab.

Er legte sich neben sie und hielt seinen Lustknebel zwischen ihren Spannlippen. Küssend lud er sich einen Masseschenkel auf seine Hüfte. Armausbreitend strömte eine Bö von Ausdünstungen aus ihrer Achsel. Erik liebte alle Ausscheidungen, die fickende Frauen freisetzten, Zeichen der Hingabe, Opfergabe und Liebesmühgabe roch er darin. Je mehr Schleim und Schweiß, desto mehr fühlte er sich bestätigt und angestachelt. In ruhigen gleichmäßigen Pumpstößen entleerte er seine Hodendepots in ihre Lagerhöhle. Diese Eröffnung hätte ihr Liebesritual werden können, mit dem jedes Treffen hätte einleiten können. Erik hätte die Einführung gern genossenverschmerzt, zunächst durch ihren engen Schlitz nur an die Hinterwand zu klopfen und danach sich der ersten Erregung in zärtlicher Ruhe entledigen.

Ein Trugschluss.

      Eigentlich wollte sie aufstehen und gehen. War es die lange Entwöhnung ohne Wohnheimfete oder ihr neues, viel intensiveres KraftundKörpergespür, mit einem überhöhten Muskeltonus, den Dehnungsrezeptoren auf ihrer überspannten Haut von der überdehnten Muskulatur vermeldeten und so eine überhitzte Dauererregung in ihrer Körpermitte entstand, dawo sich Bauchmuskelplatte, Ringmuskel, Gesäßansatz und Schenkelursprung verzurrten, im Bermudadreieck von Poloch, Möse und Kitzler, oder war es ein neu aufgebrochener Machttrieb, diesen Mann mit seinem harten Pfahl noch nicht wiederherzugeben, ihn zu beherrschen, ihn zu besitzen, ihn auszubeuten, ihn zu unterdrücken, ihm ihren Willen aufzuzwingen - sie wollte unbedingt noch mehr.

ES kam gewaltig.

      Er berührte sie DAUNTEN mit etwas Weichfeuchtwarmem und oben in ihrem Kopf passierte ES: Sie dachte an ihre Schwester und sah zu, wie sie mit ihrem Kind spielte. Franzi war aufgeweckt und zwei Jahre alt und spielte auf der Auslegeware. Carla spürte wie die Teppichfasern stachelten, spürte wie Eriks Bart an ihrer Klit stachelte und stellte sich wieder vor, dass der Teppich auf der Haut stachelte und Eriks raue Finger rieben ihre Klit. Kurz darauf war alles weich wie ein Seidenkissen, auf das sie zu sitzen kam, seine Zunge strich an ihrer Klit entlang und Franzi saß auf einem Kissen und spielte mit einem Netz von kleinen Bällen, die ihr davonrollten und die Carla immer wieder einfing. Carla durfte keinen Ball davonkommenlassen, das war ihre Spannung bei dem Spiel und Franzibaby schoss die Bälle ungelenk, diekreuz diequer durch die Gegend mit Jux und plötzlich verlor Carla das weiche Seidenkissen, rutschte ab auf den kitzligen Teppich (Man sieht bloß noch in ihre Lippen den Helden seinenSchnurrbart stippen.), ihr Bauch vibrierte, ihre Backen flatterten und Erik stieß mit seinem Kinnbart gegen ihren Kitzler, sein AUF und AB, sein Nicken wie ein DAUERJA und sie steigerte ihre kontraktionen wieder, um auf das weiche kissen zu kommen und franzi schmiss wieder einen ball auf den teppich und erik rieb seinen schnauzer und karla wollte aufs kissen und der ball rollte weg und carla streckte den arm bis zum anschlag wie beim ausholen beim werfen und bekam den ball nicht den ball nicht nicht und hatte den ball und hatte den ball und erik hatte seine zunge wieder am tête der fledermausflügelklit und leckte ihre herausgestreckte kuppe, aus ihrem knöpfchen war der borstendicke knauf angeschwollen, der aus dem schamlippenfaltenendengewirr hervorreckte und jetzt ihren mann stand, aber franzis bälle hatten jetzt farben, ROT, wenn sie auf carla zukamen, ORANGE in ihrer hand und BLAU, wenn sie sie zurückgab, jeder neue ball wechselte auf diese art seine farbe immer mehr bälle kamen auf carla zu jetzt waren auch schwarze und weiße dabei, die schwarzen und weißen wollten die bunten verdrängen, urplötzlich verschwanden die weißen, verschwanden die schwarzen und alle Bälle bebten vibrierten flatterten zuckten zitterten in blau, sie griff zu und es war weich oder stachelig kitzelig oder kratzend oder seidenweich, unter ihr, neben ihr, an ihrem Hinterkopf, den Schulterblattecken, den Beckenrändern, den Pospitzen, dem RosettenZickzack, den Kniekehlen, den Fersenenden, den Sohlenzentren, den Zehenkrallen, aber da hatte sie einen Ball gefangen und Franzi lachte

lachte

lachte

ein Kinderlachen, bei dem sie mitlachte und der Bauch und der Mund und die Hüfte und die Beine, die nach oben gingen und die Arme die nicht mehr auf dem Kissen blieben, schon lange nicht mehr auf dem Teppich lagen und nun in weißem Schaum tauchten, die Arme die Beine schwammen im BallSchaum und Franzi spielte mit Quietschenten im roten Schaum und Eriks Innenseiten der Lippen sogen ihre Fledermausflügel in seinen Mund hineinhinein und der kleine Eichelmann, der aus ihrem Kitzler hervorkickste, rührte hauchzart an seine Schneidezähne, dann nahm er sie mit auf die Reise zu seine Zähnen, den Zweier rechts oben und die Lücke ganz nah, den Dreier rechts oben und angezutscht an die Backenzähne wollten nicht lassen, ihre Weibräschns zuckten am Zahn und weiter gings er drehte den Mund und der Zweier links durfte alles erpüren und der Dreier links hatte sein Summen aber in ihr liefen die wellen den Bauch hoch bis zum Brustbein und runter bis zum Innenschenkel und der hellblaue schaum vom schaumbad des franzibabybads schäumte sie bis zum Hals zu und sie lachte roch roch

rochrochrochrochrochroch

roch roch den Duft des Babybades von Franzi Franzi pustete die weißblauen schaumflocken durch die luft die carla nun fangen sollte auch fing jajajaja sie fing den schaumflaum und klatschte ihn mit den Händen breit lachte klatschte klatschte       klatschteklatschte

klatschteklatschteklatschte

und sie konnte die ganze Wanne voll Schaum wegklatschen sie hatte den schnellsten elastischsten ekstatischsten Rhythmus die Schaumkullern zu knipsen bis sie alleweg waren ein paar letzte übriggebliebene herrliche pechschwarzglänzende Perlen hatte sie noch das wasser ging zurück und die wanne lief leer und Franzi stand am rand und hatte die arme über den wannenrand geschlungen und spielte mit dem ranzigen RestGrauSchaum ohne wasser und erik hatte seine lippen auf ihren kitzler gelegt und spürte dem verebbenden Orgasmus nach. Noch nie hatte er so einen Riesenkitzler zum Beben gebracht, nochnie hatte Carla diesen riesen Kitzel erlebt.

Erik wischte über seinen ausgetriebenen Pfosten und hatte dunkle Flecken an den Fingern. „Sag mal, hast du deine Tage?“ „„Glaubnich. War schonlangenix.““ „Sieht aber anders aus. Bin ich rot am Mund?“ Schlagartig schlug die Stimmung bei ihr um. Wut für diese Worte, Hass und grenzenlose Scham empfand sie. SchamundHass und HassundScham: „„Du bist ein Scheißkerl, was sagst du da? Was soll ich haben? Du bist nur noch Kacke für mich, tiefbraune schwarzbraune Kacke. Das letzteletzteallerletzte Arschloch. Du hast bei mir verschissen bis in die Steinzeit.““

Später beim Duschen entrollte sich ein feiner, roter Faden Blut unterm Eichelrand. Auf dem Bett behandelte er die Pünktchenwunde vorsichtig mit dem Rasierstein. Am nächsten Morgen könnte es weitergehen. Konnte aber nicht.

Auf dem Gang

Piotrowski lief dem Schulleiter Krawutschke auf dem Gang zum Hallentrakt in die Arme. Sie begrüßten sich und Krawutschke fragte überfreundlich:„Habt ihr euch eingerichtet?“Товариш Trainer schaute abwartend in das aufgedunsene Funktionärsgesicht und nickte Jaja. Krawutschke beachtete die Geste nicht weiter und setzte fort: „Ich habe keine Lehrgangsplanung von Euch gefunden. Wie kommts?“ Wieder wollte Товариш Trainer ein Jaja nicken, aber Krawutschke sprach eindringlich weiter: „Ich hab nicht erst gestern hier angefangen und du weißt genau: Es ist hier wie überall in der Republik: Es gibt ein paar Regeln, damit der effiziente Einsatz der Mittel immer gewährleistet bleibt.“ Der Trainer schaltete seine Gesichtszüge auf verstehendeinsichtig und jaichhabeeinenfehlergemacht und schluckte seinen aufkeimenden Widerspruch runter. (Er dachte: scheißkerlfetter jugendfunkzi, keinnagelnich gerade in wand, leutaufhalten und zeitklauen.) Er suchte sein bestes Deutsch hervor und fragte: „Unterlagen von Cheftrainer aus Berlin? Telegramm, Anruf?“ Der Schulleiter schob die Unterlippe vor und schüttelte verneinend den Kopf: „Mir liegt nichts vor, aber ich war ein paar Tage im Urlaub, kann höchstens sein, dass im Sauhaufen, den meine Urlaubsvertretung mir hinterlassen hat, was drinsteckt.“Товариш Trainer wähnte den Funktionär besänftigt und ergänzte beflissen: „Letztes Woche Donnerstag war Tagung Steueraktiv und Freitag Tagung Büro in Verband. Da ist Planung einmal bestätigt. Alle Unterlagen in Berlin abgegeben und sollte abschicken von Sekretärin längst hier sein. Schon drei Wochen hier.“ Krawutschke brauste erneut auf: „BüroSekretärin? AktivSteuerung? Ich zieh Euern Generalsekretär persönlich durchs Telefon, wenn der Lehrgangsplan fehlt. Ich kenn den noch vom Zentralrat, da war der noch ein kleines Licht in der Bezirksleitung. Eure Mittelfreigabe aus dem Verbandskontingent hat auf dem Dienstweg bei mir vorzuliegen, damit wir danach arbeiten können!“ Piotrowski schaute betreten den langen, langen, leeren Gang entlang und Krawutschke zitierte aus der Verpflegungsbestellung, mit der er in der Hand herumwedelte: „Also konkret: Du hast Zwischenmahlzeit am Nachmittag angefordert mit Kuchen und Obst. Das ist der Satz für die Auswahlkader. Eure Auswahlkader haben Lehrgang zur WM-Vorbereitung und sitzen geschlossen in Kienbaum ein. Also: Wer soll hier bitte Auswahlkader sein?“